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Angel25: Offline


Angel25 is on a distinguished road

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Datum: 22.07.2003
Uhrzeit: 16:01
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Architekt was dann?? #16 (Permalink)
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Ich habe erst vor kurzem dieses Forum endeckt und frage mich grade ob Ehrlichkeit eventuell belohnt wird??
Habe mein Architekturstudium schon vor 2 Jahren abgeschlossen, meine Abschlußnote, war auch nicht der Hit!!! Habe in dieser Zeit in einem kleinen Handwerksbetrieb gearbeitet, sodass ich sogar das Tischlern gelernt habe. Leider bin ich schon seit 6 Monaten Arbeitslos, habe schon verschieden Bewerbungen geschickt leider ohne Erfolg. Ich würde gern als Architekt arbeiten aber es macht mir Angst zu wissen, dass ich bisher noch keine großen Erfahungen als solcher gemacht habe. Ich habe zwar mit Architekten zu tun gehabt, aber als ausführende Handwerker und weiß daher, dass Manche in dieser Branche ziemlich wenig Ahnung haben, was auf so eine Baustelle los ist.
Ich mache mir ernsthafte Sorgen, dass meine Arbeitslosenzeit weiter ansteigt und wollte Euch deswegen fragen, ob es denn möglich wäre in einem Architekturbüro wenigstens ein Praktikum zu machen??
Oder wie das mit freier Mitarbeiter funktioniert??
Für Eure Antworten, Danke ich schon mal im Voraus!
LG
Angel!

Geändert von Angel25 (22.07.2003 um 16:19 Uhr).

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Datum: 23.08.2003
Uhrzeit: 16:54
ID: 2356



Architekt - und dann? #17 (Permalink)
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Ich folge ja das langste Pfad bis ins Architekt-Route......

Ich komme aus Grossbritannien und habe mein 'Bachelor' im Architekturfeld absolviert. Nach einem Austauschjahr in Australien, ist es mir eingefallen ob es sich loehnt die besten 7 bis 8 Jahren des Lebens um den Titel von 'Architektin' zu bekommen. Ich habe zwar mein Kurs in England ueberhaupt eher eine Zeitverschwendung gefunden. Wie die Dozenten die Projekte evaluiert hatten, war absolut sche****. Also, nach dem ersten Etappe, fuhr ich zuerst nach Oesterreich um Hotelfuehrerin zu werden, und danach ins Asien um Englischlehrerin zu sein. 4 Jahre danach bin ich immer noch sicher ob ich noch weiter studieren moechte. Mein vorlaufiges Gehalt ist die gleiche wie eine Beginner im Architektberuf. Ich erfahre weitaus mehr Beispiele von weltweitbaukunst als viele andere - ich denke jetzt dass vielleicht es fuer mich akzeptable waere, wenn ich nur Architektur als Hobby haben, eher als in eine Buero zu schuften. Nach meiner Erfahrung gibt es genugend offenen Stellen fuer Architekten, nur wenn man bereit ist, ausserhalb vom Heimatsland zu fahren. Zur Zeit gibt es jede menge von offenen Stellen in China zum Beispiel - fang sofort an mit dem Chinesischstudium!!!!!

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Datum: 24.09.2003
Uhrzeit: 00:30
ID: 2457



studium - was nun - Arbeiten im Ausland! #18 (Permalink)
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Vor 4 Monaten habe ich mein Studium abgeschlossen und arbeite nun seit etwa einem Monat in einem Architekturbüro. Ich finde die bisherigen Beiträge doch durchweg pessimistisch. Es sieht zwar in der Branche nicht gut aus, aber gerade als Absolvent sollte man diese Chance nutzen und sich nochmal ins Ausland aufmachen. Vielleicht hatte ich auch nur Glück - ich denke jedoch, das es nichts bringt zuhause zu sitzen und zu jammern. Wer wirklich will findet auch eine Anstellung als Architekt - muss ja nicht immer in Deutschland sein - und später hilft einem diese Erfahrung sicher auch wieder weiter - vielleicht sogar für einen job back in good old Germany.

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Tobias: Offline

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Datum: 01.10.2003
Uhrzeit: 00:04
ID: 2465



Re: Architekten versus Bauings #19 (Permalink)
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Zitat:
Originally posted by Psychojan


Ich studiere an der Uni Dortmund, wo Architektur und Bauingenieurswesen parallel angeboten werden. Das heisst, im Grundstudium werden viele Vorlesungen zusammen besucht, manche Klausuren zusammen geschrieben und 3 grössere Projekte (1 im GS, 2 im HS, ) gemeinsam bearbeitet.
Das hilft schonmal, mit der anderen "Seite" vertraut zu werden und zeigt auch schon die Probleme auf, die man so vielleicht noch nicht sieht

Ist an der TU Kaiserslautern genauso, hier gibt es den Fachbereich ARUBI (Architektur, Bauingenieurwesen, Raum- und Umweltplanung sowie die Lehrämter Bau- und Holztechnik) ... alles schön unter einem Dach.

Man hat nicht nur im Grund- sondern auch im Hauptstudium gemeinsame Vorlesungen (Recht, Baumanagement, Bauphysik, Bauschäden oder Integrierte Hochbautechnik) ... hier besteht sogar die Möglichkeit eine Art Großen Entwurf mit BIs gemeinsam zu bearbeiten.

Es stimmt schon, dass man gegenseitige Einblicke erhält, doch bin ich der Meinung, dass es eher für die Bauings interessant und aufschlußreich ist zu sehen, wie die Architekten arbeiten, da sie Entwurfsarbeit und Modellbau nicht kennen. Die großen Bereiche der BI sind bei uns natürlich Statik und alle anderen mathematischen Fächer sowie Baubetrieb und verwandte Fächer. Mit Mathe und Statik haben wir hier (da zu sehr entwurfslastig) nicht viel Umgang und Einblicke und den zweiten Bereich decken wir ebenfalls ab.
In der Praxis sieht es leider schon anders aus. Ich finde es aus Sicht eines angehenden A eher Interessant, wenn man Kontakt mit dem Statiker bekommt, wenn man in der Werkplanung eines Büros mitarbeitet.

Trotzdem finde ich wie Jan es sehr hilfreich, dass zumindest in den beiden Unis in Deutschland, diese Interdisziplinaritär angeboten wird ... sollte bei den anderen auch so sein und noch viel mehr verstärkt werden!!!

TU Kaiserslautern
Fachbereich ARUBI

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stefwilde: Offline

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Datum: 09.10.2003
Uhrzeit: 11:22
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@Angel25

"Ich mache mir ernsthafte Sorgen, dass meine Arbeitslosenzeit weiter ansteigt und wollte Euch deswegen fragen, ob es denn möglich wäre in einem Architekturbüro wenigstens ein Praktikum zu machen??"

Natürlich sind die meisten Büros über Praktikanten nicht gerade unerfreut, wegen der günstigen Arbeitskraft, zumal wenn es sich um Absolventen handelt und diese aus ihrer Not heraus erstmal sogar umsonst arbeiten. Das ist derzeit eine weit verbreitete Praxis größerer Architekturbüros, Absolventen für lau arbeiten zu lassen - der einzige Lohn ist meist, dass man hinterher mit deren Namen Reklame machen kann.
Ist ja in solchen Zeiten auch nicht das Schlechteste...

Aber ich kann davor nur warnen, kostenlos zu arbeiten --- zum einen: wie finanziert man denn dann sein Leben, ohne BAFöG, vielleicht ohne elterliche Unterstützung?
Zum Anderen: man nimmt sich selbst und anderen Absolventen im Endeffekt den Arbeitsplatz weg... Denn könnten solche Büros nicht auf kostenlose Arbeitskräfte zurückgreifen, dann müssten sie Leute einstellen, oder zumindest freie MAs für bestimmte Spitzenzeiten beschäftigen.

Und je mehr diese Art von Arbeitsplätzen wieder vorhanden ist, desto mehr Chancen auf (fair) bezahlte Arbeit bestehen auch für uns! Ich denke in solchen Zeiten muss man zusammenhalten!

Stell Dein Licht nicht unter den Scheffel!!!

Immerhin hast Du einen Ing-Titel!

Gruß, das Stef![COLOR=skyblue]

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spl
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Datum: 12.10.2003
Uhrzeit: 14:27
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Genau.

Ich bin auch zurzeit arbeitslos und auf der suche. Gerne würde ich erfahrungen machen! Aber: ich bin doch nicht blöd und lasse mich ausbeuten!

Wenn ich für jemanden Arbeit dann will ich für meine Leistungen - Unistudium, Dipl.-Ing., ein wenig Erfahrung, besser im Umgang mit PC als 98% aller Chefs etc - auch die entsprechende Geld.
Gut einige Anstriche muss man in dieser Zeit machen und traumgehälter sind zurzeit einfach nicht drin, aber vernünfitg muss es schon sein.

Die Architekten kämpfen doch gerade um die HOAI - eine gerechte Grundlage für die Kostenabrechung mit dem "Kunden". Wie kann jemand das Recht nehmen sich um die HOAI zu kümmern, der seine eigenen Kollegen ums Gehalt betrügt. Wer eine Absolventen für 1000 oder weniger Euro pro Monat voll beschäftigt der unterwandert wohl auch die HOAI (ist denn nicht beides wirklich das selbe?)
__________________
Gruß SPL

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Datum: 15.10.2003
Uhrzeit: 13:08
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Ja ja das schönste Studium der Welt!!! Das ich nicht lache... Entschuldigung, aber warum das schönste?
Ein Studium, was mit immer wiederkehrenden Zweifeln verbunden ist und in dem man für die wundervolle zukünftige Arbeitslosigkeit hinarbeitet, kann doch wirklich nicht das Beste sein.
Natürlich träumen wir alle von einer glorrreichen Zukunft eines gutbezahlten Stararchitekten, der ein paar Skizzen macht und nicht mehr wissen muss, als sich gut zu verkaufen. Glaubt jemand von Euch wirklich daran, dass er das schaffen wird?
Und in der Realität dürfen wir dann dankbar sein, wenn wir 0-8-15 EFH für den wirklichen Durchschnittmenschen mit seinen Wünschen nach Normalität erfüllen dürfen.
Und das mit einem, meiner Meinung nach, ziemlich geringen Wissen über die wirkliche Arbeit von Architekten. Natürlich Ahnung von Entwürfen haben wir, aber was sonst?
Da gibt es so viele Bereiche, die man zumindest in der RWTH Aachen nur am Rande erlernen kann, die aber nicht wirklich hochgeschätzt werden. Und in den Entwurfsaufgaben werden höchstens die Detailplanungen und das Tragwerk miteinbezogen. Klar im Grundstudium wird einem alles Basiswissen versucht zu vermitteln, aber das Hauptstudium ist hauptsächlich auf die Aufgaben des Entwerfers ausgerichtet.
Wir brauchen die Bauingenieure und die Städtebauer. Eventuell brauchen sie ja sogar uns, obwohl hochtragende Entwürfe kaum mehr gefragt sind.

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Datum: 23.08.2005
Uhrzeit: 10:09
ID: 10643



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Schönen guten Tag,

jetzt muss ich auch mal was hierzu sagen. Ich finde diese Hetzerei zwischen B und A lächerlich. Nehmt euch mal ein Beispiel an den Städtebauern die kommen auch mit den Bau. Ings. klar. Und denkt daran im späteren Berufsleben müsst ihr das auch.

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Datum: 23.08.2005
Uhrzeit: 18:53
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Hi Zusammen,

nachdem sich hier so viele über die Situation Bau Ings vs. Achichtekten aufregen muss ich doch mal einen neuen Aspekt aufzeigen.
Klar gibt's Bau Ings, die den Entwurf auf Grund eigener Überschätzung, oder wegen Zwang durch den Bauherrn mit machen und sicher gibt's auch ein paar die tatsächlich entwerferische Qualitäten haben ( wobei ich persönlich noch keinen getroffen habe ).

ABER es gibt da ja durchaus noch was neben dem klassischen Ingenieurswesen der Bau.Ings. und der Architektur.
Zitat:
Originally posted by g_gans
Wart Ihr schon einmal in irgendeinem Gebäude und habt Euch in einer bestimmten Ecke total wohl gefühlt? Wusstet Ihr warum? Dafür ist ein guter Architekt verantwortlich
SORRY, aber das ist Innenarchitektur!!!
Ergo sollte das ein Innenarchitekt machen.

Leider gibt's da unter den Achis aber auch nicht so sonderlich viel Einsicht, dass das nicht so ganz deren Aufgabengebiet ist bzw. dass sie sich damit im Studium eben doch nicht so umfassend beschäftigt haben! :mad:

Klar gibt's viel Achitektur von Bau.Ings., die die offensichtlich grottenschlecht ist, aber wieviele Archis machen Innenarchitektur genauso mit!?
...mit leider genauso erschreckendem Ergebnis!

Also nicht den anderen die Butter vom Brot nehmen, sonderen besser zusammenarbeiten, denn wenn alle 3 an einem Strang ziehen würden wäre viel Architektur sicher bedeutend besser.

Jeder sollte das machen wovon er wirklich Ahnung hat und das dafür ordentlich.

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Datum: 23.08.2005
Uhrzeit: 20:15
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Zitat:
Originally posted by Vakilandor
Klar gibt's viel Achitektur von Bau.Ings., die die offensichtlich grottenschlecht ist, aber wieviele Archis machen Innenarchitektur genauso mit!?
...mit leider genauso erschreckendem Ergebnis!
Also ich sehe die Innenausstattung auch als Teil meiner Aufgabe. Ein guter Architekt / gutes Architekturbüro wird sogar versuchen bis hin zu den Möbeln einen Entwurf anzufertigen.
Z.T. ist das natürlich aus Kostengründen nicht möglich oder macht bei einigen Dingen auch kein Sinn.
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Beitrag
Datum: 23.08.2005
Uhrzeit: 20:34
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I Agree!

Die Bereiche Architektur und Innenarchitektur sind sich auch deutlich näher, als Bau-Ings und Architektur.

Ich denke als "guter" Architekt sollte man beide Felder beherrschen bzw. sich auch eingehend mit Innenarchitektur beschäftigen.

Ein gutes Beispiel ist der Architekt Marcel Breuer der am Anfang Sitzmöbel entwickelt hat und sich dann hin zu grösseren Objekten (Gebäuden) orientiert hat.

Seine Philosophie war: "Ersteinmal die Sachen im Kleinen gut machen und dann sich den grösseren Aufgaben nähern..."




Kann die Innenarchitekten, die über die Architekten als Auftragsdiebe fluchen, verstehen, aber das wird keinen Architekten davon abhalten....

Dafür machts zuviel Spaß!

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Datum: 24.08.2005
Uhrzeit: 15:28
ID: 10653



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@ Florian

Gutes Architekturbüro finde ich durchaus ok, wenn da ein oder mehrere Innenarchis mit drin sitzten.
Aber so gleich sind sich Architektur und Innenarchitektur eben doch nicht.
Ich meine wie intensiv hast Du dich im Studium mit Möbelbau, Design, Lichtplanung, Farbgestaltung und all den anderen Dingen, die man als Archi doch wohl eher am Rande mal wahrnimmt, beschäftigt?
Unabhängig davon ist der Entwurfsansatz meistens grundverschieden, ich meine Achitekten arbeiten in der Regel von Aussen nach Innen, also mit groben Kubaturen, die dann schrittweise auf- bzw. unterteilt werden.
Innenarchitekten dagegen arbeiten normalerweise von Innen nach Aussen, also von einem Raum oder Raumteil ausgehend entwickeln sie das drum herum; das Gebäude ist also eher Ergebnis, denn Ausgangpunkt.

Das macht beides für sich gesehen ja auch Sinn und damit komme ich wieder zu meiner Aussage, dass beide zusammen arbeiten sollten, oder sich eben auf das beschränken sollten, was sie tatsächlich können.

...ich meine sorry, aber ich hatte die gleichen Vorlesungen Tragwerkslehre und BauKo wie unsere Archis und würde trotzdem kein Hochhaus bauen.
Zumindest nicht alleine. Denk mal drüber nach.

So und nun noch etwas Schwarz-Weiß-Malerei zu Deiner Auffassung des Tätigkeitsfeldes von Architekten und Innenarchitekten:
Architektur ist alles was zur Erstellung eines Gebäudes beiträgt, also Fundament, Wände Decken, Fenster, Dach, etc. (Stumpf gesehen der Rohbau).
Innenarchitektur ist alles was zur Raumbildung beiträgt, also Licht, Farbe, Material, Haptik, Akustik, Aussatttung und die jeweilige Ausführung.

@ Archimedes

Ob die Bereiche sich tatsächlich sooo viel näher sind sei dahingestellt.
Klar hast Du recht, dass es durchaus einige Architekten gab, die neben Ihrer Architektur auch gute Innenarchitektur gemacht haben.
Aber Callatrava wüde ich auch eher zu den BauIngs zählen und der macht ziemlich gute Architektur, oder ?

Im übrigen ist mir klar, dass Architekten weiterhin Innenarchitektur machen, weil's eben Spass macht, mich stört nur das ewige gewetter gegen die BauIngs, wenn man bei genauer Betrachtung selbst nicht besser ist...

Ansonsten sehe ich das ziemlich gelassen, der Beste wird's machen und der Bauher, der sich den für ihn "Richtigen" aus den falschen Gründen aussucht ist selbst schuld!

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Beitrag
Datum: 24.08.2005
Uhrzeit: 16:53
ID: 10654



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Hi Vakilandor,

Ich denke auch, dass die "besten" oder die optimalsten Ergebnisse entstehen, wenn die verschiedenen Berufsgruppen miteinander (anstatt gegeneinander) arbeiten. Es sollte eine "fruchtbare" Gemeinschaftsproduktion von Architekten, Bauingenieuren und Innenarchitekten sein.
Wenn wir schon dabei sind, dann sollte man auch die Haustechnikplaner, Lichtplaner, Städteplaner, Landschaftsarchitekten, die Projektsteuerer, die Vermesser, die Sigekos, die Gutachter und Sachverständigen und am Besten auch noch die Betriebswirte und Finanzexperten mit einbeziehen!

Ich denke, daß man an dieser Aufstellung schon das eigentliche Problem erkennt: Extrem viele Schnittstellen, hoher Kommunikationsaufwand, Abstimmungsprobleme und dadurch vermutlich eine Erhöhung von Mißverständnissen und Fehlern.
Klar, daß man diese Personen und Könner alle irgendwie braucht, aber man sollte es wirklich von Projekt und Aufgabe (und von der Größenordnung) abhängig machen, ob man diese Personen alle braucht oder nur gezielt, die "Notwendigen", in Anspruch nimmt.

Wirklich schwierige Entscheidung?!


Zu Deinem Beispiel Calatrava möchte ich noch anmerken, dass ich nicht zu den Architekten gehöre, die etwas gegen Bauingenieure haben oder ihnen generell die Fähigkeit absprechen Architektur zu machen. Es gibt natürlich eine Reihe schlechter Architektur für die Bauingenieure verantwortlich zeichnen, aber die gibt es auch immer wieder von Architekten. Ingenieursbauwerke haben den Vorteil, daß sie in der Regel wenigstens technisch OK sind.
Als Architekt will ich nicht herablassend auf die Bauingenieure schauen, sondern sie tatsächlich als kompetente Partner für Baukonstruktion, Standsicherheit und Koordinierung von Bauabläufen betrachten. Genau wie ich die Innenarchitekten für Ihre Fähigkeiten schätze, der Aufwand sie einzubinden aber oft einfach zu groß ist.

Deine Ausführung über die Tätigkeitsfelder:
"Architektur ist alles was zur Erstellung eines Gebäudes beiträgt, also Fundament, Wände Decken, Fenster, Dach, etc. (Stumpf gesehen der Rohbau).
Innenarchitektur ist alles was zur Raumbildung beiträgt, also Licht, Farbe, Material, Haptik, Akustik, Aussatttung und die jeweilige Ausführung. "

finde ich zu einfach. Die Überschneidungen sind doch wesentlich grösser.


Auf eine gute Zusammenarbeit!

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Datum: 24.08.2005
Uhrzeit: 21:13
ID: 10657



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"aufgrund der doch sehr bescheidenen arbeitsmarktsituation würde es mich doch interessieren wie studenten oder absolventen mit der situation umgehen.
macht es überhaupt noch sinn und lust zur zeit architektur zu studieren ?
wie sehen es die professoren?
wird der klassische architekt mit seinem gesamten leistungsbild überleben oder mutiert der beruf zum "schönen bilder-maler" " Zitat Ende

Hallo Stefan - um auf Deine Fragen zu antworten:

Viele nutzen die Zeit nach dem Studium, um sich zu sammeln, und ihren weiteren Lebensweg abzuwägen, so zumindest fast alle meiner Kommilitonen. Welche Freiheiten sie dabei haben, ist ihnen meist seit langem bekannt.

Eine künstliche Verlängerung des Studiums unter einem Vorwand ist dabei kurzfristig sehr dienlich (Studententarife und nur 10% statt über 40% Sozialabgaben auf alle Jobs über 800 Euro).

Im Vorteil sind diejenigen, die finanziell von daheim getragen werden.

Bei mir ist das nicht der Fall, ich habe jedoch das Glück gehabt, während des Studiums schon bei einem hiesigen Architeken gearbeitet zu haben, der im Moment genug zu tun hat, um mich zu beschäftigen, und mir die ersten Monate meines AIPs zu ermöglichen.

Ob es Sinn macht? Kommt auf das Semester an. Niedrigen Semestern würde ich raten, so schnell wie möglich zu wechseln, in ein Fach, welches ihren Neigungen auch entspricht und bessere Berufsaussichten hat. Bei höheren Semestern ist es sicher Ermessensfrage. Einige meiner Kommilitonen beginnen nun eine zweite Ausbildung oder ein Studium. Hat da ihr erstes "Sinn" gemacht?

Ob es Lust macht? Mir hat es schon Spaß gemacht - man lernt viel über die Welt, wenn man will. Der Reiz des Studiums steckt sicherlich in der religiösen oder künstlerischen Komponente, die es beinhaltet - etwas in sich perfektes zu schöpfen. Doch die Lust kann einem auch schnell vergehen, wenn man sich im Klaren ist, daß man ausschließlich mit dieser Ausbildung meist auf absehbare Zeit keinen festen Job, keinen festen Wohnsitz, keine Familie haben kann.

Die Professoren fordern, dem eigenen Perfektionismus geschuldet, über die Maßen viel von ihren Studenten. Das ist sicher auch eine Folge der Konkurrenz unter den Lehranstalten. Wären sie ähnlich konsequent sich selbst gegenüber wie sie es den Enwürfen ihrer Studenten gegenüber sind, müßten sie zurücktreten. Die Zahl derer, die eine Architektenausbildung genießen, ist viel zu hoch. Die Professoren wissen das.

Der Architekt mit klassischem Leistungsbild wird sicher überleben. Doch er wird nicht mehr die Bandbreite allen Bauens abdecken. In hochentwickelten Ländern ist der technische und ökonomische Anspruch an Gebäude derart hoch, gleichzeitig aber die Standardisierung so weit fortgeschritten, daß sich der Planungsanteil des Architekten mit den Jahren reduziert hat und immer weiter reduzieren wird. Es wird mehr gebaut pro Architekt.

Eine Perspektive bietet in Mitteleuropa das Bauen im Bestand, welches andere Anforderungen als der Neubau hat. Dort ist, auf Gebäudeebene, der Planungsanteil eines Generalisten deutlich höher.

Auf stadtplanerischer Ebene ist das Bauen im Bestand vor allem die Frage nach sinnvollen Ergänzungen funktionierender oder Reparaturen schlecht funktionierender Stadtgefüge, vor dem Hintergrund schrumpfender ökonomischer Potenz. Auch dies ist ein Wachstumszweig.

Und schön soll es sowieso sein, alles, was wir tun...

Gruß,

Nils

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Datum: 24.08.2005
Uhrzeit: 21:28
ID: 10658



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@ Archimedes

Mein Statement Architektur vs. Innenarchitektur war bewust etwas überzogen und nicht ganz ernst gemeint
( Beim nächstenmal lege ich mehr Ironie in meinen Tastenanschlag ).
Ich fand nur Florians Aussage genauso etwas überzogen in die andere Richtung...

Btw, sind Lichtplaner Innenarchitekten (ich wüsste jedenfalls nicht, dass man das gesondert studieren kann)

Ansonsten hast Du recht, dass es nicht für jedes Projekt Sinn macht alle möglichen Leute mit ein zu beziehen, aber man sollte eben auch nicht gleich alle anderen vom Tisch fegen und sagen man könne alles selber machen...
Einzelfallentscheidung im Sinne des besten Ergebnisses, wie schon gesagt.
In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass ich auch niemandem grundsätzlich irgendwelche Fähigkeiten absprechen wollte.
Klar Augen und Ohren offen halten und auch mal über den Tellerrand gucken, aber eben nicht vergessen welcher der eigene Teller ist...

In diesem Sinne auf gute Zusammenarbeit!

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