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Wenn da wirklich viel praktisches Wissen in den Leistungsphasen, die in der Hochschule meist eher stiefmütterlich behandelt werden (ab LPH 5 aufwärts), vermittelt wird, dann könnte ich mir schon vorstellen, dass Interesse seitens der Studis besteht.
Ob dies aber für den einzelnen Studi attraktiv ist, hängt meiner Meinung nach auch immer von der persönlichen Situation ab. Manche Studis haben einen Background, der es ihnen ermöglich die finanzielle Komponente weitesgehend auszublenden. Andere hingegen, die diesen Background evtl. nicht haben, oder versuchen möglichst unverschuldet ins Berufsleben zu starten, können es sich mitunter einfach nicht leisten für wenig bis gar kein Geld arbeiten zu gehen. So schön in Aussicht gestellter Wissensgewinn sich (auch für mich) erstmal anhört. Nahrung, Unterkunft und Kleidung generiert dieser meist erst später. Das muss halt jeder für sich selbst abwägen.
Ich absolviere momentan selbst ein Vollzeitpraktikum, bei dem ich netto mit deutlich unter 3€ die Stunde nach Hause gehe. Das kann ich mir aber auch nur leisten, weil ich meiner Freundin in diesem Zeitraum auf der Tasche liegen "darf". Davon leben könnte ich sonst nicht. Im Gegenzug "darf" ich dafür aber wenigstens bei der Ausführungsplanung mitarbeiten und lernen, statt "in der Wettbewerbsabteilung zu versacken". Die Tätigkeiten ab LPH 6 aufwärts kamen bis dato zwar etwas zu kurz, aber auf meinen Wunsch hin ist man wenigstens bemüht mir auch dies zu ermöglichen. Das Betriebsklima und das Team sind klasse. Zudem fühle ich mich dort wohl, weil ich nicht "nur der Praktikant" bin, sondern als vollwertiges Teammitglied akzeptiert werde.
Von daher würde ich schon sagen, dass unter gewissen Vorraussetzungen eine geringe Entlohung durch Wissens- und Perspektivengewinn kompensiert werden kann. Denn ganz ehrlich, normalerweise hätte ich für einen solchen Stundenlohn nicht ansatzweise einen Finger krumm gemacht.
Ob die Entlohnung, die ich für das Praktikum erhalte, angemessen ist, oder als Vergleichswert herangezogen werden sollte, lasse ich erstmal unkommentiert. Die Spanne zwischen dem, was der Praktikant als angemessen erachtet, und dem was der Arbeitgeber zu zahlen bereit ist, liegt in der Regel eine nicht zu unterschätzende Spanne.
Warum hängst Du nicht einfach eine Stellenausschreibung am schwarzen Brett der nächsten Hochschule oder der Architektenkammer aus? Das ist in der Regek kostenlos, und so erfährtst Du direkt, ob die von Dir angedachten Praktikumskonditionen auf Interesse stoßen. Denn in irgendeiner Form wirst Du Dir doch sicherlich schon Gedanken darüber gemacht haben was Du für die Beschäftigung eines Praktikanten zahlen willst und kannst, oder? |