Zitat:
Originally posted by Tobi.P Ich bezweifel, dass hier jmd wirklich bei Foster & Co. je gearbeitet hat, wenn da nicht Vit B im Spiel ist/war. |
Warum eigentlich? Es ist gar nicht so schwer, wie es scheint, wenn man einigermassen gut ist. In dem Büro, in dem ich arbeite sind einige, die bei Eisenman, Arets, vanBerkel, Mecanoo waren, obwohl sie auch nur mit Wasser kochen. OK, würde man den breiten Querschnitt an der Hochschule betrachten, so müsste man sie gestalterisch schon eher zu den besseren 25% zählen.
Oft muß man einfach nur zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein: Wenn ein Foster gerade ein Riesenprojekt startet und dringend 5 zusätzliche Leute zum "Zeichnen" braucht, schaut er sie sich nicht viel genauer an als ein 2-Mann- Büro in Buxtehude den neuen Bewerber, der ja die Zukunft des Büros gewichtungsmäßig viel stärker prägen wird. Oft spielen da auch die Finanzen eine Rolle: Seinerzeit konnte man relativ einfach bei Mirailles als Absolvent tätig sein...für 0 EUR (-: im Monat!
Ich selbst bin auch etwas skeptisch, ob große Büros so einen Vorteil darstellen. Ich arbeite jetzt in einem sehr großen Büro, habe zwischendurch während des Studium auch bei Kleineren gejobbt und da lernt man oft wirklich mehr. In den Riesenbüros gehst Du schon eher unter und wirst zu einem Fachmann für X, während du in Y und Z kaum einen Einblick bekommst.
Ich glaube, es muß jeder selbst für sich herausfinden, was zu seiner Zukunftsplanung passt: Wer innerhalb eines großen Büros "Karriere" machen will, vom Architekten zum Projektleiter , dann zum Bereichsleiter, Filialenleiter, Partner(?) sind Erfahrungen bei den Großen sicher ganz gut und machen sich gut bei Bewerbungen. Plant man eher eine selbständige Tätigkeit irgendwann in der Zukunft, sollte man sich überlegen, ob man in einem kleinen Büro, wo man von allem was mitbekommt, nicht besser aufgehoben ist...nachher interessiert es den Bauherrn mehr, ob man ihm eine vernünftige Kostenschätzung liefern kann als daß man bei Chipperfield war (wenn er mit dem Namen überhaupt was anfangen kann)
...und übrigens, würdest Du wirklich bei Foster arbeiten wollen, es gibt doch auch bekannte Architekten, die anspruchsvolle Architektur machen? Ich zitiere mal Francoise H. Jourda: " Heute baut Norman Foster seine Projekte von der Stange. Egal, ob die Hochhäuser in Hongkong, London oder Rijad stehen – Hauptsache sie sind lukrativ!"
Grüße!