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Datum: 04.03.2009
Uhrzeit: 16:46
ID: 32892



AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #76 (Permalink)
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sorry aber 2100 euro brutto ist jawohl garnichts,..ich weiß nicht wie du mit 1000 - 1500 brutto überleben willst. da verdient man als Student ja mehr mit nebenbei jobben (da i.d.r. keine Lohnnebenkosten)

als Arbeitgeber würde ich auch keinen Absolventen einstellen der erst einmal eine belastung darstellt, klar muss man sich erst in den Strukturen des Büros zurecht finden, aber das muss jmd mit Berufserfahrung auch. Durch Praktika und Tätigkeiten neben dem Studium sollte jeder Absolvent auch über ein wenig Berufserfahrung verfügen,.. also ich kann dir da nicht zu stimmen,.. Ich denke wenn man sich während des Studiums schon "beweist" muss man nicht für 1500 euro Brutto arbeiten gehen,.. da verdienen Kassiererinnen bei Discountern mehr,.. wie willst du davon ein Auto bezahlen was du event. brauchst um zur Arbeit zu kommen, dann Miete, Lebensunterhalt,.. das sind weniger als 1000 Euro Netto,. sorry aber wenn jmd mit einem abgeschlossenem Studium dafür arbeiten geht, macht er den Markt kaputt und andere müssen darunter leiden,..

korrigiere mich bitte wenn ich da soo falsch liege

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Datum: 04.03.2009
Uhrzeit: 17:05
ID: 32893



AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #77 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von jarrid Beitrag anzeigen
sorry aber 2100 euro brutto ist jawohl garnichts,..
Für den ein oder anderen nicht, aber für ein Büro, welches eine ungesicherte Auftragslage hat und mit Mindesthonoraren leben muß sind das erstmal 3.500 € Ausgaben im Monat für einen Angestellten.


Zitat:
Zitat von jarrid Beitrag anzeigen
sorry aber 2100 euro brutto ist jawohl garnichts,..ich weiß nicht wie du mit 1000 - 1500 brutto überleben willst. da verdient man als Student ja mehr mit nebenbei jobben (da i.d.r. keine Lohnnebenkosten)
Steuern mußt Du auch als Student zahlen, wenn Du soviel verdienst.
Wir sprechen bei 1000 - 1500 €/brutto von ca. 850 - 1200 €/netto pro Monat in der Jahresbetrachtung (mit Steuerrückzahlung) natürlich abhängig von Steuerklasse und anderen Faktoren.
Die meisten Studenten müssen mit viel weniger auskommen und haben während ihres Studiums meist noch höhere Ausgaben als während der Arbeit.
Nur damit es nicht falsch verstanden wird: Ich spreche von Absolventen, die direkt von der Uni/FH kommen, kaum oder keine Büroerfahrung haben und für dieses Gehalt in den ersten 6 Monaten in den Job finden sollen. Danach wie gesagt, deutlich mehr Gehalt oder wenn der Absolvent nichts taugt (Sorry! aber gibts) Beendigung des Arbeitsverhältnisses. 6 Monate sind eine überschaubare Zeit und beiden Parteien zumutbar. Für eine objektive Betrachtung des Mitarbeiters evtl. sogar zu kurz, aber i.d.R. aufschlußreich genug.

Zitat:
Zitat von jarrid Beitrag anzeigen
als Arbeitgeber würde ich auch keinen Absolventen einstellen der erst einmal eine belastung darstellt, ...
Dann darfst Du gar keinen Anfänger einstellen.


Zitat:
Zitat von jarrid Beitrag anzeigen
, klar muss man sich erst in den Strukturen des Büros zurecht finden, aber das muss jmd mit Berufserfahrung auch.
Leute mit Beruferfahrung brauchen auch eine Einarbeitungszeit, ganz klar. Meist sind das aber nur wenige Wochen und dann werden sie produktiv. Bei Absolventen weißt Du nicht, wann der Break-Even zur Produktivität erreicht wird.

Zitat:
Zitat von jarrid Beitrag anzeigen
Durch Praktika und Tätigkeiten neben dem Studium sollte jeder Absolvent auch über ein wenig Berufserfahrung verfügen,.. also ich kann dir da nicht zu stimmen,.. Ich denke wenn man sich während des Studiums schon "beweist" muss man nicht für 1500 euro Brutto arbeiten gehen,..
Das trifft leider auf die Wenigsten zu.

Zitat:
Zitat von jarrid Beitrag anzeigen
muss man nicht für 1500 euro Brutto arbeiten gehen,.. da verdienen Kassiererinnen bei Discountern mehr,.. wie willst du davon ein Auto bezahlen was du event. brauchst um zur Arbeit zu kommen, dann Miete, Lebensunterhalt,.. das sind weniger als 1000 Euro Netto,. sorry aber wenn jmd mit einem abgeschlossenem Studium dafür arbeiten geht, macht er den Markt kaputt und andere müssen darunter leiden,..

korrigiere mich bitte wenn ich da soo falsch liege
Es gibt auch Leute, die noch viel weniger verdienen und geringere Ansprüche haben. Ein Bauzeichnerlehrling arbeitet z.B. nach ca. einem Jahr produktiv mit und erhält dafür eine Ausbildungsvergütung von ca. 500 €/Monat. Wovon bezahlt der sein Auto?

Der Markt wird auch durch Studenten kaputt gemacht, die Erfahrungen sammeln und sich wegen geringer Abgaben (schreibst Du selbst oben) deutlich günstiger als Absolventen anbieten können.

Ganz falsch liegst Du nicht, aber betrachte die Sache auch mal ein wenig von AG-Seite. Es ist einfach ein Risiko jemanden für ein hohes Einstiegsgehalt einzustellen von dem man nicht im Geringsten weiß, was er kann und was er bringt.

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Datum: 04.03.2009
Uhrzeit: 17:19
ID: 32894



AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #78 (Permalink)
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in teilen gebe ich dir da ganz sicher recht!

Es gibt auch Leute, die noch viel weniger verdienen und geringere Ansprüche haben. Ein Bauzeichnerlehrling arbeitet z.B. nach ca. einem Jahr produktiv mit und erhält dafür eine Ausbildungsvergütung von ca. 500 €/Monat. Wovon bezahlt der sein Auto?

Auszubildende sind i.d.r. ersteinmal nur mit Bus und Bahn unterwegs, wohnen auch noch zuhause, essen dort, bekommen ihre wäsche dort gewaschen usw,
aber lassen wir das mit dem auto mal beiseite,..

Aus der AG sicht, ist deine Argumentation natürlich verständlich, und ich weiß auch das 3500€ für ein Büro viel ist, für jmd der ersteinmal nicht viel bringt. Vllt kann ich mich mit deiner Argumentation anfreunden wenn man deine Aussage als Grundlage für jmd nimmt der nach dem Studium keinerlei Erfahrung nachweisen kann. Aber wenn jmd neben seinem Studium schon in Büros gearbeitet hat, viele Praktika absolviert hat sollte er nicht für 1500€ Brutto arbeiten gehen.

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Datum: 04.03.2009
Uhrzeit: 17:39
ID: 32895



AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #79 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von jarrid Beitrag anzeigen
Es gibt auch Leute, die noch viel weniger verdienen und geringere Ansprüche haben. Ein Bauzeichnerlehrling arbeitet z.B. nach ca. einem Jahr produktiv mit und erhält dafür eine Ausbildungsvergütung von ca. 500 Vllt kann ich mich mit deiner Argumentation anfreunden wenn man deine Aussage als Grundlage für jmd nimmt der nach dem Studium keinerlei Erfahrung nachweisen kann. Aber wenn jmd neben seinem Studium schon in Büros gearbeitet hat, viele Praktika absolviert hat sollte er nicht für 1500€ Brutto arbeiten gehen.
Dauerhaft nicht, aber er sollte dieses Gehalt in Erwägung ziehen, wenn er erstmal irgendwo reinkommen möchte.

Das mit der Berufserfahrung und den Praktikas während dem Studium ist so ne Sache für den AG. Manche haben wirklich effektiv in Büros mitgearbeitet und können nach kurzer Zeit im Bürobetrieb mitarbeiten. Andere Bewerber weisen 2-3 Praktika evtl. noch von tollen und namhaften Adressen und Referenzen nach, haben aber wenig produktiv gearbeitet, sondern mehr zugesehen, Kopien gemacht und Modellchen gebaut. Haben jedenfalls keine Arbeiten selbständig erledigt, auf die es später im neuen Büro ankäme. Wie willst Du die Bewerber voneinander unterscheiden?
Die Bewerbung kann die totale Blendung sein, ein Vorstellungsgespräch gibt was über die Persönlichkeit preis, aber nicht unbedingt über die Fähigkeiten, ein Einstellungstest ist auch nur bedingt eine Entscheidungshilfe.
Also, mußt Du den Leuten die Chance geben, sich im Arbeitsalltag zu präsentieren.
Entweder Du nimmst direkt Jemanden mit nachweisbarer Berufserfahrung oder Du läßt Dich auf das "Wagnis" Absolvent ein und schaust was bei rauskommt. Man sollte dann aber zunächst ein ermäßigtes Einstiegsgehalt akzeptieren.

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Datum: 04.03.2009
Uhrzeit: 18:06
ID: 32896



AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #80 (Permalink)
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Ich finde es ganz schlimm, dass viele Büros Gehälter unter 2000 EUR für Absolventen vorsehen. Genauso schlimm finde ich, dass es Absolventen gibt, die dafür arbeiten.

Da jeder aber irgendwie Berufspraxis erlangen möchte und muss, bleibt dem einzelnen häufig gar keine Wahl, als zum Dumping-Lohn zu arbeiten.

Ich würde jedem raten, der eine Stelle für unter 2000 EUR angeboten bekommt, zumindest von vorne herein festzulegen, dass nach einem bestimmten Zeitrahmen (3-6 Monate), das Gehalt auf eine bereits festgelegte Summe (>2000 EUR ) angehoben wird.

Natürlich kann der Chef den neuen AN nach der Probezeit entlassen. Aber dann muss er sich überlegen, ob der AN wirklich so schlecht ist, dass ein anderer AN den er erneut ausbilden muss besser wäre.

Auf jeden Fall hat der AG mit dem o.g. Vorschlag die Chance den neuen Mitarbeiter kennen zu lernen und der AN die langfristige Sicherheit auf ein angemessenes Gehalt.
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Beitrag
Datum: 04.03.2009
Uhrzeit: 18:11
ID: 32898



AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #81 (Permalink)
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kann mich da florian nur anschließen,.. wie gesagt ich persönlich bin der meinung das man damit den eigenen arbeitsmarkt kaputt macht. wenn es absolventen gibt die stellen zu solchen konditionen annehmen bleibt den folgenden nichts anderes übrig als diese auch anzunehmen da sonst andere, die bereit sind für diesen lohn arbeiten zu gehen , die stellen besetzen. im gegenzug bedeutet dies aber auch, wenn keiner bereit ist stellen zu diesen konditionen zu besetzen, sind die büros gezwungen mehr zu zahlen, wenn sie jmd neues brauchen,..

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Datum: 04.03.2009
Uhrzeit: 18:22
ID: 32899



AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #82 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von jarrid Beitrag anzeigen
kann mich da florian nur anschließen,.. wie gesagt ich persönlich bin der meinung das man damit den eigenen arbeitsmarkt kaputt macht. wenn es absolventen gibt die stellen zu solchen konditionen annehmen bleibt den folgenden nichts anderes übrig als diese auch anzunehmen da sonst andere, die bereit sind für diesen lohn arbeiten zu gehen , die stellen besetzen. im gegenzug bedeutet dies aber auch, wenn keiner bereit ist stellen zu diesen konditionen zu besetzen, sind die büros gezwungen mehr zu zahlen, wenn sie jmd neues brauchen,..
Das wirst Du nicht hinbekommen, daß sich alle an eine Art "Ehrenkodex oder Mindestlohn" halten. Genauso wenig wie die Architekten gegenüber den Bauherren konsequent Honorare oder gegenüber der Politik eine anständige HOAI-Anpassung durchsetzen können. Das sind Wunschträume.

Sollten Absolventen und junge Architekten generell und auf breiter Front höhere Gehälter fordern, dann wird das nur dafür sorgen, daß der angestellte Architekt immer wenig konkurrenzfähig wird. Es wird dann noch mehr auf freie und flexible Mitarbeiter gesetzt, Praktikanten werden noch lieber genommen und Aufgaben für die nicht unbedingt ein Architekturstudium erforderlich ist, werden an Techniker und Bauzeichner übertragen.

Ich kann auch keinen praktikablen Weg aus der Misere beschreiben.
Einzige Lösung: Es erklären sich deutschlandweit 30.000-40.000 Architekten (Angestellte und Selbständige) freiwillig bereit den Arbeitsmarkt im Bereich Planen und Bauen zu räumen und sich in anderen Branchen niederzulassen. Dann wäre für die die übrigbleiben wieder genug zu tun und es könnten auch höhere Einnahmen und Gehälter erzielt werden.

Freiwillige vor.

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Datum: 04.03.2009
Uhrzeit: 18:54
ID: 32900



AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #83 (Permalink)
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Kann jarrid da ebenfalls nur zustimmen. Jegliche Argumentation für eine Bezahlung unter 2000 € brutto ist für mich einfach nicht nachvollziehbar.

Der Vergleich zum Bauzeichner hinkt. Ich kann mich nach einem 4-6 jährigen Studium nicht mit jemandem vergleichen, der mit 16 eine Ausbildung anfängt.

Ich glaube auch, daß die meisten Studenten geringere Unterhaltskosten hatten. Als Arbeitnehmer gibts keine günstige Mensa, die WG-/ Wohnheimzeiten sind vorbei, das Büro ist verkehrsgünstig nicht mehr so gut angebunden wie die Uni, so daß man ein Auto benötigt... da gibts leider genug, was das Leben teurer macht.

Natürlich muss auch ich eingestehen, daß es für ein Büro immer ein Risiko ist jemand neues einzustellen. Aber dieses Risiko habe ich nicht nur bei Absolventen, sondern bei jeder Neueinstellung, auch bei vermeintlich "Erfahrenen".
Außerdem wehre ich mich gegen die Behauptung, Absolvent als reine Belastung für das Büro dazustellen. Selbstständiges Arbeiten sollte jeder während seines Studiums gelernt haben (ansonsten ist man wohl wirklich falsch). Von daher kann ich auch von einem Absolventen erwarten, daß er ohne jemand anderem seine Zeit zu stehlen produktive Arbeit verrichten kann.
Klar braucht ein Berufsanfänger länger als jemand der alles schon 100x gemacht hat. Aber gerade Berufsanfänger sind noch so motiviert und engagiert, daß sie häufig diejenigen sind, die am längsten im Büro sitzen und dadurch diesen Rückstand wieder ausgleichen können.
Des weiteren soll es ja auch schon vorgekommen sein, daß ein unverbrauchter Geist mit neuen Herangehensweisen und frischem Wind ein Büro bereichern konnte.

Um das Risiko für den Arbeitgeber zu mindern und mehr Sicherheit zu gewähren gibts schließlich den befristeten Arbeitsvertrag.
Genau aus diesem Grund kann ja auch kaum ein Absolvent mit einem Zwei-Jahres-Vertrag oder einer direkten Vollanstellung aufwarten. Und wenn auch dies nicht ausreicht gibts immer noch die Möglichkeit einen Absolventen als freien Mitarbeiter mit Stundenlohn und der Option auf Festanstellung zu beschäftigen.

Aber nur weil man Berufsanfänger ist, sollte man sich nicht mit geschönten Praktikantengehältern versklaven.

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Datum: 04.03.2009
Uhrzeit: 19:33
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AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #84 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Archimedes Beitrag anzeigen
Als Angestellter sollte man sich vor Augen führen, daß 2.000 € Bruttogehalt im Monat für einen Arbeitgeber Kosten von ca. 3.500 €/Monat verursachen, wenn man Lohnnebenkosten/Arbeitgeberanteile und den Arbeitsplatz einkalkuliert. Wenn man dann noch die Zeit des Chefs oder der Mitarbeiter einkalkuliert, die beim Einarbeiten unterstützen, dann sind das evtl. nochmal 500-1000 € die dem Büro in den ersten Monaten an Produktivität/Einnahmen fehlen. Für jedes Büro zunächst Kosten ohne zu wissen was am Ende als "Ertrag" rauskommt.

kann es sein, dass du brutto und netto verwechselst? meiner meinung nach wären die 3500 euro brutto und die 2000 euro dann der nettolohn.

ein bruttogehalt von 1000 - 1500 euro ist meiner meinung nach eine frechheit. mein einstiegsgehalt als bauzeichner nach dreijähriger lehre betrug schon 1500 euro.

... und mit einem abgeschlossenen architekturstudium hat man ein viel größeres wissen als ein bauzeichner. der bauzeichner hat vielleicht einen besseren praxisbezug aber viel weniger theoretisches wissen. außerdem kann er keine entwurfsarbeit leisten.

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Datum: 04.03.2009
Uhrzeit: 19:35
ID: 32902



AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #85 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von bastelheld Beitrag anzeigen
Kann jarrid da ebenfalls nur zustimmen. Jegliche Argumentation für eine Bezahlung unter 2000 € brutto ist für mich einfach nicht nachvollziehbar.

Der Vergleich zum Bauzeichner hinkt. Ich kann mich nach einem 4-6 jährigen Studium nicht mit jemandem vergleichen, der mit 16 eine Ausbildung anfängt.
Zunächst möchte ich hier keine Gehälter unter 2.000 € verteidigen oder anpreisen, aber man sollte niedrige Gehälter für einige Monate in Betracht ziehen, wenn man dadurch die Chance bekommt sich zu beweisen und eine langfristige Anstellung zu erlangen. Das ist besser, wie monate- oder jahrelang arbeitslos zu sein und auf die Topstelle mit Supergehalt zu warten, die es selten gibt. Man darf nicht glauben man hätte in irgendeiner Weise Anspruch auf irgendwas.
4,6 oder 10 Jahre Studium mit tollem Abschluß sind eine Basis, aber sie machen einen nicht zu einem Anspruchsberechtigten in irgendeiner Form.
Wichtig ist der Wert den man für ein Unternehmen darstellt und was man zu bieten hat. Unter Umständen hat der Bauzeichner mit 3 Jahren Ausbildung oder der Techniker manchen Büros mehr zu bieten, wie ein Absolvent mit 10 Semestern hervorragendem Abschluß, aber maßlosen Ansprüchen und ohne nenneswerte Erfahrung.
Übrigens gibt es auch Auszubildende, die ihre Lehre nach dem Abi beginnen oder noch später umschulen und auch eine Familie zu versorgen haben oder ein Auto und Miete bezahlen müssen. Der Vergleich hinkt nicht in allen Fällen.



Zitat:
Zitat von bastelheld Beitrag anzeigen
Ich glaube auch, daß die meisten Studenten geringere Unterhaltskosten hatten. Als Arbeitnehmer gibts keine günstige Mensa, die WG-/ Wohnheimzeiten sind vorbei, das Büro ist verkehrsgünstig nicht mehr so gut angebunden wie die Uni, so daß man ein Auto benötigt... da gibts leider genug, was das Leben teurer macht.
Man kann auch in die Nähe seines Arbeitsplatzes ziehen und dort ist evtl. kein Ballungszentrum oder Studienort mit überhöhten Mieten. Man hat keine Ausgaben für Modelle oder Studienmaterialien. ...es wird nicht gleich alles teurer.


Zitat:
Zitat von bastelheld Beitrag anzeigen
Außerdem wehre ich mich gegen die Behauptung, Absolvent als reine Belastung für das Büro dazustellen. Selbstständiges Arbeiten sollte jeder während seines Studiums gelernt haben (ansonsten ist man wohl wirklich falsch). Von daher kann ich auch von einem Absolventen erwarten, daß er ohne jemand anderem seine Zeit zu stehlen produktive Arbeit verrichten kann.
Klar braucht ein Berufsanfänger länger als jemand der alles schon 100x gemacht hat. Aber gerade Berufsanfänger sind noch so motiviert und engagiert, daß sie häufig diejenigen sind, die am längsten im Büro sitzen und dadurch diesen Rückstand wieder ausgleichen können.
Des weiteren soll es ja auch schon vorgekommen sein, daß ein unverbrauchter Geist mit neuen Herangehensweisen und frischem Wind ein Büro bereichern konnte.
Hört sich toll an und das wünscht sich jeder AG. Die Realität sieht aber oft anders aus.


Zitat:
Zitat von bastelheld Beitrag anzeigen
[B]
Um das Risiko für den Arbeitgeber zu mindern und mehr Sicherheit zu gewähren gibts schließlich den befristeten Arbeitsvertrag.
Genau aus diesem Grund kann ja auch kaum ein Absolvent mit einem Zwei-Jahres-Vertrag oder einer direkten Vollanstellung aufwarten. Und wenn auch dies nicht ausreicht gibts immer noch die Möglichkeit einen Absolventen als freien Mitarbeiter mit Stundenlohn und der Option auf Festanstellung zu beschäftigen.
Dann aber doch lieber ein halbes Jahr Probezeit mit niedrigerem Gehalt und dann nach erfolgreicher Bewährung ein unbefristeter Arbeitsvertrag mit einem für beide Seiten vertretbaren Gehalt.
Freie Mitarbeit bürgt immer die Gefahr von Scheinselbständigkeit.

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Datum: 04.03.2009
Uhrzeit: 19:41
ID: 32903



AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #86 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von cocooned Beitrag anzeigen
kann es sein, dass du brutto und netto verwechselst? meiner meinung nach wären die 3500 euro brutto und die 2000 euro dann der nettolohn.

ein bruttogehalt von 1000 - 1500 euro ist meiner meinung nach eine frechheit. mein einstiegsgehalt als bauzeichner nach dreijähriger lehre betrug schon 1500 euro.

... und mit einem abgeschlossenen architekturstudium hat man ein viel größeres wissen als ein bauzeichner. der bauzeichner hat vielleicht einen besseren praxisbezug aber viel weniger theoretisches wissen. außerdem kann er keine entwurfsarbeit leisten.
Nein, ich habe nichts verwechselt.

2.000 € ist der Bruttolohn den der Arbeitnehmer monatlich erhält. Das bedeutet je nach Steuerklasse, Krankenkasse, etc., etc. ca. 1.200 - 1.400 € (netto) im Monat.

+- 3.500 € kostet dieser Arbeitnehmer aber den Arbeitgeber, weil dieser noch Lohnnebenkosten/Arbeitnehmeranteil von 600-700 € zu bezahlen hat. Den Arbeitsplatz, den PC, die Software und die Miete, sowie diverse Versicherungen bezahlen muß. +Risiko bei längerer Krankheit oder Schwangerschaft des Arbeitnehmers.



Wenn für Dich 1.000 - 1.500 € (brutto) für eine Frechheit am Anfang sind, dann mag das moralisch vertretbar sein, aber viele Arbeitgeber werden Dir ohne Erfahrung sicher nicht mehr zahlen.

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Datum: 05.03.2009
Uhrzeit: 16:22
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AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #87 (Permalink)
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Jegliche Argumentation für eine Bezahlung unter 2000 € brutto ist für mich einfach nicht nachvollziehbar.


reduziere es auf die einfache Grundlage:

Job mit <2000€ brutto vs. arbeitslos/arbeitssuchend mit Hartz4


reicht das als Argument?

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Datum: 08.03.2009
Uhrzeit: 10:08
ID: 32945



AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #88 (Permalink)
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Hier ein Link zum Thema Lohnnebenkosten.

gruendungszuschuss.de :: Für kleine Unternehmen: Was kosten Mitarbeiter?

Dort kann man sehen, daß ein Arbeitnehmer den Arbeitgeber deutlich mehr kostet als das Bruttogehalt, welches diesem ausgezahlt wird.

Ich sprach bei 2.000 € Bruttolohn von 600-700 € Lohnnebenkosten. Die zusätzlichen Abgaben für Sozialleistungen des Arbeitgebers liegen bei 420 € (bezogen auf 2.000 € Brutto sind das dann 2.420 € Kosten für den AG). Hinzukommen: Zitat:
Zu den Personalkosten von 2.420 Euro kommen gegebenenfalls noch weitere Sozialleistungen, die Sie zusagen, wie Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld oder vermögenswirksame Leistungen. Die entsprechenden Ausgaben sollten Sie in Ihrem Businessplan monatsgenau in die Liquiditätsplanung einrechnen.
Das sind dann die erwähnten 2.600 - 2.700 € für den AG. Dazu wie bereits erwähnt die Kosten für den Arbeitsplatz selbst und alles was damit zu tun hat.

Im Gesamten +- 3.500 € monatliche Kosten, damit der Angestellte +- 1.300 € (netto) zum Leben hat.
Das ist unser Problem in Deutschland!

Es ist leicht 2.500 € brutto als Einsteiger zu verlangen , wenn man nicht weiß was da noch hinten dran hängt.

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Datum: 08.03.2009
Uhrzeit: 10:49
ID: 32946



AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #89 (Permalink)
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In dem Zusammenhang würde mich mal interessieren, wie häufig es denn für uns überhaupt noch Weihnachts- oder Urlaubsgeld gibt. Ich bekomme z.B. keins, andere Archis aus meinem früheren Semester auch nicht.

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Datum: 08.03.2009
Uhrzeit: 11:02
ID: 32948



AW: Ich geb´s auf, finde einfach keinen Job. #90 (Permalink)
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Also Urlaubsgeld ist mir jetzt auch nicht bekannt, aber Weihnachtsgeld schon. Wenn Du mitten im Jahr einsteigst gibts meist gar nichts oder höchstens einen kleinen Betrag im Dezember. Wenn Du aber ein volles Jahr vorher gearbeitet hast, dann bekommst Du ein halbes oder ganzes Gehalt (ab dem zweiten Jahr) im Dezember dazu.
So kenne ich es aus manchen Büros.
Das ist allerdings eine Sache zu der der Arbeitgeber nicht verpflichtet ist und welche individuell im Arbeitsvertrag vereinbart werden kann.
Es gab auch mal im Sommer eine kleine einmalige Sonderzahlung, wenn die Geschäfte besonders gut liefen, aber das sind Ausnahmen.

Grundsätzlich hat jeder Arbeitgeber das Interesse gute Leute langfristig zu binden, daher werden solche Leistungen oftmals erst nach ein oder zwei Jahren Bürozugehörigkeit bezahlt und steigen dann mit dem Gehalt jährlich an. So sollte es jedenfalls sein.

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