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Hochschule/AG: Zeithistoriker Beitrag Datum: 17.06.2005 Uhrzeit: 18:07 ID: 9441 | Social Bookmarks: Problemstellung: Ein in der Berliner Innenstadt 1835/36 errichtetes vierstöckiges (gemeint: Erdgeschoß und drei obere Stockwerke) Haus ist nach meiner Vermutung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit einer neuen Front versehen worden. Das im 2. Weltkrieg weitgehend zerstörte und nach 1945 gänzlich abgetragene Haus ist nur in einer Abbildung "um 1875" überliefert. Auf Fotos des Nachbarhauses aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts ist allerdings auch ein bis zu 2 Meter breiter Rest der Fassade des betreffenden Hauses zu erkennen. Danach ergibt sich, daß die Hausfront nach "um 1875" nicht mehr verändert worden ist. Aus technischen Gründen kann ich leider keine Abbildung liefern. Die Abbildung findet sich in: Berlinische Monatsschrift, Heft 11-November 1999, Seite 7 in dem Beitrag von Heinrich Lange "Der Schatz des Hauses 'An der Schleuse 13'". Lange stuft das Haus als "klassizistisch" ein. Daraus ergibt sich für mich als weitere allgemeine Frage, ob man für eine Bauzeit von 1835/36 noch ohne weiteres diese Einstufung des Stils treffen kann. Als stilistisch vergleichbar habe ich bisher nur das von F. Hitzig 1869-1876 in Berlin errichtete Gebäude der Reichsbank gefunden. Die Gestaltung der Fenster im ersten Stock ist dort ähnlich. Allerdings sind im Haus "An der Schleuse 13" die Fenster im ersten Stock nicht mit "romanischen" Rundbögen versehen, sondern schließen oben waagerecht ab. Auch die vorgesetzten Säulen fehlen. In der Hauptsache sind beide Gebäude im ersten Stock deshalb vergleichbar, weil sie durch simsartig aufgesetzte Giebel im antikisierenden Stil besonders repräsentativ gestaltet sind. Das Haus "An der Schleuse 13" ist dreistöckig. Die Fenster der beiden oberen Stockwerke sind schlichter als die im 1. Stock gestaltet und oben nur mit schmucklosen Simsen versehen. Über dem obersten Stockwerk schließt ein mindestens einen Meter über der obersten Fensterfront aufgesetzter, schmuckloser Sims mit einem überkragenden Altan darüber das Gebäude wirkungsvoll ab. Der Altan ist auf der gesamten Hausfront mit einer Brüstung versehen. Diese ist analog zur Breite der Fenster in den Stockwerken darunter durch Pfeiler gegliedert, zwischen denen jeweils etwa 10 Säulen in der Höhe eines Brückengeländers erkennbar sind, die durch die eigentliche Brüstung jeweils zwischen den Pfeilern nach oben abgeschlossen sind. Der gesamte Altan sieht deshalb wie ein Brückengeländer aus. Im - wie ich darzustellen versuchte - repräsentativ gestalteten ersten Stock befindet sich vor dem mittleren von insgesamt 5 Fenstern, die die Hausfront aufteilen, ein ebenso repräsentativ ausladender Balkon. Seine Brüstung ist ähnlich wie die des Altan gestaltet. Der Eingang ins Haus ist im Erdgeschoß links anstelle des 5. Fensters, vermutlich großes Doppeltor. Leider gibt das Foto in der Berlinischen Monatsschrift nicht mehr her. Ich suche Hinweise auf ähnliche Architekturbeispiele. Noch besser wäre es, wenn mir jemand ein Foto des Hauses "An der Schleuse 13" aus dem 20. Jahrhundert beschaffen könnte. Geändert von bloss (17.06.2005 um 18:22 Uhr). |
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Social Bookmarks: Hast Du mal beimLandesarchiv Berlin gesucht? Die haben erstaunliches Bildmaterial zu genau solchen Beständen gelagert. Du kannst dort gezielt nach Material zu Adressen suchen - Berichte, Pläne, Fotos. Grüße Samy | |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 17.06.2005
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Hochschule/AG: Zeithistoriker Beitrag Datum: 20.06.2005 Uhrzeit: 16:44 ID: 9482 | Social Bookmarks: An Lilja Samsarah schönsten Dank für den guten Tip! Landesarchiv und Landesbildstelle Berlin habe ich schon wiwederholt abgegrast. Sie hatten immer nur eine Schrägsicht auf den vorderen Teil der Straße "An der Schleuse" von der Jungfernbrücke aus oder Aufnahmen des Hauses "An der Schleuse 12", auf denen vom gesuchten Nachbarhaus allenfalls zwei bis drei Meter zu sehen waren. Tausende von Postkarten wurden durchgesehen. Ergebnis: Häuser an der Schleuse sind darunter, in der Regel aber mit ihren "romantischen", d.h. aber ärmlichen Hinterhöfen, die natürlich gern als pittoresk verkauft wurden. Nachtrag zu meinem ersten Beitrag: Über "www.berlinische-monatsschrift.de" kann der Beitrag aus Heft 11/1999 von Heinrich Lange zum Thema "Der Schatz des Hauses 'An der Schleuse 13'" mit einem Foto des Hauses heruntergeladen werden. Auch dieses Foto bietet nur eine Schrägansicht, diesmal von links nach rechts, und läßt die Hausfront nur in groben Umrissen erkennen. Wer mir ein gutes Foto besorgt, kann mit einem angemessenen Preis rechnen. |
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