Registrierter Nutzer Registriert seit: 07.01.2008
Beiträge: 56
arkitekt: Offline
Ort: Seeland Beitrag Datum: 31.01.2008 Uhrzeit: 11:28 ID: 26827 | Social Bookmarks: ...also ich suche auch immer nach Möglichkeiten, das monatliche Netto zu erhöhen! Ich liebe Deutschland, wir haben hier ungeheure Freiheiten. Glaubt man nicht unbedingt, wenn man hier lebt, ist aber so ;-) Aber ich kann mich meinem Vorredner nur anschliessen: Gehalt ist hier Ausschlusskriterium. Und zum Thema "falscher Idealismus" habe ich hier schon früher was geschrieben. Für ne begrenzte Zeit sind Rahmenbdingungen wie Mentalität etc. sogar völlig unwichtig denke ich, wenn Inhalt der Arbeit und Einkommen oberste Priorität haben. Voraussetzung: projektbezogen, d.h. zeitlich sehr begrenzt. Nur der längerfristige Auslandsaufenthalt sollte solide Übereinstimmungen der eigenen Vorstellungen mit der vorhandenen Situation im Wunschland aufweisen. Und das selbstverständlich in mehr Bereichen als nur beim Lohn. Aber: Viele Dinge merkt man auch erst nach einiger Zeit Auslandsaufenthalt. Und die haben nicht mal etwas mit "messbaren" oder monetär darstellbaren Fakten zu tun ;-) |
|
| |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 13.04.2005
Beiträge: 2.258
noone: Offline
Beitrag Datum: 31.01.2008 Uhrzeit: 23:22 ID: 26840 | Social Bookmarks: Die geposteten Beiträge sind meiner Meinung nach etwas zu einseitig gestaltet, ich stimme eher Francis zu, in seinen Beiträgen kann ich auch einen gewissen durch Auslandserfahrung begründeten Realismus herauslesen. Zu zwei der genannten Ländern möchte ich etwas anmerken: 1. Frankreich: Hier sind Absolventen theoretisch sehr gut ausgebildet, jedoch praktisch im vergleich zu den deutschen Absolventen relativ unerfahren. Nach dem Diplom 2005 hatte ich mich auch und vor allem in Frankreich beworben. Einstellungsgehälter liegen meiner Erfahrung nach um die 1800 Euro, 1400 Netto. Einstiegsgehälter sind bei vielen Berufsgruppen niedriger als im umliegenden europäischen Ausland, das hörte ich immer wieder von französischen Freunden (habe in Frankreich gewohnt). 2. Luxemburg: Bruttogehälter für Architekten (Berufsanfänger) sind hier im grossen und Ganzen vergleichbar mit Deutschland, eher ein wenig niedriger. Beim Netto ist dann etwas mehr übrig. Man darf jedoch nicht vergessen, dass fast alle Ausländer (B, D, F) nicht in Luxemburg wohnen. Verkehrssituation und Lebenskosten (vor allem Mieten) sind horrend hoch. In der Architekturbranche ist der Arbeitsplatz sicherer als in Deutschland, rechnet man jedoch Fahrtkosten bzw. durch die Verkehrssituation verlorene Zeit oder Mieten real auf, dann ist es wahrscheinlich egal, ob man hier oder in LU arbeitet. |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 09.11.2004
Beiträge: 678
Francis: Offline
Beitrag Datum: 01.02.2008 Uhrzeit: 10:30 ID: 26847 | Social Bookmarks: ALso ich glaube, es kommt auch viel auf die innere Einstellung an, eine Aussage wie: Zitat:
Also ich suche mir meine Jobs generell eher nach Interesse aus, und nicht nach Geld. Klar, was bei rumkommen sollte schon, umsonst arbeite ich auch nicht, aber was völlig anderes als Architektur (und verwandte Bereiche) will ich echt nicht machen, das ist einfach auch mein Leben. So, zum französischen Absolventen: Der bewirbt sich vermutlich auch nicht gerade beim Feld-Wald-und -Wiesen-Architekt, sondern bei Büros, von denen er schon mal was gehört hat. Kann auch was kleineres sein, aber eben bekannter mit Architektur die ihm zusagt. Dort gibts vielleicht gerade einen Wettbewerb/Projekt im franz. sprachigen Ausland, und schon hat er nicht nur einen Job, sondern auch ein gutes Gehalt. Wie ich bereits irgendwo schon mal gepostet habe, verdiene ich im Ausland ebenfalls wesentlich mehr, als viele meiner Kollegen. Das hat allerdings nichts mit meinen Deutschkenntnissen zu tun (die brauchte ich hier nicht), sondern einfach damit, dass ich wensentlich mehr Erfahrung hab, als die Einheimischen, bei gleicher Zeit im Job. Wie noone schon geschrieben hat, so siehts de fakto in vielen Ländern aus. Man hat als deutscher Absolvent einfach mehr drauf. Hätte ich mir die einheimischen Lohntabellen angeschaut, hätte mich vermutlich auch der Schlag getroffen... Achso, und ich werde eigentlich ständig nach Massen und Richtlinien gefragt, als ob ich die Normen und den Neufert auswendig kenen würde, aber schätzt man Deutsche halt oft im Ausland ein ;-) | |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 07.01.2008
Beiträge: 56
arkitekt: Offline
Ort: Seeland Beitrag Datum: 01.02.2008 Uhrzeit: 13:25 ID: 26852 | Social Bookmarks: Hi Francis, Hui, das höre ich selten, dass meine Einstellung als "krass" aufgefasst wird. Na, aber interessant. Zitat:
Wenn Du wissen möchtest, warum ich mich damals dazu entschieden habe: Weil ich Lust drauf hatte. Ich dachte eher an Piano. Stehen die Chancen da besser, oder ist das genauso schwierig?!? Aber hast Du den von Dir zitierten Beitrag auch weiter als bis zum Zitat gelesen?? Gruss aus der Hot-Dog-Bude ;-) | |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 29.01.2008
Beiträge: 4
Boss: Offline
Beitrag Datum: 01.02.2008 Uhrzeit: 14:19 ID: 26861 | Social Bookmarks: Danke für die vielen Antworten auf meine Fragen. Natürlich durchforste ich das Internet nach Büros, wo ich mehr oder weniger weiß, dass das auch meine Architektursprache sein könnte. Sich nur nach dem Gehalt zu bewerben ist ja unmöglich oder kann jemand sagen, welches Büro seine Löhne offenlegt. Meine Frage war als Orientierung gemeint. Irgendwann kommt im Gespräch der Punkt, wo der zukünfige Chef fragt:"Welche Gehaltsvorstellungen haben Sie?". Alle werden dann Ihre Hosen runter lassen müssen. |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 09.11.2004
Beiträge: 678
Francis: Offline
Beitrag Datum: 01.02.2008 Uhrzeit: 17:24 ID: 26863 | Social Bookmarks: Zitat:
Mir haben die Chefs ganz klar gesagt, was sie mir zahlen und wie ich mich gehaltsmässig weiterentwickeln kann. Diskussionen übers Gehalt gabs da gar nicht. Entweder man nimmt den Job für den Preis oder nicht. Das mag die Ausnahme gewesen sein, keine Ahnung, aber ich hab einige Gespräche hinter mir und bei mir wars jedenfalls immer so... | |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 29.01.2008
Beiträge: 4
Boss: Offline
Beitrag Datum: 01.02.2008 Uhrzeit: 17:48 ID: 26864 | Social Bookmarks: darf man fragen, was dir die Büros so angeboten haben als Gehalt? Mit würde auch interessieren, in welchen Ländern das war und was deine Aufgaben waren. |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 17.11.2006
Beiträge: 147
Robi: Offline
Beitrag Datum: 06.02.2008 Uhrzeit: 13:11 ID: 26894 | Social Bookmarks: Hallo! Eine Sache verstehe ich allerdings bei der ganzen Gehaltsdiskussion noch nicht - und zwar den Grund für die niedrigen Gehälter? Meine These: Ein Büro mit z.B. 3 Angestellten Architekten + Chef und Sekretärin + Student, welches total durchschnittlich ist (soll heißen es macht von allem ein bischen), ist total ausgelastet mit genug Projekten. Die Leute arbeiten wie bei uns üblich 10 Std/Tag und verdienen, wie ihr alle beschrieben habt, ca. 30.000€/Jahr (angenommener Durchschnitt für Absolventen und erfahrenen Angestellten). Die Rechnungen werden regelmäßig bezahlt - Geld sollte also da sein. Nun meine Frage: Wer steckt sich denn das ganze Geld ein? Der Chef? Der Staat? Laut HOAI müsste doch genug Geld da sein um die Angestellte adäquat zu entlohnen? Oder sind die Chefs so dumm und verkaufen die Leistungen des Büros zu günstig? Ich weis das meine These nicht ganz ausgereift ist, hoffe aber ihr versteht meinen Denkansatz. Warum verdienen einige Akademiker weniger als andere - nur weil die Märkte verschiedene Gehaltstrukuren generieren oder weil wir keine Lobby haben? Warum schließen sich denn nicht auch die Architekten in Gewerkschaften zusammen um ihre Interessen durchzusetzen? Mir fehlt eine gewisse Ethik, es kann doch nicht sein das man jeden Tag Angst haben muss das man gegen jemand ausgewechselt wird nur weil der nochmal 10€ günstiger ist... |
|
Registriert seit: 17.07.2003
Beiträge: 930
Tobias: Offline
Ort: NRW
Hochschule/AG: Projektentwickler / Architekt Beitrag Datum: 07.02.2008 Uhrzeit: 09:12 ID: 26919 | Social Bookmarks: Zitat:
Die geringen Gehälter existieren meines Wissens aber auch nur in den Architekturbüros und bei Arbeitnehmern mit geringer Berufspraxis. Wer mal >5 Jahre dabei ist und im Büro nicht nur den ganzen Tag Renderings gemacht hat, der kann in der Werkplanung, Kalkulation etc. schon angemessen verdienen, wenn er denn nicht gerade in einem kleinen 2-Mann-Büro arbeitet. In der Industrie und Wirtschaft wird übrigens schon auch Absolventen gut bezahlt. | |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 17.11.2006
Beiträge: 147
Robi: Offline
Beitrag Datum: 07.02.2008 Uhrzeit: 17:09 ID: 26927 | Social Bookmarks: Das der Markt schwierig und die Konkurrenz hoch ist ist klar - ob man dem allerdings mit Dumpingpreisen begegnen sollte halte ich für fraglich und kontraproduktiv. Fehlt noch das ich als Architekt den Bauherren dafür bezahle ihm ein Gebäude zu planen... Aber um eventuell die Gehaltsdiskussion positiver zu gestalten - wie sind denn die Gehaltsentwicklungen in etwa ab 2 bzw. 5 Jahren Berufspraxis? Was für Gehälter können denn dann durchschnittlich erziehlt werden? Vieleicht hilft diese Aussicht über ein geringeres Einstiegsgehalt hinweg... |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 17.03.2008
Beiträge: 1
Modjo: Offline
Beitrag Datum: 17.03.2008 Uhrzeit: 02:43 ID: 27561 | Social Bookmarks: Hallo, ich trage mich mit dem Gedanken für einige Zeit 1-2 Jahre ins Ausland zu gehen. Arbeite schon ein paar Jahre als Angestellter Architekt in Deutschland. Mich würde mal interessieren wie das eigentllich mit dem Versorgungswerk läuft wenn man ins Ausland geht? Kann man bzw. der Ausländische Arbeitgeber da weiterhin einzahlen? Oder zahlt man im Ausland in die dortige Rentenversicherung? Ruht das Rentenversicherrungsverhältnis einfach nur für die Zeit im Ausland? Vielleicht können einige die schon im Ausland (Europa oder Übersee) gearbeitet haben auskunft geben. |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 15.02.2004
Beiträge: 91
Sven_W: Offline
Beitrag Datum: 11.04.2008 Uhrzeit: 19:47 ID: 27996 | Social Bookmarks: Dann will ich mal kurz ein Statement abgeben Habe gerade das Architekturstudium abgeschlossen und in einem größeren Büro in .de-Mitte angefangen. Gehalt ist 4-stellig und beginnt mit einer drei, die zweite Zahl ist nicht gleich eine null, aber weniger als eine 2. Aufgabengebiet, Bauleitung, Ausschreibung etc. Sehr technisch geprägt also. Ich habe vier Bewerbungen abgeschickt und drei Einladungen erhalten. Meinem Wunschbüro habe ich gleich zu- und den anderen abgesagt. Von allen wurde meine Bewerbungsmappe mit höchstem Lob bedacht, insbesondere das Portfolio. regards Sven |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 11.01.2006
Beiträge: 36
urbanizing: Offline
Ort: Shanghai Beitrag Datum: 11.04.2008 Uhrzeit: 20:23 ID: 27997 | Social Bookmarks: Du musst Dir für das Ausland eine eigene Vorsorge schaffen (ok, in England beispielsweise wird oft in eine eigene Rentenabsicherung eingezahlt, diese kann man oft nach Beendigung des Vertrages sich auszahlen lassen, ansonsten bekommt man später gesondert von dieser Stelle eine eigene Rente)....dh selber von deinem Gehalt eine bestimmte Summe privat auf eine Rentenabsicherung einzahlen.... soweit ich das weiß, kann man sich die Rentenzahlungen nicht auf das Versorgungswerk direkt einzahlen lassen; das wäre mir neu....zumindest war es bei mir sowohl in London als auch in Shanghai, Hong Kong und Dubai so.... zusätzlich dazu kommt noch eine privat abgeschlossene zusätzliche Krankenversicherung.... ....bin selber dabei, mich wieder nach Deutschland zurückzuorientieren. Man merkt im Ausland, wie viel (Lebens) Qualität man in Deutschland eigentlich hat... |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 07.01.2008
Beiträge: 56
arkitekt: Offline
Ort: Seeland Beitrag Datum: 14.04.2008 Uhrzeit: 10:55 ID: 28029 | Social Bookmarks: Zitat:
Hier habe ich einen Link gefunden, der helfen könnte, etwas ûberblick in s Thema zu bekommen: arcvote punkt de (Wieder eine der Sachen, die nur funktionieren, wenn alle mit machen ;-) ) | |
|
Registrierter Nutzer Registriert seit: 07.01.2008
Beiträge: 56
arkitekt: Offline
Ort: Seeland Beitrag Datum: 14.04.2008 Uhrzeit: 12:52 ID: 28031 | Social Bookmarks: Zitat:
Oder gibt es Gegenstimmen gegen eine in Gründung befindlihce Architektengewerkschaft? ;-) ******* <<< wie kommt es zur "automatischen" Umwandlung von Text in Sternchen? Würde mich über einen kurzen Kommentar von Moderatorenseite freuen! | |
|
| |
|