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Robi: Offline


Robi is on a distinguished road

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Datum: 02.03.2007
Uhrzeit: 18:57
ID: 22320



Diplomthema - aber wie?

#1 (Permalink)
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Hallo!

Ich habe das Glück das wir uns unser Diplomthema selbst ausdenken/erarbeiten dürfen, doch momentan ist dieses Glück Segen und Fluch zugleich...

Leider muss ich feststellen das mir dies gar nicht so leicht fällt, deswegen bin ich auf der Suche nach Tipps und Tricks zur Herangehensweise. Natürlich erwarte ich nicht das mir jemand konkrete Themen vorschlägt, aber vieleicht können mir eure Erfahrungen weiterhelfen.

Bis jetzt habe ich zum einen aktuelle Wettbewerbsaufgaben "durchforstet", wobei ich festgestellt habe das diese nur bedingt geeignet sind, da sie nicht immer vom Umfang her zu bearbeiten sind oder meinen persönlichen Vorstellungen meines Diplomthemas entsprechen.
Sieht man sich andere Diplomarbeiten an findet man des öfteren ansprechende Themen aber leider ja auch shcon (die) Lösungen zu diesen Problemstellungen.

Wie würdet/seit ihr diese Aufgabe angegangen?

Danke für eure Hilfe!
Robi

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mika: Offline

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Beitrag
Datum: 02.03.2007
Uhrzeit: 20:54
ID: 22322



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Hi Robi,

ich kenne dieses Problem, schließlich habe ich es auch so gemacht.
Grundsätzlich möchte ich vorweg nehmen:
selbst gestellte Aufgaben bergen immer das Jeopardy-Problem: man impliziert die vermeintliche Lösung schon mit der Aufgabenstellung.
Davor kann man sich mit einer möglichst allgemeinen Aufgabenformulierung schützen. Die wiederum lassen einem bei der Diplombearbeitung gerne mal ins Uferlose abdriften.
Wettbewerbe implizieren in der Regel auch schon eine Richtung, in der die Antwort gefunden werden soll. aber man hat dadurch immerhin einen definierten Spielraum. Segnet der Prof das als Thema ab, dann ist man wenigstens nicht selber Schuld, wenn's einwenig flach oder langweilig wird.

Ich habe es so gemacht, dass ich mich erst einmal selber gefragt habe, welcher Themenbereich mich interessiert. Und dann habe ich versucht, für mich heraus zufinden, was das Besondere oder das Problem in diesem Bereich zur Zeit ist.

Auch eine Hilfe kann es sein, wenn man schon weiß, dass man gerne einen Prototypen bauen möchte. Das habe ich nicht gemacht, aber im nachhinein, hätte ich es gerne getan. Aber das hängt von den persönlichen Preferenzen ab.
Wenn man einen handwerklichen Hintergrund mit bringt, ist das oft naheliegend. Das Problem ist dann aber wieder, dass man die Lösung fast schon in der Fragestellung liefert.

Eine andere Möglichkeit ist sich eine reale Aufgabe zu suchen. Ich hätte das auch gerne gemacht, allerdings war ich zu blöd ein Projekt zu finden, dass mich interessiert hätte. Manche machen das mit städtebaulichen Plaunugen. Dazu muss man herausbekommen, wo etwas geplant werden soll, und muss sich, solange die Behörden noch in bürokratischen Hindernissen stecken, jemanden finden, den man für sich als möglichen Alternativenerzeuger gewinnen kann. Oder so ähnlich. Am Besten ist natürlich Vitamin-B. Ideal ist es, wenn man sich dadurch sogar einen potenziellen Bauherren angeln kann.

Auch beliebt ist sich ein leerstehendes interessantes Gebäude zu suchen, und das zur Aufgabe zu machen. Bauen im Bestand oder Um-/Nachnutzung etc.
Das gleiche gilt natürlich für innerstädtische Brachen.

Man kann eventuell auch in ein Dorf im Umland einer Stadt fahren, und dort den Bürgermeister ausfindig machen, und ihn fragen, ob es nicht gerne eine Sidelung erschließen will, und ihm anbieten, eine mögliche Planung dafür auszuarbeiten.

Auch interessant, eine Buch schreiben z.B. über eine Stadt im Ausland.
Oder Strategien für Wandlungsprozesse in anderen Regionen ausarbeiten und niederschreiben.

Man kann auch eine Entwurfsprozess-stützende generische Software entwickeln, usw.. Da gibt's auch immer wieder interessante Sachen. Man muss aber wirklich eine Leidenschaft für trockenes Programmieren haben, denn mit GUI fängt das in der Regel nicht an und hat auch nichts mit AutoCAD oder Lisp zu tun.

Usw. …
__________________
Grüße Michael

"Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?"
Ludwig Mies van der Rohe, 1964

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Beitrag
Datum: 02.03.2007
Uhrzeit: 22:35
ID: 22324



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Ich werde auch demnächst mit dem Diplom anfangen und bei uns sind die Themen i.d.R. auch selbstgewählt. Ich habe allerdings schon seit ein paar Monaten die Augen nach möglichen Themen offengehalten und bin dann mehr oder weniger zufällig an einem sehr interessanten Grundstück vorbeigekommen, dessen Bearbeitung mich reizt. Gleichzeitig hatte ich für mich schon beschlossen, dass ich mich im Groben mit der Typologie von Hotels beschäftigen möchte. Da das Grundstück hierfür geeignet scheint, werde ich das als Thema vorschlagen. Ich denke auch, dass es wichtig ist, in der Fragestellung nicht schon zuviel Lösungsansatz zu implementieren, weil man so viel Freiraum beschneidet, den man vielleicht später noch braucht...

Soweit meine Vorstellung vom weiteren Vorgehen. Ich wünsche Dir viel Erfolg .

Samy

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ehem. Benutzer
 
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Nightfly: Offline

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Beitrag
Datum: 03.03.2007
Uhrzeit: 00:34
ID: 22325



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Eine Bekannte von mir wollte zum Film und hat als Dipl Thema ein bekanntes Buch herausgesucht und ein Gebäude daraus entworfen.
Also praktisch "so getan" als würde dieses Buch nun verfilmt werden. Genaueres kann ich leider nicht sagen, da ich sie schon länger nicht mehr gesehen habe.

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Registriert seit: 08.12.2006
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Tine_Arch: Offline


Tine_Arch is on a distinguished road

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Datum: 04.03.2007
Uhrzeit: 02:11
ID: 22339



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Hej Robi,

das ist wirklich oft gemein, du hast die Freiheit, aber nur was nehmen?
Cool soll es sein, ein neues Thema, nicht schon im letzten Jahr gesehen, etwas Besonderes, das auch auf Wettbewerben mithalten könnte, spannend dazu für Freunde und Family, .... 1000 Ansprüche.

Die anderen sagen es schon gut. Such dir ein Thema, das dir liegt. Etwas, wozu du Bezug hast. Einen Ort, den du gerne magst, ein Thema, was dich schon das ganze Studium irgendwie beschäftigst.
Interessanterweise siedeln viele ihr Diplom in ihrem Heimatort an, der Bezug ist simpel gesagt einfacher, du kennst die Umgebung, die Stimmung, sogar die Stellen für nötige Infos, Bibliothek, Rathaus, kannst viel leichter Fotos machen.
Oder auch an einem Ort, der dich geprägt hat im Auslandsstudium oder Praktikum oder Urlaub...

Ideal ist es, wie Samsarah schreibt, Ort spannend und Thema paßt dann idealerweise dazu. Was interessiert dich? Städtebau? Konstruktives? Innenraum? Irgendeine Typologie?
Was wolltest du schon immer machen? Schau mal die Projekte deines Studiums an, es werden eine Menge sein. Was könnte deine Art von Architektur betonen? Was fehlt dir in deinem Portfolio? Hast eine klare Richtung? Dein Diplomthema ist auf jeden Fall auch eine Richtung für das spätere Arbeitsleben (wie das Beispiel mit dem Film).

Ich habe anfangs viel bei baunetz.de und in der wettbewerbe aktuell (Jahresüberblick) geschaut. Da bekommt du einen super Überblick über alle Themen und Anregungen, was dir überhaupt gefällt. Allein Ausschlußprinzip kann schon ne Menge helfen
Augen offen halten in örtlichen Zeitungen bringt auch was. Du liest über ein benötigtes neues Flugterminal, einen neuen Kindergarten, ein brachliegendes Bahngelände.... alles Anregungen.

Gönn dir ein schönes Thema! Kulturbauten sind ja irre beliebt, ich glaube einfach, weil es so Spaß macht. Zum Ende des Studiums nochmal eine schöne Idee richtig durchdenken und planen, ein Konzerthaus, ein Museum, oder Städteplanung, ein ganzes Areal für dich. Später wirst du solche Aufgaben eher selten bekommen und vor allem nicht allein. Also ein letztes Mal ein freier Gedankenlauf.

Am Wichtigsten find ich aber: Such dir was, wo du meinst, Spaß und Freude dran zu haben. Diplom dauert nicht ewig, aber du hast in den Wochen auch einge Durststrecken. Da hilft ein Thema, was du selbst interessant und spannend findest viel, viel mehr als der öde Wohnungbau, den dir dein Prof empfohlen hat!!

Das nur so als Einstieg zu Suche.
Bei mir lief es nachher auch ganz schnell und es wurde doch ein Wettbewerb glücklicherweise an meinem Wunschort. Behalt auch die 'echten' Wettbewerbe im Blick, nicht nur die für Studenten. Bei den Architektenwettbewerben ist auch eine Menge zu holen.

Viel Erfolg!

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Tom
 
Registriert seit: 15.02.2003
Beiträge: 1.762
Tom: Offline

Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt

Tom is just really nice Tom is just really nice Tom is just really nice Tom is just really nice Tom is just really nice

Beitrag
Datum: 04.03.2007
Uhrzeit: 13:03
ID: 22340



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Der Archplus-Preis (ARCH+) für die besten Diplome im deutschsprachigen Raum wird auch jedes Jahr vergeben und in einem Heft publiziert - das nur noch als gedruckte Inspiration: http://www.archplus.net/archpluspreis.php?c=9. Muss natürlich zur Uni und zum Prof. passen; das kann man nicht im luftleeren Raum klären.

Alles andere wurde hier schon gesagt; ich würde mich auch absolut von meinen eigenen Interessen leiten lassen. Zum Architekten und Architekturstudium gehört ja auch immer der Habitus des Unkonventionellen und Überraschenden: Eine Nutzung an einem Ort, wo man sie nicht erwarten würde; eine Kombination aus Nutzungen, die einen neuen Aspekt beinhaltet; etwas Temporäres, was es so noch nicht temporär gegeben hat, überhaupt etwas Wandelbares.

Gerne verbunden mit einem Grundthema, das irgendeine gesellschaftl. Relevanz hat (die Prise Sozialutopie, die auch im Studium immer gefordert wird): Innovative Kleinstwohnungen für Benachteiligte; Grünräume an Orten und für Menschen, die noch nie in einem Grünraum waren; mobile Bildungsangebote (Bibliothek, Internet, Theater) für kulturelle Wüsten; o.Ä. Schwall, schwall, schwall - schwall ...

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