Zunächst ging es um die Sterblichkeit und das scheinbar lange Leben mancher "Stararchitekten".
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Zitat von Tom Nein, man ist wahrscheinlich nur einer von 2-3 Geschäftsführern eines 35-50-Mitarbeiter-Büros, der sich wie ein Unternehmer verhält. Ein aus meiner Sicht guter und erstrebenswerter Zustand, ... |
Das sehe ich anders, denn schon bei deutlich kleineren Bürostrukturen als 35-50 Mitarbeiter spielt man entweder Architekturgott, der hauptsächlich noch Entwurfskorrekturen macht, oder Manager a la Winterkorn. Vielleicht auch was von Beidem.
Architektur hat mit Bauen, dem Bauprozess erleben, regelmäßiger Vorortpräsenz und direktem Kunden und Handwerkerkontakt zu tun. Zusätzlich zu den Projektleitern, die natürlich die Hauptlast beim Projekt tragen.
Das geht irgendwann nicht mehr und dann ist man etwa so weit wie die Bundesregierung von den Problemen der kleinen Leute weg.
Für Manchen kein Problem....für mich Verlust der Bodenhaftung, wenn man nur noch irgendwann aus der "Zeitung" erfährt, dass das eigene Büro gerade wieder etwas fertiggestellt hat.
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Zitat von Tom Man kann nicht einerseits über die Last des Einzelunternehmertums klagen und es gleichzeitig als einzig richtige Daseinsform verherrlichen. Ich empfinde die Unternehmensstruktur deutscher Architekturbüros schon immer als zu kleinkrämerisch. Viele sind schlechter geführt als familiäre Handwerksbetriebe. |
Manche sind schlechter geführt, nicht alle. Das Verallgemeinern und das Verherrlichen des Gegenteils passt sicher auch nicht. Gnadenloses Zentralisieren und Konzentration auf große Strukturen hat in den vergangenen Jahrzehnten in ganz anderen Bereichen schon zu Problemen geführt und wird dort mittlerweile wieder rückgängig gemacht. Ein großes gut geführtes Büro im nächsten Ballungszentrum hilft Lieschen Müller nicht beim Umbau des Eigenheims auf dem Land.
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Zitat von Tom Wenn Du 1-2 Mit-Gesellschafter hättest und ein paar mehr Mitarbeiter, würdest Du eine Unternehmensgröße erreichen, bei der nicht mehr alles an Dir allein hängt ... |
Ist ja nicht so, als hätte ich mich damit nicht schonmal intensiv auseinander gesetzt.
Mehr Führungskräfte verursachen zunächst mal mehr Reibungsverluste und häufige Diskussionen. Hinzu kommt die Gefahr von Neid und Missgunst, weil einer mehr als der andere leistet, aber alle das gleiche verdienen möchte. Ich kenne Beispiele die mit mehreren Gesellschaftern über Jahre hinweg funktionieren, aber ebensoviele die sich überworfen haben und einen Scherbenhaufen hinterlassen haben.
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Zitat von Tom In größeren Teams erreicht man mit weniger individuellem Stress mehr - in besserer Qualität und bei besserer Laune. |
Ich glaube nicht, dass darüber die schiere Teamgröße entscheidet, denn selten arbeiten tatsächlich mehr als eine handvoll Leute intensiv an einem Projekt. Es kommt mehr auf die Zusammensetzung des Teams an.
Reine Größe eine Unternehmens, die ich noch aus meinen Arbeitszeiten bei Großbanken/Fondsgesellschaften kenne, schafft keine Identifikation mit der Arbeit und macht Leute zu austauschbaren Nummern. Für Leute ohne großen Langzeithorizont als Momentaufnahme durchaus akzeptabel, denn man lässt abends häufig alles hinter sich und denkt noch nicht an den nächsten Tag. Für Leute mit Ambitionen und langfristigen Perspektiven eher eine unangenehme Situation.
Das man mit größeren Teams bei größeren Projekten etwas stressfreier arbeiten kann, liegt vielleicht auch daran, dass der Honorarrahmen zunächst mal unerschöpflich groß erscheint und es sich im Büro davon eine Weile abfeiern lässt, bevor die armen Bauleiter vor Ort den Zahlendruck zu spüren bekommen. Bei kleinen Teams und kleinen Projekten mit Kundennähe spürt man früher um was es geht.