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Anna.A: Offline
Beitrag Datum: 02.06.2021 Uhrzeit: 13:54 ID: 57805 | Social Bookmarks: Hallo, ich würde gerne eure Meinungen (aufgrund eurer Erfahrungen etc.) hören bzw. meiner Gehaltsvorstellung von: 4800 € bei 9 Jahren Berufserfahrung LP 3-5 Kammermitglied seit einem Jahr Ich weiß wirklich nicht, ob das unverschämt ist oder womöglich noch wenig, da ich GANZ unterschiedliche Dinge online lese. Ich weiß, dass in dem Büro, in dem ich mich bewerben werde, jemand nach einem Jahr dort (und insgesamt 3 Jahren Berufserfahung, gleiche LP's) 3400 € bekommt. Muss etwas festlegen, will auch auch nicht gleich wegen utopisch hoher Gehaltsvorstellung weggeschickt werden. Achja, bisher habe ich wesentlich weniger verdient...Bekannte nennen es "Hungerlohn". Jetzt habe ich Angst, gefragt zu werden, wie viel ich im alten Büro verdient habe. Kann man die Antwort freundlich umgehen? Danke für jede Rückmeldung. Anna |
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Registrierter Nutzer Registriert seit: 07.08.2006
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personal cheese: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 03.06.2021 Uhrzeit: 01:55 ID: 57807 | Social Bookmarks: Na das ist schon ne Ansage. Die Berufserfahrung und insbesondere die Kammermitgliedschaft sind jetzt nix super Spezielles. Hast du irgendwelche Kenntnisse und Fähigkeiten, die dich aus der Masse herausstellen und gesucht werden? Hast du Projekte geleitet? An größeren komplexen Projekten maßgeblich mitgewirkt? Bist du BIM-Managerin? Kannst du Kosten und Termine managen? Fachplaner koordinieren? Bist du Konstruktions- und Detailprofi? Und kann sich das Büro ein solches Gehalt leisten? Land, Kleinstadt oder Metropole? Tja, Fragen über Fragen… |
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Kolumba: Offline
Beitrag Datum: 15.01.2022 Uhrzeit: 20:17 ID: 57887 | Social Bookmarks: Das Problem ist nicht, dass mittlerweile zu hohe Gehälter verlangt werden, sondern dass über Jahrzehnte hinweg viel zu wenig gezahlt wurde. Ich habe in diesem Forum bereits mehrfach geschrieben, dass ein Umdenken stattfinden muss. Bisher wurde ein Auftrag zum Hungerlohn angenommen und anschließend auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen. Das ist jetzt bei steigender Nachfrage an Angestellte nicht mehr so einfach möglich. Besser wäre es doch einen Akademiker, der in der stärksten Finanzbranche weltweit arbeitet und den Auftraggebern ein Mehrwert mit beachtlichen Summen beschert, ein angemessenes Gehalt zu zahlen; und sich das Geld vom Auftraggeber mit Gewinn zurückzuholen. Wir Architekten sind ein sehr dummer Haufen, der mit Wirtschaftlichkeit soviel zu tun hat wie der Hase im Kochtopf. Dabei tragen wir die gesamte Verantwortung für die Planung, technische Ausführung und (zur Krönung) für die Kosten. Ein Bauträger, der diese Verantwortung ebenfalls an den Architekten weiterreicht, beginnt nicht unter 30*% Gewinnspanne. Wir Architekten müssen uns mit 10-12*% zufriedengeben. Dank der HOAI versteht sich. Ein Makler bekommt allein für das weiterreichen unserer Bauwerke eine Provision von insgesamt 7,14*%!!!! Das bekommen wir nicht einmal für die gesamte Planungsphase. Und er rechnet das Grundstück ebenfalls als anrechenbare Kosten hinzu. Und jetzt fragst du dich ernsthaft, ob jemand der das alles ermöglicht und dabei nicht mehr verdient als der ausführende Handwerker zu viel verdienen könnte? Aufwachen!!! Ich persönlich überlege mir gerade, ob ich nicht lieber als Bauträger weitermache und anschließend die Objekte selbst vermarkte. Brächte mir ein Gewinn von 37,14 % ein. Und meine tägliche Tätigkeit, welche ich aktuell ohnehin ausführe als Architekt, würde sich nur minimal verändern, bei deutlich weniger Bauchschmerzen. |
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ddorfarchi: Offline
Ort: Düsseldorf
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 17.01.2022 Uhrzeit: 10:47 ID: 57888 | Social Bookmarks: 4.800€ bei 9 Jahren Berufserfahrung halte ich nicht prinzipiell für überzogen. Es kommt aber in der Tat auf die Funktion an. Bei der Gehaltsforderung sollte man schon bereit sein, Verantwortung für Projekte zu übernehmen und diese inklusive eines Teams leiten zu können. Sicherlich ist das Gehalt auch vom Standort, Bürogröße und zu verantwortender Projektgröße abhängig. Absolut unrealistisch ist das Gehalt aber nicht. Das kann ich aus Erfahrung sagen, denn ich habe mit diesem Gehalt von 2-3 Jahren auch in einem Planungsbüro angefangen - mit weniger Berufserfahrung. Da Kann man also sogar geringfügig noch was drauf rechnen. Die Zeit in der sich Architekten für einen "Hungerlohn" beschäftigen lassen, sollten vorbei sein. Hierfür trägt ein jeder aus unserer Branche Verantwortung. bitte verkauft euch nicht unter Wert. Das schadet am Ende allen, die sich für ein so schönes Fach wie Architektur engagieren. |
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