Hallo zusammen! Vielen Architekten scheint mein Problem sicher fremd und aus einer anderen Welt zu sein. Nicht minder ist es ein reales Problem und belastet es zuweilen sehr.
Ich "arbeite" in einem Industrieunternehmen und habe die Aufgabe mich um deren Gebäude zu kümmern. Anfangs als ich eingestellt wurde haben wir viel gebaut und es war spannend. Bauleitung und -koordination ist genau mein Ding. Jetzt jedoch ist alles fertig und ich habe effektiv 1h/Tag etwas zu tun. Ich bin hier nur noch weil ich mehr verdiene, als im Architekturbüro. Und ich werde wohl nicht gekündigt, weil hier schon genug wegen Mobbing von selbst die Reißleine ziehen und die Chefin dann schlecht dasteht. Und sie hätte dann einen weniger unter sich, was dem Prestige schadet.
Ich überlege mir was ich als nächstes tun soll und wohin ich will. Ich bin Sportler und halte es kaum aus, den ganzen Tag nur vor dem Bildschirm zu sitzen. Auch deshalb macht mir Bauleitung echt Spaß. Und auch dieses spontane Lösen von Problemen, die immer wieder auftauchen, das gibt mir ein gutes Gefühl. Das Gefühl etwas sinnvolles erreicht zu haben, wenn ich Abends meine Sachen packe und heimfahre. In einem großen Konzern ist vieles was man tut weder sinnstiftend noch produktiv. Es geht oft um solche Dinge wie etwas auf die Kostenstelle eines anderen laufen zu lassen und jeder drückt sich vor Entscheidungen, Verantwortung und auch vor Arbeit. Man reitet auf Prinzipien, taktiert, macht sinnloses Mailpingpong und es wird hierarchisch von oben nach unten getreten.
Ich schreibe hier weil ich mir vielleicht Tips und Anregungen holen kann. Vielleicht gibt es ja noch etwas anderes außer Bauleitung, was mir taugen könnte. Kriterien sind: Abwechslung, wenig Bildschirmarbeit, Kontakt mit Menschen. Hat jemand Ideen?