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UlrichE: Offline
Beitrag Datum: 31.03.2006 Uhrzeit: 23:57 ID: 14909 | Social Bookmarks: Hallo! Ich hab mal eine Frage an alle, die wie ich Architektur studiert haben, aber (noch) nicht offiziell Architekt sind. Was antwortet ihr, wenn euch jemend fragt: "Was sind Sie von Beruf?" Mich nervt das, immer umständlich erklären zu müssen, was ich mache. Der Otto-Normal-Laie weiß ja von Kammerzugehörigkeit etc. nichts. Wenn irgendeine Großtante mich fragt, sag ich auch ohne schlechtes Gewissen "Ich bin Architekt". Aber sonst? "Ich hab Architektur studiert" hört sich immer nach Abbrecher an. "Bauplaner" Was ist das, wo lernt man das? Egal, was ich sag, es ist alles irgendwie doof. Wie macht ihr das? |
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Francis: Offline
Beitrag Datum: 01.04.2006 Uhrzeit: 00:55 ID: 14910 | Social Bookmarks: Bei irgendwelchen Leuten (also nicht Bekannte, Freunde oder Leute mit denen man noch in Verbindung steht) sag ich einfach Architekt, ansonsten sag ich auch Diplom Ingenieur. Bauplaner würde ich nie sagen, finde ich unpassend. Und "ich hab Architektur studiert" hört sich wirklich nach Abbrecher an. Dipl. Ing. Fachrichtung Architektur wäre ja wohl die offizielle Bezeichnung... |
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sanne: Offline
Ort: München Beitrag Datum: 01.04.2006 Uhrzeit: 01:06 ID: 14911 | Social Bookmarks: gute frage! "aip´ler" oder "ich mach gerade mein aip" hört sich auch immer doof an... die meisten wissen ja gar nicht dass man erst "dipl-ing" dann "architekt im praktikum" und dann erst architekt ist, deswegen sag ich auch meistens "architektin"... ist das dann gelogen??? |
Social Bookmarks: Das kommt wohl auf den Zusammemhang an. Ist es eine reine Interessensfrage, sag ich "Architekt" obwohl ich noch Student bin, weil ich seit zwei Jahren genug Berufspraxis habe, um das so zu sagen. Geht es bei der Frage darum, etwas Korrekt auszufüllen, würde ich natürlich Student sagen und später Dipl.-Ing. der Architektur.
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audovis: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 01.04.2006 Uhrzeit: 12:26 ID: 14913 | Social Bookmarks: Welch ein Zufall! Ich bin heute morgen aufgewacht und hatte genau die gleiche Frage auf der Zunge. Also ich war gestern auf einer Messe für Existenzgründer und habe immer gesagt, daß ich ein Planungsbüro habe oder Architektin bin. Die meisten waren damit zufrieden. Einige kannten sogar den Unterschied zwischen Kammermitglied und eben keinem Kammermitglied. Äh, ist sich hier irgendjemand sicher, daß AIP die richtige Bezeichnung ist für jemanden, der noch keine Kammerberechtigung hat? Würde mich ja stark wundern. Wenn ich arbeite, dann bin ich nicht im Praktikum, vielleicht Jungabsolvent oder so ähnlich. |
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UlrichE: Offline
Beitrag Datum: 01.04.2006 Uhrzeit: 12:54 ID: 14914 | Social Bookmarks: Mit dem AIP hab ich mich auch nicht angefreundet. Kommt mir auch nicht richtig vor für meinen Fall. Ich hab ja ein eigenes Büro. Wenn ich für einen Architekten arbeite, bin ich dort nicht Praktikant, sondern eine Art externer Mitarbeiter und schreibe Rechnungen. Irgendwie fehlt ein griffiges Synonym für Architekt, das jeder ohne weitere Erklärungen versteht und mit dem ich "rechtlich auf der sicheren Seite" bin. |
Social Bookmarks: Bin auch (noch) nicht in die Kammer eingetragen, aber ich stelle mich als Architekt vor. Mein Chef stellt mich ebenfalls als Architekt den Kunden vor und so tauche ich auch in den Veröffentlichungen und Briefen des Büros auf. | |
Social Bookmarks: Zitat:
AiP ist eigentlich der Arzt im Praktikum und das wird der Großteil der Bevölkerung auch so verstehen. Vor der Gründung des Forums wusste ich nichtmal, das es so etwas auch bei Architekten gibt, da es das nicht in allen Bundesländern gibt. Ich glaub sogar das ist nur so eine Sache aus dem Süden, oder?
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Social Bookmarks: Die Bezeichnung AIP gibt es meines Wissens nur in Badem-Württemberg für Architekten im Praktikum, aber in Bayern muss man ebenfalls 3 Jahre Praxis nachweisen um der Kammer beitreten zu können. Wobei in Bayern momentan eine Neuregelung im Gange ist (eine vorraussichtliche Verschärfung der Zugangsregelungen). Möglicherweise wird irgendwann eine Art Prüfung vor Kammerbeitritt verlangt werden. Ähnlich wie in Österreich, wo man als Architekt vor Kammereintritt eine Ziviltechnikerprüfung machen muss. Habe diesbezüglich neulich mit der BAK gesprochen. Alle anderen Bundesländer und Kammern haben, soweit mir bekannt ist, 2 Jahre Praxisdauer vor Eintritt und keine AIPs. | |
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noone: Offline
Beitrag Datum: 01.04.2006 Uhrzeit: 16:46 ID: 14918 | Social Bookmarks: wir sind architekten von beruf. schliesslich qualifiziert uns unser studium und nicht der Kammerbeitritt. Der Begriff Architekt ist geschützt, wir dürfen ihn nicht auf Briefbögen etc benutzen, jedoch sind wir Architekten von Beruf. Wie soll eine Kammer uns unser Studium und unsere Qualifikation rauben können? Mir sind legale Konsequenzen echt egal, ich lasse mich hier nicht zum 3ich habe Architektur studiert, oder Bauplaner oder ähnliche abstruse aus den Fingern gesaugten Kreationen degradieren. übrigens denke ich nicht, dass irgendein deutsches Gericht widerspricht, wenn man als angestellter sich als angestellter Architekt vorstellt. |
Social Bookmarks: Das sehe ich genauso. Durch Studium und Beruferfahrung wird man zum Architekten und nicht hauptsächlich durch die Mitgliedschaft in einer Kammer oder einem anderem elitären Club. Zwar steht es im Architektengesetz etwas anders, aber dieses Gesetz und das Honorarrecht wird auch an anderen Stellen durch Gerichtsurteile und andere Gesetze untergraben oder beiseite geschoben. Ausserdem ist die Bezeichnung "Architekt" auch bei Kammermitgliedschaft etwas schwammig. Als Otto-Normal-Kunde geht man doch davon aus, dass man als Architekt auch Architektur studiert haben muss, aber die Berufsbezeichnung "Architekt" führen ja auch viele Absolventen der Fachrichtung Bauingenieurwesen und Leute (Bautechniker, Zeichner, Zimmerermeister, etc.), die nie studiert haben, aber aufgrund einer mind. 10 jährigen Erfahrung am Bau in die Kammer aufgenommen worden sind. Wobei ich damit keinesfalls pauschal sagen möchte, dass diese Leute die schlechteren Fachleute sind. In anderen zahlreichen anderen Ländern darf man sich nach Beendigung des Studiums legal und offiziell Architekt nennen. Deswegen habe ich persönlich auch kein Problem damit. | |
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UlrichE: Offline
Beitrag Datum: 01.04.2006 Uhrzeit: 17:24 ID: 14920 | Social Bookmarks: Danke für die vielen Beiträge! Ihr bestärkt mich in meiner Tendenz, mich als Architekt vorzustellen. Auf meinen Briefkopf schreib ich das logischerweise nicht und auf den Formularen vom Finanzamt etc. bin ich halt weiter Dipl.-Ing. |
ehem. Benutzer Registriert seit: 09.01.2006
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tenorvision: Offline
Beitrag Datum: 01.04.2006 Uhrzeit: 17:59 ID: 14921 | Social Bookmarks: Zitat:
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Social Bookmarks: Hamburg also auch, interessant. Aber das dürften dann alle die Länder mit 3 Jahren gewesen sein, oder? Ich könnte mir vorstellen, dass man in den nächsten Jahren auch von Seiten der Architektenkammern die Zugangsvoraussetzungen verschärfen wird oder zumindest versuchen wird, die Architektenzahlen nicht weiter in diesem Masse steigen zu lassen. Also quasi als Instanz nach den Hochschulen, die nach wie vor zuviele Absolventen produzieren, eine weitere Hürde aufzubauen. Zwar habe ich den Eindruck, dass die Kammern in der Vergangenheit nur zu gerne neue (zahlende) Mitglieder aufgenommen haben, aber da sich der Kammerbeitrag hauptsächlich am Honorar orientiert, bekommen die Kammern auch nicht mehr Geld, wenn der grosse Honorarkuchen sich auf immer mehr Architekten verteilt. Kammern sind nach meiner Meinung nicht anders wie Krankenkassen, Arbeitsämter etc.. Sie verwalten sich in erster Linie mal selbst und versuchen sich natürlich unentbehrlich zu machen um langfristig ihre eigenen Arbeitsplätze in der Verwaltung zu sichern. @Ulrich: Ich würde mich an Deiner Stelle auch mündlich als Architekt vorstellen und bei schriftlichen Dingen vielleicht darauf verzichten. Natürlich erwarten die Kunden auch einiges von einem Architekten, das bedeutet, wenn man sich als Architekt vorstellt, dann muss man natürlich auch die Kompetenz eines Architekten vermitteln. Wobei diese oft in verschiedenen Fachgebieten liegt. | |
ehem. Benutzer Registriert seit: 09.01.2006
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tenorvision: Offline
Beitrag Datum: 01.04.2006 Uhrzeit: 18:32 ID: 14923 | Social Bookmarks: auch wenn es vielleicht nicht ganz in diesen thread passt, stelle ich doch in frage ob deine theorie dazu führen kann die absolventenschwemme zu reduzieren. ich kenne niemand der sich zu beginn des studiums , oder in seiner berufsfindungsphase über solche dinge gedanken macht....oder enen anderen beruf wählt weil er diese "wartezeit" berücksichtigen muss... wobei ich schon zugeben muss, dass es mich etwas ärgert dass hier in HH 3 jahre massgebend sind. in nrw , wo ich studiert und gelebt habe, sind es nur 2 jahre aber man muss innerhalb dieser 2 jahre 80 stunden fort-, bzw weiterbildungsmassnahmen der kammer besuchen... was ich, mal abgesehen von den imensen kosten die für einen enstehen , für sehr sinnvoll halte. mfg tenorvision |
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