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Ort: Wetzlar ![]() ![]() Beitrag Datum: 16.02.2011 Uhrzeit: 18:18 ID: 42587 | Social Bookmarks: Was mich ein bisschen wundert, ist die Höhe der Einstiegsgehälter. Wenn der Durchschnitt zwischen 2000,- und 2300,- € liegt, dann entspricht dies bei theoretischen 176 Stunden im Monat in etwa dem Einstigesgehalt eines Einzelhandelskaufmanns bei Rewe ![]() Und ich glaub, mit 40 Regelwochenstunden kommt der Berufseinsteiger sicher nicht hin - oder? Ein gelernter Einzelhandelskaufmann kommt deutlich über 12,80€ in der Stunde. Wie weit entwickelt sich ein Architektengehalt denn nach oben mit entsprechender Berufserfahrung? Ein Bürokaufmann oder Industriekaufmann im Vertreib bringt oft ein Jahresgehalt von 30.000,-€ und mehr nach Hause. Wird der Beruf des Architekten wirklich so schlecht bezahlt? |
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Anton-2: Offline
![]() ![]() Beitrag Datum: 16.02.2011 Uhrzeit: 18:24 ID: 42589 | Social Bookmarks: Es gab da mal eine Umfrage wieviel die selbständigen Architekten in Bayern verdienen... Ich habe die Daten gegengerechnet und bin zum Ergebnis gekommen das ein Postbote mit seinem Mindestlohn inkl. Zuschläge, Uraub,..., wenn man es auf den Stundenlohn umrechnet,... etwa genausoviel verdient.... |
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Ideen aus Beton: Offline
Ort: USA ![]() Beitrag Datum: 17.02.2011 Uhrzeit: 21:03 ID: 42616 | Social Bookmarks: Also ich hab mich ja bei Büros unterschiedlicher Größe vorgestellt, und da hätten das größte und eins von den kleineren gleich viel bzw. wenig bezahlt. Bei vergleichbaren Lebenshaltungskosten. Die anderen, eher klein, haben mehr geboten. Mehr als ein Postbote möchte ich aber schon verdienen. Ich muss ja auch die Ausbildung rückwirkend sozusagen wieder reinholen. |
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Ort: Wetzlar ![]() ![]() Beitrag Datum: 17.02.2011 Uhrzeit: 23:57 ID: 42625 | Social Bookmarks: Ich hab es immer so verstanden, dass es Unterschiede zwischen Job und Beruf gibt. Scheinbar muss man dann als Architekt, der wirklich auch planend tätig ist, die nötige Berufung verspüren. Ich finde es schon schade, wenn, euren Worten zufolge, diejenigen, die tatsächlich in Entwurf und Planung arbeiten, dies unterbezahlt und augebeutet tun. Ist es so, dass heute ein Architekt nicht mehr die monetäre Anerkennung für seine Planung bekommt? Also quasi vergleichbar mit schlechtbezahlten Handwerksberufen wie Koch oder Friseur, wo auch nur die paar Stars der Branche "die Sahne abschöpfen"? Klar kann man sich heute seinen Beruf nicht nur nach der finanziellen Ergibigkeit auswählen. Es braucht für viele Beruf die Enthusiasten unter uns, damit diese Berufe nicht aussterben. Mich gruselt es nur bei dem Gedanken, dass auch der Architekt zu dieser Spezies gehört. Ich dachte immer, Bauen gehöre zu den Grundbedürfnissen der Menschen. Ergo habe auch der Beruf des "Baumeisters" einen entsprechenden Leumund und erquickliches Auskommen. Ich bin irgendwie doch noch in dem Film drinne, dass wer was werden wollte, dies auch als Architekt versuchen kann. Ein Architekt, eine Architektin, ist schließlich wer ![]() Ich mein das wirklich nicht polemisch. Ist es heutzutage kein erstrebenswerter Beruf mehr mit Hinblick auf eine finanziell gesicherte Zukunft? |
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Eine finanziell gesicherte Zukunft ist für die wenigsten damit in Aussicht. In den 80er Jahren war das noch etwas anders. Wer es heute als selbständiger Architekt schafft, die ersten 10 Jahre durchzuhalten, der kann sich danach in vielen Fällen auch etwas zusammensparen, aber das kann bei einem Zahlungsausfall oder einem Schadensfall auch wieder futsch sein. Weiteres Problem: Nicht alle können sich selbständig machen und nicht alle schaffen die ersten 10 Jahre. Ich habe mein Büro in einem Gebäude zusammen mit Rechtsanwälten. Diese sind von Berufsstand, Qualifikation und Verantwortung durchaus mit einem Architekten vergleichbar. Unterschied: Die Rechtsanwälte berechnen ihre Beratungsleistungen von der ersten Minute an und das mit Stundensätzen von 100-200 Euro/netto. Von mir erwartet der Kunde erstmal ein kostenloses Vorgespräch, Beratung und Vorleistungen und wundert sich dann noch über das Architektenhonorar, was einem Stundenlohn von 40-60 Euro/netto entspricht. | ||
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![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 18.02.2011 Uhrzeit: 14:05 ID: 42632 | Social Bookmarks: Zitat:
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Der Architekt ist quasi der Akademiker, der Punkto Perspektivlosigkeit mit den Minderqualifizierten mithalten kann. Es geht gar nicht darum, was man machen will oder nicht, sondern darum, dass wir einen Beruf erlernt haben, mit dem wir immer schwieriger unseren Lebensunterhalt verdienen können. Wenn z.B. die Friseure - übrigens ein toller Vergleich - sich inzwischen um der Kunden willen unterbieten - deswegen ist es ein toller Vergleich - liegt es doch in der Sache, dass weder der Kunde, noch der Friseur irgendwo Schuld an der Misere ist. Vielmehr ist es doch eindeutig eine Misslage aller zusammentreffenden Rahmenbedingungen. Solange wir diese nicht beseitigen, ist es müssig, darüber zu philosophieren, ob man jetzt Berufe wechseln sollte, oder Ausbeuter outen oder sonstwas unternehmen sollte. | ||
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Ort: Wetzlar ![]() ![]() Beitrag Datum: 18.02.2011 Uhrzeit: 17:11 ID: 42637 | Social Bookmarks: Noone, damit reihen sich die Architekten ein bei Zimmerleuten, Maurern, Schmieden, Weisbindern, ........ Der Wandel am Bau hat doch gerade die traditionellen Bauberufe betroffen. Viele kleinere Handwerkerbetrieb gehen unter, weil sie sich nicht auf industrielle Fertigungsweisen umstellen können. Wenn man heute an einer x-beliebigen Großbaustelle mal kuckt, wer welche Qualifikationen hat, dann findest du ganz wenig ausgebildete Handwerker. Am Beispiel des Trockenbaus kann man absehen, wohin die Reise auch bei den Planern geht. Es gibt mehr und mehr "Lohn- und Gehaltssklaven" bei den großen Planungsbüros. Ich erinnere nur mal an die kürzlich geführte Diskussion über einen osteuropäischen Subsub-Architekten (will mal die Sache nicht weiter ausführen) Mit dem Zusammenbruch des individuellen Wohnungsbaus und der damit einhergehenden "Landübernahme" durch die Fertighausbauer verlieren nicht nur die kleinen Handwerker ihre Märkte sondern natürlich auch die Bauplaner. Der Bedarf an planerisch tätigen Architekten scheint mir stark rückläufig zu sein. |
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In vielen Fällen muß man leider ja sagen. Ich weiß nicht, ob Du das Thema schon länger verfolgst, aber es gibt jede Menge Architekten, die auch nach 10 Jahren im Job noch nicht über die 2.500 Euro brutto/Monat hinauskommen. | ||
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Ort: Wetzlar ![]() ![]() Beitrag Datum: 16.02.2011 Uhrzeit: 19:18 ID: 42592 | Social Bookmarks: Schon brutto. 30.000 netto - hmm - das wäre schon ein nettes Sümmchen ![]() Mal im Ernst. Das ist doch insgesamt schon recht wenig. Da scheint mir in der sog. "freien Wirtschaft" mehr Gehalt zu fließen. Ich will mal indiskret sein. Als Projektleiter hatte ich zuletzt ein Jahresgehalt von ca. 42.000,-€ brutto Dazu dann noch ein Firmenwagen. In etwa dieser Gehaltslage waren seinerzeit alle "normalen" Techniker und Ingenieure angesiedelt. (mobiler Trennwandbau) Geändert von FoVe (16.02.2011 um 19:26 Uhr). Grund: noch was zugefügt |
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![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 16.02.2011 Uhrzeit: 19:49 ID: 42593 | Social Bookmarks: Zitat:
Mehr Geld gibts mit Architektenausbildung für: - Vertretung von Firmen z.B. Fenster, Farbe, Designprodukte - Projektabwicklung von Handwerksfirmen (ja die kriegen auch inzwischen mehr) - Wirtschaft, Immobiliensektor (oder Bank) - Architekt, firmenintern (z.B. Flughafen, Shopkette oder ähnliches) usw usw Grenzgehen ist in, und es gibt eigentlich tausende Nischen, die man lukrativ füllen kann. Es geht nur darum, was will ich und wo will ich hin. Die Vorstellung, Projekte für einen Trennwandhersteller abzuwickeln (sorry FoVe lol) würde mich auf Dauer frustrieren. Genauso die Tätigkeit als Grossbauleiter mit 200 km + an Fahrten pro Tag, und das Ganze für 500-1000 Euro mehr im Monat. Da nehme ich lieber die Zeit, um zu leben oder bei der Familie zu sein. | |
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Ort: Wetzlar ![]() ![]() Beitrag Datum: 16.02.2011 Uhrzeit: 20:00 ID: 42594 | Social Bookmarks: Zitat:
![]() Ich glaub ja auch, dass dies eher für Brot und Butter gut ist. Wollte damit auch nur ausdrücken, dass es doch recht viele Nischen für Architekten gibt. Und dass ein Gehalt von 2000,-€ brutto zum "Leben zu wenig und zum Sterben zuviel" ist Mit einer solchen Gehaltsaussicht isses übrigens auch nicht einfach, an Familie zu denken. Die bekommst du damit nicht satt ![]() Wobei wir sicher nicht über die durchschnittlichen Gehälter von Architekten hier debattieren, die schon länger "im Geschäft" sind. Da dürften die Einkommen schon bedeutend höher sein. Was die Grossbauleiter anbelangt - das ist aber doch beinahe traditionell der Platz der Neueinsteiger. Ich sehs doch jeden Tag beim Aufmaß. Ist man als Architekt in einem großen namhaften Büro gelandet, dann zeichnet man erstmal Fliesenspiegel ohne Ende oder ist draussen auf der Baustelle und führt irgendwelche Leute von A nach B. Geändert von FoVe (16.02.2011 um 20:01 Uhr). Grund: Tüppfähler | |
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Hochschule/AG: Architekt ![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 16.02.2011 Uhrzeit: 20:27 ID: 42598 | Social Bookmarks: Zitat:
meistens sehr viel mehr als mit meiner Architektentätigkeit. Leider habe ich aber nicht Architektur studiert, um irgendeine Nische zu besetzen, sondern weil ich mich mit Architektur beschäftigen will, daher halte ich diese Nischenvorschläge immer für unangebracht (damit meine ich nun nicht Dich Martin, das hört man ja von allen Seiten). Ginge es nur ums Geld, würde ich mit meinem Titel ausschließlich in meinem Lehrberuf oder sonstwo arbeiten, aber Architektur ist nun unglücklicherweise sehr viel emotionaler als irgendeine Nische... | |
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![]() ![]() ![]() ![]() Beitrag Datum: 17.02.2011 Uhrzeit: 11:41 ID: 42605 | Social Bookmarks: Zitat:
Kommt immer auf die Unternehmensphilosophie an, ob sie Leute binden oder doch lieber sparen und tauschen wollen. Es gibt viele Grossbüros, die über Hierarchien der Projektleitung, Büroleitung und Partner gute Leute mit Gehaltsstufen binden. | |
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Man kann auch ohne Studium einiges erreichen. Ich amüsierte mich neulich über die Kitschreportage "Die Geissens" bei RTL 2 (das sagt alles, denke ich). Der Hauptakteur namens Robert Geiss (Mitte 40) ist in gewöhnlichen Verhältnissen groß geworden, hat Hauptschulabschluß und ist im Alter von ca. 20 Jahren bei dem Modelabel "Uncle Sam" eingestiegen. Damit hat er Karriere gemacht und das Ganze mit 29 verkauft. Seitdem lebt er als Multimillionär nur noch davon. Er meinte im Interview, als andere gerade von der Uni kamen und noch nichts verdient hatten, da hatte ich schon für den Rest meines Lebens genug verdient. Er läßt sich heute von Studenten in den Ferien den Rasen mähen. ![]() Extremes Beispiel, aber der Mann hatte Recht... | ||
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