Registrierter Nutzer Registriert seit: 02.05.2015
Beiträge: 2
Jannik: Offline
Beitrag Datum: 02.05.2015 Uhrzeit: 17:29 ID: 54351 | Social Bookmarks: Hallo, wir sind Verena und Jannik. Im Rahmen unseres Architekturstudiums beschäftigten wir uns letztes Semester mit informellen bzw. selbstbestimmten Wohnformen innerhalb Deutschlands. Im Zuge des Seminars mit dem Titel „Thinking outside the Box“ konzipieren wir eine Ausstellung, in der wir vorhandene Denkmuster hinterfragen und versuchen den Blick des Betrachters über den „eigenen Tellerrand“, beziehungsweise aus der altbekannten Box zu lenken. Wir haben uns mit dem Thema „bezahlbarem Wohnraum“ beschäftigt. Dabei haben wir uns die Frage gestellt, wieso „normaler“, erschwinglicher Wohnraum in Deutschland so monoton, eintönig, trist und ideenlos ist. Wieso hat jede Wohnung scheinbar den gleichen 0-8-15 Laminatboden, die gleiche weiße Raufasertapete und weiß gestrichene Decken? Liegt es an gesellschaftlichen Standards, sind es die Vorschriften im Bauwesen, oder ist es tatsächlich der Wunsch der Menschen so uniform zu leben? Wir möchten diese Fragen jedoch nicht unbedingt beantworten, sondern vielmehr herausfinden, was passiert, wenn man selbstbestimmt lebt. Unter selbstbestimmt verstehen wir alternative Wohnkonzepte, die sich außerhalb der gesellschaftlichen „Norm“ befinden, wie z.B. Bauwagensiedlungen, Containersiedlungen, besetzte und Wächterhäuser, Schrebergärten, usw. Letzten Endes möchten wir eine Studie erstellen, welche sich mit den Materialien und dem Bauen im selbstbestimmten Sektor beschäftigt. Uns interessieren dabei eine Reihe von Fragen, vor allem jedoch, wie Dinge gebaut, welche Materialien verwendet und woher diese bezogen wurden. Wir sind über jede Hilfe dankbar. Für unsere Ausstellung sind wir auf der Suche nach von euch für den Wohnungsbau verwendeten Materialresten (am besten ca. 10x10 cm). Auch Fotos - vor allem von Materialien (z.B. Fußboden, Decke, Innen- und Außenwände) - würden uns schon sehr weiterhelfen. Vielleicht kennt jemand noch selbstbestimmte Wohnprojekte, die für uns interessant sind? Wenn Ihr uns helfen möchtet, oder mehr über das Projekt erfahren wollt, meldet euch bitte einfach hier im Forum oder via PM. Viele Grüße, Verena & Jannik |
| |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 12.01.2015
Beiträge: 164
numerobinchen: Offline
Beitrag Datum: 02.05.2015 Uhrzeit: 19:07 ID: 54352 | Social Bookmarks: Warum sieht alles so uniformär aus? Naja, weil alles was extra gemacht werden muss Geld kostet das keiner bezahlen will, weil es den Gewinn schmälert. Geld spart man z.B. auch damit, dass man Leistungen komplett in einem Zug durch arbeitet, also alles durchtapeziert mit einem Tapetentyp und so große Mengen einkaufen kann oder bestimmte Farben oder bestimmte Fenster usw. Dazu fehlt in Deutschland, das ja mit allem gerne übertreibt, auch mit dem Sparen, der Mut um aus dem Korsett auszubrechen. Guck den sozialen Wohnungsbau in Österreich an! Da findet man sehr viele positive Beispiele, die aber NIE in D Anwendung finden werden. Ist ne Mentalitätsfrage. Über Verbesserungen macht man sich in D seit Generationen Gedanken und keiner schafft es tatsächlich etwas zu verändern. Das geht hierzulande nur über den Umweg einer Revolution. Aber es ist ja jedem selbst überlassen die weißen Tapeten mit allen möglichen Farben zu übermalen. So teuer ist Farbe nun auch wieder nicht. Wer kreativ ist gestaltet sich sein Umfeld selbst. Wer unkreativ ist oder meint von anderen alles vorgesetzt zu bekommen, der muss eben damit leben. Das war schon immer so, nicht nur in der heutigen Bespaßungsgesellschaft. Zu meiner Studienzeit geisterte ein Projekt parasitärer Wohnformen herum. Das fand ich ganz witzig. Dabei ging es um mobile Wohneinheiten die sich z.B. ihre Energie und sonstige Medien einfach durch anzapfen fremder Leitungen holen sollten. Man sollte damit einfach irgend wohin fahren, abstellen und z.B. durch einen eingebauten Bohrer oder sonst was dann die vorhandenen Leitungen anzapfen um Wasser, Strom usw zu haben. War man unerwünscht, fuhr man dann einfach weiter. Die Überspitzung des modernen Nomadentums, gepaart mit allerlei sozialen Kritiken. |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 02.05.2015
Beiträge: 2
Jannik: Offline
Beitrag Datum: 11.05.2015 Uhrzeit: 10:29 ID: 54385 | Social Bookmarks: Hey! Es gibt sicherlich viele Gründe und, wieso wir in Deutschland da sind, wo wir sind. Natürlich kann ich mir auch meine Wohnung "individuell" gestalten und die Wände bunt malen oder mir eine "Naturstein"-Wand kaufen. Wir suchen jedoch nach gelebten alternativen Wohnkonzepten. Weißt du noch, wie das Projekt mit den mobilen Wohneinheiten hieß? Ich denke nicht, dass es jetzt unbedingt noch relevant sein wird, aber ich würde es mir gerne mal anschauen! |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 01.08.2010
Beiträge: 199
bimfood: Offline
Beitrag Datum: 11.05.2015 Uhrzeit: 15:09 ID: 54386 | Social Bookmarks: Die Klassiker: - Diverse Baugruppen in der Tübinger Südstadt, insbesondere die Bauabschnitte "Loretto Areal" und "Französisches Viertel" - Freiburg Vauban die ersten Bauabschnitte (u. a. Kasernen-Umnutzugnen) Vielleicht kann man auch mal unter dem Stichwort Mietshaussyndikat gucken. Kenne ich aber kein Konkretes Projekt Mietshäuser Syndikat | Zusammenschluss von selbstorganisierten Hausprojekten Projekte | Mietshäuser Syndikat Initiativen | Mietshäuser Syndikat Ich würde mich freuen wenn Ihr hier gelegentlich über den Stand Eurer Arbeit berichtet, da mich das Thema auch interessiert! |
| |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Architektur-Themenbereiche | Antworten | Letzter Beitrag |
wie weiter wohnen | Tidals | andere Themen | 5 | 11.11.2007 13:21 |
HH-Neues Wohnen | serta wenecker | Bauten & Planer | 1 | 30.03.2007 13:06 |
Verdichtetes Wohnen | mika | Präsentation & Darstellung | 3 | 13.03.2007 21:17 |