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primus: Offline
Beitrag Datum: 07.01.2009 Uhrzeit: 11:53 ID: 31960 | Social Bookmarks: hallo zusammen, ich interessiere mich sehr für ein architekturstudium.würde das eine ingeneur-beruf vorziehen.allerdings kommt mir ständig zu ohren, dass es da so schlechte aussichten gibt!...was meint ihr dazu?sieht es wirklich so schlecht aus? gibt es da einen großen gehaltsunterschied zwischen architekturen undd ingeneuren.ich könnte mir auch noch vorstellen bauingeneurwesen zu studieren.ich denke das ist auc nicht verkehrt....aber architektur zeizt mich halt schon ein wenig mehr ich freue mich auf eine antwort zum thema!" viele liebe grüße euer primus! |
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Kieler: Offline
Ort: Kiel
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 07.01.2009 Uhrzeit: 12:37 ID: 31961 | Social Bookmarks: Wieso denn Architektur, Du machst doch schon Werbung |
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ehem. Benutzer Registriert seit: 27.10.2008
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adaminbaum: Offline
Beitrag Datum: 07.01.2009 Uhrzeit: 13:37 ID: 31963 | Social Bookmarks: Zitat:
2500.-Brutto + Gewinnbeteiligung pro Auftrag. Da kommen schnell 3500.- zusammen. Dafür muss du nicht einmal studiert haben. Es reicht eine Werbekaufmann-Ausbildung. Aber was rede ich, das wirst du sicher besser wissen als ich. Ansonsten empfehle ich dir die Forensuche:http://www.tektorum.de/search.php Stichwort: Berufsaussichten. Geändert von adaminbaum (07.01.2009 um 15:15 Uhr). | |
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ehem. Benutzer Registriert seit: 27.10.2008
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adaminbaum: Offline
Beitrag Datum: 12.01.2009 Uhrzeit: 23:47 ID: 32028 | Social Bookmarks: Habe einen interessanten Beitrag auf welt.de gefunden. Der passt eigentlich zu vielen Threads in diesem Forum, aber der Vergleich mit dem Gehalt eines freischaffenden Architekten mit dem eines Hausmeisters fand ich besonders erschreckend. Link: http://www.welt.de/Architekt_Fliessbandarbeit_fuer_wenig_Lohn |
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Registrierter Nutzer Registriert seit: 05.07.2007
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Delirious: Offline
Ort: baden
Hochschule/AG: freelänzer Beitrag Datum: 12.01.2009 Uhrzeit: 23:54 ID: 32029 | Social Bookmarks: und das zum 3.06. 2008... Damals war die (Finanz-) Welt noch in Ordnung!
__________________ humor ist, wenn man trotzdem lacht! |
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Social Bookmarks: Zitat:
Altes leidiges Thema. Der Hausmeister hat schon "gut" verdient, als der Architekt noch 5,6,7 oder 8Jahre auf der Hochschule war und diesem noch zusätzliche Kosten entstanden sind. Diese Differenz von schätzungsweise 200.000 - 360.000 € verlorenem Bruttoeinkommen können die wenigsten Architekten während ihres Berufslebens wieder kompensieren. Dennoch streben jedes Jahr noch immer mehr neue Absolventen auf den Arbeitsmarkt, wie dieser aufnehmen kann. 2.000 - 3.000 Architekturabsolventen pro Jahr zuviel und das seit 10 oder 15 Jahren. Das sind mittlerweile schätzungsweise 30.000 Architekten Überhang. Viele werden sich schon umorientiert haben oder dauerhaft dem Staat auf der Tasche liegen, aber was soll der Rest machen? Trauriges Thema, aber wer unbedingt Architektur studieren möchte, sollte sich dessen bewußt sein: Job-Garantien gibt Keine und die Aussicht auf Reichtum und Ruhm....Naja | ||
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ehem. Benutzer Registriert seit: 28.09.2008
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Schmetterling*: Offline
Beitrag Datum: 13.01.2009 Uhrzeit: 10:35 ID: 32032 | Social Bookmarks: Natürlich sind die Aussichten der Architekten nicht das beste und das auch schon seit Jahren. Aber ich finde es nicht gut, wenn man sich nur auf die deutschen Aussichten beschränkt. Es gibt doch noch 10.000 andere Länder auf unserem Globus, dort sieht das oft ganz anders aus als hier. Und wenn einem der Beruf wirklich wichtig ist, dann sollte man sich nicht zu schade sein auszuwandern, wenn man hier nicht weiterkommt. In den USA, England und in den Vereinigten Arabischen Emirate sieht das doch wieder ganz anders aus als hier. Dort wird dringend nach deutschen Architekten gesucht! Aber wer einfach zu bequem ist, sollte sich dann nicht beschweren. Es ist heute eben so, dass man sich Sachen nicht einfach so aussuchen kann. Man muss das nehmen, was kommt. Und heute geht es wohl einfach nicht anders. |
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Social Bookmarks: Zitat:
Mir fallen da so knapp 200 Länder weltweit ein. Davon haben aber nur ganz wenige eine ähnliche Baukultur und einen Bedarf an Architekten wie wir in Deutschland. Nehmen wir z.B. Kuba...dort durfte bis vor Kurzem niemand privat bauen. Wozu braucht man dann Architekten? Oder im Sudan Blechhütten entwerfen? Die Aussichten der Architekten sind trotz allen Versuchen des Schönredens in Deutschland desolat. Zitat:
Diese Länder haben sich ähnlich wie China in der Vergangenheit das Know-How der deutschen Ingenieure und Architekten angeeignet und übernommen. Natürlich werden hier und da noch Deutsche gesucht, aber in der großen Masse braucht man die teuren deutschen Experten wohl kaum noch. Außerdem sollte auch Dir die weltweite Konjunkturkrise nicht gänzlich entgangen sein. | |||
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ehem. Benutzer Registriert seit: 28.09.2008
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Schmetterling*: Offline
Beitrag Datum: 13.01.2009 Uhrzeit: 11:10 ID: 32036 | Social Bookmarks: Ich sage es immer wieder, aber mit der Einstellung kommt man nicht weit. Wenn man schon von Anfang an so pessimistisch in die Welt hineinlebt, dann ist es kein Wunder, warum es so mies aussieht. Es ist nicht so, dass jeder Architekt davon betroffen ist, es gibt tatsächlich welche und auch tatsächlich hier in Deutschland, die mit ihrem Beruf zufrieden sind. Wer hätt's gedacht. Man muss als Architekt nicht unbedingt Häuser bauen. Wenn man bei Bauämtern arbeitet, hat mans in der Regel besser. Man muss Nischen finden und ausarbeiten, damit kommt man viel weiter als ein 0/8/15 Architekt, aber das dürfte dir ja bekannt sein. Du bist doch schon im Berufsleben, oder? Wie ist denn deine Lage? Übrigens sind Schweiz und Österreich auch Länder, an denen man sich orientieren kann. Allein schon in Bayern sieht vieles anders aus als in den restlichen Bundesländern. Man sollte auch einfach mal loslassen können und sich an Neues gewöhnen. Das muss man öfters in seinem Leben tun. Und wenn man dagegen nicht abgeneigt ist, spricht auch nichts dagegen, das zu studieren. |
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ehem. Benutzer Registriert seit: 27.10.2008
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adaminbaum: Offline
Beitrag Datum: 13.01.2009 Uhrzeit: 12:12 ID: 32039 | Social Bookmarks: Zitat aus dem Artikel: "Zwei Drittel der gesamten Zunft liegen bei einem monatlichen Nettogehalt von rund 2500 Euro." Netto? Das sollte wohl Brutto heissen?! |
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Social Bookmarks: @schmetterling*: Deinen Optimismus in allen Ehren. Den sollte man auch in Deinem Alter bzw. vor dem Studium noch haben. Die Welt wirkt groß und alle Möglichkeiten stehen einem offen. Grundsätzlich gute EInstellung, aber man sollte sich nicht alles zu rosarot malen. Denn auch Du wirst merken, daß da noch eine andere Realität gibt. Auch wenn Papa's Büro heute gut läuft, ist das noch keine Garantie für Dich. Mir gehts relativ gut in meinem Job heute, denn ich kann mir meine Arbeit heute selbst einteilen und direkt an den Kunden herantreten. Momentan kann ich mir meine Arbeit sogar ein wenig aussuchen, aber das ist sicherlich ein vorübergehender Luxus. Ich weiß aber auch, daß es Vielen anderen nicht so gut geht und es ist für die Meisten ein fortwährender Kampf um sich im Berufsleben zu behaupten und sich immerwieder neu zu motivieren. Auch für mich. Ich denke, Jeder hatte sich das vor dem Studium etwas anders vorgestellt. Die Sache mit dem Bauamt ist in meinen Augen ein schlechter Scherz. Das ist für Jemanden der seinen Architektenberuf liebt keine Alternative, sondern nur eine Flucht in einen Bereich in dem man mit relativ wenig Qualifikation und gemäßigten Aufwand eine gute regulierte staatliche Absicherung finden kann. Grundsätzlich gibt es in Deutschland aus meiner Sicht schon genug staatliche Bürokratie mit Beamten und öffentlich Bediensteten. Irgendwer muß die Steuern für den Verein bezahlen, denn davon werden wiederum deren Gehälter bezahlt. Wenn auf einen Architekten in Staatsdienst nicht wenigstens 4-5 freischaffende oder in der freien Wirtschaft angestellte Architekten gibt, die etwas erwirtschaften und davon Steuern bezahlen, gibt es eine Schieflage. Amt ist daher nicht für Jeden eine (Flucht-)Möglichkeit und in meinen Augen , auch keine Frage, solange man sich selbst mehr zutraut und etwas bewegen möchte. Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Optimismus und Deine Perspektiven nicht verlierst, denn es kommen sicherlich auch noch stürmische Zeiten auf Dich zu. | |
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Social Bookmarks: Zitat:
Nehme ich auch an, denn netto kann man schlecht in Umfragen erfassen, weil da die individuellen Belastungen, Steuerklasse etc. eine große Rolle spielen. Die Umfragen sollte man sowieso mit Vorsicht geniessen. Habe selbst vor einem halben Jahr einen solchen Fragebogen bekommen. Das Ausfüllen ist teilweise etwas komplizert und läßt auch keine Möglichkeiten zu, wenn sich z.B: im laufenden Jahr was geändert hat, besipielsweise die ersten 4 Monate angestellt und die nächsten 8 Monate freischaffend. Deswegen bin ich mir bei der Aussagekraft manchen Zahlen nicht sicher. | ||
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ehem. Benutzer Registriert seit: 28.09.2008
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Schmetterling*: Offline
Beitrag Datum: 13.01.2009 Uhrzeit: 16:14 ID: 32048 | Social Bookmarks: @ Archimedes: Ich will mich erst mal dafür bedanken, dass du mir deine Erfahrungen vermittelst. Du kannst da mit Sicherheit mehr darüber sagen als ich, weil du ja schließlich schon mitten drin bist, ich allerdings nicht. Vielleicht hast du ja Recht und ich bin wirklich zu naiv oder zu optimistisch, aber wenn ich das bin, dann werde ich in Zukunft eben eine ordentliche Abreibung einkassieren müssen und dann ist das eben so. Daraus werde ich dann meine Konsequenzen ziehen und gut ist. Ich bin einfach nur der Ansicht, dass man zwar einerseits das nehmen muss, was man bekommt, aber andererseits sollte man irgendwann sich selbst fragen, ob das der Grund war, warum man das studiert hat. Denn ich glaube nicht, dass ich auf Dauer damit glücklich werde, Sachen so zu nehmen wie sie kommen. Und deshalb schließe ich auch nicht aus später mal auszuwandern, wenn es sich lohnen würde und das würde es mit Sicherheit. Hoch leben die Architekten! (im wahrsten Sinne des Wortes) |
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Registrierter Nutzer Registriert seit: 13.04.2005
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noone: Offline
Beitrag Datum: 14.01.2009 Uhrzeit: 12:32 ID: 32054 | Social Bookmarks: die ganze Diskutiererei in Ehren, eins möchte ich jedoch noch anmerken: Es kann nicht sein, dass hier über Perspektiven im Beruf geredet wird, und das Argument "selbst dran schuld wenn Du in Deutschland bleiben willst" gebracht wird. Alle Mobilität in Ehren, es kann aber nicht ernsthaft als Grundvoraussetzung genommen werden. Was solangsam in die deutschen Köpfe muss, und das vor allem in die unserer Politiker, dass wir obwohl wir ein reiches Land sind, ist die perspektivelosigkeit im eigenen Land. Das was wir hier als Motivation aufführen, die Bereitschaft auszuwandern, ist das, was wir den Ausländern im Zuge der globalen Wirtschaftsimmigration verwehren wollen. Es kann einfach nicht sein, dass in Deutschland in einer Branche Bedingungen geschaffen werden, die einen Akademiker dazu zwingen, Auszuwandern, um seinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Hier können meiner Meinung nach nur gesetzliche Mindestlöhne Abhilfe schaffen, und wenn das bedeutet, dass 90% der kleinen Büros sich keine Angestellten mehr leisten können, dann ist das so. Der Markt muss sich mal gründlich selbst bereinigen, es kann einfach nicht angehen, dass aus der miesen Arbeitsmarktlage weiter Profit gemacht wird. Die Lage im mittleren Osten und China ist seit der Finanzkrise schlecht: die deutschen Architekten, die in Irland, Spanien, Dubai und sonstwo nach Kohle gelechzt haben, sind so ziemlich alle wieder zurück in Deutschland.... |
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ehem. Benutzer Registriert seit: 28.09.2008
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Schmetterling*: Offline
Beitrag Datum: 14.01.2009 Uhrzeit: 21:56 ID: 32064 | Social Bookmarks: Zitat:
Und schau dir doch mal die Ärzte an: Vor 20 Jahren gab es wahrscheinlich mehr Ärzte als Taxifahrer, weil die so im Überfluss waren. Frag dich mal, warum hier heute überall nach denen geschrien wird. Weil alle am Auswandern sind. Nämlich aus dem Grund, weil sie sich nicht mehr so über den Tisch ziehen lassen wollen, wie es im Moment läuft. Und wenn es dann nicht anders geht, wandert man aus. Und ganz ehrlich, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sowas in Zukunft auch andere Berufsfelder betreffen wird. | |
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