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Hannah: Offline
Ort: Aachen Beitrag Datum: 18.03.2005 Uhrzeit: 00:41 ID: 7539 | Social Bookmarks: hallo - habe eine frage zum thema "praktikumszeugnis": ich war seit vergangenem november in einem architekturbüro beschäftigt und - da es meine erste RICHTIGE tätigkeit in einem büro war - stehe ich nun vor der aufgabe um die ausstellung eines arbeits-/praktikumszeugnisses zu bitten. wie sieht sowas dann in etwa aus? habe mir von einem freund sagen lassen, dass man dort die tätigkeiten (mit zugehöriger leistungsphase) und die bausumme der projekte aufführen sollte. gehört eurer meinung nach auch ein "qualifiziertes" zeugnis (mit bewertung der führung etc.) nach einem ca. 4monatigem praktikum dazu oder ist das allgemein unüblich? wäre nett, wenn ihr mir ein paar anhaltspunkte geben könntet ... gruss, hannah |
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Francis: Offline
Beitrag Datum: 18.03.2005 Uhrzeit: 09:37 ID: 7541 | Social Bookmarks: Auf jeden Fall das Zeugnis anfordern! Viele Büros wollen allerdings, dass man selber einen Rohentwurf einreicht, dann schreibst du es dir praktisch selber... Tätigkeiten sollten rein, Projekte und dann das allgemeine Blabla (Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen, wie du deine Tätigkeiten erfüllt hast etc, und natürlich der Schlusssatz im Stil von "wir Bedauern ihr Ausscheiden sehr und wünschen ihr für die Zukunft alles gute". Das sind aber alles mehr oder weniger Verklausulierungen, die kann man in jedem Buch über Arbeitszeugnisse nachschlagen, sollten da aber unbedingt rein. Also, vielleicht mal so ein Buch besorgen, oder im Intenet danach googeln. |
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grizzly: Offline
Beitrag Datum: 18.03.2005 Uhrzeit: 10:23 ID: 7544 | Social Bookmarks: Ich würde auf jeden Fall abraten sich sein Arbeitszeugnis selbst zu schreiben. Lasst euch auf keinen Fall bequatschen, schreib mal was selbst. Der Arbeitgeber ist gesetzlich verpflichtet auf Anfrage ein Arbeitszeugnis auszustellen. Und ich denke man hat mehrere Monate seine Pflichten und Arbeiten gewissenhaft erfüllt, dann kann man auch erwarten, dass der Arbeitgeber sich eine halbe bis eine Stunde Zeit nimmt euch ein "ehrliches" Arbeitszeugnis auszustellen mit dem ihr dann wirklich auch was anfangen könnt. Ist ein Arbeitgeber dazu nicht bereit und will sich seinen Arbeitsteil sparen, dann sagt das doch schon alles über den Chef. Ich denke bei allen guten Wünschen und Floskeln, wie meldest dich wenn du was brauchst weist du ja was du davon zu halten kannst. Ich denke es zeigt auch auf wenn man sich verlassen kann und auf wen nicht. Geändert von grizzly (22.02.2007 um 19:54 Uhr). |
Social Bookmarks: Grundsätzlich kann ich Grizzly natürlich verstehen. Andererseits kann der Schuß nach hinten los gehen und der Chef fühlt sich auf den Schlips getreten und schreibt dann eben ein nicht so freundliches Zeugnis, weil er sich in die Ecke gedrängt fühlt. Wenn man die Chance bekommt, das Zeugnis selbst zu schreiben, sollte man das nicht komplett verweigern. Vielleicht kann man noch einmal mit dem Chef zusammen grundsätzliche Punkte ansprechen. Es gibt übrigens auch immer noch genügend Chefs die den Beurteilungskodex gar nicht beherrschen und dann so nettgemeinte Dinge wie "kontaktfreudig" und "kommunikationsbereit" reinschreiben, was man in Personalabteilungen auch gerne als "flirtet zu viel und quatsch lieber statt zu arbeiten" deutet. Klar kann man sich dann seinen Teil zum Chef denken, aber ich würde das gute Zeugnis vorziehen und mich dann ggf. anderweitig orientieren. Unabhängig davon, wer das Ding nun am Ende verfaßt, solltest Du solche Formulierungen auf "subtile", zweideutige Hinweise überprüfen. Nicht alles, was nett klingt, vermittelt auch diesen Inhalt. Da gibt es feste Floskeln mit festen Bedeutungen, die man, wie schon von anderen erwähnt, in Büchern oder auch im internet finden kann... Viel Erfolg Samy | |
ehem. Benutzer Registriert seit: 18.06.2004
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Sputnik: Offline
Beitrag Datum: 18.03.2005 Uhrzeit: 17:55 ID: 7551 | Social Bookmarks: Im Notfall (habe ich mir sagen assen) kann man das Zeugnis anfechten, wenn der Chef gerade mal nicht so gute Laune hatte und die Beurteilung zu schlecht ausfiel oder der Text diese schlauen Wortverdrehungen enthält -Steht angeblich dem Arbeitnehmer/Praktikanten zu -dann darf der Chef eben noch mal dran... Ansonsten wird das Thema Zeugnis wohl ziemlich überbewertet. Gerade in der Gestalter-Branche weiß ja jeder, daß man immer ein Super-Zeugnis bekommt (meistens selbst geschrieben/abgeschrieben). Immer beliebter werden deswegen Anrufe des potentiellen neuen Arbeitgebers bei dem ehemaligen Büro: Dann kann man ja entspannt über die Person XY plaudern. Habe ich bei uns schon paar mal mitbekommen, daß es solche Anfragen gab. Grüße! |
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Der Gaertner: Offline
Ort: Osnabrueck
Hochschule/AG: Professor, emeritiert, freiberuflicher Unternehmensberater für den Baubetrieb Beitrag Datum: 24.03.2005 Uhrzeit: 01:22 ID: 7586 | Social Bookmarks: ... ist ja fast schon alles gesagt. Zusätzlich 2 Tipps: 1. Ein "qualifiziertes" Zeugnis ist immer besser als eine reine Arbeitsbescheinigung. 2. Ein Praktikum ist ein Praktikum. Das ist sowohl bei den Formulierungen als auch beim Umfang des Zeugnisses zu beachten. Wenn man das Zeugnis selbst verfasst, sollte man nicht versuchen, den Eindruck zu erwecken, als hätte man Übermenschliches geleistet und als könnte der Unterzeichner ein endgültiges Urteil über den Praktikanten abgeben. Überzogene Zeugnisse sind oft kontraproduktiv und werfen kein gutes Licht auf die Professionalität des Ausstellers. Und wenn es so ist, wie SPUTNIK sagt "Gerade in der Gestalter-Branche weiß ja jeder, dass man immer ein Super-Zeugnis bekommt", dann sollte sich die Branche bemühen, davon wegzukommen.
__________________ Wolfgang Ziegler |
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