Social Bookmarks: Zitat:
Ich stelle hier natürlich Vermutungen in den Raum, aber vielleicht bin ich da nicht alleine. Auch positiver Streß kann u.U. krank machen. Hat sich mal Jemand überlegt, wie man überhaupt als selbständiger Architekt aussteigen könnte, wenn man keine Lust mehr auf täglichen positiven Streß hat? | ||
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Registrierter Nutzer Registriert seit: 02.01.2009
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Archiologe: Offline
Beitrag Datum: 29.02.2016 Uhrzeit: 17:57 ID: 55325 | Social Bookmarks: Ich denke, besonders die Selbstausbeuter in Kleinstbüros beißen schnell ins Gras. Wenn du es erst mal geschafft hast und Cheffe deines eigenen bekannten Büros bist, du nur noch schöne Bildchen zeichnest und deine Angestellten dir die Probleme möglichst vom Hals halten, kannst du richtig alt werden. Siehe Oskar Niemeyer. Ich kenne keinen bekannten Architekten, der in letzter Zeit weniger als 80zig Jahre alt geworden ist. |
Social Bookmarks: Zitat:
Die Meisten von uns wollen lokal gute Arbeit abliefern, wenig Ärger haben und die Familie ernähren können. Wen man nur noch Visionär, Manager oder Redner ist, dann hat man sich doch schon etwas weit von den Wurzeln des Architektenberufs entfernt. Vielleicht durchaus angenehm für die Person, aber von der Basis ist man durchaus genausoweit weg, wie ein Martin Winterkorn von einem Fließbandmitarbeiter bei VW. | ||
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 06.03.2016 Uhrzeit: 15:36 ID: 55336 | Social Bookmarks: Zitat:
Man kann nicht einerseits über die Last des Einzelunternehmertums klagen und es gleichzeitig als einzig richtige Daseinsform verherrlichen. Ich empfinde die Unternehmensstruktur deutscher Architekturbüros schon immer als zu kleinkrämerisch. Viele sind schlechter geführt als familiäre Handwerksbetriebe. Wenn Du 1-2 Mit-Gesellschafter hättest und ein paar mehr Mitarbeiter, würdest Du eine Unternehmensgröße erreichen, bei der nicht mehr alles an Dir allein hängt - von der Akquise bis zur Bestellung der Büromaterialien. In größeren Teams erreicht man mit weniger individuellem Stress mehr - in besserer Qualität und bei besserer Laune. T. | |
Social Bookmarks: Zunächst ging es um die Sterblichkeit und das scheinbar lange Leben mancher "Stararchitekten". Zitat:
Architektur hat mit Bauen, dem Bauprozess erleben, regelmäßiger Vorortpräsenz und direktem Kunden und Handwerkerkontakt zu tun. Zusätzlich zu den Projektleitern, die natürlich die Hauptlast beim Projekt tragen. Das geht irgendwann nicht mehr und dann ist man etwa so weit wie die Bundesregierung von den Problemen der kleinen Leute weg. Für Manchen kein Problem....für mich Verlust der Bodenhaftung, wenn man nur noch irgendwann aus der "Zeitung" erfährt, dass das eigene Büro gerade wieder etwas fertiggestellt hat. Zitat:
Zitat:
Mehr Führungskräfte verursachen zunächst mal mehr Reibungsverluste und häufige Diskussionen. Hinzu kommt die Gefahr von Neid und Missgunst, weil einer mehr als der andere leistet, aber alle das gleiche verdienen möchte. Ich kenne Beispiele die mit mehreren Gesellschaftern über Jahre hinweg funktionieren, aber ebensoviele die sich überworfen haben und einen Scherbenhaufen hinterlassen haben. Zitat:
Reine Größe eine Unternehmens, die ich noch aus meinen Arbeitszeiten bei Großbanken/Fondsgesellschaften kenne, schafft keine Identifikation mit der Arbeit und macht Leute zu austauschbaren Nummern. Für Leute ohne großen Langzeithorizont als Momentaufnahme durchaus akzeptabel, denn man lässt abends häufig alles hinter sich und denkt noch nicht an den nächsten Tag. Für Leute mit Ambitionen und langfristigen Perspektiven eher eine unangenehme Situation. Das man mit größeren Teams bei größeren Projekten etwas stressfreier arbeiten kann, liegt vielleicht auch daran, dass der Honorarrahmen zunächst mal unerschöpflich groß erscheint und es sich im Büro davon eine Weile abfeiern lässt, bevor die armen Bauleiter vor Ort den Zahlendruck zu spüren bekommen. Bei kleinen Teams und kleinen Projekten mit Kundennähe spürt man früher um was es geht. | |||||
ehem. Benutzer Registriert seit: 08.11.2015
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raykip: Offline
Ort: Hamburg Beitrag Datum: 07.03.2016 Uhrzeit: 18:06 ID: 55348 | Social Bookmarks: Ich denke auch, dass die reine Teamgröße an sich nicht direkt etwas zu sagen hat. Die Zusammenarbeit untereinander muss stimmen und gut koordiniert sein. Aber bei weniger Mitarbeitern ist diese Koordination sicherlich auch einfacher, wobei auch das natürlich von verschiedenen Faktoren abhängt |
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 13.03.2016 Uhrzeit: 13:36 ID: 55383 | Social Bookmarks: Zitat:
Gegen "große" Büros mit 50 Mitarbeitern Vorbehalte anzuführen wie gegen Großkonzerne hat doch mit der Realität nichts zu tun. Selbst die wenigen Büros weltweit mit 200 oder 500 Mitarbeitern sind mit einem allgemeinen Maßstab gemessen noch sehr kleine mittelständische Betriebe, in denen jeder jeden persönlich kennt. T. Geändert von Tom (19.03.2016 um 14:58 Uhr). Grund: Kürzung auf das Wesentliche | |
Social Bookmarks: Gewagte These, dass "große" Büros auch für weitentfernte "kleine" Leute mit "sehr begrenztem" Budget eine "qualitativ hochwertige" Gesamtleistung und mehr als "interessante" Entwurfsarbeit abliefern. Glaube ich nicht. Das Interesse besteht nicht. Dazu noch das vermeintlich "familäre" Verhältnis in Büros mit 200 Mitarbeitern? Naja. Das mit den eingebildeten "Architekturgöttern" und das man mehr oder weniger davon ausgeht, dass Termin- und Budgettreue nur in großen Büros, klingt eher nach einem gestörten Verhältnis zu kleinen Bürostrukturen. Vielleicht auch einfach nach den falschen Erfahrungen. Es gibt sicherlich mehr kleine "schlechtgeführte" Büros als große "schlechtgeführte" Büros im Hinblick auf die Gesamtleistung, Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit. Zumindest nach Gesamtzahlen betrachtet, denn da gibt es tatsächlich um ein Vielfaches mehr kleinere Strukturen. Ob das relativ gesehen noch stimmt, weiß ich hingegen nicht. Da gibt es viele bekannte größere Projekte und Aussagen von Kollegen, die mich daran zweifeln lassen. | |
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 13.03.2016 Uhrzeit: 19:25 ID: 55389 | Social Bookmarks: Zitat:
Es gibt tatsächlich nennenswerte Überschneidungen von den Zielgruppen kleiner und "großer" Büros. Das dürftest Du selbst sicher auch schon erfahren haben. Grundschulen, Kitas, 3-fach-Sporthallen, Gemeinde- u. Stadtteilzentren, mittelgroße Wohnanlagen, etc. werden von 50-Mitarbeiter-Büros deutschlandweit bis in die Provinz genauso akquiriert wie von den 6-Mitarbeiter-Läden vor Ort. T. | |
Social Bookmarks: Hallo Tom, es war tatsächlich eine Reaktion auf Deinen vorletzten Beitrag. Polemisch nur in soweit, dass ich die von Dir verwendeten Begriffe und Darstellungen nochmals aufgeriffen habe. Lieschen Müller aus der Provinz baut keine Kitas oder 3-Feld-Sporthallen, sondern sie möchte ihr Einfamilienhaus aus den 60er Jahren um eine Wohneinheit erweitern und energetisch sanieren. Dafür kann sie sich die Finger wund telefonieren und alle "namhaften größeren" Büros im Einzugsgebiet von 200 km Radius abtelefonieren. Das nächste davon ist immernoch mind. 70 km weit entfernt und hat einfach keine Lust auf Lieschen Müller und ihre Bagatellen. Tut mir leid, wenn Du Dich unsachlich berührt fühlst, aber vielleicht einfach mal die Nase aus dem Großraumbüro im "Speckgürtel" raushalten und Deutschland neu kennenlernen. | |
Social Bookmarks: Sind wir eigentlich noch beim Thema Sterblichkeit unter Architekten oder sind wir beim Bashing von kleinen und mittleren Bürostrukturen? Es würde mich weiterhin interessieren, ob es konkrete Anzeichen, Statistiken, Erfahrungen zum Eingangsthema gibt. Also wie gesund oder ungesund der Architektenberuf (in kleinen und großen Büros oder als Einzelkämpfer) ist und ob man davon sprechen kann, dass es einen Zusammenhang zwischen Mortalität und Beruf gibt. | |
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 13.03.2016 Uhrzeit: 20:11 ID: 55392 | Social Bookmarks: Zitat:
T. | |
Social Bookmarks: Zitat:
Es gilt nämlich auch hier an der Basis: Miteinander, statt gegeneinander. Falsche Arroganz auf Architektenseite gegenüber vermeintlich dümmeren Handwerkern gehört hoffentlich der Vergangenheit an. | ||
Registriert seit: 15.02.2003
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 19.03.2016 Uhrzeit: 15:04 ID: 55430 | Social Bookmarks: Zitat:
Zitat:
T. | ||
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Mr.Jenberg: Offline
Beitrag Datum: 20.03.2016 Uhrzeit: 17:55 ID: 55442 | Social Bookmarks: Ich glaube die These stimmt nicht! Es ist ein klassischer Fall von der "Verfügbarkeits-Täuschung": Da du selber Architekt bist, kennst du natürlich viel mehr Architekten und achtest genau dann auf diese Phänome. Oder kennst du genausoviele Banker oder Ärzte? |
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