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pepper: Offline
Ort: Kaiserslautern Beitrag Datum: 10.09.2005 Uhrzeit: 14:56 ID: 10829 | Social Bookmarks: Im Oktober werden die Aufgaben für die Diplomarbeit ausgeteilt, 12 Wochen bis zur Abgabe im Januar. Wie seit Ihr an die Diplomarbeit rangegangen? Jeden Tag von morgens bis abends? Zeiteinteilung? Wann sollte was feststehen? Wie lange für Modellbau? Wer hat Tipps, wie man die 12 Wochen meistern kann? |
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Tobias: Offline
Ort: NRW
Hochschule/AG: Projektentwickler / Architekt Beitrag Datum: 13.09.2005 Uhrzeit: 01:12 ID: 10835 | Social Bookmarks: Ach, auch jmd, der ab November DA in Kaiserslautern macht Sag mal, habt ihr keine großen Entwürfe bei euch an der FH??? An der Uni sind die Diplomarbeiten eigentlich wie Entwürfe, allerdings OHNE Betreuung!!! Modellbau sollte je nach Projektgröße in 60-70 Std. machbar sein. |
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 13.09.2005 Uhrzeit: 14:55 ID: 10837 | Social Bookmarks: Ich habe mich schon vorher an einen etwas soldatischeren Tagesrhythmus gewöhnt: 8:00 Uhr Arbeitsbeginn, geordnete Mittags- und Essenspause ... Realistischerweise kannst/musst Du mit 3 Schichten à 3-4 Stunden pro Tag rechnen. Nach 1 Woche muss das Konzept stehen, nach 4 Wochen alle Rohzeichnungen vorhanden sein. Dann hast Du 4 Wochen für die graphische Feinarbeit und Renderings und nochmal 4 Wochen für den Modellbau. Da die letzten 4 Wochen evtl. durch Unvorhergesehenes noch "angeknabbert" werden, bleiben realistischerweise 3 oder 2 1/2 Wochen für den Modellbau. Die Zeitwahrnehmung verändert sich: Bei mir gings erstaunlich flott und produktiv los, so dass die Zeit langsam verstrich und ich noch jeden Tag 2 Stunden am Baggersee verbracht habe (ausklingende Septembersonne). Dann habe ich mit Konzeptalternativen, zwischen denen ich mich nicht entscheiden konnte, 1-2 Wochen verloren. Und plötzlich fand ich mich in Woche Nr. 5-6 und musste richtig ranklotzen, um die 1.000 ausstehenden Detailfragen abschließend zu klären. Dann gab's technische Plotprobleme und Detail-Bugs in Illustrator & InDesign (obwohl der Workflow vorher zigmal wasserdicht gelaufen war) - und dann fing die Zeit richtig an zu rennen. Mit Attest vom Amtsarzt über meine (echt) anziehende Sehnenscheidenentzündung im rechten Computer-Arm konnte ich noch 4 Tage gewinnen. Und die letzten 4 Nächte beim Modellbau liefen einfach durch, mit einem Dauerabo im 6 Stunden-Rhythmus beim Pizza-Service . |
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3dgeplagt: Offline
Ort: frankfurt/M Beitrag Datum: 31.10.2006 Uhrzeit: 19:36 ID: 19433 | Social Bookmarks: hi leute, gibt es noch den ein oder anderen, der auf ähnliche weise wie tom seine diplomszeit schildern kann? ich fange heute an und muss ende januar fertig sein. was für heisse tips könnt ihr geben? danke
__________________ form follows fun |
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noone: Offline
Beitrag Datum: 31.10.2006 Uhrzeit: 20:15 ID: 19435 | Social Bookmarks: am Anfang sich schinden, denn dann hast du am Ende wenig Stress. Und Das was du präsentierst, sieht deutlich besser aus, wenn du ohne Stress arbeitest. Fehler können korrigiert werden. und du kannst davon ausgehen, daß deine Zeitrechnung, egal wie auch immer sie aussieht, nicht ausreicht. Umm sicher zu sein, rechne mit dem Faktor 1,5 alle Zeitschätzungen durch, dann kommst du prima hin. |
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secretgarden: Offline
Ort: hamburg Beitrag Datum: 31.10.2006 Uhrzeit: 20:25 ID: 19437 | Social Bookmarks: stimme noone vollkommen zu. und auch tom. disziplin ist notwendig. aber wenn man die schon die jahre davor nicht gelernt hat..... ansonsten finde ich kann man nicht von einem ablauf sprechen, der für alle gleich gilt. ich hab drei wochen gebraucht bis meine idee stand und hatte trotzdem noch den letzten tag vor abgabe quasi nichts zu tun als meine rede durchzugehen. es gibt keine grundregel. jeder hat sein eigenes tempo. es stimmt allerdings, wenn man entwurfsstark ist und früh weiss was man will. aber diese regelung trifft ja nicht nur aufs diplom zu...... *lach* happy halloween und toi toi toi |
Social Bookmarks: Zitat:
10% Entwerfer 30% technischer Zeichner 30% Graphiker 30% Modellbauer Beim technischen Zeichnen wird ja vielleicht noch Entworfen, die Plangestaltung ist dann vielleicht auch tatsächlich noch ein Teil des Architektenberufes - aber der Modellbau??? mit einer Gewichtung von 30%. eigentlich läuft da was schief. Könnte man vielleicht wieder dazu kommen, dass in der Uni/FH nicht mehr mit Nebelkerzen geworfen wird und die Note nicht durch Materialschlachten beim Modell und bunten Plänen entsteht, sondern durch den Entwurf???
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noone: Offline
Beitrag Datum: 31.10.2006 Uhrzeit: 20:36 ID: 19440 | Social Bookmarks: Den Gedanken musst du aber fortsetzen, denn es ist ja so, daß inzwischen es nur noch drauf ankommt, einen schön bunten Plan mit irgendwelchen Morphen drauf und 3ds Spinnereien inklusive geilem modell (s.o. "materialschlacht") präsentieren zu können, um ein gutes Diplom zu bekommen. Blender sind absolut auf dem Vormarsch, deshalb wird es ja auch immer schwerer, gute Angestellte für eine Einstellung zu bekommen. Vielleicht sollten die Profs wirklich wieder mehr auf Entwurf achten, und dann klappts auch wieder besser mit der Ausbildung...... (kleines Offtopic: bei uns hing mal ein entwurf aus, der auch irgendein Preis gewonnen hat, das waren irgendwie schwebende Betonstreifen, das ganze sah aus wie eine schwebende Höhlenlandschaft. Solche wirklich sehr abstrakte und theoretische Ansätze sind wirklich voll in Mode, und klar, bei einem abgespaceten Morph sind ja Defizite in der Konzeption, räumlichem Denken oder Proportionslehre viel einfacher zu kaschieren........ aber viellleicht liegts ja auch an meinen geistigen Kapazitäten, daß ich nichts damit anfangen kann.....) |
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 31.10.2006 Uhrzeit: 21:03 ID: 19442 | Social Bookmarks: Zitat:
Das Problem setzt sich aber im Beruf 1:1 fort und spiegelt insofern nur die Realität außerhalb der Uni: Da findet die gleiche qualitative und quantitative Darstellungs-Schlacht bei Wettbewerben statt. M. v. Gerkan hat mal in einer Vorlesung erzählt, wie er von Helmut Jahn beim Wettbewerb um das Berliner Sony-Center ausgestochen wurde: Jahn muss da ein dermaßenes Feuerwerk an Modellen, Renderings, Simulationen aufgefahren haben, dass allen anderen die Kinnlade auf den Boden gefallen ist ... | |
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Wie bereits erwähnt haben "Blender" heute gute Chancen die besten Diplomarbeiten zu machen. Ich möchte die Leistungen dieser Leute nicht schmälern, aber tatsächlich ist festzustellen, daß man mit abgefahrenen Renderings, einem genialen Layout und poetischen Erklärungen, Defizite in Entwurf, Konstruktion und Detail leicht überspielen kann und die Diplomanden mit Background oft genug wie Deppen dastehen läßt. Nichtsdestotrotz mußt Du selbst wissen was Du willst und wo Deine Stärken liegen, wenn Du ein "Blender" bist, solltest Du 10 Deiner 12 Wochen auf Layout, perfekte Darstellung mit Renderings und ein schickes Modell verwenden (am Besten in Auftrag geben), der Entwurfsansatz sollte natürlich schon stimmen. Wenn Du Entwerfer und Konstrukteur bist (also das was man auch als Architekt bezeichnen mag), dann wirst Du feststellen, daß Dir bei ernsthafter Bearbeitung am Schluß wahrscheinlich nur 2-3 Wochen für Layout, Renderings und Modell bleiben. Bei letzterer Variante wirst Du wahrscheinlich nicht zu den Anwärtern aufs beste Diplom gehören, aber vielleicht bist Du Deiner Linie treu geblieben und hast eine Arbeit gemacht, die Hand und Fuß hat. Es gibt übrigens später beim Bewerben und Einstellen Leute/Architekten die ein Gefühl dafür haben was Show und was ernsthafter Entwurf war. Persönlich habe ich meine Diplomarbeit im Rückblick ziemlich locker hinter mich gebracht, weil ich mir schon lange vorher geschworen hatte, mich nicht wahnsinnig machen zu lassen. Von den 3 Monaten habe ich nur die letzten 5-6 Wochen intensiv am Diplom gearbeitet. In den ersten 6 Wochen habe ich bis nach dem 2. Kolloquium verschiedene Entwurfs- und Konstruktionsansätze geprüft, Grundlagen geschaffen (Umgebungsmodell etc.) habe mir Zeit genommen alles sacken zu lassen und noch viel nebenher an anderen Sachen gearbeitet. In den letzten 5-6 Wochen habe ich einen ganz normalen Tagesrhythmus durchgehalten: Werktags von 8.00 - 21.00 Uhr mit Mittagspause und Abendessen, ganz normale Abend- und Wochenendaktivitäten und Sonntags länger schlafen und nur 5-6 Stunden arbeiten. Das hat prima funktioniert und bis auf die letzten beiden Nächte gabs keine Nachtschichten. Natürlich hätte ich noch 2 Wochen länger an meiner Präsentation usw. arbeiten können, aber mein Ergebnis war in Ordung und ich bin von der Plazierung (Note) direkt hinter den Premiumblendern gelandet. | ||
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Kieler: Offline
Ort: Kiel
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 01.11.2006 Uhrzeit: 12:31 ID: 19451 | Social Bookmarks: Zitat:
Hatte mir vorgenommen, mich nicht in Endlosrenderingaktionen, bei denen man spätestens nach dem Plot nicht mehr zufrieden ist , zu verstricken. Das habe ich eingehalten und hatte nur in den letzten Tagen vor der Abgabe etwas Stress. Anders als Tom, habe ich mich ca. die Hälfte der Zeit im Entwurfsmodus befunden ca. vier Wochen die Pläne ausgearbeitet und zwei Wochen Modell gebaut. Zur Info: Ich hatte ein städtebauliches Thema (nix mit Energie ) | |
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 01.11.2006 Uhrzeit: 13:47 ID: 19456 | Social Bookmarks: Wenn ich sag(t)e, nach 1 Woche muss das Konzept stehen; nach 4 Wochen die Rohzeichnungen fertig sein, heißt das ja nicht, dass nach 1 Woche die Grundrisse fertig ausgearbeitet sind - man muss nur wissen, wo man hin will und sich zwischen 3, 4 grundsätzlich untersuchten Alternativen für eine tragfähige entschieden haben ... Und und zu den 4 Wochen Layout, etc. gehören dann noch die kleinen Gimmicks wie Explosions-Isos, Strukturdiagramme, etc., die man erst gern in der Zeitplanung vernachlässigt, die aber auch Tage und Nächte kosten ... @Archimedes - Ich zähle mich selbst nicht zu den "Blendern", Deine Darstellung strotzt aber so vor polemischen Untertönen - die Bescheidenen, Aufrichtigen als die wahren Architekten, die Blender, die keinen Kleiderhaken zum Halten bringen - dass man Milz-Zuckungen bekommt. Bei Wettbewerben kommt es auf die große, attraktive Idee an, auf die poetischen Erläuterungen - weil diese das intellektuelle Fundament der ganzen Geschichte sind. Und DAS ist die Kernkompetenz des Architekten - nicht das Wissen um Dampfbremsen und Dämmstoffe ... Der Uni-Betrieb bildet zum Wettbewerbsarchitekten aus; das ist so. Und wenn man das nicht gut findet, muss man woanders hingehen ... |
Social Bookmarks: Zitat:
Danke für die Milzzuckungen, Tom. Aber ich muß ab und an einfach in die Kerbe schlagen, weil es einem auch heute immerwieder bei Bewerbungen auffällt. Natürlich wird man als Architekt auch dazu ausgebildet seine "großartigen" Ideen im entsprechenden Rahmen präsentieren und erläutern zu können, aber leider hört es bei manchen schon danach auf.... There's no business, like show business. Ich mag um ehrlich zu sein diese Art von Architekten und schau mir gerne ihre teils hervoragenden Entwicklungen und Darstellungen an, aber oft mit dem kleinen Schmunzeln, daß eine gezielte Frage in die richtige Richtung den ganzen Turm der Illusion zum Schwanken bringen könnte. ...und natürlich mit dem Wissen, daß man selbst, solange es Leute gibt die ihre Ideen so großartig verkaufen können, immer Arbeit finden wird, weil es andere Architekten geben muß, die die Sache umsetzen und ab und an ihre eigenen Ideen präsentieren und realisieren dürfen. ... Und wenn man das nicht gut findet, muss man woanders hingehen ... [/QUOTE] Gut das noch ein paar von uns woanders hingehen (wollen). | ||
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 01.11.2006 Uhrzeit: 15:15 ID: 19459 | Social Bookmarks: Zitat:
Deshalb ist die Diskussion (die mal wieder neben dem eigentlichen Thema liegt, sorry) auch bloß ein wiederholt aufgeführter Affentanz von Leuten, die eigentlich genau wissen, dass es um unterschiedliche Facetten ein und derselben Profession geht, die beide ihre volle Berechtigung haben ... Amen. Gott sei mit Euch. Gehet hin in Frieden. | |
Social Bookmarks: Zitat:
Aber DANKE für Dein Verständnis. Zitat:
MAN Du hast aber auch Gespür um anderen Teilnehmern mit ihren in anderen Beiträgen geäußerten Statements auf den Zahn zu füllen.... Ich sollte einfach vorsichtiger agieren. So OFFTOPIC-Modus auf OFF und weiter übers Diplom philosophiert. | |||
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