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Arkham is on a distinguished road

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Datum: 19.07.2011
Uhrzeit: 17:42
ID: 44437



AW: Positives zur Jobsuche

#1 (Permalink)
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Ich komme hier sicher ähnlich negativ rüber wie Archiologe. Persönlich gesehen eigentlich unangebracht weil sich bei mir gerade einiges sehr gut entwickelt. Aber was mir bei den positiven Anmerkungen hier fehlt sind die Fakten. Misss, Cruiser, was ist denn für Euch positiv? Was sind für Euch angemessene Löhne nach Diplom/Master bei 1-3 Jahren Erfahrung? Cruiser klingt so das er gerade eingestiegen ist. Was erwartest Du in drei Jahren zu verdienen? Wieviele Stunden möchtest Du im Office dafür verbringen?
Du findest 20Euro brutto / freiberuflich (wäre es ein Angestelltenlohn, wäre ein Monats- oder Jahresbrutto genannt worden) selber nicht besonders, sagst aber im selben Post sehr generell das doch gerade alles prima läuft ??!

Jani1975 hat eine Job, prima das(!), und bekommt nach einer abgeschlossenen Ausbildung als Techn. Zeichnerin + Studium ein Einstiegsjahresgehalt 25800Euro das sich für sie gerade noch rechnet weil sie die Spritkosten nicht alleine tragen muss. Für die Standardperson die diese Sondersituation nicht hat vielleicht nicht möglich anzunehmen.

Vielleicht sind es nur geographische Gründe oder die Erwartungen sind so unterschiedlich. Ich probiere es mal von einer anderen Seite. Wenn man sein Studium fertig hat ist man eigentlich mehr oder weniger in dem Alter eine Familie zu gründen. Keines der genannten Einkommen würde eine Familie tragen, auch wenn der 2. Elternteil Teil- oder Vollzeit in derselben Preislage mitverdient. Deshalb wäre es wichtig zu hören was Ihr erwartet und inwiefern sich diese Erwartung mit der Realität deckt. Gracias!!

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Datum: 19.07.2011
Uhrzeit: 22:03
ID: 44438



AW: Positives zur Jobsuche

#2 (Permalink)
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Wie man von einem Gehalt als Architekt leben kann mag eine andere Frage sein. Allerdings höre ich in letzter Zeit öfter von ungewöhnlich "guten" Gehältern und schließe mich da auch der Meinung von "Cruiser" an.
Wenn wir uns alle immer selbst- bzw. gegenseitig einreden, dass wir eh keinen Job bekommen und wenn, dann sind die Gehälter sowiso schlecht, dann verlangen wir bei Vorstellungsgesprächen auch zu wenig, bekommen zu wenig - so eine Art "self fulfilling prophecy" und selbst kreierte Abwärtsspirale...

da ich in der CH arbeite kann ich allerdings bei den Gehältern auch nicht wirklich mitreden. Allerdings war das ja auch eine der von mir genannten Möglichkeiten...ins Ausland gehen.
Und hier kann man definitiv gut mit seinem Gehalt als Architekt leben und sicher auch eine Familie gründen...
Nur soviel zu der "Schwarzmalerei". Wenn man wirklich will gibt es sicher immer was zu tun und tolle Möglichkeiten in unserem Job.
Nur sich darauf auszuruhen, dass man eh nix findet ist ganz sicher eine der schlechteren Möglichkeiten...und bei dem "Mini Boom" sicher auch unangebracht. Immerhin ist arbeiten irgendwie ja auch noch eine Pflicht.

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Datum: 19.07.2011
Uhrzeit: 23:45
ID: 44441



AW: Positives zur Jobsuche #3 (Permalink)
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Hier im Thread ist vieles sehr subjektiv, sowohl im Positiven, als auch im Negativen. Zu manchen Angaben fehlen die weiteren Hintergrundinformationen/Bedingungen und eine längere Betrachtung, so daß man kaum bewerten kann ob es sich um einen durchweg guten oder schwierigen bzw. schlecht bezahlten Arbeitsplatz handelt.

Grundsätzlich ist es wichtig, daß man nicht den Kopf hängen läßt, selbstbewußt auftritt und bei Bewerbungsgesprächen sich so gut wie möglich verkauft. Von schlechten Nachrichten und Arbeitsmarktprognosen sollte man sich nicht die Laune verderben lassen und am Ball bleiben.

Man sollte allerdings auch nicht zu naiv sein und glauben, daß man etwas geschenkt bekommt, man schon alles Nötige weiß, alle plötzlich einen tollen Job haben oder man auf wundersame Weise einen besserbezahlten Job als alle anderen ergattert. Dazu gibt es im Bereich Architektur zuviel gute Konkurrenz und so manche Auftragslöcher. Sowieso gibt es irgendwo bei fast jedem Job noch einen versteckten Haken, den man aber erst später entdeckt.
Glück gehört wie immer Leben auch bei der Jobsuche dazu, aber bekanntlich ist das Glück ja mit den Tüchtigen.

In diesem Sinne viel Erfolg und langfristige Perspektiven allen Berufseinsteigern.

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Datum: 20.07.2011
Uhrzeit: 01:17
ID: 44442



AW: Positives zur Jobsuche #4 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von misss Beitrag anzeigen
Allerdings höre ich in letzter Zeit öfter von ungewöhnlich "guten" Gehältern und schließe mich da auch der Meinung von "Cruiser" an.
Wenn wir uns alle immer selbst- bzw. gegenseitig einreden, dass wir eh keinen Job bekommen und wenn, dann sind die Gehälter sowiso schlecht, dann verlangen wir bei Vorstellungsgesprächen auch zu wenig, bekommen zu wenig - so eine Art "self fulfilling prophecy" und selbst kreierte Abwärtsspirale...
Leider ist die Info über die ungewöhnlich "guten" Gehälter für keinen Leser, inkl. mir, hilfreich solange Du nicht definierst was Du unter einem ungewöhnlich guten Gehalt verstehst. Ich würde für die BRD sagen 3500Euro/Monat als Einstiegsgehalt und 4500Euro/Monat mit 3 Jahren Erfahrung (brutto, angestellt) sind ungewöhnlich gut. Was meinst Du? 20Euro / Std. freiberuflich oder 2000Euro/Monat brutto angestellt sind meiner Meinung nach inakzeptabel. (Alles bei 40 Std./Woche, 25 Tage Urlaub, geregeltem Überstundenausgleich und nach Möglichkeit 13. Gehalt,Region:Grossstadt, Job nicht über Vitamin B bekommen)

Die, u.a. meine, eher negativen Posts hier sind dazu da eine erlebte Realität wiederzuspiegeln ohne jemanden etwas einreden zu wollen. Es ist ehrlich, real und jeder kann daraus seine eigenen Rückschlüsse ziehen. Die einen mögen denken was für eine Looser/in, die anderen gut das mal zu hören. Erfunden ist da glaube ich nichts.

Zitat:
Zitat von misss Beitrag anzeigen
Wenn man wirklich will gibt es sicher immer was zu tun und tolle Möglichkeiten in unserem Job.
Nur sich darauf auszuruhen, dass man eh nix findet ist ganz sicher eine der schlechteren Möglichkeiten...und bei dem "Mini Boom" sicher auch unangebracht. Immerhin ist arbeiten irgendwie ja auch noch eine Pflicht.
Ich glaube nicht das sich hier jemand darauf ausruht das er eh nichts findet. Im Gegenteil: Die, die bereit sind darüber (auch negativ) zu berichten und diskutieren zeigen deutlich mehr Initiative und Pflichtbewusstsein als jemand mit einer "selber Schuld" Haltung.
Ich bin auch ins Ausland gegangen, definitiv wegen Geld aber auch wegen der Atmosphäre im Architekturbereich. In der BRD habe ich keine attraktive Alternative gefunden.

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Datum: 20.07.2011
Uhrzeit: 08:57
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AW: Positives zur Jobsuche #5 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Arkham Beitrag anzeigen
Cruiser klingt so das er gerade eingestiegen ist. Was erwartest Du in drei Jahren zu verdienen? Wieviele Stunden möchtest Du im Office dafür verbringen?
Einstieg halb/halb. Erstmal nur ein freiwilliges Praktikum und einen bezahlten Master.
Was ich in 3 Jahren erwarte? Ich wäre in 3 Jahren mit 3.700 glaube ich zufrieden. Sofern es sich steigert und irgendwann eine 4 vor dem Punkt steht.
Solange alles dabei bleibt, dass die 40h-Woche eingehalten wird. Für eine 4 vor dem Punkt kann man mE aber auch mal ein paar Überstunden machen, solange es sich im Rahmen hält.

Zitat:
Zitat von Arkham Beitrag anzeigen
Du findest 20Euro brutto / freiberuflich (wäre es ein Angestelltenlohn, wäre ein Monats- oder Jahresbrutto genannt worden) selber nicht besonders, sagst aber im selben Post sehr generell das doch gerade alles prima läuft ??!
Wo habe ich das geschrieben, dass ich das nicht besonders fände???
Da klare Aussagen gefordert sind: 20€ brutto finde ich einen angemessenen Stundenlohn für einen angestellten Einsteiger. Sicher sollte es nicht dabei bleiben, also die 4 vor dem Punkt sollte nach 5 Jahren schonmal drin sein!
Oder denke ich da immer noch zu klein?
Bin gespannt auf eure Meinungen!
__________________
"Ästethisches Gelingen richtet sich im wesentlichen danach, ob das Geformte den in der Form niedergeschlagenen Inhalt zu erwecken vermag"
(Adorno, 1970)

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Datum: 20.07.2011
Uhrzeit: 09:01
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AW: Positives zur Jobsuche #6 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Cruiser Beitrag anzeigen
Einstieg halb/halb. Erstmal nur ein freiwilliges Praktikum und einen bezahlten Master.
Was ich in 3 Jahren erwarte? Ich wäre in 3 Jahren mit 3.700 glaube ich zufrieden. Sofern es sich steigert und irgendwann eine 4 vor dem Punkt steht.
Solange alles dabei bleibt, dass die 40h-Woche eingehalten wird. Für eine 4 vor dem Punkt kann man mE aber auch mal ein paar Überstunden machen, solange es sich im Rahmen hält.
Ich finde deine Einstellung super, frage mich nur ob dein Anspruch in dem Sektor realistisch ist und von Erfolg gekrönt sein wird.

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Datum: 20.07.2011
Uhrzeit: 09:07
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AW: Positives zur Jobsuche #7 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von LaHood Beitrag anzeigen
Ich finde deine Einstellung super, frage mich nur ob dein Anspruch in dem Sektor realistisch ist und von Erfolg gekrönt sein wird.
Darauf bin ich auch gespannt. Ein Ziel ist es zumindest. Sobald die Aussichten dafür schwinden werde ich sicher darüber nachdenken die Stadt zu wechseln oder gar ins Ausland zu gehen. Ganz einfach.
Sobald ich die Chance habe woanders mindestens den gleichen Spaß an der Arbeit zu haben bzw. mindestens genauso zufrieden zu sein, dafür noch besser entlohnt werde, werde ich alles dafür tun diese zu nutzen.
Ich sehe es nicht ein 5 Jahre zu studieren und am Ende nur unwesentlich besser entlohnt zu werden, wie ein Gerüstbauer (nichts gegen Gerüstbauer, nur ein Beispiel aus der Baupraxis)
__________________
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Datum: 20.07.2011
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AW: Positives zur Jobsuche #8 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Cruiser Beitrag anzeigen
. Sicher sollte es nicht dabei bleiben, also die 4 vor dem Punkt sollte nach 5 Jahren schonmal drin sein!
Oder denke ich da immer noch zu klein?
Eher zu groß.

Eine 4 vorne nach 5 Jahren ist sehr, sehr optimistisch. Ich glaube, daß beinahe jeder Architekt mit einer 3 vorne nach 5 Jahren halbwegs zufrieden sein kann, zumindest wenn er nicht in der Bauleitung arbeitet.
Bei Einigen steht die 2 auch nach 10 Jahren noch vorne.
Wohlgemerkt Bruttomonatsgehalt für Vollzeitbeschäftigte.

Ein Vorschlag: Wir alle legen uns dieses Posting auf Wiedervorlage und treffen uns hier im Juli 2016 nochmal. Bin sehr gespannt.

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Datum: 20.07.2011
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AW: Positives zur Jobsuche #9 (Permalink)
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Ich bewundere euren Optimismus. Was ich zu wenig habe, habt ihr zuviel.

Vielleicht ist eure Einstellung auch richtiger. Wenns dann schlimmer kommt, hat man wenigstens vorher eine schöne "optimistische" Zeit gehabt. Jedenfalls könnt ihr die 4 schon mal vergessen, wie es Archimedes schreibt. Aber wer weiß: Alles ist möglich! Außerdem heißt der Thread ja "Positives zur Jobsuche" - da sind meine Erfahrungen wohl fehl am Platz.

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Datum: 28.07.2011
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AW: Positives zur Jobsuche #10 (Permalink)
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Völlige und absolute Zustimmung, Archimedes.
Die Arbeit des Architekten, dessen Aufgabe eigentlich "nur" das Zusammenführen der verschiedene Gewerke, das Vermitteln von Schnittstellen, das Moderieren mit den Hilfsmitteln "Zeichnung" und "Ausschreibung", das Auswählen von Dingen, ist, ist fachfremden oft schwer vermittelbar.
Berufanfänger denken, der Bauherr guckt auf die von ihnen in der Nachtschicht gezeichneten, wunderbar colorierten Pläne und staunt. Nein, er schiebte diese wortlos beiseite und fragt stattdessen, warum denn die Firma so ein teures Angebot gemacht hat. Es wäre also nicht weiter aufgefallen, wenn der Berufsanfänger völlig pragmatisch einfache Strichzeichnungen zusammengezimmert hätte, am Abend pünktlich+rechtzeitig nach Hause gegangen wäre und mit einer s/w-Darstellung die Büro-Nebenkostenrechung geschont hätte.

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Datum: 28.07.2011
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AW: Positives zur Jobsuche #11 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von leipziger Beitrag anzeigen
Völlige und absolute Zustimmung, Archimedes.
Die Arbeit des Architekten, dessen Aufgabe eigentlich "nur" das Zusammenführen der verschiedene Gewerke, das Vermitteln von Schnittstellen, das Moderieren mit den Hilfsmitteln "Zeichnung" und "Ausschreibung", das Auswählen von Dingen, ist, ist fachfremden oft schwer vermittelbar.
Berufanfänger denken, der Bauherr guckt auf die von ihnen in der Nachtschicht gezeichneten, wunderbar colorierten Pläne und staunt. Nein, er schiebte diese wortlos beiseite und fragt stattdessen, warum denn die Firma so ein teures Angebot gemacht hat. Es wäre also nicht weiter aufgefallen, wenn der Berufsanfänger völlig pragmatisch einfache Strichzeichnungen zusammengezimmert hätte, am Abend pünktlich+rechtzeitig nach Hause gegangen wäre und mit einer s/w-Darstellung die Büro-Nebenkostenrechung geschont hätte.
Zustimmung zum Leipziger Kollegen. Allerdings kenne ich das differenzierter:
Bei Akademikern und Schönzeichner-Architekturbüros hängt da eben das Ideal mit dran - die Löhne jedoch sind in diesen Büros meistens jedoch leider unterstes Niveau.
Büros hingegen die verstärkt als Dienstleister auftreten und vllt nicht dem Entwurfsideal hinterherhecheln können viel mehr umsetzen und Ihre Leute auch halbwegs anständig entlohnen.
Ich persönlich bin meistens sogar froh wenn eine schnelle s/w-Zeichnung dem Kunden vollkommen langt (und die tun es in Vorentwürfen wirklich!) - hübsch machen kann mans später immer noch.

Zur Detailierung: In meinem ersten Job wurde sehr viel Wert auf extrem sauber gezeichnete Pläne gelegt. Die sollten halt stimmen (so wie man sich das vorstellt und im Studium auch lernt) - da geht Zeit verloren und es kommt einem wie eine Beschäftigungstherapie vor. Dann kommt der Kunde und du darfst eh alles neu zeichnen weil er 50 Änderungen will.

In meinem jetzigen Job ist es sogar erwünscht "mal schnell" was zu skizzieren weil der Kunde morgen schon eine Antwort haben will. Da ist es dann sogar egal ob das Fenster nur ein weißes Kästchen mit nem Strich drin ist, alle Wände schwarz, Grobmöblierung. So zeichnet man z.B. locker ein komplettes MFH in 4h und kann pünktlich zum Feierabend gehen - ganz ohne Überstunden und Wochenendarbeit.

Eigentlich wage ich es sogar zu behaupten, dass das Studium teilweise, trotz vorhandener Praxisnähe, schlecht auf den Beruf vorbereitet. Mein persönlicher Vorteil hier war wohl dass ich sehr viel an Praktika und Studentenjobs hinter mir hatte und deshalb schon Erfahrung mit dem Beruf an sich mitbringen konnte. Die bunten Pläne aus dem Studium mache ich nur noch für Exposee und Wettbewerbe

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Datum: 28.07.2011
Uhrzeit: 16:08
ID: 44549



AW: Positives zur Jobsuche #12 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von ArchiLipsia Beitrag anzeigen
In meinem jetzigen Job ist es sogar erwünscht "mal schnell" was zu skizzieren weil der Kunde morgen schon eine Antwort haben will. Da ist es dann sogar egal ob das Fenster nur ein weißes Kästchen mit nem Strich drin ist, alle Wände schwarz, Grobmöblierung. So zeichnet man z.B. locker ein komplettes MFH in 4h und kann pünktlich zum Feierabend gehen - ganz ohne Überstunden und Wochenendarbeit.
Ja, so muß es oftmals laufen, wenn man am Ende was verdienen will, denn die pauschalen Punktzahlen nach HOAI für Ausschreibungen und Bauleitung reichen bei kleineren Projekten bis ca. 500.000 Euro Baukosten hinten und vorne nicht, so daß man sich in der Entwurfsphase Zeit zusammensparen muß, die man nachher unbedingt braucht um das Projekt ordentlich abwickeln zu können.


Zitat:
Zitat von ArchiLipsia Beitrag anzeigen
Eigentlich wage ich es sogar zu behaupten, dass das Studium teilweise, trotz vorhandener Praxisnähe, schlecht auf den Beruf vorbereitet.
Das ist keine gewagte Behauptung, sondern traurige Realität. Das sieht natürlich jeder Absolvent mit gutem Diplom oder Master erstmal anders und verlangt ein saftiges Einstiegsgehalt entsprechend anderen Akademikern.

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Datum: 29.07.2011
Uhrzeit: 10:39
ID: 44555



AW: Positives zur Jobsuche #13 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von ArchiLipsia Beitrag anzeigen

Zur Detailierung: In meinem ersten Job wurde sehr viel Wert auf extrem sauber gezeichnete Pläne gelegt. Die sollten halt stimmen (so wie man sich das vorstellt und im Studium auch lernt) - da geht Zeit verloren und es kommt einem wie eine Beschäftigungstherapie vor. Dann kommt der Kunde und du darfst eh alles neu zeichnen weil er 50 Änderungen will.
Vollkommene Zustimmung! Beschäftigungstherapie ist das richtige Wort.

Durch das CAD-Millimeter-Getue z.B. bei Baumeisterarbeiten geht wahnsinnig viel Zeit verloren. Dabei weiß man doch, daß hier der Zentimeter "Maurermaß" ist. Oftmals reicht dem Handwerker ungefähre Angaben. Der hat dann sowieso seine eigene Art zu arbeiten, beömmelt sich über die idiotische Pläne des Architekten, die nicht praxisnah sind. Skizzenartige Pläne sind da viel hilfreicher. Unsere offiziellen Planstände hatte oftmals eine Gültigkeit von vielleicht 2 Tagen, bis weitere Änderungswünsche eingefügt werden mußte. Da reicht meiner Meinung nach auch eine händische Korrektur auf dem ausgedruckten Plansatz. Alle Wochen sollten dann die wirklich ausgeführten Änderungen im CAD nachgetragen werden.

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Datum: 29.07.2011
Uhrzeit: 23:38
ID: 44564



AW: Positives zur Jobsuche #14 (Permalink)
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Zitat von ArchiLipsia Beitrag anzeigen
Zur Detailierung: In meinem ersten Job wurde sehr viel Wert auf extrem sauber gezeichnete Pläne gelegt. Die sollten halt stimmen (so wie man sich das vorstellt und im Studium auch lernt) - da geht Zeit verloren und es kommt einem wie eine Beschäftigungstherapie vor.
Jup, ist klar. Kenne viele Büroleiter die von einer Arbeitsweise wie in den USA träumen - fast alles in Blocks vorgefertigt, man nimmt immer den gleichen Raster, schmeißt die gleiche Blocks rein, macht sich an der Fassade bissl und hoopsla, fettisch ist das Hochhäusle .

Aber nein, wir müssen alles neu erfinden. Dann sind die Bilanzen im Popo... und jeder tut so überrascht rüberkommen..

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Datum: 20.07.2011
Uhrzeit: 14:07
ID: 44454



AW: Positives zur Jobsuche #15 (Permalink)
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Zitat:
Zitat von Archimedes Beitrag anzeigen
Bei Einigen steht die 2 auch nach 10 Jahren noch vorne.
Wohlgemerkt Bruttomonatsgehalt für Vollzeitbeschäftigte.
Eindeutiger Fall von selbst Schuld.
Wenn Einsteiger in diversen Firmen sogar schon mit einer 3 vorn anfangen, dann würde ich nach 10 Jahren mit einer 2 vorn MINDESTENS das Büro wechseln.
Sowas ist Ausbeutung. Ein Freund von mir arbeitet für das Geld hier "nur" als Tischler (8 Jahre Berufserfahrung)!

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