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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 30.11.2006 Uhrzeit: 21:59 ID: 20143 | Social Bookmarks: Ich habe öfters das Gefühl, dass ein Thread ohne mich auskommt, *nachdem* ich was geschrieben habe . Nix für ungut, löschen meines Zitates war nicht nötig ... Dann doch noch etwas zum Thema: a) Mehdorn kämpft weiter; die Sache ist also noch nicht durch. b) Zu den Richtern, die nun "entscheiden, was Kunst ist": Zukünftige Urteile dieser Art werden sich auch auf externe Gutachten stützen können, so wie es bei ähnlichen Fällen schon vorkam und im Industriedesign bei Fragen von Plagiatismus und der "Schöpfungshöhe" üblich ist. c) Ich glaube, es ist weit überwiegend ein persönliches Ding zwischen G. und M. - weitergehende Schlüsse über die Baukultur und ihren gesellschaftl. Stand würde ich nicht ziehen. d) Man muss das Gewölbe nicht schön finden, um aus Prinzip für die Position G.s einzutreten. Mehdorn sagt(e), er habe einen funktionalen Bahnhof bestellt und keine Kathedrale - das ist/war ja schon fast eine architektonische Aussage . Bei ihm mischen sich also Unverschämtheit, Bauherren-Willkür, Manager-Ignoranz mit dem Gespür, dass dieses Wunder-Gewölbe evtl. etwas überzogen sein könnte. Soll keine Verteidigung sein ... Am aberwitzigsten finde ich, dass die Teile der verkürzten Glashalle (Stahlkonstruktion + Gläser, das andere G. <-> M. Problem) maßgefertigt und bezahlt eingelagert sind. Ich könnte mir vorstellen, dass die Architekten auch da noch auf die Zukunft spekulieren, auf die Zeit nach Mehdorn. Und eines schönen, verkehrsruhigen Ostermontags 2011 nehmen sie die Teile und bauen sie auf ... Geändert von Tom (30.11.2006 um 22:17 Uhr). |
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Social Bookmarks: Habe ja gestern das Vergnügen gehabt einen Vortrag von v. Gerkan zu besuchen. Er ist natürlich auch zwangsläufig auf die aktuellen Ereignisse eingegangen und konnte das Siegerlächeln nicht verbergen. War wirklich interessant. Er hatte, um die Unvereinbarkeit zwischen Gebautem und Geplantem deutlich zu machen, einige markige, teils witzige, Visualisierungen vorbereiten lassen und hat sich nach wie vor entschlossen gegeben, Amüsiert hat er sich darüber, dass vor allem die 1. Klasse der Zugreisenden von der Verkürzung der Bahnhofshalle betroffen ist. In den nächsten Tagen wird man wohl noch viel darüber lesen können, denn wie er sagte hat er seit Dienstag mind. 15 Interviews in verschiedenen Medien gegeben, | |
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Flo: Offline
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Hochschule/AG: 3D Grafiker Beitrag Datum: 01.12.2006 Uhrzeit: 10:03 ID: 20148 | Social Bookmarks: Zitat:
Florian | |
ehem. Benutzer Registriert seit: 09.01.2006
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tenorvision: Offline
Beitrag Datum: 01.12.2006 Uhrzeit: 10:18 ID: 20149 | Social Bookmarks: ingenhoven hat mal teherani verklagt, weil teherani einen grundriss 1:1 kopiert hat. allerdings habe ich nicht parat wie der prozess ausgegangen ist.das werde ich aber heute mittag in erfahrung bringen und kundtun. mfg tenorvision |
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 01.12.2006 Uhrzeit: 13:52 ID: 20152 | Social Bookmarks: Zitat:
Zu dem Raum (der unteren Halle im Lehrter Bahnhof) kann ich noch meinen persönlichen Eindruck anfügen, dass es sich dabei schon um ein sehr, sehr beeindruckend großes Volumen handelt, das mit der absolut glatten, ebenen, hohen Decke momentan schon ein Bedürfnis nach Gliederung erweckt. Die unteren Bahnsteige sind ja eine riesige rechteckige Betonwanne - und man hat das Gefühl eines leeren Trockendocks (oder besser: Atom-U-Boot-Bunkers), in das mehrere Containerschiffe passen würden. Man kann sich aber eben schon Alternativen zu dem Gewölbe denken; m. E passt dieser Gewölbe-Duktus zu den überirdischen Stahlkonstruktionen nicht wirklich gut ... Ich glaube, in dem Verhältnis zwischen G. und M. hat es schon früh Kränkungen auf beiden Seiten gegeben, die eine vernünftige Kommunikation nicht mehr möglich gemacht haben (erinnere mich nur an Vorlesungen in den 90ern). Und wenn man mal den Bauherrn öffentlich auf allen Kanälen als "Banause" beschimpft (G.) und dem Architekten via Weltpresse einen "Egotrip" unterstellt (M.), ist wohl alles verloren. Zu den zahlreichen Interviews von G.: Ich finde seine PR-Arbeitet in eigener Sache meisterhaft. Er hat ja schon zur Zeit der Einweihung einen Kunst- bzw. Architekturgeschichtler in der WamS seinen Konflikt mit den berühmten Konflikten zwischen Archi und Bauherr in der Renaissance vergleichen lassen - und das war nur die publizistische Spitze einer sehr professionellen Meinungsmache in eigener Sache. Man findet auch US-Websites, auf denen der Konflikt mit O-Tönen referiert wird. Auf diese Weise werden heute eben solche Reibereien prof. ausgefochten. Aber Zeit und Kraft kostet sowas (und normalerweise auch Geld, wenn man die PR nicht selbst machen kann/will) ... | |
Social Bookmarks: Zitat:
Es ging dabei rein um die Veränderungen am ursprünglichen Entwurf durch die Verantwortlichen bei der Bahn. Er hat keinerlei Zweifel an der hohen Ausführungsqualität erweckt und auch an den Ingenieuren (mit denen er ja auch bei vielen anderen Projekten "verheiratet" ist) hat er nichts auszusetzen gehabt. Seine ganzen Erläuterungen zum Lehrter Bahnhof (Dauer ca. 10 Minuten) waren aber "überschattet" von den Manipulationen an diesem wie er (in etwa) sagte: "Bedeutenstem Verkehrsbau Europas dieses und der nächsten Jahre". Es ging ihm tatsächlich um die beiden Hauptsünden: Also Erstens, dass Kürzen des Glas-Stahl-Daches über dem Oberen Bahnsteig, so dass man vom Knotenpunkt im Inneren das westliche Ende nur als grosses gähnendes Loch und nicht als gekrümmten Glaskanal wahrnimmt. Von Aussen ganz zu schweigen. Zweitens um die "Supermarktdecke" in der unteren Ebene. In Details und anderen Modifikationen hat er sich nicht verloren. Zu diesen beiden Punkten hatte er halt ausdrucksstarke Fotomontagen bereit, die er vermutlich auch während des Prozesses verwendet hat. Die Kürzung der Glashalle hat er mit einer imposanten Aufnahme eines vollgetakelten 4-Mast-Segler verdeutlich, dem man dann per Photoshop das Heck und den Bug, sowie 2 seiner Masten gestutzt hatte. Um den Zuschauer das Drama mit der Deckenkonstruktion näher zu bringen, hat er auf ein stimmungsvolles Foto eines romanischen Kreuzgewölbes zurückgegriffen, in welches man dann oberhalb der Stützenköpfe eine billige Akustikdecke reinretuschiert hatte. Nachdem er dann seinen Bahnhof ins rechte Licht hatte, ist er zu den Projekten nach China gewechselt und hat damit den Lehrter Bahnhof, den er vorher hochstylisiert hatte, zu einem bescheidenen Bahnhöfchen degradiert, der in der Reihe seiner Megaprojekte nur wie eins von Vielen gewirkt hat. überhaupt kam in seinem Vortrag doch etwas wenig Architektur rüber. Er spulte in ca. 75 Minuten ca. 25 Grossprojekte (keines unter 50 Mio. €) runter, so wie andere Architekten ihre Einfamilienhäuser präsentieren. Es ging um Ingenieurkunst, die Faszination und Leichtigkeit von Stahl-Glas-Kompositionen und vor allem um Gigantomanie. Er hat sich bei diesem Vortrag augenscheinlich vor allem selbst am Meisten an der Grösse seiner Projekte gemessen und gerne mit grossen Zahlen (250.000 m², 500 m Länge, 300 m Höhe....) geglänzt. | ||
Social Bookmarks: Eine Diskussion an dieser Stelle zu Großbüros wurde in ein eigenenes Thema unter dem Titel "Das Architekturbüro als Großkonzern" verschoben.
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 16.12.2006 Uhrzeit: 16:18 ID: 20423 | Social Bookmarks: Gerkan will auch das Fass mit den gekürzten Glashallen evtl. nochmal aufmachen: http://www.spiegel.de/kultur/gesells...454937,00.html. Die kürzere Version sei sogar teurer gewesen als die ursprüngliche lange, sagt der Bericht. Ich würde mir wünschen, dass die Verlängerung noch kommt. |
Social Bookmarks: Die Kosten sind allen Beteiligten bei diesem Projekt wohl ziemlich aus dem Ruder gelaufen. Die Konstruktion und die Gläser für die lange Hallenversion sind ja, wie Du bereits geschrieben hast, schon angefertigt und gelagert worden. Sie müssen also folglich auch schon bezahlt worden sein. Lediglich die Montage steht noch aus, was vermutlich aber nur noch 15-20% der Kosten ausmacht. Daher ist die derzeitige Ausführung auf den Meter gerechnet sicherlich teurer. Ansonsten gibt es keine logische Erklärung dafür, daß die kürzere Version, wie sie jetzt vorhanden ist, in den Gesamtkosten teurer sein soll, wie die lange Version. Es sei denn die Passagiere der 1. Klasse verklagen die Bahn jetzt regelmäßig auf Schadenersatz, weil sie sich bei mieser Witterung im Freien ihre Klamotten und Frisuren ruinieren.... | |
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 16.12.2006 Uhrzeit: 19:17 ID: 20425 | Social Bookmarks: Zitat:
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FoVe: Offline
Ort: Wetzlar Beitrag Datum: 19.01.2007 Uhrzeit: 10:06 ID: 21047 | Social Bookmarks: Nach der gestrigen, stürmischen Aktion wird diese Diskussion wohl erneut "aufflammen". Ist die Konstruktion des Bahnhofseingangsbereiches ein Gerkahn-Entwurf? Wenn ja, dann schätze ich mal, wir Mr. G. demnächst etwas kleinere Brötchen backen. Mir tut der Architekt leid, der für diese Konstruktion verantwortlich ist. Ich behaupte mal, dessen Auftragsportefolio wird sich rapide ausdünnen. Gruß Martin |
Social Bookmarks: Dummerweise oblag die die Baudurchführung bei der Deutschen Bahn, die wie ja hinreichend in der Presse geschildert wurde, nicht unbedingt nach den Plänen des Architekten gebaut hat. Ich schätze, dass die Bahn die Bauleitung genauso betrieben hat, wie Mehdorn es pflegte, "Einsparungsentscheidungen" vorzunehmen...
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Ort: Wetzlar Beitrag Datum: 19.01.2007 Uhrzeit: 10:47 ID: 21052 | Social Bookmarks: Am besten also das ganze Ding abreissen und nochmal bauen Ich bin mal gespannt, wie es da nun weitergeht. Könnte wirklich sein, das Mehdorn da "geglänzt" hat. Nichtsdestotrotz hat er irgendwelche Architekten dafür eingeschaltet. IMHO wird er dann diese nun "schlachten". Oder glaubt man etwa, Mehdorn sei an sowas dran Schuld? :rolleyes: Gruß Martin |
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 19.01.2007 Uhrzeit: 11:38 ID: 21055 | Social Bookmarks: Das hat der Sturm Kyrill schon getan. Der Hauptbahnhof ist heute wegen Sturmschäden gesperrt. Ein Träger soll eingebrochen sein. |
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