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Veruca Salt: Offline
![]() Beitrag Datum: 05.08.2010 Uhrzeit: 16:54 ID: 40319 | Social Bookmarks: Mich würde generell mal interessieren, wie fit Ihr Euch als Absolventen für den Büroalltag fühlt. Oder eben wenn ihr Berufserfahrung habt: was würdet Ihr von einem Absolventen erwarten? Ich fühle mich in Bezug auf Bauko immer noch sehr schlecht qualifiziertund weiß leider weder, wie ich das ändern kann noch ob das vielleicht sogar normal ist als Absolventin? In welchen Bereichen konntet Ihr als Absolvent schon selbständig arbeiten? |
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bimfood: Offline
![]() ![]() Beitrag Datum: 05.08.2010 Uhrzeit: 21:39 ID: 40322 | Social Bookmarks: Zitat:
Ich schätze das ist normal. Bei uns an der Uni wurde viel Wert auf den Entwruf gelegt. Eine DIN-gerechte Detailplanung könnte ich nicht machen. | |
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personal cheese: Offline
Ort: Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 05.08.2010 Uhrzeit: 22:37 ID: 40324 | Social Bookmarks: Meiner Meinung nach ist die Ausführungsplanung/ Detailplanung nicht das Problem. Es fehlen teilweise leider einige Grundlagen, die oft erst noch mühsam erklärt, kontrolliert, berrichtigt werden müssen. Ich kann mal kurz berichten, was mir so bei studentischen Praktikanten und Absolventen an Defiziten im eher "handwerklichen" bei Entwürfen aufgefallen ist: Konzentration auf das Wesentliche, Phasengerechte Darstellung, zu viel Fantasie Teilweise werden in Vorentwurfs- und Entwurfszeichnungen schon zu viele Informationen, die allerdings noch gar keine Rolle spielen, eingezeichnet. Ich denke durch die CAD-Zeichnung verlieren viele das Gefühl, wie die Zeichnung 1:200 oder 1:100 ausgedruckt ausschaut. Informationen, die noch nicht durchdacht/ geplant sind, noch keiner braucht und nur unnötig Arbeit auch beim Fortschreiben der Pläne macht bitte vermeiden. CAD/ "Bauzeichnen" Arbeiten mit Layern, Differenzierte Linienstärken für Geschnittenes, Ansichtskanten, Schraffuren; Hirarchien bei Schriftgrößen; Richtiges Bemaßen Probleme bei der Konstruktion von Treppen Steigung und Auftritt, Länge der Treppenläufe, Führung der Geländer, Knickpnkte in Handlauf und an Podesten, Breite von Treppen, Tiefe von Podesten, Wie können Türen in das Treppenhaus schlagen... - Wieviel Platz braucht die Treppe im Grundriss? Berechnungen Flächenberechnungen nach DIN 277; Wohnflächenberechnung; Berechnung GR, GRZ, GF, GFZ Sanitärräume Raumbedarf für Bäder, Toilettenanlagen, Umkleiden, Behinderten WC... Basics Brandschutz Fluchtweglängen, Brandabschnittslängen, Nutzungseinheit, notwendiger Flur Wissen wo es steht Bauordnungen, Arbeitsstättenrichtlinien, Baunutzungsverordnung, DIN, Stellplatzsatzung, Versammlungsstättenverordnung... |
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Veruca Salt: Offline
![]() Beitrag Datum: 06.08.2010 Uhrzeit: 08:35 ID: 40325 | Social Bookmarks: Ja, personal Cheese, das trifft schon in etwa genau meine Probleme. Ich glaube allerdings, zu viel Informationen zeichnen liegt eher am Studium, in dem man 1:100 abgeben, aber schon genaue Details kennen sollte. Hingegen lag der Schwerpunkt tatsächlich ebenfalls im Entwurf. Eine Ausführungsplanung hab ich eben noch nie gemacht... |
Social Bookmarks: Zitat:
![]() Ich hatte mal ne Kollegin mit ca. 15 Jahre Berufserfahrung, die die Toiletten irgendwie, aber nicht nach Arbeitsstättenrichtlinie zeichnete... | ||
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Beiträge: 1.832
mika: Offline
Ort: Berlin ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 06.08.2010 Uhrzeit: 11:31 ID: 40329 | Social Bookmarks: Das macht meine Chefin auch so. Dann legt sie mir die Sachen auf den Tisch, damit ich es dann im Rechner zeichne. Wenn ich Ihr sage, dass es so nicht geht, gibt's immer Streit, dem ich mich meistens beugen muss. Und wenn wir dann nach ASR etc. gefragt werden, blicken alle auf mich, und fragen wieso es all den Richtlinien nicht entspricht. Ich würde dann gerne mal sagen, weil meine Chefin fand, dass die Linien nicht in einem guten Verhältnis zu einander stehen, oder weil es graphisch nicht gut aussah. Tja, letztlich ist es meine Schuld, da ich nicht in der Lage bin in der vorgesehenen Zeit für alles, was ich zeichnen soll, eine graphisch überzeugende allen Richtlinien entsprechende Lösung zu präsentieren. Und da ich zu langsam bin, geht es den oben beschriebenen Weg. Die graphisch Lösung, z.B. Grundriss, wird ohne Rücksicht auf Richtlinien festgelegt, und ich muss dann irgendwie sehen, wie ich das Problem gelöst bekomme. Manchmal hab ich ja auch Glück, und die Räume sind groß genug. Ist aber leider nicht immer so, besonders, wenn die Flächen reduziert werden sollen. Mich ärgert daran am meisten, dass meinen Einwänden kein Gewicht beigemessen wird, was zum Teil daran liegt, dass ich nicht alle Anforderungen fundiert zitieren kann, sondern nur grobe Einschätzungen abgeben kann. Der Umstand, dass wir weder die DIN o.ä. im Büro haben, macht das ganze nicht besser/schneller. Es fällt mir z.B. auch schwer vor meinen Chefs die Abstandsflächen bei behinderten gerechten WCs zu begründen. Ich kann dann immer nur darauf verweisen, dass es so ist, aber nicht sagen warum. |
Social Bookmarks: Wir hatten nach dem Studium vergleichsweise gute Grundlagen, da es mehrere Projekte gab, die in allen Maßstäben und z.T. inkl. Kosten-, Flächenplanung und baurechtliche Grundlagen durchgearbeitet werden mußten. Trotzdem war das nur ein Bruchteil an Vorbereitung für die Praxis. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man in jedes Projekt reinwächst. Wichtig ist ein Büro, in dem nicht nur Ellebogen gezückt werden, sondern die Erfahreneren den Youngsters auch was beibringen. Und wichtigste Grundlage für mich war, zu wissen, woher ich meine Informationen bekomme - ob nun in der Bibliothek, im Internet oder direkt bei den Herstellern und Fachplanern. Den größten Fehler, den man meiner Meinung nach begehen kann, ist so zu tun als hätte man alles im Griff und dann fehlerhaft zu planen. Ich hab mich nie gescheut, Fragen zu stellen, und das hat mich manches Mal vor Schlimmerem bewahrt. | |
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