Zitat:
Zitat von Baumplanerin Hält die HOAI nicht auch so ein bisschen vom Aufwand ab, eine eigene wirtschaftliche Planung zu erstellen und beschränkt einen? Aktuell ist es ja eher so: Projekte=>HOAI-Einnahmen=>Anzahl der Mitarbeiter und Arbeitsstunden.
Ohne ergäben sich schon ganz neue Flexibilitäten und mehr Beschäftigung mit den wirtschaftlichen Punkten eines jeden Büros. |
Wie flexibel soll es denn sein?
Wie kalkulierst Du denn Dein Auskommen?
Die Geschichte mit dem "Privatauto" zum Beispiel. Wo kommt das Geld für das Privatauto denn her? Ab wann wird aus dem Privatauto denn der Geschäftswagen? Will man denn keine Kosten absetzen können?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass diejenigen unter uns, die über eine Abschaffung der HOAI diskutieren, oder um eine Abschaffung der Kammerzugehörigkeit, entweder im Angestelltenverhältnis leben oder erst den (gerne finanziell erleichterten) Sprung in die Selbständigkeit wagen.
Wenn wir bei Kammer sind und was ICH von der Kammer bisher hatte:
- vergünstigte Preise bei Softwareanschaffungen
- eine sehr gute und sehr, sehr starke Rentenvorsorge und Vorsorge im Härtefall mit Absicherung meiner Angehörigen. Mit keiner privaten Altersvorsorge vergleichbar. Googelt mal.
- sehr gute Rechtsberatung bei Themen, die ich nicht selber direkt beantworten kann
- sehr gute Technische Beratung bei Themen, die ich nicht selber beantworten kann
- eine Referenz für Bauherren, die schon öfter genutzt wurde
- vergünstigte Fortbildungsangebote mit dem Zwang, sich fortzubilden, der leider oft nicht unwichtig ist
- Netzwerk mit Kollegen
- aktuelle Informationen zu allen den Beruf betreffenden Bereichen
- ein Sprachrohr für die Belange unseres Berufsstandes
Jetzt nehmt mal jeden der einzelnen Punkte und fangt an zu rechnen und zu vergleichen. Solange alles glatt läuft funktioniert natürlich alles ohne Kammer, aber wenn es dann mal in Schieflage gerät kommen diese "Einzelkämpfer" und Nicht-Kammermitglieder oftmals in Schwierigkeiten.
Was die Überwachung angeht, diejenigen, die es eigentlich könnten und müssten, machen es tatsächlich oft nicht. Ich habe bisher noch nie erlebt, dass ich nach meiner Bauvorlageberechtigung gefragt wurde. Im Gegenteil habe ich schon einen Bauantrag mit einem totalen Fantasiestempel gesehen. Der "Architekt" hat in der Kammer garnicht existiert, aber dem Bauherren trotzdem Geld aus der Tasche gezogen. Schwarze Schafe halt. Aber auch die werden irgendwann geschoren.