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Ich erzähle dennoch kaum Jemanden unaufgefordert was ich beruflich mache. Nicht weil ich meinen Job so dämlich finde, sondern weil ich es satt habe in meiner begrenzten Freizeit kostenlose Umbautipps und Statements zu irgendwelchen "geschmacklosen" Einfamilienhäuschen abzugeben. | ||
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Archiologe: Offline
Beitrag Datum: 15.09.2010 Uhrzeit: 17:39 ID: 40901 | Social Bookmarks: Zitat:
Zitat:
Über das Gehalt eines Architekten gibt es in der Bevölkerung (zum Glück) keine richtigen Vorstellungen. Nur, dass er ja viel verdienen muß- bei den Baupreisen. Es muss also ein Traumberuf sein - sehr gut bezahlt und dann noch kreativ! Leider ein Trugschluß! | ||
Social Bookmarks: Auch ich lehne es absolut ab, unterbezahlte Jobs anzunehmen, da dies den Markt versaut. Aber was raten wir dem frischen Absolventen ohne Berufserfahrung? Soll er wirklich lieber von Harz IV leben und auf die bessere Bezahlung hoffen, oder soll er den Job für 1500 EUR brutto annehmen? Abgesehen, dass man mit 1500 EUR brutto am Ende mehr in der Tasche hat, als bei Harz IV, verhindert er Lücken im Lebenslauf und kann Berufspraxis sammeln. Ich glaube jeder hier, der für sich selber sorgen muss, würde vermutlich die Zähne zusammenbeißen und die 1500 nehmen. Wer sich dann aber nicht um eine Verbesserung bemüht, der hat es auch nicht verdient.
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noone: Offline
Beitrag Datum: 15.09.2010 Uhrzeit: 22:41 ID: 40905 | Social Bookmarks: Zitat:
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 16.09.2010 Uhrzeit: 00:30 ID: 40907 | Social Bookmarks: Zitat:
Das impliziert ja u.a. auch, dass als Architekten ausgebildete Leute völlig frei sind, irgendwelche anderen Berufe zu ergreifen. Zu Zeiten des Dot-Com-Booms haben ja tatsächlich manche Leute das Architekturstudium als eine generalistische Idealausbildung gepriesen, die Tore in alle Richtungen öffnet. Ich habe schon länger keinen mehr gehört, der diese Meinung vertritt. Es gibt einfach viele andere interdisziplinäre Bildungsangebote, die methodisch, inhaltich weit besseres Rüstzeug bieten für eine kulturelle Crossover-Karriere. Zurück zum Punkt und zur Selbst-Wertschätzung: Glaube mir, die ist bei mir in wunderbarer Weise gegeben. Aber die Hire-and-Fire-Mentalität in der Architektur-Branche ist nicht in Ordnung. Das Lohnniveau könnte etwas besser sein, wenn sich die Unternehmensführer mit Fragen der Wirtschaftlichkeit und eines nachhaltigen Managements seriöser auseinandersetzen würden und sich heute schon zaghafte Gedanken machen würden, mit was sie morgen vormittag Geld verdienen möchten. T. | |
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 16.09.2010 Uhrzeit: 00:57 ID: 40911 | Social Bookmarks: Zitat:
Meine Maßstäbe für gute Architektur sind dabei ganz bodenständig. Mir ist es viel wichtiger, dass in der Fläche auf gutem Niveau gebaut wird, als das Durchschnitts-Entwerfer Star-Architekt spielen. T. | |
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 16.09.2010 Uhrzeit: 01:10 ID: 40914 | Social Bookmarks: Zitat:
Bitte nicht meinen, dass ich mich in eigener Sache beklage - dafür habe ich meinen Frisör. T. | |
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maestro: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 16.09.2010 Uhrzeit: 10:31 ID: 40915 | Social Bookmarks: Zitat:
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noone: Offline
Beitrag Datum: 16.09.2010 Uhrzeit: 11:04 ID: 40916 | Social Bookmarks: Richtig. Welcher Architekt macht denn ein Business-Plan, bevor er die eigene Firma gründet? Wer geht zum Unternehmensberater? Wer engagiert eine PR-Agentur? Wer lässt sich eine professionelle Web-Seite (bei Unternehmensgründung) programmieren? Wer macht sich Gedanken über Werbematerial, Aquisestrategien? Wer investiert in Fachfremde Angestellten aus dem Wirtschaftssektor zur Umsatz- und Gewinnoptimierung bzw. wer stellt Controller ein? Alle diese Mankos, die Hand in Hand mit der grenzenlosen "ich kann alles" - Architektenselbstüberschätzung einhergehen, führen dazu, dass Architekturbüros nicht wirtschaftlich arbeiten. Erst mit der gewissen Grösse, wenn es alles zuviel für den einen Chef wird, werden professionelle Ratschläge eingeholt, die Schritt für Schritt zur Optimierung des Unternehmens führen. |
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leipziger: Offline
Beitrag Datum: 16.09.2010 Uhrzeit: 11:27 ID: 40917 | Social Bookmarks: zu #66 Können die ewig gleichen weißen Fassaden mit Wärmedämmverbundsystem und irgendwelchen schmalen hochkanten Fenstern, dazu ein immer gleiches Flachdach, wirklich als qualitätvolle Architektur gelten? Wird die Wahrnehmung spätestens in 20 Jahren nicht die gleiche sein, die wir heute von der Durchschnittsarchitektur der Zeit um 1970 haben? Welchem Architekt gelingt es, Qualitäten durchzusetzen, die erkennbar mehr als Minimal-Standard sind? Ich bin der Auffassung, dass die Bauten der 80er und frühen 90er Jahren (in Westdeutschland) höherwertiger sind/waren wie das, was derzeit landläufig entsteht, gerade was das Bauen in der Stadt (Einbindung in die Nachbarschaft...) betrifft. Um zum Thema Wettbewerbe noch konkreter zu werden: Wir haben mehrfach erlebt, dass reine Fassadenwettbewerbe ausgelobt wurden, bei denen die kompletten Grundrisse und ein extrem enger Kostenrahmen vorgegeben waren. Bei zwei von drei Wettbewerben dieser Art kam hinterher raus, dass das Architekturbüro des Investors, das schon die Grundrisse geplant hatte, rein zufällig auch die "beste" Fassade entworfen hatte. Macht ein solcher Wettbewerb Sinn? Muss man das als Architekt selbst vorher erkennen und dann erst gar nicht mitmachen? In der Presse ist dies freilich verschleiert worden. Jetzt aber gerne wieder zurück zum Kernthema. |
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Mit Fingern auf Probleme zu zeigen, aber dann Antworten schuldig zu bleiben ist leider so eine deutsche Mentalität. Leider gibt's es hier im Forum sehr wenige Leute, die das Ganze auch aus Arbeitgebersicht beurteilen und beantworten können. Dafür umso mehr, die sich als Angestellte schlecht behandelt fühlen und gerne den schwarzen Peter in den Chefetagen suchen. Ich frage daher nochmal: Wie sieht das Rezept und wie sehen die Konsequenzen aus? Hat hier Jemand das Kapital, die Idee und das Backgroundwissen um das perfekte Architekturbüro aus dem Boden zu stampfen??? Mit eigenem Controlling, Administator, Personalabteilung, Wirtschaftberatern, Webdesignern, PR-Abteilung, Rechtsanwälten, betriebseigenen Psychologen und Physiotherapeuten am Arbeitsplatz, welches mit 50 gut ausgebildeten Architekten und Fachleuten lukrative Großprojekte bearbeitet, hervorragende Architektur macht, bestens zahlt, wo keine Überstunden anfallen, immer genug zu tun ist und welches ständig auf dem neuesten Stand ist? Nein? Dann fragt Euch mal wie alles irgendwann mal angefangen hat. Besser machen! | ||
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k-roy: Offline
Beitrag Datum: 16.09.2010 Uhrzeit: 12:21 ID: 40920 | Social Bookmarks: Meine Vorschläge: -Kurse in Mitarbeiterführung, Betriebswirtschaft, "Ausbilderschein" etc als Grundlage vor der Büroeröffnung, vergleiche Handwerksberufe! -Mehr Zeit in digitale Strukturen investieren, um Bürowissen und Ablage zu optimieren. -Zeichenprogramme einsetzen, die den besten Workflow über alle Leistungsphasen haben (Revit, Archicad), parametrisiert arbeiten. -nur bezahlte/eingeladene Wettbewerbe machen, keine offenen |
Social Bookmarks: Jetzt bekommt das ganze etwas mehr Tiefe. Zitat:
Zum Vergleich Handwerksberufe: Wer sich schon über schlechte Behandlung in Büros beschwert, der darf in viele Handwerksbetriebe erst gar nicht reinschauen, trotz absolvierter HWK-Kurse. Zitat:
Zitat:
Das bedeutet erstmal gar keine Wettbewerbe machen, denn bevor man eingeladen oder bezahlt wird, muß man was vorzuweisen (Referenzen) haben. | ||||
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noone: Offline
Beitrag Datum: 16.09.2010 Uhrzeit: 15:03 ID: 40924 | Social Bookmarks: Zitat:
Zitat:
Das Entschuldigen von Missständen durch anderer ist meiner Meinung nach genauso deutsch. Wir können uns einer Diskussion nicht verwehren, indem wir Missstände mit Missständen entschuldigen. Hierzu gehört wie schon oft von mir angesprochen - wenig Gehalt durch schlechte Honorarvertragslage zu entschuldigen. Meine konkreten Vorschläge: 1. Controlling vom Tag 1 der Bürogründung machen: auch wenn man keine fundierten betriebswirtschaftlichen Kenntnisse hat, und sich auch keinen Controller leisten kann, zumindest projektbezogene Kostenstände und Ressourcenplan sowie investierte Kosten bzw. Arbeitsstunden festhalten, damit man eine Übersicht hat, ob man überhaupt gewinnbringend arbeitet. 2. Verlustbringende Projekte möglichst schnell abschliessen bzw. wenn möglich - aussteigen. Es gibt immer wieder Projekte, die durch ihre Art bzw. Auftraggeber keine Möglichkeit eines Gewinns zulassen. 3. Keine Planung auf Kulanz - oft als "Aquise" ausgewiesen. Alle Planung muss bezahlt werden, und vorab eine kleine Summe für den "Vorentwurf" - ca. 500-1.000 € zeigen schnell, wie seriös ein "potenzieller Kunde" ist. Es gibt zu viele Menschen, die um die Aquisebegeistertheit von Archis wissen und dies schamlos ausnutzen. 4. Die Auftrags- und Umsatzlage realistisch analysieren, und Bürostruktur und Mitarbeiter demnach anpassen. 5. Ablage, Digitale Strukturen und Bürowissen sind ein Fass ohne Boden. - Man kann jahrelang darüber philosophieren, in welcher Art und Weise Projekte dokumentiert und archiviert werden. Wie oft habe ich tonnenweise Stunden in Archivierung von Herstellerkatalogen mit entsprechenden Listen (und regelmässiger Re- Organisation des Archivs) begraben? Wichtig ist allein, das Projekt lückenlos zu dokumentieren, Absprachen schriftlich festzuhalten, und vor allem Planstände als PDF oder in Papierform regelmässig zu sichern. Ich kann die Perspektivenunterschiede von Chef und Angestelltem als Projektleiter nachvollziehen, es ist aber im Umkehrschluss auch wichtig, als Chef wie als Mitarbeiter, von dem Know-How der Angestellten zu profitieren und auch sich selbst weiterzuentwickeln. Nichts ist schädlicher, als anzunehmen, man mache alles perfekt und jeder muss sich dem anpassen. Dazu gehört auch, dass wir aufgrund unseres stetig fortschreitenden Alters den Ideenaustausch mit jüngeren brauchen. | ||
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...aber wir wissen ja, wie schwer das Leuten in unserem Alter fallen kann. | |||||||
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