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Francis: Offline
Beitrag Datum: 03.01.2007 Uhrzeit: 16:59 ID: 20703 | Social Bookmarks: "Ich glaube nach einem vernünftigem Studium und drei Jahren Berufserfahrung sollte man genug gelernt haben um selber zu entscheiden, welches Seminar (tuen es nicht vielleicht auch Bücher?) sinnvoll ist." Wenn jemand dann auch wirklich die 2 oder 3 Jahre gearbeitet hat...gibt ja wirklich einige, die sich die Bestätigungen einfach so besorgen. Als Arzt geht das nicht, die haben ihre 2 Jahre im Krankenhaus zu arbeiten da kann man nicht schummeln. Ich finde die Seminare nicht schlimm, ich finde es eher erschreckend, wer sich alles nach 2 Jahren so Architekt nennen will, ohne Ahnung von irgendwas zu haben ;-) Zumal die Seminare aus der Praxis sind was man vom studium ja nicht gerade behaupten kann ;-) |
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Bsp. TU Berlin: http://www.baupiloten.com/ http://www.a.tu-berlin.de/cocoon/
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Francis: Offline
Beitrag Datum: 03.01.2007 Uhrzeit: 17:54 ID: 20705 | Social Bookmarks: Ich denke, das sind doch echt Einzelfälle. Die Lehre ändert sich langsam, an meiner Uni gabs sowas nicht, dafür aber an der ausländischen Uni als ich mein Auslandssemester gemacht hab. da gabs einen Wettbewerb und wer den gewann (Uni intern) dessen Projekt wurde von allen realisiert. Aber von so Ausnahmen abgesehen: Der Schwerpunkt im Studium liegt doch nun eher auf Entwurf, während der Entwurf den geringsten Teil in der Praxis ausmacht. |
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Finde ich sehr gut sowas. Leider sind das aber Ausnahmen und nur für eine sehr begrenzte Zahl an Teilnehmern möglich. Hinzukommt, dass da "viele Köche an einer Suppe kochen" und man nicht als Einzelner mit den Problemen konfrontiert wird, die man später alleine lösen muss. | |||
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noone: Offline
Beitrag Datum: 03.01.2007 Uhrzeit: 23:05 ID: 20712 | Social Bookmarks: Das ist jetzt wieder eine Grundsatzdiskussion über den Aufbau des Studiums. Eins ist doch klar: durch die zunehmende praxisanteile gehen immer weiter fortschreitende Defizite in dem theoretischen Grundverständnis der Architektur einher. Viele der Hochschulabgänger können einfach nicht mehr rational entwerfen. Ich finde es nicht so sehr zwingend wichtig, möglichst viel Praxis im Studium zu integrieren, da diese Bereiche sowieso nicht ausreichend vertieft sind und auch später im Beruf erlernt werden müssen. Defizite in der Theorie jedoch bleiben und werden definitiv nicht (es sei denn durch Eigeninitiative, die ist aber sehr selten im theoretischen Bereich) ausgeglichen. Diese Leute werden dann zeichnerische Zuarbeiten machen oder Bauleiter. Und die, die jetzt sagen, sie hätten nach der FH/Uni schon voll den Plan in der Tasche, hatten dies doch nur, weil sie nebenher gearbeitet haben und im Büro das Baurecht und Praxis kennengelernt haben. In anderen Ländern sind die Zustände noch viel gravierender, in Frankreich z.B. hat man in der Regel bis zum Diplom kaum Berührung mit der Praxis. Ich denke, daß vor allem der rechtliche und wirtschaftliche Bereich später im Beruf sowieso erlernt wird. Deshalb ja auch vor allem die geforderten zwei Jahre Berufserfahrung. |
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 04.01.2007 Uhrzeit: 23:05 ID: 20724 | Social Bookmarks: Es geht bei den Kammer-Seminaren doch um Inhalte, die sich schnell ändern; alle 2 1/2 Jahre kommt eine neue EnEV raus ... Ich halte es schon für wichtig und sinnvoll, dass sich Archis auf dem Laufenden halten. Und dass die Kammer da Zuständigkeiten und Verantwortung für die Qualitätssicherung des Standes hat, soll nicht richtig sein? Ich halte auch eine Fortbildungspflicht für Ärzte für wünschbar; und die Zuständigkeit würde ich auch dafür bei den Ärztekammern ansiedeln. Natürlich kann man auch alles freiwillig machen, mit Siegeln und Urkunden. Das macht die Sache für den Patienten/Kunden/Bauherrn aber nicht einfacher; und der allgemeine Standard wird niedriger sein. |
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noone: Offline
Beitrag Datum: 06.01.2007 Uhrzeit: 00:24 ID: 20744 | Social Bookmarks: die Seminare der Kammmern sind auch in der Regel ihr Geld wert. Wie gesagt, ich halte eine Seminarpflicht wichtiger als eine einmalige aufnahmeprüfung |
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Die Bundesarchitektenkammer vielleicht als übergeordnetes Organ, aber die ist noch weiter von der Basis entfernt. Grundsätzlich sollte man auch nicht versuchen alles überzuregulieren, wie man das in Deutschland im Allgemeinen gerne tut. Man sollte hauptsächlich auf die Eigenverantwortung und das Qualitätsbewußtsein jedes einzelnen Architekten setzen. Das hört sich jetzt schön an, funktioniert aber auch nicht bei allen. Deswegen würde ich die Latte für einen Kammereintritt schon etwas höher legen und detailiertere Nachweise über die Befähigungen des Einzelnen verlangen. Möglicherweise geht das am Einfachsten über die Kombination von Nachweisen konkreter Projektbearbeitung während der Jahre nach dem Studium, kombiniert mit dem Besuch von 2-3 Pflichtseminaren über ein ganzes Wochenende mit jeweils abschließender Seminarprüfung. So "zwingt" man den Architekten einerseits zu einer Fortbildung, vielleicht erkennen manche Unentschlossene dann den Sinn einer solchen und andererseits läßt man jedem Architekten die Wahl welche Seminare er besucht, so daß er sich selber Schwerpunkte setzen kann und auch für seine Spezialisierung ein passendes Angebot findet. Man sollte den Kammereintritt wirklich nicht zu leicht machen und gleichzeitig als Kammer eine stärkere Position in Politik und Öffentlichkeit für die dann geprüften Mitglieder beziehen. Grundsätzlich sollte auch der erfolgreiche Eintritt in die Architektenkammer kein unbegrenzt gültiger Freifahrtschein sein. Zumindest die Arbeit der selbständig tätigen Architekten sollte man sich in regelmäßigen Abständen von 5-10 Jahren anschauen und in gravierenden Fällen auch Sanktionen bzw. Kündigungen der Kammermitgliedschaft veranlassen. Die Seminarpflicht während der Kammermitgliedschaft halte ich auch für gut. Die Seminare sollten allerdings keine sprudelnde Geldquelle für die Kammerkasse sein. Wenn ich mir manche Seminare anschaue, finde ich die Preise einfach überzogen. Natürlich kosten gute Seminare Geld und gute Dozenten arbeiten auch nicht umsonst, aber man sollte versuchen die Seminarpreise niedrig zu halten und möglichst viele gute Veranstaltungen an verschiedenen Orten anzubieten um viele Architekten ansprechen zu können. Zu den Seminaren selbst: Das erlernte Wissen aus dem Studium reicht in meinen Augen ganz und gar nicht aus um dauerhaft gut und erfolgreich arbeiten zu können. Steht man erstmal im Beruf entstehen ganz neue Fragestellungen, die man sich zu Studienzeiten kaum vorstellen konnte. Seminare nach dem Studium sind auf solche Dinge (z.B. Honorarrecht, Bauschäden, VOB-konforme Ausschreibung, Nouvellierung der ENEV, uvm.) ausgerichtet und werden oftmals von Leuten/Kollegen aus der Praxis durchgeführt, die ihre praktischen Erfahrungen weitergeben und diskutieren möchten. Zumindest als selbständiger Architekt, der alle Leitungsphasen bearbeiten muss/möchte, kann man sich nicht auf dem abgeschlossenen Studium ausruhen. | ||
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Flo: Offline
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Hochschule/AG: 3D Grafiker Beitrag Datum: 08.01.2007 Uhrzeit: 11:28 ID: 20783 | Social Bookmarks: Zitat:
Florian | |
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Francis: Offline
Beitrag Datum: 08.01.2007 Uhrzeit: 11:43 ID: 20785 | Social Bookmarks: Das ist jetzt ja wohl ein einzelfall, du hast schliesslich nur einen Freund gefragt... In dem letzten Büro, in dem ich gearbeitet habe, war der Chef Professor an einer Uni, und der andere Architekt war ebenfalls Lehrbeauftragter in einem Lehrstuhl der sich mit Energie beschäftigt... Beide haben zusammen Seminare für die Kammer gegeben (es ging ebenfalls um Energiepässe und Energieberatung), die waren total fundiert und echt super, ich war da ein paaar mal mit dabei, die hatten echt Ahnung, und waren allein schon durch ihren Lehrstuhl, immer auf dem neusten Stand. Ein Gegenbeispiel, vielleicht auch ein Einzelfall, aber man kann wohl nicht pauschalisieren, dass alle Seminare der Kammer schlecht sind ;-) |
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Hochschule/AG: 3D Grafiker Beitrag Datum: 08.01.2007 Uhrzeit: 14:06 ID: 20789 | Social Bookmarks: Zitat:
Zitat:
Bei Zwangssemiare brauchen wir auch unbedingt Zwangsseminare und Prüfungen für die Zwangssemiar Leiter. Und natürlich noch eine mehrstufige Zwnagskontrolle der Lehrinhalte und eine ausführliche Zwangsevaluierung der Zwangsseminare. Aber wer kontrolliert dann die Leute, die die Evaluierung durchführen? | ||
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Francis: Offline
Beitrag Datum: 08.01.2007 Uhrzeit: 14:15 ID: 20791 | Social Bookmarks: Klar, meine Aussage war genauso wenig aussagekräftig wie deine. Aber ich weiss zumindest von dem Prof dass die Kammer schon genau prüft, wer da was abhält. |
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Beitrag Datum: 08.01.2007 Uhrzeit: 14:23 ID: 20794 | Social Bookmarks: Als Teilnehmer mehrerer Seminare möchte ich sagen, daß es sowohl sehr gute Seminare mit erfahrenen (sowohl berufsbezogen als auch seminarbezogen) Seminarleitern als auch mittelmäßige Seminare mit Newbies gibt. Letztere haben aber auch ihre Daseinsberechtigung und werden wohl mit etwas Routine auch besser werden. Normalerweise wertet die Kammer auch die Meinungsumfragen, die man am Ende des Seminars ausfüllen sollte, aus und macht sich ein Bild über den Inhalt und den Anklang, der das Seminar gefunden hat. |
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timovic: Offline
Beitrag Datum: 10.01.2007 Uhrzeit: 13:28 ID: 20848 | Social Bookmarks: Zitat:
Ein in meinen Augen theoretisch gutes System (theoretisch deshalb, weil die Teilnahme an einem Seminar ja nicht gleich auch "Verstehen und Anwenden" bedeutet ). Jeder praktizierende Arzt ist verpflichtet in jedem Jahr eine festgelegte Anzahl an Fortbildungspunkten zu sammeln und nachzuweisen. Und eine solche Fortbildung ist ja nicht nur für den Patienten ,oder bei uns, Bauherren von Nutzen, sondern kann möglicherweise auch gravierende Kunstfehler verhindern, indem Ärzte, die vor 30 Jahren ihr Examen gemacht haben, aktuelle Behandlungsmethoden erlernen und ihre alten nicht mehr anwenden müssen, die eventuell aufgrund ihrer Auslegung ein (heute) vermeidbares Risiko darstellen. Freiwillige Fortbildung ist ja ganz nett, aber bei Ärzten geht es um Leben und bei Architekten meist um sehr viel Geld. Dinge, bei denen für die meisten Menschen der Spaß aufhört. /Davon ab ist der Ärztevergleich aber unsinnig, weil ein Arzt eine Facharztausbildung absolvieren muss, die deutlich länger ist als 3 Jahre Berufserfahrung bei Architekten (diese Ausbildung darf auch nicht jede Klinik in allen Bereichen vornehmen, sondern jede Klinik darf aufgrund ihrer Ausstattung und ärztlichen Qualifikation nur bestimmte fachärztliche Ausbildungen übernehmen). Dort entscheide ich dann auch, ob ich gerne Herzen transplantiere und daher Chirurg werde oder doch lieber eine eigene Hausarztpraxis anstrebe und Allgemeinarzt werde. | |
Social Bookmarks: Wie ist das dann wenn ein im Ausland sitzender Architekt in Deutschland baut. Muss er zuvor deutsche Seminare besuchen um die Baugenehmigung zu bekommen? Und sollen dann wirklich die Herren Gerkan, Marg etc. jährlich ein Seminar besuchen? Das ist doch wohl lächerlich. Oder gibt's dann wieder eine Altersgrenze?
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