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skvs is on a distinguished road

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Datum: 12.11.2009
Uhrzeit: 15:47
ID: 36272



AW: das leidige thema bewerbung als absolvent... #3 (Permalink)
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Tja, bei fast 30% arbeitslosen Architekten haben wir in Deutschland fast eine Zahl erreicht, die ein Ländern wie Südafrika oder Indien sein könnten.

Es ist grundsätzlich schade, dass die Meisten nicht darüber sprechen, welchen Spagat sie machen, wie sie andere ausnutzen, oder zu Mindestlöhnen arbeiten, nur um erstmal "rein" zu kommen.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass die wenigsten Büros bereit sind die jungen Absolventen anzulernen, stattdessen 3-5 Jahre Arbeitserfahrung voraussetzen, statt vor 3 Jahren sich selber die Mühe gemacht zu haben.

Wie war es bei mir?
Es war, und ist immer noch hart. Ich habe in ein paar renomierten Büros Praktikum unentgeltlich gemacht, mich tausendfach beworben, und am Ende einen Job in Schweden bekommen. Das ist aber nicht die Norm. Den Job in Schweden habe ich dann selber gekündigt und bin wieder mit einem Einsteigergehalt hier zurück nach Berlin.

Um es ganz direkt zu sagen: Alle Jobs, die ich hatte, bekam ich über Beziehung.

Keine einzige Antwort auf die tollen und teueren Mappen.

Die Wahrheit ist, dass ich fast alle meine Studiumkollegen verloren habe, da sie entweder in China sind, oder sich, nachdem sie wussten, dass ich Harz 4 bekam, einfach nicht mehr meldeten. Die Gespräche zwischen Architekten war immer verkrampft, wenn es um Arbeit ging. Es wurde kaum angeboten, dass man in seinem eigenen Büro mal anfragte, ob noch jemand zu gebrauchen wäre. Ich habe Studiumkollegen bei GMP, Kleihues, Grimshaw, etc, aber KEINER hatte sich je bemüht mich in irgendeiner Weise reinzuschleusen.

Als ich in Schweden anfing, da war mein Praktikum aus einem Deutschen renomierten Büro hinfällig. Es war zu nix zu gebrauchen. Was die brauchten war jemand mit ERfahrung im Baumanagement, LP 4 und 5 vor allem.

Mein jetziges Büro hat sich meine Mappe nie angekuckt. Ich habe viel 3D in Schweden gemacht, aber hier mache ich alle LPs und kann von meinem Studium kaum profitieren. Dafür lernen die mich hier richtig an, vom Entwurf bis zur Baustelle, solche Büros gibt es eben selten. Meistens wird man für irgendwas abgestellt, wird nicht wirklich in die Verantwortung genommen, darf doof rumzeichnen und weiss hinterher trotzdem nicht, wie man ein Pakett schwimmend einsetzt, oder eine Bauvoranfrage macht.

Den einzigen Tip, den ich geben kann ist dieser: Nerve Deine Kollegen, dass Du Dich mal bei denen im Büro vorstellen kannst. Alles geht über Beziehung.

Gruss

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