Der liebe Job Teil 2 - Anekdoten des Absolventen Alltags
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So. Jetzt gibt es mal wieder etwas „unseriöses“ zum entspannen und schmunzeln.
Der liebe Job Teil 2
Teil 1 ist schon „Tektorum Cafe“, auf ein Bier.
Rückblick - Aller Anfang des Übels
Endlich geschafft! 5 Jahre studiert, eine kaputte Leber, unbezahlt Wettbewerbe “geschrubbt“ und jetzt ist es doch an der Zeit etwas Geld zu verdienen!?!
Hoch motiviert und voller Tatendrang präsentiert man stolz sein Portfolio. Voller Zuversicht nicht wie all die Anderen Monate (Jahre) lang nach einem Brötchengeber zu suchen, denn man ist ja schließlich besser!
Nüchtern und interessiert blättern die Herren im “Gesamtkunstwerk“.
Meine Hände sind feucht und irgendwie ist mir schwindelig?!
Die Komplimente kommen gleich am Anfang und im Inneren wächst ein warmes schönes Gefühl, “Genugtuung“, bis dann plötzlich das Wort, “Aber“ das ganze soeben errichtete Weltbild wieder zerschmettert.
Mit dem Satz “Wir rufen sie dann an…“ wird man professionell und äußerst höflich hinaus komplimentiert.
Hoffnungsvoll harrt man jedoch trotzdem schön brav aus und wartet mit vollkommener Überzeugung, dass man das Rennen gemacht hat, auf den baldigen Anruf.
Nach einiger Zeit zehrt die Sache an den Nerven und man beginnt sich zu wundern.
Was wenn, vielleicht, oder?! Ein ständiges Hin und her der gängigen Existenziellen Fragen jagen wild durch das Großhirn.
Plötzlich, eine Nachricht in der Mailbox! Sie schimmert grell und scheint mir zu zurufen, „ja, das ist es, du hast es geschafft!“ Hastig liest man die Zeilen, …..wir bedanken uns an Ihrem Interesse an unserem Büro, aber wir müssen Ihnen leider mitteilen dass wir uns jetzt doch für einen anderen Kandidaten entschieden haben. Wir wünschen Ihnen aber weiterhin alles……..und das könnt Ihr euch sonst wo…….., Wutentbrannt und fassungslos wird der PC Monitor aufs wüsteste beschimpft und verflucht.
Man war sich doch so sicher! Sie sagten doch das dies und das ich das…. Der Tag ist gelaufen.
Mittlerweile sind mehrere Monate verstrichen, die Arbeit im Supermarkt ist zwar nicht so prickelnd aber man verdient genug Geld um die Wohngemeinschaft aufrecht zu erhalten. Alle paar Tage werden die üblichen Internet Jobbörsen kurz durchgesucht und die E-Mail gecheckt.
Deutschland. Freie Stellen, 3, Gesuche 78?!?!?!.
OK. Was haben wir da….Projektleiter, mindestens 15 Jahre Berufserfahrung, zügiger Umgang mit 5 oder besser 10 verschiedenen CAD und 3D Systemen, Adobe, VOB, HOAI, Baustellen Erfahrung………………und dann die Standard Floskel:
„Wenn sie nur noch so vor Teamgeist strotzen und äußerst belastbar sind können sie gerne 25 Stunden bei uns im Büro arbeiten!“ Das rundet die Annonce sauber und elegant ab und gibt uns Hoffnung für die Zukunft!
Unbeeindruckt klickt man auf “swiss architects“.
Freie Stellen 40, Gesuche 50. Sieht ja schon besser aus. Angeklickt und rein.
Was lese ich, “Suchen Praktikanten für Wettbewerbe…“, was auch immer, weiter zum nächsten, “Praktikant gesucht für………..“, scheiße, weiter, “Für unser Büro in St. Gallen suchen wir für mindestens 6 Monate einen Prak………,“ WEITER, “Unsere Außenstelle im Kanton Bern sucht ab sofort einen Praktikanten für…….“
Wieder nix, aber weil schon lang dabei, am A…. vorbei gegangen!
Die Mailbox klingelt wieder, ich überfliege unkonzentriert den Text, “sehr geehrter…danke...leider…Zukunft…Mfg…“ Der erste Gedanke war, “hab ich mich da auch beworben???“
Internetverbindung getrennt und noch schnell in die Dusche bevor ich wieder an der Kasse sitze. |