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passant: Offline
Ort: Hamburg
Hochschule/AG: Architekt / SiGeKo Beitrag Datum: 09.08.2010 Uhrzeit: 12:55 ID: 40342 | Social Bookmarks: Zu HOAI: Die HOAI-Sätze sind NICHT ausreichend, denn als Einmannbüro muß man jährlich 2 Mio (Anrechenbare Baukosten) verbauen um halbwegs auf einem vergleichbares Gehalt von vielleicht 100 T Euro/Jahr zu kommen. Wenn man Angestellten hat (Was auch unvermeindlich wäre), dann könnte man sich den Rest vorstellen. Ein Makler erhält 4 bis 6% für Null-Verantwortung, er haftet nicht mal für sein Expose! Zu Baukosten: Abgesehen von Stahlpreisen, die sich verdoppelt haben, sind alle anderen Preise relativ unverändert geblieben! von Preiserhöhungen durch Energiepreise (Verdoppelung von Rohölpreisen) und LKW-Maut sind alle betroffen und nicht nur die Baugewerbe! Außerdem über Einwirkung der Erweiterung der EU-Grenzen (Globalisierung) in den letzten 10 Jahren auf Baugewerbe möchte ich schon gar nicht eingehen! Zu Berufsanfängern: Welches Büro gibt heutzutage einem Absolventen einen Job?! Außer einem, der schon als Student mindestens ein Jahr vorher als visualisierungsknecht 50-60Std/Woche geschuftet hat. Für 1.8 und 2.2?! Kannst du mir Bitte sagen, wer am Bau für 1.8 arbeitet (Vom Trockenbauer bis Eisenflechter)? Außer der Absolvent? Ein Assistentsarzt fängt bei 3 an, und er rettet aber auch kein Menschenleben, denn vor ihm stehen eine Menge Oberärzte Chefärzte etc (Stichwort Effektivität und Nutzen). Zu Gehaltssprung: Bei einer Gehaltserhöhng um 700€ innerhalb von 10 Jahren kann doch nicht von einem Gehaltssprung gesprochen werden! von 700€ Brutto je nach Steuerklasser bleibt einem Wahrscheinlich 300-400 € Netto! Ich hab 97 meine Diplomarbeit abgegeben und damals lag der Einstieg bei 3,5 bis 4,5 T DM, und wenn ich das mit 1,8 bis 2,2 T € vergleiche! Dann würde ich einen Mindestlohn-Regelung auch für Absolventen befürworten und nicht nur für Reinigungskräfte und Briefdienste... Schöne Grüße Geändert von passant (09.08.2010 um 13:23 Uhr). |
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Die leben dann von ca. 1.500 Euro im Monat, die sie sich selbst auszahlen dürfen. Wären bei einem Angestellten ca. 2.500 Euro (brutto), aber mit deutlich weniger Risiken und Verantwortung. Andere (wenige) Einmannbüros schaffen aber auch die 2 Millionen anrechenbare Baukosten von denen Du sprichst. Mach dem Bauherren doch mal klar, daß die HOAI nicht hinhaut und ca. 12% der Baukosten für "ein wenig Papier und ein paar nette Ideen" noch zu wenig sind. Die Baukosten sind, zumindest bei uns in Rheinland-Pfalz, lohn- und materialseitig seit 2008 spürbar gestiegen. Die verschärfte ENEV sorgt für eine zusätzliche Steigerung der Gesamtkosten. | ||
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Beitrag Datum: 09.08.2010 Uhrzeit: 15:14 ID: 40345 | Social Bookmarks: Zitat:
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Beitrag Datum: 09.08.2010 Uhrzeit: 15:16 ID: 40346 | Social Bookmarks: Zitat:
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Ich bezweifle, daß das wirklich etwas bringt, außer natürlich wieder einem Gesetz und einer zu überwachenden Regelung mehr. Liegt der Mindestlohn bei 2.000 Euro ändert sich an der bisherigen Situation recht wenig. Liegt er darüber wird das dazu führen, daß weniger junge Architekten eingestellt werden und verstärkt durch Bauzeichner/-techiker ersetzt werden oder aber in die Scheinselbständigkeit gezwungen werden. | |||
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Beitrag Datum: 09.08.2010 Uhrzeit: 18:11 ID: 40351 | Social Bookmarks: Zitat:
na ja..... ich dachte da eher z.B. an die Haustechnik mit den ganzen zusätzlichen Schächten und Leitungsführungen für Lüftungsanlage, Solaranlage, Erdwärme etc. | |
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passant: Offline
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Hochschule/AG: Architekt / SiGeKo Beitrag Datum: 09.08.2010 Uhrzeit: 20:09 ID: 40352 | Social Bookmarks: Jetzt bin ich aber beruhigt:-) Daß die Honorare jährlich umgerechnet um 2cm wachsen :-) , ist mir leider entgangen :-) Es war aber trotzdem ein interessantes Thema schöne Grüße aus Hamburg |
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Beitrag Datum: 10.08.2010 Uhrzeit: 08:10 ID: 40356 | Social Bookmarks: Zitat:
Wie kaputt ist eigentlich unsere Branche!?!?!! Und die dt. Wirtschaftspolitik !?!?!! Willkommen im Staat der Ausbeuterlöhne !!!! | |
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Jochen Vollmer: Offline
Ort: Kassel Beitrag Datum: 10.08.2010 Uhrzeit: 12:37 ID: 40357 | Social Bookmarks: Was hat die damit zu tun? Politiker sind ohnehin mit sich selbst beschäftigt. Da wartest du vergeblich. *HINWEIS* Dieser Faden beschreibt einen wesentlichen Faktor bei der Jobsuche.
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Beitrag Datum: 10.08.2010 Uhrzeit: 13:10 ID: 40358 | Social Bookmarks: Leider gehört in D die Mindestlohnfrage zur Sozialpolitik, dabei ist diese, meiner Meinung nach, ein integraler Bestandteil der Wirtschaftspolitik. Nur Arbeitnehmer, die von ihrem Lohn in unserer Branche gut leben können, werden auch gute Leistungen erbringen. Mit einem 400 Euro Job sind Absolventen nur bei Laune zu halten, weil sie permanent die AK Eintrag Leistungsnachweisbescheinigungs-Keule im Nacken spüren! Geändert von Archiologe (10.08.2010 um 18:32 Uhr). Grund: Latente Rechtschreibschwäche! =) |
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Alternativ, der direkte Mehrwert, sprich die eigene Geldvermehrung...
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Beitrag Datum: 10.08.2010 Uhrzeit: 13:34 ID: 40361 | Social Bookmarks: Tja Deutschland definiert sich immer noch als soziale Marktwirtschaft. Der Staat soll nicht aktiv an der Wirtschaft teilnehmen, jedoch regulatorische Massnahmen ergreifen. Leider ist dies zur Zeit im Sinne der Allgemeinheit immer weniger der Fall. Die Priorität hat sich immer mehr von dem "sozial" auf die Interessen der Wirtschaft verlagert. Meiner Meinung nach ist das Hauptproblem, dass die Globalisierung noch nicht in den Köpfen der Politik angekommen ist. Zur Zeit werden Mindestlöhne noch als Gewinnbremse bzw. Standortnachteil gesehen. Die Zeit lokal begrenzter Wirtschaftsräume ist jedoch bald vorbei. Unternehmen werden immer mehr auf die Standortkosten sehen, und die lokalen Bevölkerungen werden dann entweder nachwandern müssen oder durch billigere Zuwanderer ersetzt. Was überhaupt nicht gesehen wird, ist dass die Globalisierung ausser Migrantenströmen auch ein rasantes Ansteigen des Bildungsniveaus aller Bevölkerungen mit sich führt. Studium und Ausbildung gleichen sich immer mehr an, und es wird sehr bald für Unternehmen interessant werden, trotz längerer Einarbeitung billigere Arbeitnehmer einzustellen. Erste Anzeichen einer Fehlentwicklung sind deutlich zu sehen: in Deutschland zeichnet wird immer deutlicher ein Rückgang des Wohlstands ab, Billigjobs, Kinderarmut, soziales Elend sind alles Dinge, die wir bei uns nicht für Möglich hielten. Unsere Nachbarn mit Mindestlöhne haben in der gleichen Zeit, als in Deutschland über Krisen und Rezessionen geschimpft wurde, eine vergleichsweise stabile Wirtschaftsentwicklung hingelegt. Ich kann mich noch gut an den kurzen Aufschwung 2006-2008 erinnern, als jeder nur von Schuldenabbau sprach. Auch hier waren Gehaltserhöhungen mit dem Argument der Standortssicherheit verhindert worden. Das Resultat ist, dass wir seit der Einführung des Euros europaweit so ziemlich die niedrigste Lohnentwicklung haben. Aber jetzt sind wir erst mal in der nächsten Krise, da heisst es kleine Brötchen backen, und warten auf bessere Zeiten..... |
Social Bookmarks: Zitat:
Ich bin mehr als politikverdrossen und erwarte mir derzeit wirklich nichts Gescheites von unseren Politikern und den Leuten in den Schaltzentralen. Alles lamentieren hilft leider nichts, denn wie Jochen Vollmer sagt, beschäftigt sich die Politik nur noch mit sich selbst und dem Erhalt/der Erhöhung ihrer Privilegien und Diäten. Wer kann es dem gemeinen Fußvolk da verübeln, daß es in erster Linie an sich denkt und unter den gegebenen Umständen versucht, daß Beste für sich rauszuholen. Das heißt EGOISMUS und der herrscht unter Arbeitnehmern (mit Mindestlohnforderungen) genauso wie unter Arbeitgebern (die Dumpinglöhne zahlen). Das sollte man den zuletzt genannten Personen jedoch nicht ankreiden, denn Sie bekommen es von der Staatsführung vorgemacht und erleichtert. | ||
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passant: Offline
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Hochschule/AG: Architekt / SiGeKo Beitrag Datum: 10.08.2010 Uhrzeit: 14:15 ID: 40364 | Social Bookmarks: An Florian u. Mika Hier liegt offenbar ein Mißverständnis vor, es geht nicht um viel oder wenig Geld zu verdienen! es geht darum, daß die Leistung und damit verbundene Verantwortung und Vorinvastitionen angemessen vergütet werden, zu mindest wie bei Ärzten, Anwälten etc. Außer der Kollege Archimedes mit seinen "ein wenig Papier und ein paar nette Ideen" kann sich ein Einmannbüro mit üblichen Aufträgen, die durch eine Person bewältigt werden können, kaum übers Wasser halten. Außerdem es wird hier auch nicht mal erwähnt, daß selbst die Mindestsätze fast nur bei öffentlichen Aufträgen bezahlt werden. |
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Beitrag Datum: 10.08.2010 Uhrzeit: 15:15 ID: 40365 | Social Bookmarks: Spätens bis Ende nächsten Jahres muß es zu Mindestlöhnen kommen. Dann werden nämlich alle Grenzen für neuen EU-Ost Arbeitnehmer beseitigt. Dann kommen Billigstarchitekten aus Polen, Rumänien, etc. auf den dt. Arbeitsmarkt geströmt, die mit Minimallöhnen zufrieden sind. (siehe Erntehelfer heute schon). Nicht, daß ich menschlich etwas gegen sie hätte, aber die grenzenlose EU Arbeitsfreiheit wird uns auch noch das letzte Maß an Anstand in der Lohnfindung zerstören. |
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