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Tony Clifton: Offline
Beitrag Datum: 22.02.2010 Uhrzeit: 13:39 ID: 37920 | Social Bookmarks: oekoeffektivitaet (cradle 2 cradle) scheint hierzulande unter (werdenden) architekten, bzw in der baubranche generell, kein thema zu sein. was denkt ihr, weshalb dies so ist? |
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Jochen Vollmer: Offline
Ort: Kassel Beitrag Datum: 22.02.2010 Uhrzeit: 17:06 ID: 37930 | Social Bookmarks: (1) Für die Baubranche gibt es weder verfügbare (Bausstoff-)Daten noch ein praxistaugliches Bilanzierungsmodell um die Ökoeffektivität seriös und bei wirtschaftlich vertretbarem Aufwand einzuschätzen. (2) Die Alltagsroutine lässt viele Planer Neuerungen gegenüber bulind werden. -/- Am Ende siegt die Faulheit. (3) Die Nachfrageseite ist Neuerungen gegenüber skeptisch, da man sein Haus lieber so baut wie es schon der Vater und der Großvater gemacht haben. Schließlich baut man nur einmal im Leben und da lässt man sich nicht auf Experimente ein.
__________________ jochenvollmer.de |
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 22.02.2010 Uhrzeit: 18:58 ID: 37936 | Social Bookmarks: Na, verglichen mit den USA oder anderen Ländern, sind wir aber in der masse trotzdem weiter. Jedenfalls, was das Verständnis von Nachhaltigkeit angeht. Nur machen wir darum nicht so ein Bohei.
__________________ Grüße Michael "Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?" Ludwig Mies van der Rohe, 1964 |
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noone: Offline
Beitrag Datum: 23.02.2010 Uhrzeit: 18:16 ID: 37944 | Social Bookmarks: "cradle 2 cradle" ist doch generell ein Perpetuum mobile. Wie soll denn bitte ein Bauwerk geschaffen werden, dass bei der Produktion der Stoffe sowie beim Bau nicht nur Umweltfreundlich, sondern sogar noch Umwelteffektiv ist? Das Ganze liest sich eher wie ein schlechter PR-Gag, seit Jahren gibt es doch die Bestreben, energieeffizienter zu Bauen, bei der Produktion mit Emmissionsrechte zu handeln, usw usw. Die Nachhaltigkeit ist hier in Deutschland ein ganz grosses Schlagwort. Es ist das Thema der letzten Jahre und bestimmt auch die Entwicklung der Architektur in der nächsten Zukunft. Meiner Meinung nach sind Umweltkonzepte insbesondere auch "Nachhaltige Gebäude" im Einzelnen auch zu auditieren um zu wissen, welche Massnahmen nun auch wirklich nachhaltig sind, und welche nachhaltige Bauteile verbauen, trotzdem aber zur Steigerung des Energieverbrauchs führen. Geradezu obszön sind Bauten wie die Wohnanlage "Vertical Village" "von" Brad Pitt und Graft in Dubai. Mann interpretiert hier die Nachhaltigkeit über Verwendung von Solarzellen. Man kann noch so viel Zellen verbauen, Erdregister oder sonst was verbauen, ein Gebäude in der Wüste, das komplett mit Klimaanlagen gekühlt werden muss und obendrein noch mit grosszügig verglasten Wohnbereichen gestaltet wird, muss einfach eine negative Energiebilanz aufweisen. USA oder Europa, auf beiden Seiten laufen Bestrebungen, grüne Produdukte und innovative Technik zu entwickeln, wobei ich der anderen Seite des Atlantiks grundsätzlich eher wirtschaftliche als ökologische Interessen unterstelle. Ein Land, in dem "Ökobewusstsein" zuerst an der Börse gehandelt wird, ist für mich eher unglaubwürdig. Europa hat kleine Autos, zwingt die Industrie zur Schadstoffemmissionsbegrenzung, verschärft Energieeinsparverordnungen. Wie kommt man darauf, dass hier das Thema Nachhaltigkeit kein Thema ist? |
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