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Datum: 18.12.2005
Uhrzeit: 12:36
ID: 12454



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Die Fassade sollte ja schon etwas mit Aufbau der Aussenwand zu tun haben.
Falls die tragende Konstruktion (z.B. das Mauerwerk) nicht die ausreichenden Werte für Schall- und Wärmeschutz bringt, muß die Fassade diese Aufgabe übernehmen (bzw. den Rest erfüllen).


Von daher ist es deutlich mehr als eine rein gestalterische Frage welche Art von Fassade in Frage kommt.



Die günstigste Art eine Hülle um ein Einfamilienhaus zu ziehen ist momentan das Bauen mit 17,5 oder 24 cm starkem herkömmlichen Bims-Leichtbetonmauerwerk ohne Anforderung an Wärmedämmung (KLB, Bisotherm etc.) und darauf ein ca. 12 cm starkes WDVS-/Thermofassaden-System von Marmorit, Sto, Weber-Broutin, etc. mit einer abschliessenden Putzschicht anzubringen. Die Möglichkeiten der Fassadengestaltung beschränkt sich dann hauptsächlich auf die Körnigkeit bzw. Ausführung des Oberputzes und auf die Farbe, wobei bei WDV-System zu dunkle Farbtöne keine Verwendung finden können, wegen dem Problem thermischer Spannungen.
Natürlich kann man auch durch Vor- und Rücksprünge in der Dämmschicht (unterschiedliche WDVS-Dicken) die Fassade zusätzlich gestalten/gliedern.


Das Bauen mit Porenbeton ist ebenfalls sehr günstig. Hier reicht unter Umständen (wenn alle anderen Bauteile wie z.B. Dach und Heizung mitspielen) eine 30 cm starke monolithische Wand aus Ytong aus um die ENEV zu erfüllen.


Bei beiden Varianten ist die herkömmliche Lochfassade (normal grosse bzw. kleine Tür- und Fensteröffnungen mit Aussenwand dazwischen, möglichst Standardmasse), was die Kosten betrifft, zu favorisieren. Grössere Fensterelemente oder gar Glasfassaden schlagen sofort kräftig in die Kasse (vorallem weil dort auch eventuell Verdunklungs- oder Sonnenschutzelemente in entsprechenden Dimensionen notwendig werden.)


Soviel zum "billigen" Bauen.
Wenn niedrige Baukosten nicht die erste Rolle spielen, dann kann man natürlich auch andere Wand- und Fassadenkonstruktionen in Erwägung ziehen.




Die gestalterischen Möglichkeiten steigen natürlich immens, wenn man die Fassade von der tragenden Konstruktion trennt, also einfach eine Hülle davorhängt. (z.B. Stahlbetonskelettbau mit vorgehangener Glasfassade).

Die Möglichkeiten sind allerdings so vielfältig, dass man damit mehrere Foren füllen könnte.




Vielleicht ein paar Tipps:


Die erwähnte Variante als zweischaliges Mauerwerk mit Klinker- oder KS-Aussenschale ist sehr kostspielig und erfordert eine hohe handwerkliche Qualität (hohe Lohnkosten), weil die äussere Schicht als Sichtmauerwerk auszuführen ist. Sie macht auch nach meiner Meinung nur Sinn, wenn die Schicht zwischen Innen- und Aussenmauerschale genutzt wird um eine starke Kerndämmung unterzubringen. Dann hat man eine gute Lösung für Schall- und Wärmeschutz. Allerdings ist diese Variante baukonstruktiv nicht ganz einfach, weil es schwierige Details (z.B. Konsolenausbildung) im Bereich Übergang Fassade/Erdreich gibt.
Wenn diese Dinge gut gelöst sind, hat man allerdigs ein hochwertige Fassade mit einer langen Lebenserwartung.
Die Optik (Sichtmauerwerk) ist nicht jedermanns Sache und erfordert auch eine bestimmte Architektur (Siehe z.B. Mario Botta).


Zwei- oder Mehrschalig lässt sich natürlich auch mit Beton (Fertigteile oder Ortbeton) bauen, wobei Sichtbeton als Ortbeton (aussen oder innen und aussen) eigentlich immer die teuerste Variante sein wird (sehr hohe Lohnkosten und Anforderungen an handwerkliche Qualität). Die Gestaltung ist vielfältig. Einfärben des Betons, strukturierte Schalungen, zahlreiche Möglichkeiten der Nachbearbeitung.
Persönlich kann ich mich sehr dafür begeistern, aber teuer!!


Auch die Holständerwerk- oder Holzrahmenbauweise ist nicht zu vergessen, weil man dort die Möglichkeit hat fast jedes Material (fast jede Fassade) vor die tragende und gut gedämmte Struktur zu hängen.





Ums kurz zu machen hier noch ein paar Stichworte zur interessanten Fassadengestaltung:



Metallfassade z.B: Sinuswelle von Hoesch-Siegerlandwerke


Aussenwandverkleidung mit Trespa oder anderen künstlichen Platten


Rhombenschalung (natürliche Holzoptik)


Naturstein- oder Werksteinplattenverkleidung auf einer entsprechenden Unterkonstruktion


mineralischer Putz (bietet unzähliche Oberflächenfinishs), hört sich langweilig an, hat sich aber bewährt


Gabionen mit Steinfüllung


Trockenmauerwerk


natürlich Glas in allen Varianten und Befestigungweisen




bla, bla.....




Viel Spaß beim Sondieren und Sortieren....







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