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MelJee is on a distinguished road

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Datum: 08.01.2010
Uhrzeit: 23:07
ID: 37075



Wie starte ich als Absolvent unter erschwerten Bedingungen?

#1 (Permalink)
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Hallo,

habe mir schon viele Sachen hier durchgelesen und weiß, dass es bereits einige Fragen zum Thema `Durchstarten nach dem Studium´ gibt.

Allerdings hatten die meisten Frage-Stellenden nicht solche Bedingungen wie ich.

Kommen wir zur Sache: Ich habe im Juli 09 an einer FH mein Studium mit dem Dipl.-Ing. abgeschlossen. Seitdem hänge ich aber immer noch in meinem Aushilfsjob an der Kasse fest...

Zu meinen Problemen: Ich habe quasi null Praxiserfahrung im Büro, da ich mein Praxissemester im Amt vergeudet habe und dort leider auch nur Sachen erledigen durfte, die mir heute nichts bringen. Nur das Vorpraktikum von 8 Wochen habe ich vorzuweisen, aber es weiß ja jeder, dass das nix bringt und bedeutet. In den Semesterferien habe ich es dann nochmal versucht, das versäumte Praktikum im Büro nachzuholen, doch es war nur so eine Massivhaus-Geschichte und just eine Woche, bevor ich anfing, verließ der Architekt das Büro und ich durfte nur die Sekretärin, welche im Urlaub war, ersetzen.

Das nächste Problem ist das in meiner Vita steht, dass ich verheiratet bin und ein kleines Kind habe.

Und zudem bin ich ortsgebunden...und kann mich nur im näheren Kreis (und zwar im Osten) bewerben.

Ich habe nach dem Diplom sofort eifrig an einer Bewerbung gebastelt und zu der Zeit gab es sogar einige Stellenangebote in der Gegend. Ich wurde von allen Büros, denen ich was geschickt hatte eingeladen und habe auch immer gehört, dass die Bewerbung sehr schön sei.

Jedoch führten die Gespräche immer darauf hinaus, dass man hören wollte, ich hätte doch mehr Erfahrung, als aus meinem Lebenslauf hervorgeht. Was natürlich nicht der Fall war. Und so kamen wir immer zum negativen Ende.

Also nochmal (endlich) zurück zu meiner Frage: Ich bin jetzt soweit, dass ich ein unbezahltes Praktikum machen möchte oder mehrere, habe aber nur drei Tage in der Woche Zeit, da ich ohne wenigstens 400 Euro meinen Job behalten muss.

Macht das überhaupt Sinn???

Und wie stellt man es an, das man sich auf diese Art anpreist ohne das bissel Geld, dass man vielleicht sogar bekommen hätte, hätte man sich nicht sofort zum Nulltarif angebiedert, zu verlieren???????????????

Vielleicht nur als Info: Bei mir geht es hauptsächlich darum, Ausführungsplanung (wie sie im tatsächlichen Leben gemacht wird ), auch LPh 5-9 kennenzulernen. 1-3 hatte man ja im Studium genug.

Und ich möchte es lieber so machen, als das ich mein teures Studium umsonst gemacht habe...

So, sorry für den langen Text, wäre nett, wenn trotzdem jmd seine Meinung dazu sagt!!! :

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timtonnendach: Offline


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Datum: 08.01.2010
Uhrzeit: 23:35
ID: 37077



AW: Wie starte ich als Absolvent unter erschwerten Bedingungen?

#2 (Permalink)
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Guten Abend,
fiese Situation zugegebenermaßen - wie sieht es denn mit der einfachsten und effektivsten Möglichkeit aus: Beziehungen?

Das müssen ja nicht mal besonders einflussreiche Personen sein, bei so was reicht doch auch schon oft ein Kommilitone, der mal ein gutes Wort einlegt.

Und jedes Büro sollte Dir 400 Euro zahlen, damit Du Vollzeit arbeiten kannst und nicht zwei Tage die Woche noch woanders arbeiten musst. Das würde ich nicht mit mir machen lassen!

Liebe Grüße
timt.

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Datum: 08.01.2010
Uhrzeit: 23:47
ID: 37079



AW: Wie starte ich als Absolvent unter erschwerten Bedingungen? #3 (Permalink)
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Danke TimT.,

wenn ich Beziehungen hätte, hätte ich diese Probleme vermutlich nicht. Durch mein Kind bin ich nur zum Diplom in einen neuen Jahrgang rein gekommen und kenne dadurch kaum jmd. aus der FH.

Die, die ich kenne, wollen entweder selber vorankommen anstatt zu helfen, natürlich auch verständlich oder sind weg gezogen bzw. haben noch vor, es zu tun und fangen auch erst an, sich zu bewerben.

Aber wie schreibt man solche (Initiativ-) Bewerbungen, ohne dass man sich von vornherein als billige Arbeitskraft anbiedert und ohne direkt zuzugeben, dass man NULL Erfahrungen hat? Das ist mein Problem.

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Datum: 08.01.2010
Uhrzeit: 23:57
ID: 37080



AW: Wie starte ich als Absolvent unter erschwerten Bedingungen? #4 (Permalink)
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Komilitonen können Dir sowieso keinen Job geben. Ich kenne einige Fälle, wo man mal Bekannte im Büro hat, in dem man sich bewirbt, aber oft wollen auch Komilitonen keine Empfehlung geben, da sie dann bei Unzufriedenheit mit drinhängen.

Ich würde an Deiner Stelle mich als "AIP" bewerben, Du hängst schon viel zu lange an der Kasse fest. Bewerbe Dich auf Praktika, arbeite hart und gewissenhaft, es lohnt sich, und jeder Chef, der sieht, dass Du Dich reinhängst, wird Dir dann auch etwas dafür geben. Ich hatte auch zu einer schweren Zeit als Praktikant mit 500€ im Monat angefangen, (da war ich im Diplom), danach bekam ich nach 2 Monaten 1.000, nach drei Monaten durfte ich mit 15€ die Stunde abrechnen. Mache Praktika, denn Du musst fachlich irgendwann überzeugen können. Wenn du keine ordentlich bezahlte Stelle bekommst, bleibst Du an der Kasse hängen. Und wenn die Lücke zu gross wird, wird dich niemand mehr einstellen.

Punkto Kind und Ehe - die würde ich im Lebenslauf gar nicht erwähnen. Es ist völlig in Ordnung, privates nicht preiszugeben. Hatte ich immer so gemacht, denn diese zwei Punkte sind - muss man ehrlich sagen - Punkte, die bei Arbeitgeber suggerieren, es bestehe nur die halbe Motivation wie bei Singles. Ich weiss es klingt hart und unfair, aber leider sind Menschen so. Habe auch einige Stellen deswegen nicht bekommen.

Das härteste ist leider der mentale stress bei der Arbeitssuche. Die Wartezeit und das Gepokere mit Hoffnungen und Gefühle vor und nach Vorstellungsgespräche sind echt nervenaufreibend.

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Datum: 09.01.2010
Uhrzeit: 00:13
ID: 37082



AW: Wie starte ich als Absolvent unter erschwerten Bedingungen? #5 (Permalink)
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Ja Noone,

wie oft habe ich dem Chef im Aushilfsjob schon erzählt, ich wüsste noch nicht, wie es nächsten Monat bei mir aussähe und dann war es doch nix.

GEnau die Lücke ist es. Was schreibe ich überhaupt im Lebenslauf? Habe ihn so angelegt, dass ich nur die wichtigen Stationen in meinem Leben bezüglich Schule, Studium, Praktika und so aufführe. Und erwähne die Kasse natürlich nicht, aber wie sieht das dann aus? So als ob ich faulenze!

Danke, dann schreibe ich also bei Initiativ-Bewerbungen rein, dass ich mich als AIP bewerbe und sollte es mal wieder ein Stellenangebot geben, in welchem nicht von mind. zwei Jahren Berufserfahrung dir Rede ist, bewerbe ich mich ganz normal auf die ausgeschriebene Stelle.

Was den Punkt Familienstand und Kind betrifft- gehört dies etwa nicht zwingend in die Vita rein? Und ich habe auch kein Bock drauf, dass dann erwartet wird, ich komme zehn bis zwölf Stunden am Tag und ich kann dies nicht bringen, was die Anmerkung, dass ich ein Kind habe vielleicht von vornherein ausschließt.
Hat überhaupt jmd pünktlich Feierabend in diesem Beruf...

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noone: Offline


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Datum: 09.01.2010
Uhrzeit: 10:16
ID: 37085



AW: Wie starte ich als Absolvent unter erschwerten Bedingungen? #6 (Permalink)
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Es geht nicht darum, dass du am Tag 12 Stunden arbeiten musst. Es geht darum, dass Du Engagement zeigst und nicht nur "die Zeit absistzt". Komme pünktlich um 8 und bleibe eine Stunde länger. Wenn du jeden Tag dieses Etwas an mehr als nötig zeigst, dann wirst Du schon damit ein Zeichen setzen können.

Im Lebenslauf muss prinzipiell alles richtig angegeben sein. Es gibt verschiedene Modelle von Lebensläufe, jedoch ist es nicht zwingend nötig, Familiäres anzugeben.

Wenn Du natürlich nur bis 16:00 oder noch weniger arbeiten kannst, dann kommt für Dich nur ein Job als freier Mitarbeiter in Frage. Dann musst Du natürlich für Dich ausmachen, ob Du für Dein Kind dasein willst - mit Folge von Aufgabe Deines Berufes, oder ob Du die Betreuung in fremde Hände geben willst - Sprich Kitas, Babysitter oder Verwandte.

Auf jeden Fall ist das, was ich aus Deinem letzten Satz herauslese, ein ziemliches KO Kriterium. IM Bewerbungsgespräch solltest Du möglichst nicht gleich wegen den Überstunden auf das Kind aufmerksam machen. Das wird dann gleich so aufgenommen, dass Du keine belastbare = effiziente Arbeitnehmerin bist (bzw werden kannst).

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