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marcotica is on a distinguished road

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Datum: 15.04.2005
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Einstiegsgehälter für Dipl.-Ing. Architektur???

#1 (Permalink)
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Mich würde mal interessieren welche Durchschnittslöhne (brutto) momentan für Einsteiger bzw. für Dipl.-Ing. (Architektur) mit bis zu 3 Jahren Berufserfahrung gezahlt werden.

Es wird natürlich regionale Unterschiede geben und die Art des Diplom's (FH/Uni) bzw. BaMa wird auch eine kleine Rolle spielen.

Ich weiß aus meinem Bekanntenkreis, dass man als frischgebackener Bau-Ing. heute durchaus noch Stellen bei grösseren Bauunternehmen o.ä. in Deutschland findet, wo man quasi von Anfang an Tariflohn (> 3.000 € brutto/Monat) oder sogar mehr bekommt.

Andererseits ist mir auch bekannt, dass sich viele fertige Dipl.-Ing's. Architektur für Bruttolöhne von 1.500 € im Monat verkaufen (müssen).

Ist vielleicht auch ein interessanter Punkt für Architekten die sich nicht zu schade sind in einem Bauunternehmen als z.B. Bauleiter zu arbeiten.
Die kreative Seite bleibt natürlich auf der Strecke, dafür sollte man natürlich einiges in Baubetrieb und Bauko zu bieten haben um gegen spezialisierte Bau-Ingenieure bestehen zu können.

Ich erwarte keine Offenbarungen, aber vielleicht kann der ein oder andere seine Erfahrungen mit Einstiegsgehältern usw. mal beschreiben.

Marco

Geändert von marcotica (15.04.2005 um 11:56 Uhr).

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Datum: 15.04.2005
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wird in diesem Thread diskutiert:

http://www.tektorum.de/showthread.php?threadid=1265

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marcotica is on a distinguished road

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Datum: 15.04.2005
Uhrzeit: 14:11
ID: 8052



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Zitat:
wird in diesem Thread diskutiert:

http://www.tektorum.de/showthread.php?threadid=1265

Schon klar....aber ich frag ja nicht nach dem Tariflohn, sondern wollte mal ein paar realistische Zahlen hören! Ich denke da gibt es noch andere zwischen 500 € und Tarif, vielleicht plaudert ja mal jemand!

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Flo is on a distinguished road

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Datum: 15.04.2005
Uhrzeit: 18:32
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Re: Einstiegsgehälter für Dipl.-Ing. Architektur??? #4 (Permalink)
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Zitat:
Originally posted by marcotica
Andererseits ist mir auch bekannt, dass sich viele fertige Dipl.-Ing's. Architektur für Bruttolöhne von 1.500 € im Monat verkaufen (müssen).

Ist vielleicht auch ein interessanter Punkt für Architekten die sich nicht zu schade sind in einem Bauunternehmen als z.B. Bauleiter zu arbeiten.
Die kreative Seite bleibt natürlich auf der Strecke, dafür sollte man natürlich einiges in Baubetrieb und Bauko zu bieten haben um gegen spezialisierte Bau-Ingenieure bestehen zu können.
Viel Absolventen arbeiten auch für deutlich weniger als 1500€ oder sogar für umsonst. Das nennt man dann Praktikum :-(

Ich persönlich kenne keinen frischen Absolventen, dem ich eine Baustelle anvertrauen würde. Alles was mit Bauleitung und AVA zu tun hat, kommt im Studium recht kurz und ich denek, dass man für diese Bereiche zusätzlich viel Erfahrung braucht. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, erstmal als "Unterbauleiter" anzufangen.

Florian

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Bauleitung wird dann auch gerne ehr von Leuten mit einer Handwerklichen Ausbildung gemacht - also mit 2-3 Jahren Bauerfahrung vorm Studium.
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Datum: 15.04.2005
Uhrzeit: 20:31
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Den Begriff "Praktikum" finde ich hier echt fehl am Platz und es klingt mehr nach einer Ausrede um nicht akzeptable Löhne zu erklären.

Ein Praktikum kann man während dem Studium machen, in einem fachfremden Bereich oder in einem fachverwandten Bereich z.B. einem Bauunternehmen. Ein Praktikum hat meiner Meinung eine relativ kurze Laufzeit max. ein halbes Jahr.

Wenn jemand nach seinem abgeschlossenen Architekturstudium in einem Architekturbüro arbeitet, dann ist das für mich ein Job und kein Praktikum. Und ein Job sollte angemessen bezahlt werden.


Es gehören immer Zwei dazu: Einer der es macht und Einer der es mit sich machen läßt!

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Datum: 15.04.2005
Uhrzeit: 20:36
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Zur Bauleitung:

Natürlich ist es besser, wenn man als Bauleiter vorher selbst schonmal praktisch auf dem Bau gearbeitet hat. Finde ich für Architekten eigentlich generell wichtig....auch oder gerade auch für die Entwerfer unter uns.

Es gibt aber auch Fälle, ich kenne persönlich ein paar (hauptsächlich Bauingenieure, aber auch Architekten), wo Leute ohne praktische Erfahrung direkt nach der Hochschule in die Bauleitung gekommen sind. Auch die haben nach dem Sprung ins kalte Wasser schnell das Schwimmen gelernt....

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Datum: 16.04.2005
Uhrzeit: 15:58
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Zitat:
Originally posted by marcotica
Es gehören immer Zwei dazu: Einer der es macht und Einer der es mit sich machen läßt! [/B]
Im Moment lassen es wohl sehr viele mit sich machen. Ich kenne einige fertige Architekten, die für 500€ im Monat arbeiten.

Florian

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Datum: 16.04.2005
Uhrzeit: 18:26
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Ich muß jetzt wirklich nochmal fragen:

500€ im Monat für eine Vollzeittätigkeit???

Das bedeutet 160 Arbeitsstunden im Monat + ein paar Überstunden, also sagen wir mal 180 Stunden/Monat

500€ (brutto) - Steuern/Abgaben, schätze mal da bleiben so ca. 400 € übrig. Davon muß man sich natürlich noch krankenversichern....schätze mal 120 €/Monat...bleiben also noch 280 €.

280 € / 180 Stunden = 1,55 € effektiv / Stunde

Stimmt das so in etwa????

Da heißt man arbeitet für 1,55 € in der Stunde bzw. ca. 12 € am Tag???


Ich meine es wird zwar viel über 1 €-Jobs in letzter Zeit gesprochen, aber die Leute, die die machen, haben effektiv zusammen mit ihrem Arbeitslosengeld schon mindestens ihre 4 € pro Stunde in der Tasche.

Wo soll diese Ausbeuterei denn hinführen??

Ich glaube, daß beide Seiten AG und AN davon unterm Strich nix haben.

Oder kann ich als Arbeitgeber erwarten, daß jemand dem ich 500€ im Monat gebe, tatsächlich mit vollem Einsatz bei der Sache ist. Ich muß doch davon ausgehen, daß derjenige nur bei mir arbeitet um von mir bzw. meinen Wissen zu profitieren....um's Geld kann's schließlich nicht gehen. Vielleicht wird dafür mein Know-How aber als Ersatz genommen und sich zu Eigen gemacht bzw. aus meinem Büro in andere getragen....mit unzufriedenen Mitarbeitern ist dauerhaft kein Erfolg möglich!

Kann ich als AN erwarten, daß mich der nächste AG nicht genauso "ausbeutet", wenn ich vorher für 500€ gearbeitet habe. Ich weiß nicht, ob man das bei einem Wechsel der Arbeitsstelle so einfach abschütteln bzw. verbergen kann....schließlich kann sich der neue AG auch beim alten AG informieren.......

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Datum: 16.04.2005
Uhrzeit: 19:21
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Hi,

bei 500€ brutto gibt es keine steuerlichen Abgaben, da man unter der Grenze ist. Du musst dich im Prinzip nur krankenversichern.

500€ ist wirklich ein Witz! Bei mir sieht es da wesentlich besser aus. Ich bin auch deiner Meinung dass AG und An davon nicht viel langfristig haben. Erstens motiviert ein "Gehalt" auf Sozialhilfe-Niveau nicht sonderlich, wenn man 6-7 Jahre studiert hat. Dem AG muss doch auch etwas daran liegen, dass sein Arbeitnehmer auch in einem vernünftigen sozialen Umfeld sich befindet, genug Geld hat um ggf. mit dem/der Partner(in) zusammenzuziehen etc. etc. Das ganze Drumherum in der Freizeit spielt doch auch einen wesentlichen Faktor bei der Arbeitsbelastung.

160 Std. im Monat ist etwas positiv gerechnet. Ich hatte z.B. letzten Monat 170 Std. gearbeitet und bin noch nicht mal jeden Tag im Büro gewesen.
Ich schätze mal das Arbeitsaufkommen eines Absolventen in einem aureichend beschäftigtem Büro bei 200 Std. plus X. 50 Std./Woche ist wohl oft Realität, oder gibt es da auch irgendwo eine Erhebung?

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marcotica is on a distinguished road

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Datum: 16.04.2005
Uhrzeit: 19:53
ID: 8074



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Bei 500€ gibt's keine steuerlichen Abgaben sofern die Jahresgesamteinkünfte unterm Steuerfreibetrag liegen. Sozialabgaben sind aber trotzdem fällig, nur zahlt die in der Regel der AG.


Ja, was Arbeitszeiten betrifft sind 160 Stunden natürlich eine Traumvorstellung. Ich weiß von Leuten die in Büros Wettbewerbe schrubben und oft 85 Stunden in der Woche machen einschl Sonntagsarbeit! Aber die machen das nicht für 500€.

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Datum: 16.04.2005
Uhrzeit: 23:08
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Einstiegsgehälter #12 (Permalink)
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Hallo Marcotica,

ich glaube du benötigst ein paar Facts:
Ich bin Dipl.-Landespfleger (Landschaftsarchitekt) und nenne dir meine bisherigen Verdienste:
1997-1999 als freier Mitarbeiter in einem Planungsbüro 13 EUR Stundenlohn brutto, exkl. der Mwst.
2001-2001 als Angestellter in einem Planungsbüro 2.100 EUR brutto im Monat, dazu gabs ein Monatsgehalt als Weihnachtsgeld, aber kein Urlaubsgeld
seit 2001 angestellt im öff. Dienst, BAT IVb, 2960 EUR brutto im Monat

Wäre schön, wenn auch andere Mitglieder des Forums konkret werden würden.

Viele Grüße
chrisly

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Datum: 17.04.2005
Uhrzeit: 00:01
ID: 8077



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Ich kann an praktischer Erfahrung lediglich sehr frühe Praktika und für Freunde und Familie geplante Umbauten vorweisen.
Das, in Kombination mit einer sehr langen Studienzeit an einer Uni mit nicht allzu gutem Ruf, wird mich wohl zwingen, über ein Praktikum an einen Job zu kommen. Mangels eines präsentablen Lebenslaufes ist das meine einzige Chance, meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Berufserfahrung wird bei Absolventen inzwischen vorausgesetzt. Da ich keine habe, muß ich sie mir eventuell zu einem Praktikumsgehalt aneignen. Das ist der Preis dafür, daß ich meine Studienzeit teilweise mehr genossen als genutzt habe und mir etliche Jahre Zeit nahm, um meine Affinität zum Städtebau zu entdecken. Aber das ist offenbar eine noch brotlosere Kunst als die Architektur.

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Datum: 17.04.2005
Uhrzeit: 13:07
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@chrisly:

Danke für die Facts. Ich glaube daran kann man sehen, dass es auch anders geht. Hier im Forum sieht es ja ein wenig so aus, als wären 500€-Jobs die Regel.

Du arbeitest natürlich als Landschaftsarchitekt. Ich gehe davon aus, daß die Stiuation in diesem Bereich noch etwas entspannter ist, als bei den "normalen" (Hochbau)-Architekten.

Ich kann nur von mir persönlich und von guten Bekannten berichten: Wir alle sind jetzt so mit 1500-2300 € brutto/Monat nach dem Studium (ist erst 3 Monate her) in den "ersten" Job eingestiegen.

Man sollte vielleicht erwähnen, dass Keiner von den Genannten in einem "grossen" Büro mit internationaler Bekanntheit arbeitet.

Ich frage mich sowieso, warum so viele Leute direkt nach ihrem Studium zu einem der Big-Player-Büros wollen. Erfahrungen allgemeiner Art kann man mit Sicherheit am Besten in einem kleinen Büro sammeln, wo man quasi alles beherrschen muß. Dort kann man auch langsam seinen Wert steigern und muß nicht als 500€-"Praktikant" zu einem der "grossen Meister" kriechen.

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Datum: 17.04.2005
Uhrzeit: 14:40
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also bei 500€ kann man wohl davon ausgehen, dass weder AG noch AN Abgaben irgenwelcher Art zahlen, da Steuern erst ab 12 000€ fällig werden. natürlich muss sich der AN selbst versichern, aber das ist ja dann sowieso sein Problem, da ein AG, der 500€ im Monat bezahlt, sich offensichtlich nicht um seinen AN kümmert.

Wie gesagt, ich habe im Oktober vergangenen Jahres als Praktikant in einem Büro als Praktikant angefangen, und im Februar mein Diplom gemacht. Seitdem hat mein Chef, der mir von vorneherein gesagt hat, dass er mich nicht einstellen kann, meine Bezüge von 500 € auf 1000€ im Monat erhöht. Wie gesagt, ich hatte das Praktikum von Anfang an ohne Gehaltsversprechen angenommen, um praktische Erfahrung zu sammeln.

Da ich im Moment noch keine Stelle angeboten bekommen habe, bin ich froh, wenigstens einen "Job" zu haben. Was sollte ich denn sonst tun? Aus Stolz nicht unter 2300€ in keinem Büro zu arbeiten, dafür aber Sozialhilfe zu beziehen, keine Berufserfahrung zu sammeln oder gleich im MC Donalds arbeiten gehen??? Dass man dann nie einen Job in der Architekturbranche bekommt, versteht sich ja wohl von selbst.......

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