Zitat:
Zitat von numerobinchen Ja und was und wie nutzt ihr? Bisher war das hier ja nur eine Revit-Diskussion, als könne nur Revit in Richtung BIM. Man hätte die Überschrift auch in "BIM mit Revit" umstellen können...
Wenn ich mich unter Kollegen umhöre, dann gibt es nur Skepsis, eben auch wegen der nicht vorhandenen Standards und überhaupt... Ja es fehlt eine ausführliche DIN. |
Hallo Numerobinchen,
wir nutzen für CAD im Prinzip alles. Wir haben hier im Büro fast alles: Sktechup, Vectorworks, Rhino+Grasshopper, AutoCAD, Revit, 3Ds, ArchiCAD.
Auf Grund der Start-Probleme mit Revit konzentrieren wir uns im Moment auf ArchiCAD für das BIM-Authoring.
Aus meiner Sicht spielt das BIM-Athoring Programm für den BIM-Prozess aber nur eine untergeordnete Rolle, denn eigentlich können alle "BIM"-Programme (AllPlan, ArchiCAD, Microstation, Revit, Vectorworks usw.) BIM.
Da ist eher entscheident, womit man besser zurecht und, wie in unserem Fall, schneller, einfacher und billiger rein kommt.
Wichtig ist aus meiner Sicht nur, dass man anfängt, sich mit dem "BIM"-Prozess auseinander zu setzen, und statt Striche endliche konsitente Pläne auf Basis von Modellen zeichnet.
Nur dann kann man nämlich beurteilen, was von einem verlangt wird, wenn irgendwann mal ein Vertrag auf dem Tisch liegt, in dem ein "BIM"-Prozess verlangt wird.
Und BIM spart aus meiner Sicht auf lange Sicht viel Zeit. Wir zeichnen z.B. keine Übersichtpläne (Raumnutzung, Bodenbeläge, Deckenbekleidungen etc.) mehr. Wir geben das Modell einfach nur mit einer anderen graphischen Einstellung aus.
Das gleiche gilt für die DIN 277. Das, woran früher ein oder zwei Leute eine Woche dran gesessen haben, machen wir heute auf Kopfdruck.
Was man sich hier nur überlegen muss, ist, was man in welcher leistungsphase geometrisch modelliert oder nicht geometrisch als Attribut/Parameter/Eigenschaft einträgt. Also was für Informationen muss ich in welcher Leistungsphase liefern (HOAI) und mache ich das geometrisch oder nicht geometrisch. LOD 100-500 finde ich persönlich nicht ideal, da wir ja bereits Leistungphasen 2, 3 ,5 und 9 haben. (Könnte man natürlich auch zuordnen: 2=200, 3=300, 5=350, 9=400 o.ä.)
Schwieriger wird es eigentlich erst bei der Überschreitung der Programm-Kategorie. Vom CAD zur Massenermittlung und AVA z.B..
Wir nutzen auch die iTWO-Pattform, weil wir vorher schon Arriba hatten.
In dem Moment, nämlich, in dem Du das "BIM"-Authoren-Programm verläßt, z.B. als .IFC oder hier .cpixml, kommt es darauf an, dass die Elemente oder Bauteile richtig interpretiert werden. D.h. Du verknüpfst Datensätze aus zwei verschiedenen Datenbanken. Du kannst Jetzt die Datensätze "von Hand" verknüpfen, oder automatisch.
Das Automatische Verknüpfen setzt aber vorraus, dass Du der einen Datenbank schon für jeden Datensatz eine Art Suchabfrage für den entsprecheden Datensatz der anderen Datenbank eingebaut hast.
Um so eine Suchabfrage aufzustellen, mußt Du aber schon wissen, was Du alles in der ersten Datenbank drin hast, und was Du mit der zweiten Datenbank damit anfangen willst. Und da wird es in der Tat schwierig, weil Du Dir natürlich alle Freiheiten erhalten willst. Die Abfragen müssen also allgemein, aber trotzdem zuverlässig sein.
An genau der Stelle fängt BIM erst richtig an. Und ja, es gibt hier kaum konkret etwas, was man sich kostenlos ansehen kann.
Es gibt in Deutschland ein Viergestirn um das zu regeln:
-DIN
-VDI
-BuidlingSMART
-Planen und Bauen 4.0
Die DIN soll den Prozess bzw. "das was hinten raus kommen soll" allgemein beschreiben.
Der VDI soll in Richtlinien beschreiben, wie wir das machen, was in der DIN steht.
BuildingSMART muss die Vorraussetzungen im Dateiformat dafür schaffen.
Planen und Bauen 4.0 muss das ganze steuern. Also sagen, wer was (bis) wann (ge-)macht haben muss. Eine Roadmap oder einen Plan der Planung.
Leider nehme ich letzeres kaum war. Und ich vermute, dass geht vielen auf der Anwenderebene so.
Dadurch entsteht ein wirrer Eindruck und Konfusion auf seiten der Planer und Auftraggeber.
Nutzen können daraus zur Zeit nur die BIM-Consulter ziehen, da ihr Geschäftsmodell auf diesem Wissendefizit basiert.
Auf der anderen Seite kann ich Dir sagen, dass die Baukonzerne den Planern schon weit voraus sind, und BIM-Modelle als Vorteil für das Auffinden von potenziellen Nachträgen und für eine effiziente Ablaufplanung nutzen.
Da das auch für den Planer von Nutzen ist, wird BIM oder wie auch immer es dann mal heißen wird, kommen. Und je früher man sich damit auseinander setzt desto besser.