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martymccloud is on a distinguished road

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Datum: 16.04.2009
Uhrzeit: 16:51
ID: 33441



AW: Jobaussichten, oder falsche Perspektive?

#1 (Permalink)
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Das mit den 10% Kreativanteil ist interessant. Ist das wirklich so? Oder nur am Anfang, der Karriere. Ist doch wohl überall so, dass man als frischer Uni-Absolvent, erstmal für die Deppen-Arbeiten herangezogen wird, und sich dass dann mit der Berufserfahrung ändert.

Na ja und bezüglich Finanzkrise, die wird wohl hoffentlich vorbei sein, wenn ich dann fertig bin. Und wenn nicht, wird einem wohl auch das Maschinenbau Diplom nicht mehr weiterhelfen.

Und wenn man mit dem Argument der Joblage kommt, dann darf man heutzutage sowieso nichts mehr studieren. Außer ein paar technisch-naturwissenschaftlichen Fächern.

Ich weiß nur, in meiner Heimat Österreich, sagt man jedem Abiturienten, "Studier bloß nicht Medizin, da wirst du arbeitslos". Davon dass man sich als Facharzt in Teilen Europas damit eine goldene Nase wie sonst kaum einer verdient, redet keiner.

Ähnliches bei den Ingenieuren, nur umgekehrt. Jeder sagt einem, du sollst Ingenieur werden. Nur wenn man dann mal mit den fertigen Technikern spricht, heißts auf einmal,
"Gibt keine Aufstiegschancen im Unternehmen, schlechtes Gehalt in Relation zum Arbeitsaufwand, Aufgaben die ein HTL Schüler übernehmen könnte, keine Anerkennung, bla bla bla"

Weswegen habt ihr, oder studiert ihr eigentlich Architektur. Nur wegen der Kohle oder was?

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El Mariachi: Offline

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Datum: 16.04.2009
Uhrzeit: 20:32
ID: 33444



AW: Jobaussichten, oder falsche Perspektive?

#2 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von martymccloud Beitrag anzeigen
Weswegen habt ihr, oder studiert ihr eigentlich Architektur. Nur wegen der Kohle oder was?
Monitäre Aspekte dürften nur selten ein Grund für ein Architekturstudium sein, die Gehaltssituation ist verglichen mit anderen Akademikern eher schlecht.

Als Architekt bzw. Architekturstudent muss man schon eine gute Portion Idealismus vorweisen, anders lassen sich mehr als 60 Stunden Arbeit pro Woche kaum auf Dauer bewältigen...

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martymccloud: Offline


martymccloud is on a distinguished road

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Datum: 17.04.2009
Uhrzeit: 09:24
ID: 33448



AW: Jobaussichten, oder falsche Perspektive? #3 (Permalink)
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Also was ich mittlerweile glaube, ist dass Architekturstudenten sich in einer Art schizophrenen Situation befinden.

Einerseits legen wohl viele ihren Fokus auf die künstlerisch-kreativen Aspekte des Studiums und weniger auf die technisch-wirtschaftlichen Aspekte. Eigentlich klar, sonst müsste man ja Bauingenieur studieren, wenn man primär am technischen Aspekt interessiert ist.

Auf der anderen Seite schließt das Architekturstudium, zumindest auf den TUs mit einem Ingenieurstitel ab.

Und hier liegt meiner Meinung nach die Crux.

Ein Dipl. Ing, Mag. tech. suggeriert doch immer noch, anders als z.B.: ein Master of Arts, dass man später genau diesen Beruf eines Ingenieurs ausüben wird.

Bei den Geisteswissenschaften, ist man aber viel offener für das was man einmal daraus machen wird.

Vielleicht sollte man Architektur eher als ein Künstlerisch-Geistes-Sozialwissenschaftliches Studium betrachten, und nicht als Ingenieursstudiengang, mit einem fixen Berufsziel.

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adaminbaum: Offline


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Datum: 17.04.2009
Uhrzeit: 10:06
ID: 33449



AW: Jobaussichten, oder falsche Perspektive? #4 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von martymccloud Beitrag anzeigen
Ein Dipl. Ing, Mag. tech. suggeriert doch immer noch, anders als z.B.: ein Master of Arts, dass man später genau diesen Beruf eines Ingenieurs ausüben wird.
Andersrum wird meiner Meinung ein Schuh draus.
Man müsste von Anfang an den Studenten verklickern, dass das Architekturstudium von heute ein Ingenieursstudium ist. Das 90 von 100 Studenten "bauingenieurische" Aufgaben im Berufsalltag bearbeiten werden.
Wer im Beruf künstlerisch arbeiten möchte, der sollte lieber Kunst, Design etc. studieren.

Geändert von adaminbaum (17.04.2009 um 10:40 Uhr).

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Datum: 21.04.2009
Uhrzeit: 22:20
ID: 33484



AW: Jobaussichten, oder falsche Perspektive? #5 (Permalink)
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Ich habe mir das alles mal durchgelesen und musste teilweise wirklich über so manche Beiträge schmunzeln. Erstens: Warum viele Studis nicht einfach Kunst/Design studieren, wenn sie denken, dass Architektur nur schönes Traumhäuserbauen ist? Habt ihr schon mal versucht, den ganzen Schei* mit den Mappen, mehrtägigen Eignungsprüfungen und und und durchzustehen oder gar genommen zu werden? Größtenteils bestimmt nicht. Die FH in Mainz hat zum Beispiel für das jetzige SS von 100 Bewerbern gerade mal 7 angenommen! Bei Designstudiengängen ist das noch schlimmer. Mal vom Arbeitsaufwand abgesehen. Jeder FH verlangt Originalarbeiten, min. 10 bis 15 Stück bis hin zu 50, 60 Arbeiten. Die Voraussetzungen sind immens hoch und am Ende fragt man sich, will ich das studieren, um mich ausbilden zu lassen oder mache ich das, weil ich das eh schon kann?

Und obwohl ich jetzt erst angefangen habe, ist mir bewusst, dass mich nach dem Studium bestimmt kein Zuckerschlecken erwarten wird. Aber mir ist es das einfach wert. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das der Bereich ist, den ich auch anschlagen sollte und indem ich am meisten Spaß/Neigung und eventuell auch Talent habe. Warum sollte ich mich ua wegen der Wirtschaftskrise für etwas anderes entscheiden? Man muss bedenken, wenn man mit Mitte bis Ende 20 fertig wird, geht man etwa 4 Jahrhzehnte lang arbeiten. Und in der Zeit wird sich definitiv was ändern. Egal ob nur in D oder auch im Ausland. Aber es wird früher oder später immer Länder geben, in denen gerade viel gebaut wird. Und wenn man die Einstellung hat, dass man flexibel ist und dass man auch (vor allem am Anfang) billge Arbeit übernehmen kann, ist es bestimmt auch das richtige Architektur zu studieren.

Ich mache zum Beispiel einen Bachelor of Arts, bei uns wird aber trotzdem großer Wert auf Statik und Wirtschaftlichkeit gelegt. Und wird ebenso von Anfang an beigebracht, mit anderen zusammenzuarbeiten. Das sind alles Punkte, die einem das ganze vielleicht etwas leichter machen könnte.

Aber am Ende gibt es bei jedem Beruf/Studiengang Vor- und Nachteile. Am wichtigsten ist, dass man das macht, was man wirklich will und wofür man sich wirklich interessiert. Mir geht es nicht darum, später in einem Königsschloss zu hausen und jeden Mittag um Punkt 12 mit einem Lamorghini in die 4er Garage reinzucruisen. Ich finde es viel wichtiger, dass einem die Arbeit Spaß macht. Wenn das so ist, dann nehme ich auch geringeres Einkommen in Kauf, das ist es mir definitiv wert.

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Datum: 22.04.2009
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AW: Jobaussichten, oder falsche Perspektive? #6 (Permalink)
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Zitat von adaminbaum Beitrag anzeigen
Wer im Beruf künstlerisch arbeiten möchte, der sollte lieber Kunst, Design etc. studieren.
Das seh ich ein wenig anders.
Die Kunst fängt imo schon im Detail an. Was nützt es einem die schönste Architektur zu aufs papier zu bringen, in der realität wird der entwurf aber durch die regenfallrohre versaut?
Man muss einen gewissen weitblick im bezug auf die Kunst/Architketur haben. Und für spzielle Punkte wiederum nen Fachman hinzuziehen.
Hilft ja nix wenn man nachm Kunststudium nicht mit den Fachings. kommunizieren kann ,)
__________________
carpe diem!

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Datum: 22.04.2009
Uhrzeit: 11:13
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AW: Jobaussichten, oder falsche Perspektive? #7 (Permalink)
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Meine persönliche Meinung zu der ganzen Kreativdiskussion ist die, dass wir Architekten vor allem ein Auge für "kreativ-künstlerisch und ästhetische" Belange entwickeln müssen.

Wir sind vor allem Baumanager, die sowohl die Fachkompetenzen der Fachplaner, der Handwerker und Ingenieure koordinieren, als auch die künstlerische Entwicklung, den Entwurf bringen müssen. Diese zwei Bereiche, Technik und Kunst, müssen dann zu einer perfekten Symbiose vereint werden. Kosten, Normen und andere sind dann Faktoren, die das Resultat beeinflussen.

Meine Meinung ist es, dass Architekten, die sich vor allem als Ingenieure, als Techniker verstehen, dazu führen, dass wir uns selbst abschaffen, wegrationalisieren. Denn die Fachplaner haben mehr Wissen als wir Architekten, und wenn die Baubeteiligten merken, dass ausser Halbwissen in technischen Belangen nichts vom Architekten kommt, wird daraus die Konsequenz gezogen, dass man ohne Architekt sich noch ein Honorar sparen kann.

Wir können nur gewinnen, wenn wir die Fachplaner ernstnehmen, leiten und unsere "künstlerische Stärke", das Auge für Ästhetik, schöne Formen, ausspielen und ein Resultat erzeugen, dass weit über technische Anforderungen hinausgeht.

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Datum: 22.04.2009
Uhrzeit: 21:16
ID: 33497



AW: Jobaussichten, oder falsche Perspektive? #8 (Permalink)
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Was ist ja das Verflixte im Beruf,
man muss kämpfen, um die schönen Ideen und 6B Zeichnungen in die Realität zu retten.
Ohne eisernen Willen und viel Kraft wird dir dein Entwurf Stück für Stück auseinander genommen.
Was dir die Behörde nicht nimmt ,schaffen dann die Fachingenieure. Oft hört man von den Beteidigten:
Das geht nicht, das kann man nicht machen. Das ist viel zu teuer etc. Zum Schluss geht es dann meistens
doch. Man braucht nur den Willen und ein bisschen Einsatz (von beiden Seiten).
Ich denke, wer es schafft, die meisten Ideen des 1. Entwurfes in die Realität zu übertragen, macht die
beste Architektur.

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Datum: 17.04.2009
Uhrzeit: 09:07
ID: 33447



AW: Jobaussichten, oder falsche Perspektive? #9 (Permalink)
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Zitat von martymccloud Beitrag anzeigen
Das mit den 10% Kreativanteil ist interessant. Ist das wirklich so? Oder nur am Anfang, der Karriere. Ist doch wohl überall so, dass man als frischer Uni-Absolvent, erstmal für die Deppen-Arbeiten herangezogen wird, und sich dass dann mit der Berufserfahrung ändert.
bei uns sind "günstige" studis und absolventen für den arbeitsintensiven kreativen teil zuständig. später, wenn man dann irgendwann "bauen" kann, muss man automatisch verstärkt die "schwierigeren" leistungsphasen bearbeiten, mit weniger kreativanteil.

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