Social Bookmarks: Hallo Frau Preusche, ihr Projekt klingt auf den ersten Blick interessant und sehr ambitioniert, wie es scheint haben sie ebenfalls konkrete Ideen zur Umsetzung. Meine Frage wäre wie sie sich solch eine Zusammenarbeit vorstellen und warum sie nicht mit den klaren Vorstellungen z.B. einen studentischen Architekturwettbewerb ausschreiben? MfG Gordon
__________________ [...selbst das Vertraute ist nur wohl bekannt, solange man darauf verzichtet, genau hinzusehen.] [Daniel Kehlmann] | |
| |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 23.07.2009
Beiträge: 4
malah: Offline
Beitrag Datum: 23.07.2009 Uhrzeit: 19:45 ID: 34605 | Social Bookmarks: Hallo Gordon, erst einmal vielen Dank für deine Antwort. Deine Anregung mit dem studentischen Wettbewerb greife ich gerne auf. Ich hatte auch schon mal darüber nachgedacht, bei der TU Darmstadt anzufragen, diese Uni ist mir im Internet schon einmal mit einem Projekt in Bezug auf besonders moderne und ökologische Bauweise über den Weg gelaufen. Ich wußte aber nicht, wie man ein privates Projekt dort unterbringen kann. Wie läuft das denn mit dem Studentenwettbewerb? Wo könnte ich das Projekt am Besten vorstellen? Wie ich sehe, bist du an der TU Dresden. Kann man da auch entsprechende Wettbewerbe initiieren? Würde mich über eine Antwort von Dir sehr freuen. herzliche Grüße aus Freiburg von Regina |
Registriert seit: 15.02.2003
Beiträge: 1.762
Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 23.07.2009 Uhrzeit: 22:55 ID: 34611 | Social Bookmarks: Ökologisches Bauen wird an fast allen Architektur-Fakultäten ausgiebig gelehrt. Um da Kontakte zu finden, würde ich auf den Hochschul-Webseiten nach den jeweiligen Instituten schauen und ein paar freundliche Mails verschicken. Ich glaube allerdings nicht, dass ein Studentenwettbewerb in diesem Falle der direkte Weg zum Ziel ist - Sie wollen doch die Anlage so schnell wie möglich realisieren, oder? Bei Competitionline z.B. (evtl. auch an anderen Stellen im Netz) können Bauherren ihre geplanten Projekte ausschreiben und aus den Antworten interessierter Architekten ein passendes Büro auswählen: Auftraggeber/Bauherren | competitionline - Wettbewerbe und Architektur. Noch erfolgversprechender wäre es m.E., sich in der Fachpresse und -literatur schlau zu machen, welche Architekten vom Anspruch & Stil meinen Wunschvorstellungen am nächsten kommen und diese direkt anzusprechen. Man kann sich auch von mehreren Büros alternative Vorentwürfe bzw. Gutachten anfertigen lassen (natürlich gegen Honorar). In solchen bezahlten Gutachten kann man auch ein fundiertes, von Fachingenieuren erstelltes Energiekonzept erwarten ... |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 04.08.2009
Beiträge: 2
lets Cradle: Offline
Hochschule/AG: Bauinginieur Beitrag Datum: 05.08.2009 Uhrzeit: 12:22 ID: 34689 | Social Bookmarks: Sehr geehrte Frau Preusch, zufällig bin ich auf Ihre Internetseite, Ferienhausprojekt auf der Insel Rügen, gestoßen. Da dort das Thema Cradle to Cradle erwähnt war und ich dem Konzept sehr nahe stehe, habe ich etwas genauer hingeschaut. Ich finde es sehr lobenswert, dass sie Elemente von Cradle to Cradle mit einfließen lassen möchten. Wäre es nicht sinnvoll das gesamte Projekt nach dem Cradle to Cradle Konzept zu gestalten!? Damit würden Sie erwähnte Nachhaltigkeit übertreffen. Denn das konventionelle Verständnis von Nachhaltigkeit ist doch eher langweilig. Es geht immer nur um reduzieren, minimieren und sparen. Das heißt, Sie würden alles wie bisher machen, nur eben weniger schlecht. Doch weniger schlecht bedeutet noch lange nicht gut. Der Weg nach Cradle to Cradle setzt auf intelligente Verschwendung. Statt weniger schädlich zu sein könnten Sie nützlich sein. Dennoch bin ich überzeugt von Ihren guten Ansätzen. Ich bin gespannt wie es sich entwickeln wird. Mich würde auch noch interessieren in welchem Zeitraum Sie beabsichtigen dieses Projekt zu verwirklichen? Beste Grüße |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 23.07.2009
Beiträge: 4
malah: Offline
Beitrag Datum: 05.08.2009 Uhrzeit: 13:59 ID: 34690 | Social Bookmarks: Hallo lets Cradle, vielen Dank für Ihr Schreiben. Mein Wunschtraum wäre es in jedem Fall, das gesamte Projekt auf cradle to cradle - Konzeptbasis zu stellen. Auf der website versuche ich ja darzustellen, welche Richtung ich gehen möchte. Mir sind dabei gleichermaßen wichtig: DESIGN, URLAUBSFLAIR, ÖKOLOGIE Erst die perfekte Symbiose aus allen drei Kriterien würde für mich das Projekt richtig rund machen; und: je kompromißloser und engagierter das Projekt angegangen wird, desto besser. Ich bin nun aber auf der einen Seite davon abhängig, wem ich auf meinem Weg begegne, d.h. wer auf das Projekt anspringt und mitmachen möchte. Auf der anderen Seite muß es jemand sein, der in der Lage ist, eine geniale und überzeugende Architektur (innen und außen + Landschaft gleichermaßen) zu entwerfen und dazu noch cradle to cradle Fachwissen einfließen lassen kann. Aus meinen letzten Gesprächen mit Architekten kann ich nur sagen, dass bis auf einen einzigen keiner bisher von cradle to cradle gehört hat! Ist das nicht unfaßbar? Das Projekt soll jetzt zeitnah angegangen werden. Ich werde vermutlich nächste Woche auf Rügen sein, wo ich mich mit zwei Architekten treffen werde. Beide sind sehr fit im Bereich Urlaubsarchitektur (haben schon schöne Sache umgesetzt). Inwieweit allerdings cradle to cradle mit ihnen möglich ist, kann ich noch nicht sagen. Allerdings könnte man ja eine entsprechende Baufirma auswählen, die nach c2c baut. Das Ganze ist ein sehr spannendes Thema. Wir haben hier die Möglichkeit, ein unkonventionelles und ambitioniertes Projekt zu realisieren, das sowohl ästhetische als auch inhaltliche Maßstäbe setzen kann. Wir sind gespannt, ob uns das gelingt. Gerne werde ich Sie auf dem Laufenden halten. bis dahin viele Grüße aus Freiburg von Regina Preusche |
archINFORM Registriert seit: 23.08.2004
Beiträge: 162
archinform: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 05.08.2009 Uhrzeit: 15:36 ID: 34691 | Social Bookmarks: Die Ferienhausprojektwebsite ist ja der reinste Schlagwort-Öko-Wohlfühlzauber! Die eigene Privat-Deluxe-Kiste in unverbaute Natur klotzen und sich trotzdem dabei gut fühlen (und gar noch meinen der Umwelt etwas gutes zu tun ). Dazu gehört schon eine Menge Marketing... Als wirklich ökologisch verantwortliche Person (leider nicht unbedingt gleichzusetzen mit Architekt) sollte der Grundansatz Ihres Projekts erst mal in Frage gestellt werden. So hat in Rügen mit seinem begrenzten Flächenangebot die Nachverdichtung/Umnutzung bestehender baulicher Strukturen sicher Vorrang vor Einzelneubauten. Auf der Insel gibt es z.B. noch zahlreiche leerstehende Landwirtschaftsgebäude (Scheunen, Ställe) und zum Verkauf stehende Altbauten innerhalb der kleinen Ortschaften. Sich diesen Bauten zu widmen und dies am besten mit etwas weniger "noch nie dagewesenenes, neuartiges, richtungsweisendes, ..." Werbergedöns: Das wäre schon mal ein ökolgisch richtiger erster Schritt! Mit freundlichen Grüssen, Sascha Hendel |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 23.07.2009
Beiträge: 4
malah: Offline
Beitrag Datum: 07.08.2009 Uhrzeit: 11:28 ID: 34719 | Social Bookmarks: Hallo Herr Hendel, vielen Dank für Ihren Einwand. In der Tat lässt sich alles immer aus mehreren Perspektiven beurteilen, weshalb es ja auch keine ultimative Wahrheit gibt. Sie haben auf jeden Fall Recht, zuerst sollte man versuchen zu sanieren, bevor neu gebaut und damit dem Zersiedelungsprozess der Landschaft Vorschub geleistet wird. Was ich zu meiner Entlastung sagen kann ist, dass wir im weitesten Sinne eine Sanierung vornehmen, da dieses Gebiet schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts mit Wohn - und Stallgebäuden bebaut war. Wir rekonstruieren die bestandene, alte Struktur, verwenden dazu jedoch neue Gebäude mit einer modernen Formensprache. Außerdem möchten wir versuchen, das Projekt mit neuen Denkansätzen des 21. Jahrhunderts zu verwirklichen. Bisher sah sich der Mensch (insbesondere der Umweltschützer) als Widersacher und Schädling der Natur, und das Natürliche war all das, was vom Menschen unberührt blieb. Dieses Denken separiert uns aus meiner Sicht zu sehr von der Natur und bringt uns auch nicht weiter. Stattdessen müssen wir beginnen, die Systeme, in die wir eingebettet sind zu verstehen und aktiv nach besseren Modellen suchen um die alten Denkstrukturen damit zu ersetzen. Ich empfehle Ihnen als Lektüre die nachfolgenden beiden Bücher: "einfach intelligent produzieren" von Michael Braungart und William McDonough "worldchanging" von Alex Steffen mit freundlichen Grüßen R. Preusche |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 07.08.2006
Beiträge: 1.185
personal cheese: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 07.08.2009 Uhrzeit: 13:51 ID: 34726 | Social Bookmarks: Ich empfehle als "Weder Hütten noch Paläste" von Günther Moewes, |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 04.08.2009
Beiträge: 2
lets Cradle: Offline
Hochschule/AG: Bauinginieur Beitrag Datum: 13.08.2009 Uhrzeit: 12:09 ID: 34858 | Social Bookmarks: Hallo Frau Preusche! Wie verlief Ihr Treffen mit dem Archictekten? Kann er Ihre Vorstellungen auch bezüglich Cradle to Cradle umsetzen? Gruß |
Registriert seit: 13.05.2003
Beiträge: 836
Jochen Vollmer: Offline
Ort: Kassel Beitrag Datum: 17.11.2009 Uhrzeit: 00:49 ID: 36388 | Social Bookmarks: Anbei ein Link zu einem inhaltlich ähnlichen Studienprojekt: fenster zum schilf - Technische Universität Darmstadt
__________________ jochenvollmer.de |
| |
|