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Das Problem ist nicht, dass mittlerweile zu hohe Gehälter verlangt werden, sondern dass über Jahrzehnte hinweg viel zu wenig gezahlt wurde.
Ich habe in diesem Forum bereits mehrfach geschrieben, dass ein Umdenken stattfinden muss. Bisher wurde ein Auftrag zum Hungerlohn angenommen und anschließend auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen. Das ist jetzt bei steigender Nachfrage an Angestellte nicht mehr so einfach möglich.
Besser wäre es doch einen Akademiker, der in der stärksten Finanzbranche weltweit arbeitet und den Auftraggebern ein Mehrwert mit beachtlichen Summen beschert, ein angemessenes Gehalt zu zahlen; und sich das Geld vom Auftraggeber mit Gewinn zurückzuholen.
Wir Architekten sind ein sehr dummer Haufen, der mit Wirtschaftlichkeit soviel zu tun hat wie der Hase im Kochtopf. Dabei tragen wir die gesamte Verantwortung für die Planung, technische Ausführung und (zur Krönung) für die Kosten.
Ein Bauträger, der diese Verantwortung ebenfalls an den Architekten weiterreicht, beginnt nicht unter 30*% Gewinnspanne. Wir Architekten müssen uns mit 10-12*% zufriedengeben. Dank der HOAI versteht sich.
Ein Makler bekommt allein für das weiterreichen unserer Bauwerke eine Provision von insgesamt 7,14*%!!!! Das bekommen wir nicht einmal für die gesamte Planungsphase. Und er rechnet das Grundstück ebenfalls als anrechenbare Kosten hinzu.
Und jetzt fragst du dich ernsthaft, ob jemand der das alles ermöglicht und dabei nicht mehr verdient als der ausführende Handwerker zu viel verdienen könnte?
Aufwachen!!!
Ich persönlich überlege mir gerade, ob ich nicht lieber als Bauträger weitermache und anschließend die Objekte selbst vermarkte. Brächte mir ein Gewinn von 37,14 % ein. Und meine tägliche Tätigkeit, welche ich aktuell ohnehin ausführe als Architekt, würde sich nur minimal verändern, bei deutlich weniger Bauchschmerzen. |