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Datum: 08.09.2005
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Altbau: Wände entfernen, Statik, ...

#1 (Permalink)
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Hallo, liebe Leute!

Es handelt sich um einen Altbau ca. aus dem Jahre 1870. Zum Teil sollen Wände entfernt bzw. ein Rundbogen wieder geöffnet werden.

Wer kann mir als Studentin fachgerechte Auskunft geben über die Statik?
(Tragende / nicht tragende Wände, Richtung der Deckenbalken, evtl. Unterzüge, etc.) - auch, was ich noch beachten sollte!! Wen kann ich fragen?

Oder wo kann ich selbst etwas nachlesen speziell dazu? Und - Welches Gewerk wird eigentlich mit dem Abreißen beauftragt?

Danke an Euch!

. yoko .im altbau.

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Datum: 08.09.2005
Uhrzeit: 16:22
ID: 10816



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Hi yoko,

als erstes benötigst du wohl die Unterlagen des Gebäudes. Da das Haus schon etwas älter ist, wird es vermutlich keine Pläne im Bauamt geben. Allerdings solltest du dort auf jeden Fall nachfragen. Die zweite Stelle wäre evt. die örtliche Feuersozietät. Auch dort findet man häufiger mal alte Bauakten und natürlich auch beim bisherigen Eigentümer.

Ob du es mit tragenden, oder nichttragenden Wänden zu tun hast, kann dir endgültig nur ein Statiker beantworten. Allerdings läßt sich auch im Voraus ABSCHÄTZEN welche Wand ggf. eine tragende Funktion hat. Zum Beispiel kannst du schauen, ob die entsprechende Wand in allen Etagen (an der gleichen Position) vorhanden ist. Sollte dann auch der Dachstuhl darauf gelagert sein, ist es mit großer Wahrscheinlichkeit eine tragende Wand.

Die Ausmauerung des Bogen kann VERMUTLICH entfernt werden, da die Bogenkonstruktion, sofern komplett erhalten, die statische Funktion übernimmt.

Aber das sind alles nur Vermutungen. Es ist durchaus möglich, dass eine als nichttragend konzipierte Wand im Laufe der Zeit gezwungenermaßen eine tragende Rolle übernommen hat. D.h. dass du für solche Eingriffe eine Statik anfertigen lassen solltest, wenn Unsicherheiten bestehen und die gibt es wohl bei dir.
Zitat:
Welches Gewerk wird eigentlich mit dem Abreißen beauftragt
Bei kleineren Bauvorhaben kann durchaus auch die (roh-)bauausführende Firma die Abrissarbeiten übernehmen. Das muß entsprechend erfragt werden.

Um was für eine Konstruktion handelt es sich eigentlich?

Gruß

max

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Tom
 
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Datum: 08.09.2005
Uhrzeit: 19:44
ID: 10822



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Das wird man wohl nach qualifiziertem Augenschein entscheiden (Besichtigung mit einem erfahrenen Baupraktiker, z.B. Maurermeister o.Ä.; die haben auch soviel Gewissen & Sachkenntnis, dass sie keine Wand wegreißen, bei der sie sich nicht ganz sicher sind. Außerdem verstehen sie was von historischen Gewölbe- und Deckenkonstruktionen, etc.). Ich habe mal in einem Einfamilienhaus beim Entfernen einer (tragenden) Wand geholfen. Das Loch wurde dann mit einem größeren I-Stahlträger unterfangen. Zwischen Wand einreißen und Träger drunterpacken lagen aber ein paar Tage .

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ehem. Benutzer
 
Registriert seit: 27.01.2005
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yoko: Offline

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yoko is on a distinguished road

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Datum: 09.09.2005
Uhrzeit: 13:31
ID: 10824



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Hallo Max, Hallo Tom!

Vielen Dank für Eure Beiträge!
Die Original-Unterlagen, also Pläne sind alle im Krieg verbrannt…
Vom Bauamt habe ich Pläne, die nicht so ganz korrekt sind – dafür aber von jedem Geschoss einen Grundriss.

Ja, mit den Wänden verhält es sich so, dass es ganz unterschiedliche Stärken gibt, von 42 cm über 57 cm und dann wieder 64 cm, u.a. Dass bestimmte Wände im Gebäude übereinander stehen, kann man wohl feststellen…

Gibt es denn Statiker, die Studenten (kostenlos) Auskunft geben, wie das ist, wenn Wände entfernt werden sollen, wie man vorgeht, worauf man achten muss, wann man einen Unterzug benötigt, und so…

GIBT ES HIER VIELLEICHT EINEN STATIKER??

Bei dem Gebäude handelt es sich um ein ehemaliges Klinikgebäude aus roten Vollziegeln! Sehr schön! 4.20 m hohe Decken, mächtiges Treppenhaus, und so..
Wahrscheinlich Holzbalkendecke, mit unterschiedlicher Balkenanordnung. Teilweise liegen sie im 90-Grad-Winkel zur Hauptfassade, dann wieder parallel!

Dann brauche ich einen erfahrenen Maurermeister

@Max
„die örtliche Feuersozietät“ – kann ich WO finden?

Grüße
Von
YoKo

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Tom
 
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Beitrag
Datum: 09.09.2005
Uhrzeit: 14:57
ID: 10826



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Es gibt ja auch noch extra Statik-Foren "da draußen". Da kriegst Du bestimmt auch ganz interessante Statements: http://www.diestatiker.de/. Neulich habe ich mich mal da hin verirrt und mich gewundert, wie ahnungslos auch manche Bauing-Studenten in Statikfragen sind. Da brauchen sich Archis gar nicht verstecken ...

Ich habe nochmal in die Runde gefragt: Auch dünne Wände können ohne weiteres tragend sein (die berühmten 11.5er in einem neueren Bau oder im Altbau die etwas dickeren); manchmal tragen sie nicht, sind aber zur Queraussteifung des Hauses doch nötig; manchmal tragen sie "offiziell" nicht, aber faktisch - und dann gibt es Setzungsrisse o.Ä., wenn man sie entfernt. Fazit: Für eine unverbindliche Vorbesichtigung ist der Maurermeister gut; für eine definitive Entscheidung ist ein Statik-Ingenieur auf jeden Fall nötig.

Geändert von Tom (09.09.2005 um 15:53 Uhr).

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ehem. Benutzer
 
Registriert seit: 27.01.2005
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yoko: Offline

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yoko is on a distinguished road

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Datum: 09.09.2005
Uhrzeit: 21:52
ID: 10828



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Ja, danke, Tom - für den Link zu den Statikern!!

Hab auch gleich dort nachgefragt - allerdings weiß ich nicht, ob ich da irgendwas erfahre - die scheinen mir irgendwie schlecht drauf zu sein - die Brüder!

Na - mal abwarten - vielleicht war das nur eine Ausnahme!


y.

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Maks is on a distinguished road

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Datum: 23.09.2005
Uhrzeit: 15:27
ID: 10988



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Hi yoko,

sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde, ich war im Urlaub .
Zitat:
„die örtliche Feuersozietät“ – kann ich WO finden?
Die Feuersozietät ist eine öffentliche Versicherung, die im Raum Berlin und später auch im Raum Brandenburg ansässig wurde und immernoch ist. Allerdings weiß ich, dass auch im Bundesgebiet viele Gebäude bei der Feuersozietät versichert wurden. Zum Teil sind dort auch alte Bauakten vorhanden.
Wir haben uns damals durchgefragt und einiges gefunden. Die Gebäude stammten aus der Zeit zwischen 18. und 19. Jahrhundert.

Gruß

max

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