Zitat:
Zitat von Ideen aus Beton Wenn ich daran denke, wie viele Ingenieure da draußen nach solchen Grundsätzen rechnen, gruselts mich. |
Das Hinterfragen sollte aus meiner Sicht aber bei Jedem schon etwas früher beginnen, nämlich ob die Lehrinhalte, Normen, Vorgaben wirklich der Weisheit letzter Schluss sind oder ob es sich mal lohnt über den Tellerrand zu schauen.
Ich möchte keine sicherheitsrelevanten Dinge in Frage stellen, aber es ist tatsächlich der Hang zur maßlosen Übertreibung festzustellen.
Ich tummele mich nun seit meiner frühen Jugendzeit, also nun etwas über 25 Jahre, auf Baustellen und auch Ende der 80er Jahre war die Bauqualität in Deutschland schon unbestritten hoch. Die Gebäude stehen (fast) alle noch. Es sind mir jedenfalls keine bekannt, die aus Mangel an Bewehrung eingestürzt sind. Die Eissporthalle in Bad Reichenhall hatte ein anderes Problem und Stadtarchiv in Köln war auch anders gelagert.
Feststellen kann ich aber, dass unsere Gebäude seitdem auch im Bereich Tragwerk immer teurer und aufwendiger geworden sind, obwohl die tatsächlichen Nutz- und Ausbaulasten sich nicht verändert haben.
Es wurde an sovielen Schrauben gleichzeitig gedreht, dass Materialkennwerte, Lastnahmen, Formeln, Normen, +Angstzuschlag in den vergangenen Jahren zunehmend dazu führen, dass man es immer weniger wirtschaftlich ausführen lassen kann.
Nicht selten kommt auf der Baustelle die, leider ernstgemeinte, Frage auf, wie man denn überhaupt noch zuverlässig Beton zwischen die mehreren enggestaffelten Bewehrungslagen bekommen und verdichten soll.
Leider tragen Statiker selten Verantwortung für gestiegene Kosten. Sie verstecken sich meist hinter der absoluten Notwendigkeit ihrer Vorgaben.
Daher meine Bitte:
Nicht stumpf im Büro rechnen, auch mal auf der Baustelle nachschauen, wie es dort aussieht.