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Aip: Offline
Beitrag Datum: 25.09.2008 Uhrzeit: 22:32 ID: 30625 | Social Bookmarks: Hallo zusammen, es heißt ja immer, mit dem Versorgungswerk fährt man besser als mit der bfa. Für mich stellen sich trotzdem noch ein paar Fragen. Z.B. die Möglichkeit im VW eine jährliche freiwillige Aufstockung zu tätigen, scheint mir in jedem Fall günstiger, als Riesterrente oder andere private Rentenversicherungen, u.a. auch da ich wirklich am Jahresende entscheiden kann ob ich etwas und vorallem wieviel Geld übrig habe. Vielleicht irre ich mich da? Würdet ihr trotzdem eine zusätzliche Altersversicherung und BU (jetzt mal abgesehen, davon, daß die VW-Bu wirklich nur im schlimmsten Fall greift) abschliessen? Ich frage mich nämlich was passiert, wenn man irgendwann (im "Praktikum" nachdem man schon ins VW eingezahlt hat oder auch später, wenn man bereits Kammermitglied ist) den klassischen Berufsweg verläßt und sich eine andere Nische sucht oder vielleicht auch gar in ein anderes Land geht? Denn auch bei einem Berufswechsel müsste man ja eigentlich aus der Kammer (und gleichzeitig aus dem VW) austreten, oder verstehe ich das falsch? Und wo ist der Punkt, an dem man ausgeschlossen wird? Was ist, wenn ich z.B. meine Berufung in der Architekturfotografie finde? Oder ich mach als Innenarchitekt einen Blumenladen auf, kann ich das dann als "florale Einrichtungsberatung" durchbringen? Was ist, wenn man als Einkäufer für ein Möbelhaus arbeitet oder in die Immobilienbranche wechselt? Woher soll ich wissen was ich in 20 Jahren mache? Wie seht ihr das? Wenn man eher ein "Wackel-Kandidat" ist, lieber direkt nach dem Studium zum VW und schauen was kommt, oder besser bfa + Private Zusatzversicherung? Lohnt es sich, wenn man bereits im aip merkt, daß man in jedem Fall nicht im klassischen Bereich des (Innen-)Architekten arbeiten wird, mit aller Gewalt zu versuchen in die Kammer einzutreten nur um das VW Aufrecht zu halten? Ich blick im Moment wirklich nicht durch. Freue mich auf eure Meinungen.. Gruß alex |
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Social Bookmarks: Also egal ob BfA oder VW solltest Du privat auch etwas tun. Wenn Du z.B. 2500 EUR verdienst und entsprechend in der VW einzahlst bekommst Du später - in 40 Jahren - ca. 900 (?) EUR Rente. Bei einer aktuellen Inflation von ca. 2,5% entspricht das ungefähr einem heutigen Gegenwert von 300 EUR... Davon kannst Du nicht leben! Rister-Rente ist übrigens nicht unbedingt so eine gute Idee als Architekt, denn die Lohnt sich nur richtig, wenn Du Angestellt bist. Wenn Du planst irgendwann in die Selbstständigkeit zu gehen, ist Dein Geld nicht verloren und Du kannst auch weiterhin einzahlen, nur gibt es eben kein Arbeitgeberanteil mehr, der Rister so interessant macht. Wenn Du ins VW Eintrittst kannst Du kein Rister machen! Für Architekten kommt neben der Pflichtrente BfA oder alternativ VW die Rürup Rente als Basisrente in Frage. Das was Du dort privat für die ente zurücklegst kannst Du steuerlich geltend machen. D.h. je nach Jahreseinkommen zahlst Du z.B. monatlich 80 EUR ein, zahlst aber effektiv nur 60, weil Du Deine Steuerlast um monatlich 80 EUR reduzierst. Gekoppelt mit der Rürup Rente kannst Du auch eine BU machen, die ebenfalls Steuerlich abgesetzt werden kann, sofern sie geringer als der Rentenbeitrag. Das Rententhema ist aber sehr umfangreich, daher empfehle ich Dir, Dich dort beraten zu lassen. MLP hat z.B. gerade in der Beratung für Architekten und Ingenieure einen guten Ruf. Ich habe über die vor kurzem meine Altersvorsorge abgeschlossen. Mit der Beratung bei meiner Bank war ich ziemlich unzufrieden, weil die mir Rister aufdrücken wollten, was natürlich - wie oben geschildert - totaler Quatsch ist... Man sollte übrigens mit der BU nicht zu lange warten. Auf Grund von Unfällen und sonstigen Beschwerden, die auch ab 30 einfach mal anfangen, werden schnell irgendwelche Sachen von einer BU ausgeschlossen. Also die BU sollte dringend vor dem Bandscheibenvorfall oder der Knieverletzung vom letzten Fußballturnier abgeschlossen werden... P.S. Alle Versicherungsmakler oder -vertreter werden dir übrigens immer versuchen noch andere Versicherungen aufzudrücken. Also gut überlegen was man wirklich braucht. Man darf denen das aber nicht übel nehmen, dass ist deren Job und wenn man den deutlich sagt, dass man das nicht will, lassen sie einen auch in Ruhe. Als Architekten versuchen wir dem Bauherren ja auch unsere Vorstellung vom Gebäude zu verkaufen, die i.d.R. nicht günstiger ist...
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noone: Offline
Beitrag Datum: 26.09.2008 Uhrzeit: 09:29 ID: 30629 | Social Bookmarks: Riester Renten oder private Renten sind meist völlige Verarsche, es kommt immer auf den Einzahlzeitraum an usw. Bei einer Beratung in einer Bank habe ich mir ein Sparplan auf 15 Jahre rechnen lassen, und es kam dabei raus, dass man in den ersten Jahren null Zinsen, sondern nur Gebühren hat. Das heisst, am Anfang wenig Zinsen - bzw. null Zinsen, am Ende dann immer mehr. Ist eigentlich logisch, denn die Banken gewinnen dabei umso mehr, wenn sie das Sterberisiko im Alter mit einkalkulieren. Zurück zum VW. Wenn du dort einzahlst, musst du immer zahlen. Abgesehen vom Stunden kannst Du Zahlungen nicht aussetzen, auch wenn Du ins Ausland gehst. Bei Auflösung des VW Vertrags bekommst du Dein Geld inklusive Zinsen zurück, und kannst es dann immer noch neu investieren. Würde ich auf jeden Fall machen, da Du andere Sicherheiten hast als bei Fonds etc, die spekulativ sind. Die Beraterei ist übrigens totaler Nonsens, die Makler wollen doch nur verkaufen, um ihre Provisionen einfahren zu können. Es wird mit hohen Zinsen geworben, die über Jahre im Durchschnitt erreicht wurden, im Moment ist der Markt aber so instabil, dass es ein echtes Pokerspiel ist. Ich persönlich würde da meine Rente nicht einsetzen. Das sollte man lieber mit einer einmaligen Zockersumme machen, um zu sehen, was möglich ist. |
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