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neu-berliner: Offline
Beitrag Datum: 18.10.2012 Uhrzeit: 21:17 ID: 48282 | Social Bookmarks: hallo! ich habe demnächst ein vorstellungsgespräch hier in berlin und nehme an, dass es auf eine freie mitarbeit hinauslaufen wird... nun war ich bisher nur als angestellter tätig und habe keine erfahrungswerte für eine freie mitarbeiter... was ist realistisch für berlin (für jemanden mit 3 jahren berufserfahrung)? kann mir jemand diesbezüglich weiterhelfen? |
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Jochen Vollmer: Offline
Ort: Kassel Beitrag Datum: 19.10.2012 Uhrzeit: 11:22 ID: 48284 | Social Bookmarks: Du solltest noch das angestrebte Tätigkeitsfeld nenen. Bauleitung? Wettbewerbe? Entwurfs- und Ausführungsplanung? ein projket in allen Phasen betreuen? etc. Wie ist die Versicherungsfrage geklärt? Haftest du oder der AG? In der Regel gibt es dabei erhebliche Honorarunterschiede.
__________________ jochenvollmer.de |
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neu-berliner: Offline
Beitrag Datum: 19.10.2012 Uhrzeit: 11:50 ID: 48286 | Social Bookmarks: Zitat:
noch weiß ich nicht, wie die versicherungsfrage sein wird- ich nehme an, dass diese sich im vorstellungsgespräch herauskristallisieren wird. wie gesagt, habe bisher immer nur als angestellter gearbeitet und daher ist dieses art von beschäftigung absolutes neuland für mich. es geht derzeit auch nicht aus der stellenanzeige hervor, da "angestellte/freie mitarbeiter" gesucht werden. was sollte man in den stundensatz alles einkalkulieren? ich will nicht über den tisch gezogen werden... | |
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 19.10.2012 Uhrzeit: 15:50 ID: 48289 | Social Bookmarks: Zur Frage der Haftung von freien Mitarbeitern gab es kürzlich hier einen aktuellen Hinweis: Detailansicht - Architektenkammer NRW. Ich würde immer darauf hinwirken, dass ich über die Bürohaftpflicht mitversichert bin. Es ist reine Theorie, sich über das Honorar selbst abzusichern. Das reicht normalerweise kaum für eine seriöse Sozialversicherung (Krankenkasse, Versorgungswerk, etc.). [Edit]: Der Text der AK NRW empfiehlt freien Mitarbeitern, die Haftung über die Bürohaftpflicht des AG vertraglich festschreiben zu lassen. T. |
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 19.10.2012 Uhrzeit: 18:13 ID: 48290 | Social Bookmarks: Zitat:
Wenn man diese zusätzlichen Kosten erst mal beiseite lässt (ggf. bekommst Du einen Arbeitsplatz gestellt), muss Dein Netto-Stundenlohn (ohne MwSt.) in der Regel ca. 1,5 x so hoch sein wie Dein Brutto-Stundenlohn als Angestellter. Wenn Du Dich also auf eine Stelle bewirbst, die mit 2.700 EUR/Monat als Angestellter vergütet werden würde, solltest Du als freier Mitarbeiter bei 160 Std./Monat nicht deutlich unter einen Stundenlohn von (2.700x1,5):160=25 EUR/Std. netto gehen, sonst legst Du nur drauf. Netto heißt hier, es kommen in Deiner Rechnung noch 19% MwSt. drauf. T. | |
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personal cheese: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 19.10.2012 Uhrzeit: 18:27 ID: 48291 | Social Bookmarks: Wobei in der Rechnung Urlaub und Krankheit nicht berücksichtigt sind. Dann wären es eher 140-145 h/ Monat, oder? |
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 19.10.2012 Uhrzeit: 18:34 ID: 48292 | Social Bookmarks: Zitat:
Mal im Ernst: In eine seriöse Rechnung gehört das natürlich rein. Aber ich denke nicht, dass AG dies in angemessener Weise je berücksichtigen. Das sind alles die Nachteile, wenn man als Freier arbeitet. Urlaub machen heißt: Einkommensverzicht + Urlaubskosten. So siehts einfach aus. T. | |
Social Bookmarks: Meine einfache Faustformel für den Stundenlohn eines freien Mitarbeiters war immer Bruttomonatsgehalt eines vergleichbaren Angestellten / 100 = Nettostundensatz des Freien. Dann liegst Du bei dem genannten Beispiel bei 27,00 €uro/Stunde zzgl. MwSt.. Ist nur eine näherungsweise Ermittlung, aber damit kann man jedenfalls nie ganz daneben liegen. Das es soviele Freie Mitarbeiter gibt liegt daran, dass sich kaum einer korrekt mit der Stundensatzkalkulation beschäftigt und massenweise Leute für 15 Euro teilweise weniger pro Stunde als "Selbständige" arbeiten gehen. Würden mehr Freie seriös kalkulieren, gäbe es sicherlich mehr Festangestellte mit auskömmlichen Gehältern, da die Freien dann insgesamt uninteressanter wären. Wer für unter 18 Euro zzgl. MwSt. pro Stunde als freier Mitarbeiter dauerhaft arbeitet, tut dies aus Alternativlosigkeit, denn das entspricht einem Angestelltengehalt von 1.800 Euro (brutto) und weniger bei gleichzeitig schlechterer Absicherung. | |
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Tom: Offline
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Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 19.10.2012 Uhrzeit: 19:15 ID: 48294 | Social Bookmarks: @Archimedes: Das ist eine sehr schöne & einfache Faustformel, die ein wenig Luft für Kranksein, Urlaub und Spezialkosten enthält! Dafür müsste es einen Sonderpreis geben. Wir arbeiten dran ... T. |
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neu-berliner: Offline
Beitrag Datum: 19.10.2012 Uhrzeit: 20:10 ID: 48295 | Social Bookmarks: Danke für die ganzen Infos! Ich habe heute auch bei meiner Krankenversicherung, beim Versorgungswerk der Architektenkammer sowie beim Finanzamt angerufen bezüglich 'Freier Mitarbeit'. (Wobei das Finanzamt eher für Verwirrung gesorgt hat als für Aufklärung.) Ich frage mich, was ein freier Mitarbeiter im Durchschnitt im Raum Berlin bekommt. Auf der Seite der Architektenkammer Berlin sind keine Werte zu finden. Ich kenne in Berlin bisher leider keine Architekten, die mir sagen können, dass man mit 3-4 Jahren Berufserfahrung so und soviel als freier Mitarbeiter oder als Angestellter verlangen sollte. Ich kann schlecht süddeutsche Arbeitslöhne in Berlin ansetzen... |
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Ort: Berlin Beitrag Datum: 19.10.2012 Uhrzeit: 21:15 ID: 48296 | Social Bookmarks: Die ich kenne bekommen so 20-25 Euro/h. Aber wie oben geschrieben hängt das ja auch sehr von deiner Qualifikation und dem was du machst ab. Geht es eher Richtung Projektleitung oder Bauzeichnertätigkeit? Eher Bauleitung oder Wettbewerbe? |
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neu-berliner: Offline
Beitrag Datum: 19.10.2012 Uhrzeit: 21:22 ID: 48297 | Social Bookmarks: @ personal cheese: LP1 bis einschließlich LP5, also hauptsächlich als Entwurfsarchitekt, jedoch kommt noch wie gesagt die Ausführungsplanung hinzu... |
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personal cheese: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 19.10.2012 Uhrzeit: 21:38 ID: 48298 | Social Bookmarks: Ich habe natürlich keine Marktrecherche gemacht und kann dir anhand von Leistungsbildern den passenden Stundenlohn ausrechnen. Der o.g. Rahmen sollte aber ungefähr hinkommen, da die Leute auch ungefähr das gemacht haben, was du da nennst. |
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Ha22: Offline
Ort: München Beitrag Datum: 28.10.2012 Uhrzeit: 18:11 ID: 48346 | Social Bookmarks: Schon verrückt wenn man manche der Zahlen hier liest. Auch ich als (unerfahrener) Student kann mir vorstellen was es bedeutet für 15 Euro brutto die Stunde zu arbeiten (gerade wenn man in einer Großstadt wohnt). Bei allen Versicherungs- und Steuerkosten bleibt da vermutlich nicht mehr viel übrig. |
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Christo: Offline
Beitrag Datum: 29.10.2012 Uhrzeit: 10:39 ID: 48357 | Social Bookmarks: Ich halte die Faustformel für deutlich zu niedrig angesetzt. Wenn ich kalkuliere, komme ich auf einen Stundensatz von 35,60 € um 2700 € Angestelltenbruttogehalt zu entsprechen. Dabei geh ich von 148 Stunden je Monat einer Projektstundenzahl von 80% aus - und das ich praktisch scheinselbstständig arbeite und keinen eigenen Rechner, Software, etc. habe und auch unterhalten muss. Von einer Haftung mal ganz abgehen. Wenn ich Erholungspausen, Krankheit und Zeiten, die ich für Akquise und Gemeinstunden nicht einkalkuliere, bin ich zwar billiger aber auch schön blöd. Kein seriöses Büro würde so kalkulieren. Real müsste man um wirklich die gleiche Leistung eines mit 2700 € Angestellten zu erhalten eher 46,50 € nehmen. Und jedes Büro das sich die Mühe machen würde seine Kosten richtig zu kalkulieren wüsste auch, dass ein freier Mitarbeiter das auch wert ist. |
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