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Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all Archimedes is a name known to all

Beitrag
Datum: 15.09.2010
Uhrzeit: 16:43
ID: 40899



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #61 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von leipziger Beitrag anzeigen
Also ich finde es inzwischen peinlich, irgendwo zu sagen, dass ich Architekt bin.
Dafür schäme ich mich nicht. Man muß sich selbst ernstnehmen können und sich bemühen...damit fängt es schonmal an. Natürlich gibt es genügend "Pfeifen", die diesen Titel ebenfalls tragen, aber die sollten nicht der Maßstab sein. Gibt's aber in jeder Sparte.

Ich erzähle dennoch kaum Jemanden unaufgefordert was ich beruflich mache. Nicht weil ich meinen Job so dämlich finde, sondern weil ich es satt habe in meiner begrenzten Freizeit kostenlose Umbautipps und Statements zu irgendwelchen "geschmacklosen" Einfamilienhäuschen abzugeben.

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Beitrag
Datum: 15.09.2010
Uhrzeit: 17:39
ID: 40901



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #62 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von leipziger Beitrag anzeigen
Andererseits wundert mich, dass die Arbeit eines planenden Mitarbeiters mit 10 Jahren Berufserfahrung in den Augen vieler Chefs den gleichen Stellenwert geniest wie die Arbeit einer Studentin im 2. Semester. Klar zeichnen beide, aber irgendwer muss doch merken, dass es nicht auf die Anzahl der Striche oder Zeichnungen ankommt, sondern auf die Stimmigkeit des Werks. Der Erfahrene erstellt weniger Zeichnungen, aber genau die, die benötigt werden. Die inhaltliche Stimmigkeit (auch Übereinstimmung untereinander) ist weit höher als bei der Studentin.
Das liegt daran, dass sich der Chef nach seiner Studentenzeit zurücksehnt, wo er einfach mal so drauf los entwerfen konnte. Die theoretischen Entwürfe der Studenten sind oft schöner als die schnöde Alltagsarchitekturen in seinem Wald-und-Wiesen-Büro. Mein ehemaliger Prof. (ein konservativer Architekt im Berufsleben) hat mit seinen Studenten richtig die Sau rausgelassen. Ein unbaubaren Entwurf nach dem anderen von ihnen verlangt.


Zitat:
Zitat von leipziger Beitrag anzeigen
Ein Problem ist dabei auch, dass die Öffentlichkeit gar nicht weiss, was Architekten wirklich machen, weil die Chefs sich nach Außen immer als abgefahrene Künstler aufspielen. Also ich finde es inzwischen peinlich, irgendwo zu sagen, dass ich Architekt bin.
Tja, die Außendarstellung ist wirklich ein Problem. Viele haben einen Baudesigner vor Augen, der sich den ganzen Tag schöne Formen ausdenkt. Die anderen sehen im Architekten einen Bauunternehmer, der Häuser mit Sonderwünschen verkauft.
Über das Gehalt eines Architekten gibt es in der Bevölkerung (zum Glück) keine richtigen Vorstellungen. Nur, dass er ja viel verdienen muß- bei den Baupreisen. Es muss also ein Traumberuf sein - sehr gut bezahlt und dann noch kreativ! Leider ein Trugschluß!

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Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all Florian is a name known to all

Beitrag
Datum: 15.09.2010
Uhrzeit: 18:22
ID: 40902



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #63 (Permalink)
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Auch ich lehne es absolut ab, unterbezahlte Jobs anzunehmen, da dies den Markt versaut.
Aber was raten wir dem frischen Absolventen ohne Berufserfahrung?
Soll er wirklich lieber von Harz IV leben und auf die bessere Bezahlung hoffen, oder soll er den Job für 1500 EUR brutto annehmen?

Abgesehen, dass man mit 1500 EUR brutto am Ende mehr in der Tasche hat, als bei Harz IV, verhindert er Lücken im Lebenslauf und kann Berufspraxis sammeln.

Ich glaube jeder hier, der für sich selber sorgen muss, würde vermutlich die Zähne zusammenbeißen und die 1500 nehmen. Wer sich dann aber nicht um eine Verbesserung bemüht, der hat es auch nicht verdient.
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Florian Illenberger

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Beitrag
Datum: 15.09.2010
Uhrzeit: 22:41
ID: 40905



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #64 (Permalink)
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Zitat:
Aber was raten wir dem frischen Absolventen ohne Berufserfahrung?
Soll er wirklich lieber von Harz IV leben und auf die bessere Bezahlung hoffen, oder soll er den Job für 1500 EUR brutto annehmen?

Abgesehen, dass man mit 1500 EUR brutto am Ende mehr in der Tasche hat, als bei Harz IV, verhindert er Lücken im Lebenslauf und kann Berufspraxis sammeln.

Ich glaube jeder hier, der für sich selber sorgen muss, würde vermutlich die Zähne zusammenbeißen und die 1500 nehmen. Wer sich dann aber nicht um eine Verbesserung bemüht, der hat es auch nicht verdient.
da steckt viel Wahrheit drin....... ein weises Schlusswort vom Admin sozusagen.

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Tom
 
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Datum: 16.09.2010
Uhrzeit: 00:30
ID: 40907



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #65 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Samsarah Beitrag anzeigen
Die Wertschätzung für die eigene Arbeit beginnt doch bei mir selbst. Solange sich die Absolventen und jüngeren Architekten zu Praktikantenkonditionen verheizen lassen ...
Samsarah, ich weiß, es ist ein oft geäußerter Gedanke, dass die vielen unterbezahlten Planer selbst schuld sind an ihrer Lage. Und tatsächlich gibt es eine Art Strudel nach unten: Die Arbeitsgeber loten die Schmerzgrenze nach unten aus. Aber die strukturellen Ursachen für die Misere liegen woanders, den Schuh müssen sich die Leute, die in ihrem erlernten Beruf arbeiten wollen, nicht anziehen! Oder sind die Arbeitnehmer in anderen Dumping-Branchen auch alle selbst schuld an den Verhältnissen, weil sie einfach nicht von der fixen Idee lassen wollen, mit Arbeit ihr Geld zu verdienen?

Das impliziert ja u.a. auch, dass als Architekten ausgebildete Leute völlig frei sind, irgendwelche anderen Berufe zu ergreifen. Zu Zeiten des Dot-Com-Booms haben ja tatsächlich manche Leute das Architekturstudium als eine generalistische Idealausbildung gepriesen, die Tore in alle Richtungen öffnet. Ich habe schon länger keinen mehr gehört, der diese Meinung vertritt. Es gibt einfach viele andere interdisziplinäre Bildungsangebote, die methodisch, inhaltich weit besseres Rüstzeug bieten für eine kulturelle Crossover-Karriere.

Zurück zum Punkt und zur Selbst-Wertschätzung: Glaube mir, die ist bei mir in wunderbarer Weise gegeben. Aber die Hire-and-Fire-Mentalität in der Architektur-Branche ist nicht in Ordnung. Das Lohnniveau könnte etwas besser sein, wenn sich die Unternehmensführer mit Fragen der Wirtschaftlichkeit und eines nachhaltigen Managements seriöser auseinandersetzen würden und sich heute schon zaghafte Gedanken machen würden, mit was sie morgen vormittag Geld verdienen möchten.

T.

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Tom
 
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Datum: 16.09.2010
Uhrzeit: 00:57
ID: 40911



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #66 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von leipziger Beitrag anzeigen
Ein Problem ist dabei auch, dass die Öffentlichkeit gar nicht weiss, was Architekten wirklich machen, weil die Chefs sich nach Außen immer als abgefahrene Künstler aufspielen. Also ich finde es inzwischen peinlich, irgendwo zu sagen, dass ich Architekt bin.
Ich teile die (auch in den vorherigen Absätzen geäußerte) pessimistische Sicht auf den Berufsstand überhaupt nicht. In den letzten 10-15 Jahren hat sich vieles zum Besseren geändert. Das allgemeine Bewusstsein für den Stellenwert (bau-) kultureller Fragen hat sich enorm entwickelt; die kruden Banausen auf Seiten der Bauherrn, Fachplaner, Ausführenden sind viel seltener anzutreffen, wenn überhaupt noch nennenswert vorhanden. Ich mache die Erfahrung, das man mit architektonischem Anspruch heute viel öfter offene Türen einrennt als noch vor ein paar Jahren.

Meine Maßstäbe für gute Architektur sind dabei ganz bodenständig. Mir ist es viel wichtiger, dass in der Fläche auf gutem Niveau gebaut wird, als das Durchschnitts-Entwerfer Star-Architekt spielen.

T.

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Tom
 
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Beitrag
Datum: 16.09.2010
Uhrzeit: 01:10
ID: 40914



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #67 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Archimedes Beitrag anzeigen
Mag sein. Ich lese hier viermal "wirtschaftlicher", aber keine einzige Anregung, wie so etwas aussieht. Das ist das theoretische Denken was im Büroalltag durch praktische und umsetzbare Lösungen ersetzt werden muß. Sonst kann der Angestellte auch nur theoretisch mehr Gehalt verlangen, aber nicht tatsächlich.
Ich will nicht auf alles antworten, was Du so verlauten lässt, aber der Versuch mich als reinen Theoretiker zu brandmarken, entlockt mir mir ein süßes Schmunzeln. Wenn Du ein Büro selbst führst (schließe ich aus Deinen chefmäßigen Statements), weißt Du genau, von welchen unprofitablen Projektgrößen und Bauaufgaben ich rede - von denen Du konsequenter Weise (sic!) die Finger lassen solltest. Wer von den Chefs der 5-Mitarbeiter-Büros hat denn ein qualifiziertes Konzept, in welchen Marktsegmenten mit welchen Strategien er wie Aufträge akquiriert? Wo ist denn ein Konzept zur mittel- und längerfristigen Personalentwicklung? Wo ist denn ein unternehmerisches Verständnis für die Reibungsverluste und Ineffizienz, die die große Fluktuation in Architekturbüros mit sich bringt?

Bitte nicht meinen, dass ich mich in eigener Sache beklage - dafür habe ich meinen Frisör.

T.

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Datum: 16.09.2010
Uhrzeit: 10:31
ID: 40915



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #68 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Tom Beitrag anzeigen
Wer von den Chefs der 5-Mitarbeiter-Büros hat denn ein qualifiziertes Konzept, in welchen Marktsegmenten mit welchen Strategien er wie Aufträge akquiriert? Wo ist denn ein Konzept zur mittel- und längerfristigen Personalentwicklung? Wo ist denn ein unternehmerisches Verständnis für die Reibungsverluste und Ineffizienz, die die große Fluktuation in Architekturbüros mit sich bringt?
Da wirst du sicherlich Recht haben, denn die meisten dieser Chefs haben doch auch Architektur studiert und von dem marktwirtschaftlichen entsprechend wenig Ahnung. Und bei fünf Mitarbeitern ist ohnehin fraglich, ob es jemanden gibt, der solche Konzepte entwickeln kann.

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Datum: 16.09.2010
Uhrzeit: 11:04
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AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #69 (Permalink)
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Richtig. Welcher Architekt macht denn ein Business-Plan, bevor er die eigene Firma gründet? Wer geht zum Unternehmensberater? Wer engagiert eine PR-Agentur? Wer lässt sich eine professionelle Web-Seite (bei Unternehmensgründung) programmieren? Wer macht sich Gedanken über Werbematerial, Aquisestrategien? Wer investiert in Fachfremde Angestellten aus dem Wirtschaftssektor zur Umsatz- und Gewinnoptimierung bzw. wer stellt Controller ein?

Alle diese Mankos, die Hand in Hand mit der grenzenlosen "ich kann alles" - Architektenselbstüberschätzung einhergehen, führen dazu, dass Architekturbüros nicht wirtschaftlich arbeiten.

Erst mit der gewissen Grösse, wenn es alles zuviel für den einen Chef wird, werden professionelle Ratschläge eingeholt, die Schritt für Schritt zur Optimierung des Unternehmens führen.

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Datum: 16.09.2010
Uhrzeit: 11:27
ID: 40917



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #70 (Permalink)
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zu #66
Können die ewig gleichen weißen Fassaden mit Wärmedämmverbundsystem und irgendwelchen schmalen hochkanten Fenstern, dazu ein immer gleiches Flachdach, wirklich als qualitätvolle Architektur gelten? Wird die Wahrnehmung spätestens in 20 Jahren nicht die gleiche sein, die wir heute von der Durchschnittsarchitektur der Zeit um 1970 haben?
Welchem Architekt gelingt es, Qualitäten durchzusetzen, die erkennbar mehr als Minimal-Standard sind? Ich bin der Auffassung, dass die Bauten der 80er und frühen 90er Jahren (in Westdeutschland) höherwertiger sind/waren wie das, was derzeit landläufig entsteht, gerade was das Bauen in der Stadt (Einbindung in die Nachbarschaft...) betrifft.

Um zum Thema Wettbewerbe noch konkreter zu werden: Wir haben mehrfach erlebt, dass reine Fassadenwettbewerbe ausgelobt wurden, bei denen die kompletten Grundrisse und ein extrem enger Kostenrahmen vorgegeben waren. Bei zwei von drei Wettbewerben dieser Art kam hinterher raus, dass das Architekturbüro des Investors, das schon die Grundrisse geplant hatte, rein zufällig auch die "beste" Fassade entworfen hatte. Macht ein solcher Wettbewerb Sinn? Muss man das als Architekt selbst vorher erkennen und dann erst gar nicht mitmachen? In der Presse ist dies freilich verschleiert worden.

Jetzt aber gerne wieder zurück zum Kernthema.

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Beitrag
Datum: 16.09.2010
Uhrzeit: 11:50
ID: 40918



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #71 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Tom Beitrag anzeigen
Ich will nicht auf alles antworten, was Du so verlauten lässt, aber der Versuch mich als reinen Theoretiker zu brandmarken, entlockt mir mir ein süßes Schmunzeln. Wenn Du ein Büro selbst führst (schließe ich aus Deinen chefmäßigen Statements), weißt Du genau, von welchen unprofitablen Projektgrößen und Bauaufgaben ich rede - von denen Du konsequenter Weise (sic!) die Finger lassen solltest.
Es geht nicht hier um Leute als Theoretiker abzustempeln oder zum Schmunzeln anzuregen, auch wenn hier sehr viel Theorie in der Diskusiion ist, aber die konkreten Vorschläge bleiben wir uns hier alle schuldig. Es ist sehr viel Wischi-Waschi und gleicht stark dem was wir täglich von der Regierung hören, wenn sei seit Jahren von "mehr netto vom brutto" spricht, aber das entsprechende Handeln fehlen läßt.

Mit Fingern auf Probleme zu zeigen, aber dann Antworten schuldig zu bleiben ist leider so eine deutsche Mentalität.

Leider gibt's es hier im Forum sehr wenige Leute, die das Ganze auch aus Arbeitgebersicht beurteilen und beantworten können. Dafür umso mehr, die sich als Angestellte schlecht behandelt fühlen und gerne den schwarzen Peter in den Chefetagen suchen.

Ich frage daher nochmal:

Wie sieht das Rezept und wie sehen die Konsequenzen aus?

Hat hier Jemand das Kapital, die Idee und das Backgroundwissen um das perfekte Architekturbüro aus dem Boden zu stampfen???
Mit eigenem Controlling, Administator, Personalabteilung, Wirtschaftberatern, Webdesignern, PR-Abteilung, Rechtsanwälten, betriebseigenen Psychologen und Physiotherapeuten am Arbeitsplatz, welches mit 50 gut ausgebildeten Architekten und Fachleuten lukrative Großprojekte bearbeitet, hervorragende Architektur macht, bestens zahlt, wo keine Überstunden anfallen, immer genug zu tun ist und welches ständig auf dem neuesten Stand ist?

Nein? Dann fragt Euch mal wie alles irgendwann mal angefangen hat.


Besser machen!

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Datum: 16.09.2010
Uhrzeit: 12:21
ID: 40920



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #72 (Permalink)
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Meine Vorschläge:
-Kurse in Mitarbeiterführung, Betriebswirtschaft, "Ausbilderschein" etc als Grundlage vor der Büroeröffnung, vergleiche Handwerksberufe!
-Mehr Zeit in digitale Strukturen investieren, um Bürowissen und Ablage zu optimieren.
-Zeichenprogramme einsetzen, die den besten Workflow über alle Leistungsphasen haben (Revit, Archicad), parametrisiert arbeiten.
-nur bezahlte/eingeladene Wettbewerbe machen, keine offenen

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Beitrag
Datum: 16.09.2010
Uhrzeit: 12:34
ID: 40922



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #73 (Permalink)
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Jetzt bekommt das ganze etwas mehr Tiefe.

Zitat:
Zitat von k-roy Beitrag anzeigen
Meine Vorschläge:
-Kurse in Mitarbeiterführung, Betriebswirtschaft, "Ausbilderschein" etc als Grundlage vor der Büroeröffnung, vergleiche Handwerksberufe!
Das finde ich richtig und sinnvoll. Die regelmäßige Weiterbildung bei Mitarbeiterführung wäre sicher auch gut. Man sollte nur bei Dingen vor oder während Büroeröffnung bedenken, daß diese vorfinanziert werden wollen und das in einem Zeitram wo Einnahmen oft fehlen und die Suche nach den Einstiegsprojekten ebenfalls wichtig ist, denn ohne Aufträge kann man es gleich bleiben lassen.
Zum Vergleich Handwerksberufe: Wer sich schon über schlechte Behandlung in Büros beschwert, der darf in viele Handwerksbetriebe erst gar nicht reinschauen, trotz absolvierter HWK-Kurse.


Zitat:
Zitat von k-roy Beitrag anzeigen
-Mehr Zeit in digitale Strukturen investieren, um Bürowissen und Ablage zu optimieren.
Wird heute hoffentlich jeder machen....die Zeit dafür muß irgendwo freigeschaufelt werden.

Zitat:
Zitat von k-roy Beitrag anzeigen
-Zeichenprogramme einsetzen, die den besten Workflow über alle Leistungsphasen haben (Revit, Archicad), parametrisiert arbeiten.
Klar, sowieso.

Zitat:
Zitat von k-roy Beitrag anzeigen
-nur bezahlte/eingeladene Wettbewerbe machen, keine offenen
Das bedeutet erstmal gar keine Wettbewerbe machen, denn bevor man eingeladen oder bezahlt wird, muß man was vorzuweisen (Referenzen) haben.

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Datum: 16.09.2010
Uhrzeit: 15:03
ID: 40924



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #74 (Permalink)
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Zitat:
aber dann Antworten schuldig zu bleiben ist leider so eine deutsche Mentalität.
Zitat:
Wer sich schon über schlechte Behandlung in Büros beschwert, der darf in viele Handwerksbetriebe erst gar nicht reinschauen, trotz absolvierter HWK-Kurse.

Das Entschuldigen von Missständen durch anderer ist meiner Meinung nach genauso deutsch. Wir können uns einer Diskussion nicht verwehren, indem wir Missstände mit Missständen entschuldigen. Hierzu gehört wie schon oft von mir angesprochen - wenig Gehalt durch schlechte Honorarvertragslage zu entschuldigen.

Meine konkreten Vorschläge:

1. Controlling vom Tag 1 der Bürogründung machen: auch wenn man keine fundierten betriebswirtschaftlichen Kenntnisse hat, und sich auch keinen Controller leisten kann, zumindest projektbezogene Kostenstände und Ressourcenplan sowie investierte Kosten bzw. Arbeitsstunden festhalten, damit man eine Übersicht hat, ob man überhaupt gewinnbringend arbeitet.

2. Verlustbringende Projekte möglichst schnell abschliessen bzw. wenn möglich - aussteigen. Es gibt immer wieder Projekte, die durch ihre Art bzw. Auftraggeber keine Möglichkeit eines Gewinns zulassen.

3. Keine Planung auf Kulanz - oft als "Aquise" ausgewiesen. Alle Planung muss bezahlt werden, und vorab eine kleine Summe für den "Vorentwurf" - ca. 500-1.000 € zeigen schnell, wie seriös ein "potenzieller Kunde" ist. Es gibt zu viele Menschen, die um die Aquisebegeistertheit von Archis wissen und dies schamlos ausnutzen.

4. Die Auftrags- und Umsatzlage realistisch analysieren, und Bürostruktur und Mitarbeiter demnach anpassen.

5. Ablage, Digitale Strukturen und Bürowissen sind ein Fass ohne Boden. - Man kann jahrelang darüber philosophieren, in welcher Art und Weise Projekte dokumentiert und archiviert werden. Wie oft habe ich tonnenweise Stunden in Archivierung von Herstellerkatalogen mit entsprechenden Listen (und regelmässiger Re- Organisation des Archivs) begraben? Wichtig ist allein, das Projekt lückenlos zu dokumentieren, Absprachen schriftlich festzuhalten, und vor allem Planstände als PDF oder in Papierform regelmässig zu sichern.


Ich kann die Perspektivenunterschiede von Chef und Angestelltem als Projektleiter nachvollziehen, es ist aber im Umkehrschluss auch wichtig, als Chef wie als Mitarbeiter, von dem Know-How der Angestellten zu profitieren und auch sich selbst weiterzuentwickeln. Nichts ist schädlicher, als anzunehmen, man mache alles perfekt und jeder muss sich dem anpassen. Dazu gehört auch, dass wir aufgrund unseres stetig fortschreitenden Alters den Ideenaustausch mit jüngeren brauchen.

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Datum: 16.09.2010
Uhrzeit: 17:29
ID: 40925



AW: Architekten - ein Volk von Sklavenhaltern und Opferlämmern ? #75 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von noone Beitrag anzeigen
Hierzu gehört wie schon oft von mir angesprochen - wenig Gehalt durch schlechte Honorarvertragslage zu entschuldigen.
Die aber nunmal durch HOAI Mindest-und Höchstsätze vorgeschrieben ist und nur bedingt beeinflußt werden kann.

Zitat:
Zitat von noone Beitrag anzeigen
1. Controlling vom Tag 1 der Bürogründung machen: auch wenn man keine fundierten betriebswirtschaftlichen Kenntnisse hat, und sich auch keinen Controller leisten kann, zumindest projektbezogene Kostenstände und Ressourcenplan sowie investierte Kosten bzw. Arbeitsstunden festhalten, damit man eine Übersicht hat, ob man überhaupt gewinnbringend arbeitet.
Das ist enorm wichtig. Allerdings muß man sich selbst mal ausrechnen, wieviel Zeit man im Büro sitzt um eine Arbeitsstunde abrechnen zu können. Das Controlling hilft nur, wenn es auch etwas zu controllen gibt. Denn einen großen Controlling-Apparat aufzubauen bevor man was verdient, kann dazu führen, daß man zwar bestens aufgestellt und organisiert ist, aber null Einnahmen hat.

Zitat:
Zitat von noone Beitrag anzeigen
2. Verlustbringende Projekte möglichst schnell abschliessen bzw. wenn möglich - aussteigen.
Das geht kaum, denn man kann nicht bei allen Projekten im Voraus ahnen was da noch kommt. Alles ablehnen geht auch nicht, denn sonst lassen wir es ganz. Also muß man begonnene Projekte zumindest bis zum Abschluß gewisser Lesitungsphasen bzw. nach Vertrag durchziehen und darf nicht an der Qualität der Betreuung oder z.B. Bauleitung abspecken, denn das wird gerade bei speziellen Autraggebern zum Bumerang. Wenn man grundsätzlich kleine Projekte ablehnt, dann macht man sich gerade in einer "dünnbesiedelten" Regionen gleich einen Namen als junger Architekt auf hohem Roß und wird schnell nicht mehr nachgefragt, obwohl es auch kleinere Projekte gibt, die durchaus interessant und gleichzeitig noch lukrativ sind.




Zitat:
Zitat von noone Beitrag anzeigen
3. Keine Planung auf Kulanz - oft als "Aquise" ausgewiesen. Alle Planung muss bezahlt werden, und vorab eine kleine Summe für den "Vorentwurf" - ca. 500-1.000 € zeigen schnell, wie seriös ein "potenzieller Kunde" ist. Es gibt zu viele Menschen, die um die Aquisebegeistertheit von Archis wissen und dies schamlos ausnutzen.
Vollkommen richtig und trotzdem auch hier eine Einschränkung. Gerade potente Kunden finden es geradezu lächerlich, wenn der Architekt nach ein paar Stunden schon die erste Rechnung schickt und vermuten dann, daß der Architekt selbst nicht potent genug ist um eine gewisse Vorleistung zu erbringen. Das kann dazu führen, daß man sich als Kunde neu orientiert.

Zitat:
Zitat von noone Beitrag anzeigen
Wichtig ist allein, das Projekt lückenlos zu dokumentieren, Absprachen schriftlich festzuhalten, und vor allem Planstände als PDF oder in Papierform regelmässig zu sichern.
Uneingeschränkte Zustimmung.

Zitat:
Zitat von noone Beitrag anzeigen
Dazu gehört auch, dass wir aufgrund unseres stetig fortschreitenden Alters den Ideenaustausch mit jüngeren brauchen.
Most important!!!
...aber wir wissen ja, wie schwer das Leuten in unserem Alter fallen kann.

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