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holger is on a distinguished road

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Datum: 14.12.2002
Uhrzeit: 16:23
ID: 1112



Gehalt als freier Mitarbeiter

#1 (Permalink)
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Grüß Euch,


ja diese Frage wurde, glaube ich, schoneinmal diskutiert.
Aber das Ergebnis war ein bisschen unbefriedigend, d.h. vielleicht melden sich ja auchmal ein paar ermuntendere Stimmen zu Wort(abgesehen vom Unken über die gane Branche!!).

Es ist so, daß ich noch Student bin und natürlich auch noch nicht genau vorhersagen kann, ob und wann ich nächstes Jahr die Schlußarbeit schaffe.........aber ich möchte mir schon gerne ein Bild von den Finanzen machen können.Zur Zeit verdiene ich im Büro 10 € die Stunde......obwohl ich keine zu großen Ansprüche habe, was das Geld betrifft, reicht das wohl eher nicht aus, da jetzt noch ein Kind mitessen möchte.

Ich würde jeden der das liest gerne bitten mir einen Anhaltspunkt zu geben, d.h. wieviel Geld kann man als freier Mitarbeiter ganz dreist verlangen um über die Runde zu kommen(muß ja auch Versicherung einrechnen usw.).

Ich weiß natürlich, daß vielerorts nur Hungerlöhne bezahlt werden, aber vielleicht kennt jemand andere Zahlen aus eigener oder fremder erfahrung,
wieviel man verlangen darf oder sollte?(ruhig auch spekulieren)

Gruß Holger
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Holger

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boernd: Offline

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boernd is on a distinguished road

Beitrag
Datum: 30.12.2002
Uhrzeit: 00:12
ID: 1123



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Hallo Holger
ich bin jetzt seit einem halben Jahr fertig und meine Erfahrung ist, dass man erst mal definieren muss was man benötigt plus Betrag x, rechne doch einfach vom Netto-Bedarf nach oben!!
Ausserdem kann es nie schaden zu fragen wie denn überhaupt die Bezahlung in der Gegend ist!!!
Ich weiss ja nicht ob du ausschliesslich eine freie Mitarbeit anstrebst, aber man muss sich auch mal überlegen, dass "Freie" meistens fast "rechtlos" sind und ausserdem die Festlöhne verderben!!
Vielleicht muss erst mal versucht werden eine feste Anstellung zu bekommen, damit man nicht nur zum Lohnarbeiter wird, der gehen muss "wenn keine Arbeit mehr da ist". Zumindest sollte man es den Arbeitgebern nicht zu leicht machen!

Grüsse
Boernd

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PFU
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PFU is on a distinguished road

Beitrag
Datum: 22.02.2003
Uhrzeit: 12:52
ID: 1283



Stundenlohn oder Festgehalt...? #3 (Permalink)
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hallo,

"Freie Mitarbeit" klingt immer gut, hat aber verdammte Tücken :

Als "Freier" ist man rein rechtlich voll haftbar zu machen für die eigentlich ganz normale Mitarbeit bei einem Projekt. AG´s schrecken vor entsprechenden Arbeitsverträgen mit Ausschluß der Haftung zurück. Es ist unüblich..., heißt es! Insofern kann über die Höhe des Stundenlohns keine pauschale Aussage getroffen werden, denn die Kosten für die Versicherung, die Du abschließen solltest, hängt von der Größe bzw. Bausumme des Projektes ab, an dem Du mitarbeitest und muß ja hochgerechnet werden. Noch schwieriger wird es, wenn Du mal da + mal dort mitarbeitest im Büro.

Ich bin ein (fast...!!) gebranntes Kind + kann nur warnen vor möglichen Folgen, lese einfach nochmal Deine Skripten zur Haftung des Architekten ( -Planers- ) durch. Die Haftung geht, wenn nichts anderes vereinbart, voll auf Dich als "Freier" über !

Im Übrigen mußt Du aufpassen, daß die Tätigkeit nicht in das Scheinselbständigkeitsgesetz fällt, der Gesetzgeber hat da nämlich einen (noch) gültigen Riegel vorgeschoben; mit den Entwicklungen der "Ich-AG" wird das dann zwar wieder ad absurdum geführt.

Zur Berechnung Deines "Brutto"-Stundenlohns :
einfach gewünschte Summe "netto" + Freiwillige Krankenversicherung + evtl. Zusatzversicherungen/mtl. + gesetzliche Rentenvericherung/mtl. + geschätzte Steurvorauszahlung/mtl. + geschätzte Aufwendungen/mtl. = Gesamtsumme ./. 160 !!! AUFRUNDEN NICHT VERGESSEN !! Dann kommst Du auf Deinen Bruttostundenlohn. Pauschal kann da keine Aussage getroffen werden, denn die Rechnung hängt ja sehr von Deinen Ansprüchen und Umständen ab.

Die Zahlen müssen von Deinen Vesicherungen abgefragt werden. Du solltest nicht den Fehler machen, die mtl. Aufwendungen wie Fahrtkosten zum Arbeitsplatz, Fachliteratur, Arbeitsmaterial etc. von Deinem Nettogehalt besreiten zu wollen, da Du das ja bei der Steuer als Aufwendungen rausbekommen wirst, damit würdest du ja unnötig in Vorleistung treten und Dein Nettogehalt schmälern...!!!

Tip : Am sichersten ist es, eine Festanstellung "anzustreben" + Du hast eine ganze Menge Scherereien weniger...!


Gruß aus dem wilden Süden
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PFU

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holger is on a distinguished road

Beitrag
Datum: 25.02.2003
Uhrzeit: 11:52
ID: 1305



wieviel?? #4 (Permalink)
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vielen Dank an PFU !

das waren wichtige Informationen.

ich frage trotzdem nochmal ganz konkret was bei euch z.B. so
gezahlt wird oder was Du so "verlangen würdest" , weil ich ein-
fach nicht weiß was aufgrund der Marktlage als unverschämt gelten
würde!!

absoluter Hungerlohn muß es doch auch nicht sein, oder doch ??

P.S.: meine Frage gilt natürlich auch für ein Angestelltengehalt, denn da
weiß ich auch nicht was man so fragen sollte!

Gruß Holger
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Schönen Gruß
Holger

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PFU
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Beitrag
Datum: 28.02.2003
Uhrzeit: 00:05
ID: 1319



ZAHLEN...? #5 (Permalink)
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Hallo Holger,

ich sehe, du läßt nicht locker...!! Du hast ja auch recht nur ich kann hier nicht mit Zahlen jonglieren, die keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit besitzen. Kurz sei mir an dieser Stelle trotzdem ein allgemeines Statement erlaubt :

Grundsätzlich bin ich der Meinung, unsere Zunft ist selbst schuld wenn sie sich permanent unter Wert verkauft. Ich weiß, das fängt oben an mit ganz mießen Vertragsabschlüsssen nach HOAI ( wer getraut sich denn, ggf. die 25% Umbauzuschlag in den Vertrag mit aufzunehmen..., etc.?! ) und wirkt sich dann v.a. auf die Gehältern der Mitarbeiter aus. Letztendlich sind die Ursachen hierfür hinlänglich bekannt und lösen können wir es hier nicht.

Insofern hast Du schon recht mit dem Hungerlohn -- das sollte es nicht werden -- hier sind aber auch wieder ganz unterschiedliche Aspekte zu bedenken : Um was für eine Art von Anstellung handelt es sich :
Ist sie projektbezogen, dann ist der AG je nach Infrastruktur eher schnell auf Deine Mitarbeit angewiesen => da kannst Du etwas höher reingehen mit Deiner Gehaltsvorstellung.
Ist es ein Jahresvertrag (oder anderweitig befristet !!) mit der Option auf Verlängerung, (wird z.Z. gerne gemacht !!), oder Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis (der AG darf das -glaub ich- nur einmal verlängern !) => da würde "niedrig" reingehen, Du kannst dem AG beweißen, was Du "wert" bist, und kannst bei späteren Gehaltsver-handlungen entsprechen höher rangehen.
Ist es ein unbefristeter Angestelltenvertrag mit 6 Monate Probezeit => da würde ich nach dem "Ortstarif" anfangen wollen, und entsprechend den üblichen Zeitabständen neu verhandeln.

Ich weiß, es bleibt ein Pokerspiel, und hängt nicht zuletzt davon ab, was Du meinst, Dir erlauben zu können. Eine Erfahrung kann ich hier weitergeben: einem seriösen AG kommt es spanisch vor, wenn Du zu wenig verlangst bei den Gehaltsverhandlungen, denn er schätzt Dich nicht zuletzt auch nach Deiner eigenen Wertschätzung ein.

Zum Zahlenspiel will ich Dir aber trotzdem noch ein paar Anhaltspunkte geben:

Zuerst nochmals zur "Freien Mitarbeit" ( trotz meiner grundsätzlichen Bedenken: *verkauft - verratzt* ) :

Ich habe zwischen 1989 + 1994 in Bayern von 14 Euro - 22,50 Euro / Std. gestaffelt beim selben AG bekommen.
Ich habe zwischen 1997 + 2002 in Berlin von 10 Euro - 19 Euro / Std. alles bekommen ( und alles genommen...!?!).
Ich bekomm momentan in der Projektsteuerung ( allerdings kein voller Job )
genau nach der Rechnung aus vorangegangenem Beitrag 25 Euro / Std. in Süddeutschland. Hier ist allerdings ein Haftungsausschluß vereinbart.

Grundsätzlich kannst Du für die Einkommensteuer ohne Splitting bei den zu erwartenden Einnahmen ca. 25% veranschlagen. (=> www.steuerlinks.de , bzw. www.freeware.de , da kannst Du die Eink.st.tabelle 2003 einsehen bzw. runterladen ) freiwillige KV liegt ca. bei 12,5% je nach Versicherung, Rente ist so ne Sache, da kenn ich mich mit den Mindestsätzen nicht aus, da ich weiterhin die vollen ca. 20% bezahle, müßte aber nicht sein. Kirchensteuer hab ich vergessen, da ich nirgendwo drin bin. Hab ich was vergessen ? Nach o.g. Rechnung müssen auch noch Berufsunfähigkeits-, Unfall-, und sonstige Versicherungen mit eingerechnet werden, + alles was Dir noch an Verpflichtungen einfällt, wie eine mögliche private Altersvorsorge etc.pp..!

Mein Rat für den Anfang : zwischen 18 Euro und 22 Euro bei ca. 160 Std./Monat als AIP und in NRW in einem "No-name-Büro"! In Berlin ALLES nehmen !!

Ja, ich weiß, wir Architekten sehen das ganze nicht so streng wirtschaftlich, aber man muß sich dann eben nicht wundern, wenn´s hinten und vorne klemmt. Ein guter Betriebswirt würde da noch viel mehr reinrechnen !!

Auch noch ein paar ( gesicherte !!! ) Zahlen zur Anstellung :

Grundsätzliche Erfahrung zum Nord-Süd-Gefälle : das, was in Berlin brutto bezahlt wird, bekommt man in Stuttgart ( fast ! ) netto.
Ein Brutto- Anfangsgehalt liegt hier im Durchschnitt bei 32.500 Euro / Jahr (s. hierzu Veröffentlichung der AK - BW)
Die AK NW gibt keine so genaue Statistik heraus, die Gehälter liegen ca. 10% unter denen in BW. (Düren liegt doch in NRW ?).
Bemerkenswert ist, daß die Anfangsgehälter in den ländlichen Gebieten höher sind als in der Großstadt.
Auch hierzu gibt es unter www.freeware.de ein Nettogehaltscheck zum runterladen.

So, und wenn Du jetzt noch unsicher bist, dann verlaß Dich einfach ein bißchen auf Deine Intuition + bewege Dich so +/- 20% der gemachten Angaben, wichtig ist doch, daß Dir die Arbeit Spaß macht, daß die Projekte stimmen und das Arbeitsklima OK ist, das kann Dir niemand kalkulieren !!

Gruß aus dem wilden Süden
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PFU

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holger is on a distinguished road

Beitrag
Datum: 28.02.2003
Uhrzeit: 18:52
ID: 1320



genau #6 (Permalink)
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Hi PFU,

du hast völlig Recht!
Für ein gutes Arbeitsklima war und bin ich immer noch bereit
auf Vieles zu verzichten!

Aber Deine Tips sind trotzdem großartig!!
So hab´ ich mir die Antwort gewünscht.
Du hast mich sehr gut informiert.

Danke.Danke.


Gruß Holger


(Aus dem wilden Westen)
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Schönen Gruß
Holger

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Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all

Beitrag
Datum: 21.03.2003
Uhrzeit: 13:51
ID: 1404



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Vor einigen Tagen, hab ich ein MLP "Berufsstarter" Seminar besucht, was übrigens garnicht so schlecht ist. Ich hatte nicht das Gefühl, dass man versucht, mir irgendwelche Anlagen und Versicherungen anzudrehen.
Dabei wurde zum einen auch besprochen, dass die Gehälter im Süden höher sind als im Norden deutschlands.

(fogendes beruht aus die Angaben bei diesem MLP Seminar)

Ein realistisches Bruttogehalt für einen Angestelten sind wohl 2000 € monatlich.

Von dieser Summe ausgehend, kann man sich das Gehalt errechenen, dass man als freier Mitarbeiter bei einem 8 Stunden Tag nehmen muss:


12 Monatsgehälter (12 x 2.000) = 24.000,00 €
Arbeitgeberanteil Sozialversicherung (20,85%) = 5004,00 €

Summe = 29.004,00 €

Daraus ergibt sich bei 234 Arbeitstagen im Jahr ein

Tagessatz = 123,95 €

Stundenlohn (8Std / Tag) = 15,49 €

Jetz darf man aber nicht vergessen, dass man auch mal Krank wird (liegt naturgegeben bei freien Mitarbeitern sicherlich unter der Zeit, die Angestellte krank sind ) und Urlaub braucht. Bei einem Angestellten ist das alles Bezahlt, bei einem freien Mitarbeiter nicht! Also plus:


Lohnfortzahlungsrisiko (5 Tage) = 619,74 €
Bezahlter Urlaub (25 Tage) = 3.098,72 €
Beiträge zur Beufsgenossenschaft = 100,00 €

Macht ein nötiges Jahresgehalt von = 32.822,46 €

und einen Stundensatz von
(bei 234 Arbeitstagen je 8 Std.) = 17,53 €



Am Ende steht man aber erstmal besser da, als der Angestellte, denn die Nettolöhne unterscheiden sich.

Dem Angestellten bleiben von seinen 24.000 € Brutto im Jahr, nach Abzug der Lohnsteuer und der Sozialversicherung, Netto nur noch 14,988 €.
(Er ist übrigens nicht unbedingt preiswerter für den Arbeitgeber, denn die 24.000 € ist ja nur der Teil, den der Arbeitnehmer auf irgendwelchen Schreiben sieht, aber er teilt sich Kosten wie z.B. Krankenkasse mit dem Arbeitgeber!)

Der freie Mitarbeiter hingegen muß von seinen 32.760 € Einkommenssteuer, Solidaritätszuschlag, Kirchensteuer und Versorgungsaufwendungen zahlen. Am Ende bekommt er also Netto ca. 19.443 € raus.

Das sind ja schon mal 4455 € mehr für den freien Mitarbeiter als für den Angestellten. Aber es wird noch besser :
Der freie Mitarbeiter ist ja Umsatzsteuer berechtigt (Volksmund: Mehrwertsteuer, und auch bekannt als Vorsteuer), das heißt, er muß auf seine Rechnung 16 % USt. rauf packen.
Diese Geld muß er zwar sofort ans Finanzamt weiterleiten, aber am Ende des Jahres kann er das mit allen seinen berufsbezogenen Ausgaben verrechenen!!!
Sprich, wenn er sich eine Computerausrüstung für 5000 € (Brutto) gekauft hat, kann er sich am Anfang des nächsten Jahres 689,65 € (die darin enthaltenen USt - bzw. MwSt.) zurückholen!
Mit etwas Geschick und einem gutem Steurberater, musste der freie Mitarbeiter auch gar nicht so viel Einkommenssteuer zahlen, da man ja nur den Gewinn versteuern muß, aber nicht den Umsatz. Also wird vom Umsatz (32.760 €) erstmal der Freibetrag abgerechnet, dann der gekaufte Rechner (zu einem drittel jeweils über drei Jahre), vielleicht auch der neue Dienstwagen, die Fachbücher, die Dienstreise, das ein oder andere "Geschäftsessen", Briefmarken, Papier, Stifte, Ordner... Um nicht scheinsebstständig zu sein, macht man ja auch Aufträge für andere Büros, also hat man in der eigenen Wohnung vielleicht noch ein Arbeitszimmer , da kann ein Teil der Miete auch vom Einkommen abgezogen werden. Diese Zimmer muß auch gereinigt werden, dafür kann man eine Pauschale abziehen etc. etc. etc...
Ja und wenn man es geschickt anstellt, dann liegt der zu versteuernde Teil nicht wie oben bei 26.000 €, sondern nur bei 20.000 €.
Nach der ESt Splittingtabelle 2000 (eine Andere hab ich gerade nicht zur Hand), macht das eine Steuerdifferenz von ca. 1600 €!

Könne ja vielleicht ein schöner Urlaub draus gemacht werden

Aber Vorsicht, das Geld gut angelegt, könnte im Alter hilfreich sein, immerhin bekommt man als Freiberufler keine Rente!
Der Rest von uns zwar auch nicht aber nur so als Hinweis...


Grüsse
Florian
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Florian Illenberger

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Geändert von Florian (22.03.2003 um 11:28 Uhr).

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Beitrag
Datum: 21.03.2003
Uhrzeit: 20:12
ID: 1405



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Hi,

stimmt nicht ganz, da das Versorgungswerk
eine gar nicht so schlechte Rente bezahlt!

Man muß ja nicht unverschämt werden!

Gruß Holger
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Schönen Gruß
Holger

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Beitrag
Datum: 27.03.2003
Uhrzeit: 20:51
ID: 1435



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Also, Florian... so wie Du schon rangehtst an die Sache ist es wohl wirklich das Beste, Du machst Dich auf den Weg zu einer "Freien Mitarbeit" !! Immer mit dem Ziel vor Augen, möglichst schnell den eigenen Laden aufzumachen...!!???
Ohne richtig argumentieren zu können, hab ich das Gefühl, Du redest (bzw. schreibst) Dir die "Freie Mitarbeit" schön...!? Dabei ist das doch gar nicht notwendig, mit Zahlen zu jonglieren ohne in direkten Verhandlungen zu stehen ist müßig, und wenn Du eher der Typ für `ne freie Mitarbeit bist, dann steh dazu... egal was für Risiken damit verbunden sind !!
Sicherheiten sind geringer, das ist Dir wohl bewußt!!
Als Angestellter bekommt man immerhin (noch !) Arbeitslosengeld, wenn man auf die Straße gesetzt wird, und Kündigungsfristen, während derer man sich neu bewerben kann, gibt es auch...! Als Freier gelten da andere Regeln, wenn Du keinen guten Riecher entwickelst, kann das Böse ausgehen und schon stimmt Deine ganze Rechnung nicht mehr. Umgekehrt gilt natürlich für Dich als Freier, wenn Dir der Laden nicht passt, oder die Architektur nicht stimmt, kannst Du ebenfalls von heute auf morgen wechseln. In Berlin hab ich (nat. ohne Namen zu nennen !!) in dieser Zentrifuge von "Sie sind sehr wichtig für das Projekt" bis zur "heißen Kartoffel" die tollsten Dinge erlebt.

Und denke bitte auch noch an die oben von mir gemachte Frage bezgl. der Haftung !!

Ich glaube wirklich es ist das Beste bei Dir, Du hechelst nicht so sehr den theoretischen Zahlen hinterher, sondern versuchst die Sache einfach mal von der intuitiven Seite anzugehen..! Mir erscheinen da so Fragen viel wichtiger, wie : "wird mein Engagement ausgenutzt, und wenn, wie geh ich damit um?" oder "was (??) kann ich hier noch lernen?", eben lauter Fragen, die den Berufseinstieg mies machen könnten oder aufwerten, weil sie eben nicht zu vernalchlässigen sind. Wenn Du Lust hast, können wir uns da gerne in einer anderen Form austauschen, !!

Ansonsten wünsch ich Dir weiterhin viel Glück !!
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PFU

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Datum: 28.03.2003
Uhrzeit: 14:28
ID: 1438



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Ich denke ich habe zumindest ansatzweise deutlich gemacht, dass das Leben als "Freier Mitarbeiter" nicht unbedingt nur aus der rosaroten Brille zu sehen ist.
Zitat:
Aber Vorsicht, das Geld gut angelegt, könnte im Alter hilfreich sein, immerhin bekommt man als Freiberufler keine Rente!
sollte darauf ein Hinweis sein.
Ich sage ja nicht da es das absolute Ziel jedes Architekturstudenten sein sollte, als freier Mitarbeiter zu arbeiten.
Es ging mir eigentlich auch mehr um das Rechenspielchen, das die Unterschiede eines Angestellten mit einem Selbstständigen vergleicht. Die Chance als Angestellter eine Stellung zu bekommen, dürfte immer etwas schwieriger sein, als die Chance mit einer freien Mitarbeit einzusteigen.
Natürlich birgt das Risiken, aber ich denke man sollte die Angst vor der Selbstständigkeit abbauen. Am Ende muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich habe aber immer wieder das Gefühl, dass gerade in Deutschland die Menschen von vorne bis hintern abgesichert sein wollen – verständlich – aber das führt auch zu einer gewissen Lähmung.
Zitat:
und wenn Du eher der Typ für `ne freie Mitarbeit bist, dann steh dazu...
Das hört sich ja an, als wäre die freie Mitarbeit etwas wofür man sich schämen müsste?!

Es ist bisher mein Ziel, später selbstständig zu sein, allerdings nicht als Mitarbeiter in einem fremden Büro. Da ich aber wohl kaum nach dem Studium gleich ein eigenes Büro aufmachen kann, sehe ich kein Problem darin, als freier Mitarbeiter in einem fremden Büro zu arbeiten und mir dort das notwendige wissen, dass einem in der Uni nicht vermittelt wird anzueignen. Was die Haftung angeht, kann man die auch vertraglich regeln.

Aber mit der Einstellung ins Arbeitsleben zu gehen, dass man arbeitslos wird und deshalb abgesichert sein muss halte ich für nicht besonders förderlich. Zumal es viele unbesetzte Stellen gibt, aber viele nicht bereit sind sich komplett neu zu orientieren.
Etwas mehr Risikofreudigkeit würde uns Deutschen glaube ich nicht schaden. Das heißt ja nicht, dass man das Geld nicht mehr in eine Lebensversicherung stecken soll und überhaupt auf Versicherungen verzichtet, damit man das Geld in Aktien stecken kann. Da wissen wir ja hoffentlich mittlerweile alle, dass so was schnell schief geht!

Vielleicht sollte man auch nicht vom Freien Mitarbeiter sprechen, sondern vom selbstständigen Freiberufler.

Als Freiberufler muss man natürlich irgendwie Geschäftsmann sein. Man muss verhandeln können, sicher und seriös auftreten und vor allem muss man anpassungsfähig sein.
Man sollte wohl keine Scheu haben, auch im Ausland zu arbeiten, oder zumindest häufiger mal in eine andere Stadt zu ziehen. Talente außerhalb der Architektur helfen häufig bei der Überbrückung von Auftragslöchern.
Viele junge Architekturbüros machen zusätzlich noch Webdesign und Visualisierung. Wäre ein Beispiel einer Zusatzarbeit. Wobei man nicht glauben sollte, dass das einfach nebenbei dazu gelernt wird. Um dabei auf diesem Markt zu bestehen muss man auch einiges Hintergrundwissen haben... Man kann aber gerade bei den letzten beiden Beispielen recht gut International agieren. Als Beispiel: In anderen Ländern kostet die Erstellung einer Website teilweise wesentlich mehr als in Deutschland, d.h. man kann mit einem Firmensitz in Deutschland ein besseres Angebot machen.
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Florian Illenberger

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Datum: 24.03.2004
Uhrzeit: 21:16
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Zitat:
Originally posted by Florian

Viele junge Architekturbüros machen zusätzlich noch Webdesign und Visualisierung. Wäre ein Beispiel einer Zusatzarbeit. Wobei man nicht glauben sollte, dass das einfach nebenbei dazu gelernt wird.

Sind deine visualisierungs-, netzwerk und webdesignkenntnisse nicht einfach nebenbei dazugelernt?

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Datum: 24.03.2004
Uhrzeit: 22:15
ID: 3562



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Unseren (meine Familie) ersten Computer hatten wir ca. 1984. Meinen ersten Computer hatte ich ca. 1996, meine erste Website habe ich 1997 gebastelt.
Mein Wissen oder häufig auch nur Halbwissen habe ich mir zwar neben oder im Zivildienst und im Studium angeeignet, aber dass sind ja dann auch schon sieben Jahre, in denen ich mich etwas intensiver damit beschäftige.
Ohne die Projekte wie archinoah.de, tektorum.de und unsere kleine Firma visionstudio, wäre ich auch sicherlich schon mit dem Studium fertig. Ich habe meine Priorität in manchen Semestern halt doch ehr auf Webdesign, Visulisierung und Netzwerke gelegt. Vorallem durch meinen Tutorenjob habe ich mich mit heterogenen Netzen etwas mehr beschäftigen müssen.
Es gibt Leute, die sich ein dieser Teilbereiche in einem Jahr aneignen können, aber nur wenn Ihr Interesse wirklich groß daran ist.
Wer also jeden zweiten Samstag lieber die c't ließt statt am Entwurf o.ä. zu arbeiten, oder abends lieber versucht einen Apache zu kompilieren und konfigurieren, statt mit der Freundin fernzusehen, sollte damit kein Problem haben.

Flo
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Datum: 24.03.2004
Uhrzeit: 22:37
ID: 3567



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Ich schätze allgemein (bei den entsprechenden Personen, von denen ja hier einige im Forum vorhanden sind) den Anteil der "bloß selbst nebenbei" erlernten Visualisierungs-, Netzwerk und Webdesignkenntnisse auf >95%.

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Beitrag
Datum: 25.03.2004
Uhrzeit: 01:39
ID: 3570



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Mensch Florian, du wirst ganz schön ins Kreuzverhör genommen...!!! Ich denke das es immer etwas schneidig wird, sobald das oben genannte Thema angeschnitten wird. Dennoch lässt sich wirklich unendlich darüber diskutieren und streiten, welches der bessere Weg ist. Vielleicht sollte jeder einfach seine eigenen erfahrungen machen, da ich finde das präzise Gehaltsangaben auch sehr verwirren können. Ich bin ehrlich gesagt nicht daran interessiert, mir bei der heutigen Arbeitsmarktlage konkrete Gedanken über mein Gehalt zu machen...das würd mich echt zu sehr verschrecken und mir den Spaß am Studium rauben. Bin da eher so der Genießer und "es kommen auch wieder bessere Zeiten" -Typ.

Also, ein bißchen Risikofreude, Offenheit und Selbstvertrauen gehören dazu!

Übrigens an dieser Stelle ein dickes Kompliment an Florian und ein großes Dankeschön dafür, dass du nicht durch dein Studium rauscht...dir nebenbei eine Menge aneignest...dieses Wissen gekonnt an deine "Kollegen"(WIR) mit größtem Eifer weitergibst und somit hier immer an vorderster Front kämpfst!!!

mfG noahclein

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Beitrag
Datum: 12.04.2004
Uhrzeit: 22:59
ID: 3683



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Hi alle zusammen,

ich habe leider noch keine Erfahrung als "Freier Mitarbeiter" als Dipl.-Ing. aber eins kann man glaube ich mit Gewissheit zu Florians Rechenwerk anmerken:

- 8 Std. / Tag / 234 AT/Jahr
Bischen optimistisch gerechnet Würde mal eher sagen, dass die Arbeitszeit und die ATs etwas angehoben werden müssen ... Flos Rechenbeispiel besaiert ja eher auf einen lauen Beamtenjob
An einigen WE-Tagen wird auch gearbeitet!


Vielleicht ist das realistisch, wenn man nebenher noch eigenständig Projekte bearbeitet und zusätzlich eine Einkommensquelle hat. Ohne diese sind die arbeitsfreien Tageaber etwas niedrig gegriffen und die Std. liegen eher bei 9-10 Std./ Tag.



ANSONSTEN IST ALLES SEHR INTERESSANT!!

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