Guten Morgen zusammen,
hier das Ergebnis meiner kleinen Recherche - zum Thema:
"Wer schreibt hier was"
Schaut mal auf:
http://www.aphforum.de/forum/viewtopic.php?t=452
Oliver
Bronzenes Mitglied
Anmeldungsdatum: 07.10.2004
Beiträge: 624
Wohnort: Hamburg
Verfasst am: 25.11.2004, 17:03 Titel:
Im Tektorum - Forum (Architekturforum) meinte einer der
Administratoren, daß im "Recknagel" ("Heiztechnik-Bibel")
die Glasfassade angeblich eine bessere Energiebilanz
als die Steinfassade hat.
Ich werde mich mal schlau machen, was das für ein Buch ist...
Lieber Oliver!
Tarne dich doch nicht als Physikstudent! Wenn du tatsächlich einer bist, so erläutere uns doch bitte an deinen Beispielen "technischen Fortschritt"!
Wie sehr - nach meiner Meinung - die Rekonstruktionsfreunde (u.a. bei "Architectura pro homine") auf dem Holzweg sind, zeigt ein einziges Foto:
http://www.archiweb.cz/builds/obytne...weissen/01.jpg
Bau und Automobil sind vom gleichen Baujahr!
Stellt euch einen fünfer-BMW vor den unten gezeigten Fassadenmustern vor!
Lieber Oliver, spürst du die Diskrepanz zwischen der naheliegenden Technikversessenheit der Deutschen beim Automobil - und der romantischen Schwärmerei für Holzschnitzereien in der Architektur?
Sage mir nicht, du führest noch den alten einser-Golf deines Großvaters!
Oder ist das Mehr an Blech auf den bundesdeutschen Straßen auch nur ein
Schrei nach Sicherheit und Geborgenheit?
Gibt es Parallelen zwischen dem schleppenden Absatz des 3-Liter-Lupos und der Popularität von Türmchen und Erkern in Neubausiedlungen -
kurz - will der Mensch "hinab ins Verderben"?
Welchen Beitrag leisten Strömungen wie die des "New Urbanism" zu Problemen wie Resourcenknappheit, Parallelgesellschaften und Raffgier in den Führungsetagen?
Ich persönlich sehe Projekte wie Sobek´s R128 in Tradition des Bauhauses und dessen Gesellschaftsausfassung, auch ist es ist ein Versuch, mit den aktuellen technischen Möglichkeiten die energetischen Möglichkeiten zu optimieren. Die von dir, Oliver, gepostete Spiegel-Meldung stimmt mich nachdenklich. Die (gerade gegenüber der CDU....) bekannte Polemik des Spiegels trägt hier geradezu aggressive Züge. Entstand der Artikel unter Mitwirkung eines Ornament-Freundes?
Sicher sind die 24 von Eicke-Hennig geprüften Bauten mit gebäudetechnischen Problemen belastet, nahezu jeder Bau des Internationalen Stils hat diese.
Die Frage ist nur, wie viel Zeit man Fachingenieuren und Architekten geben mag, diese zu optimieren. Erst seit ca. 20 Jahren werden interaktive Bauwerke geschaffen - und natürlich gibt es Beispiele, die funktionieren!
Gebäude wie das Deichtorcenter in Hamburg von BRT hatten sicher ihre auch ihre Probleme im Jahrhundertsommer 2003, dennoch lagen dort die Temperaturen noch im erträglichen Bereich - und all dies ohne Techniküberfrachtung.
Kurz: woher stammt die Sentimentalität gegenüber Bauten, die 2004 errichtet wurden, aber vorgeben, aus dem 17. Jahrhundert zu stammen?
Was leistet die derzeitige Schulbildung? Wie stark wird Architektur im
Kunstunterricht gelehrt und in Selbsterfahrung vermittelt?
Wie stehen andere Fächer wie Gemeinschaftskunde, Geschichte und Mathematik dazu? Müsste es nicht eine fächerübergreifende Architekturlehre geben? Wer sind die Freunde der Rekonstruktion?
Welche Weltanschauung haben sie? Auch viele meiner Freunde finden nichts "schlimmes" an diesen Tendenzen, symphatisieren teilweise damit.
Sind wir Architekten (bzw. Studenten) entfernt vom Denken des Volkes?
Zu guter letzt: Loos´Ausspruch von Ornament und Verbrechen wird - wie auch hier - leider oft aus dem Zusammenhang gerissen zitiert: Der Artikel sagte nicht dezidiert: "Ornament ist Verbrechen". Loos kritisiert vielmehr die Verwendung des Ornamentes unter ökonomischen Aspekten, er war schlicht der volkswirtschaftlichen Auffassung, das Ornament sei eine Verschwendung von Arbeitskraft und ein Verbrechen an der Leistungskraft des Volkes.
Viele Grüße
Tobi
Hier noch das Zitat von Oliver:
Zitat:
Originally posted by Oliver
...
Das sich seitdem aber die Erde mehr als 80 mal um die Sonne gedreht,
die Technik wahnsinnig weiterentwickelt hat und überhaupt die Welt
eine ganz andere als früher ist, ist bei vielen Architekten aber noch nicht
angekommen.
Der Pavillion in Barcelona ist ja noch sehr schön anzuschauen;
sieht man aber den 1.000.000sten Bauhauskasten aus Glas in
Wanne-Eickel stehen, so muss einem doch langsam klar werden, daß
es so nicht weitergehen kann.
Ein paar Striche mit AutoCad - und fertig ! Das kann es nicht sein.
Ein bisschen mehr Liebe am "klassischen" Detail sollte es schon sein...
So etwa !
Mehr davon gibt es hier: http://www.aphforum.de/forum/viewtopic.php?t=261 |