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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 19.06.2007 Uhrzeit: 13:37 ID: 24336 | Social Bookmarks: Eine Firstpfette, deren Querschnitt zu groß wird, könnte man auch mit einer Druckstrebe in der Mitte unterspannen ("Luftstütze" aus Holz oder Stahl; Zugseil aus Stahl). Sowas hat man in den 1990ern mit Begeisterung gemacht, wenn man einen etwas moderneren Holzbau haben wollte. Heute sehe ich das kaum noch, weil die Unterspannungs-Manie abgeebbt ist. Es ist aber schön, in einem Dachraum etwas konstruktive "Musik" drin zu haben ... |
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 19.06.2007 Uhrzeit: 13:49 ID: 24337 | Social Bookmarks: Stimmt abspannen kann man auch. Martins Vorschlag geht auch. Es geht vieles, das hängt davon ab, was einem besser gefällt. Das ist ja das schöne am Holzbau, finde ich. Wichtig ist nur das man versteht, wie die Kräfte fließen und wie man sie lenkt.
__________________ Grüße Michael "Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?" Ludwig Mies van der Rohe, 1964 |
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Ort: Wetzlar Beitrag Datum: 19.06.2007 Uhrzeit: 14:01 ID: 24339 | Social Bookmarks: Ich komm ja viel rum in Hessen - besuche so an die 20 - 30 Architekten in der Woche. Wirklich viele "Holzwürmer" hat´s nicht. Architekten, die modern und inovativ sind / sein wollen planen furchtbar gerne mit Stahl und Beton. Die "Randgruppe" der Architekten, welche irgendwie aus dem Holzbau kommen oder mit dem verbandelt sind haben zur Zeit einen schweren Stand. Zumal in vielen Köpfen momentan das "Bad-Reichenhall-Syndrom" kursiert. Man läßt die Finger von Leimholz, man weiß ja jetzt, wo das enden kann Zur Zeit scheint mir die Holzbaulobby auch ein bisschen zu pennen. Und das ganz ohne Grund. Ich meine - hey - man kann Holz zwar nicht nochmal erfinden, aber was man drauß machen kann, das wird immer mehr. Soweit mal eben meine Begeisterung für Holz zum Ausdruck bringend.... Gruß Martin |
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 19.06.2007 Uhrzeit: 14:16 ID: 24340 | Social Bookmarks: Ein paar größere Messehallen wurden auch in jüngerer Zeit noch aus Holz-Leimbindern gemacht, z.B. von Gerkan/Marg (große Tonnen-Schalen mit so einem hist. Zollinger-Rost). Das waren schon immer ein paar wenige Büros, die sich mit Holz richtig auskennen. Es ist eben auch nicht einfach ... http://www.proholz.at/zuschnitt/07/p...pannen_txt.htm |
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Ort: Wetzlar Beitrag Datum: 19.06.2007 Uhrzeit: 14:42 ID: 24343 | Social Bookmarks: ich denke, du hast Recht. Als Holzbau - Planer muß ich eben auch etwas im Raum denken. Und das Material gibt leider immer noch vielen zu Denken auf. Ich meine, schau mal, Zimmermeister sind bezgl. Planvorlageberechtigung den Ing. gleichgestellt. Wenn ich daran denke, was wir bei der Meisterausbildung alles an Stoff "fressen" mußten, dann weiß ich schon wieso. Nimm jetzt noch den Bereich der Restauration dazu und den Ing.Holzbau, dann ist das schon ein weites Feld. Aber nun mal ne Frage an die Architekten und Praktikanten! Wieviel Kataloge zu Holzbau habt ihr in den Büros gesehen? Wann kommt mal jemand vorbei, der euch Unterlagen zu Holzbau unterschieben möchte? Jede Menge "Klinkenputzer" tauchen auf mit allen möglichen Materialien - aber ist da Holz dabei? Ich glaube nicht. Ob die Ziegelindustrie, die Betonwerke bis hin zu den Dachbaustoffen - alle lassen ihre 50cm² Werbefläche in euren Archiven zurück. Aber ganz wenige Holzbauer haben dies erkannt. Darum wird Holzbau auch nicht so als Grundmaterial erkannt. Zudem ein Architekt, der was auf sich hält, sich scheut, mal eben einen Holzbauer für ein Beratungsgespräch zu holen. Ist mir damals sehr selten passiert. Die Planer wollen das ja alle gerne selbst können. Aber wieviele holen sich dann Leute für Bodenbeläge, Fliesen usw. ins Büro - endlose Sitzungen zur Materialauswahl. Da läuft IMHO was daneben Holzwürmige Grüße Martin |
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Sergiu_L: Offline
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Hochschule/AG: Planungs und Projektmanagement Beitrag Datum: 19.06.2007 Uhrzeit: 14:54 ID: 24344 | Social Bookmarks: Die Variante mit der Luftstütze erscheint mir als sehr passend. Wie ist bei so einer Konstruktion das Auflager gemacht? Wenn das mit dem Stahlseil verbunden ist?
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 19.06.2007 Uhrzeit: 15:25 ID: 24346 | Social Bookmarks: So sehen Standard-Details bei Unterspannungen im Holzbau aus: |
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Ort: Wetzlar Beitrag Datum: 19.06.2007 Uhrzeit: 15:36 ID: 24348 | Social Bookmarks: Autsch - Tom - du weißt aber schon, dass du da ne Kombination von Holz- / und Stahlbau zeigst Aber ist schon ok. Zugverspannungen, die nicht so sehr ins Auge fallen sollen - da bieten sich eben Stahl"seile" an. Wir könnten ja mal Spaßeshalber - wenn Sergiu sich die Mühe macht und den Grundriß ordentlich aufreist und sauber bemaßt - jeder ne Holzkonstruktion draufzaubern. Würde mich mal so interessieren, was hier für Dachformen und -konstruktionen rauskämen. .P.S. als Wettbewerbsgewinn verschafft Sergiu dermjenigen eine Kiste von gutem Rotwein und dann darf er den Entwurf nutzen ...nur mal so - meint Martin |
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 19.06.2007 Uhrzeit: 15:51 ID: 24352 | Social Bookmarks: Zitat:
In dem Büro, in dem ich jetzt gerade bin ist Holz ein unbekanntes Material. Ich denke ein entscheidender Grund ist, das Holzbau bisher und noch im überwiegenden Maße von Handwerk geprägt ist. Es gibt zwar bereits etliche Holzbauteil-Produzenten (Merk, Kaufmann usw.) , aber die scheinen noch nicht etabliert genug zu sein, um gegen die großen der Mineralbaustoff-Industrie anzustinken. Zudem ist Holz, weil es so leicht zu verarbeiten ist, auch das Material der Wahl, wenn es um Improvisation geht. Da Improvisation oft nur temporär gedacht ist, sind diese Konstruktionen oft auch vergänglich. Das Material an sich ist ja vergänglich. Es führt aber auch oft zu unschönen Schäden. Und es sind diese Schäden, die den Ruf des Holzbaus prägen. Da kann 1% Mist schon 99% gute Arbeit oder Potenzial versauen. Unsere Zimmerei baut seit mehr als 25 Jahren Häuser in Holzrahmenbauweise, und zwar komplett, nicht nur die Wände. Wir hatten bisher nur einen Feuchteschaden, der sich aber leicht beheben ließ. Bei Schimmel z.B. denken die meisten, dass es ihn nur im Holz gibt. Wenn dann aber das Mauerwerk voll Schwamm ist, fallen alle aus den Wolken. Ich denke auch die Vielfältigekeit der Holzkonstruktionen macht es vielen Architekten schwer. eine Ziegelwand oder Stahlbetonwand ist relativ dumm, und daher scheinbar leicht handhabar als Architekt. Mit Stahlbeton ist zudem fast alles an Lastabtrag möglich, haupsache man bekommt genug Stahl rein. Bei Holzkonstruktionen muss man da schon ziemlich viel Grips aufwenden. Aldo Rossi hat auch seinen Teil zur Materialwahl beigetragen als er von der Permanenz schrieb, und jeder will das unvergängliche Monument bauen. Vor Brandschutz hat auch fast jeder Architekt Angst, weil er sich nicht auskennt und sich seinen Entwurf ja nicht von dem Brandschutzbeauftragten kaputt machen lassen will. Und bis die neuen Holzmassivbau-Systeme in den Büros angekommen sind werden wohl noch Jahre vergehen. Angeblich soll es ja 30 Jahre von der Innovation bis in die Produktion dauern. Hier im Büro hab ich neulich mal gasagt, dass könne man mit Lignatur LKE 240 machen. Ich erntete nur Unverständis. Eine Decke muss doch aus Beton sein. Was Lignatur ist, wußte natrürlich keiner. Aber so ist es halt.
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 19.06.2007 Uhrzeit: 15:52 ID: 24353 | Social Bookmarks: Zitat:
Zugglieder sind im modernen Holzbau immer aus Stahl ausgebildet, denk' mal an größere Hallenspannweiten, und es sind oft genug echte Seile, ganz ohne Anführungszeichen . Es ist eine private Gestaltungs-Entscheidung des Architekten, einfach einen Rundstahl zu nehmen. Die Druckstrebe könnte man tatsächlich auch ganz aus Stahl machen. Dann aber natürlich schön, z.B. ein dünnes Rohr mit aufgeschweißten Blechsteifen .. | |
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 19.06.2007 Uhrzeit: 15:54 ID: 24354 | Social Bookmarks: Zitat:
Danke Tom, guter Link. Über die ProHolz Seite kommt man auf Dataholz, was ebenfalls sehr bookmark-würdig ist. http://www.dataholz.com/
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Ort: Wetzlar Beitrag Datum: 19.06.2007 Uhrzeit: 16:22 ID: 24356 | Social Bookmarks: natürlich ist das Ing-Holzbau. Und als solches ja auch toll und berechtigt. Aber beim Objekt von Sergiu - mit Verlaub - da würde ich eben genau diese traditionellen Holzbautechniken anwenden. Ein Dächlein von 12 x 7,5 m - pah, dass geht auch größer ohne großartige Systemteile. Du kannst dir denken, dass ich Holzbau in allen Varianten klasse finde. Daher bitteschön eine Lanze für den Ing. Holzbau. Aber hier darfs schon "klassisch" sein. Gruß Martin |
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 19.06.2007 Uhrzeit: 16:48 ID: 24358 | Social Bookmarks: Zitat:
Ergänzung: Man würde die Unterspannung machen, nicht unbedingt weil es anders nicht geht, sondern weil man in ihr eine arch. Qualität sieht. In den 1990ern hätte man die Druckstrebe 2- oder 4-teilig gemacht und die Unterspannung doppelt. Und man hätte nicht 1 Strebe gemacht, sondern 5. Und das alles von den Materialstärken nicht verschwenderisch und "überflüssig", sondern so minimal dimensioniert, dass es anfängt, interessant auszusehen. Wir sind hier ja in einem Architekturforum ... | |
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