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dk0815: Offline
Ort: Karlsruhe Beitrag Datum: 17.12.2012 Uhrzeit: 18:33 ID: 48768 | Social Bookmarks: Hallo zusammen, die Frage, die mich momentan beschäftigt ist folgende: Kann ich als angestellter Architekt jemals 2000€ oder mehr netto verdienen oder muss ich mich zwangsläufig selbständig machen. Da ja in Deutschland nirgends so totgeschwiegen wird, wie beim Gehalt und wenn dann auch noch mit Brutto-Netto gespielt wird, hier mal die harten Fakten. 2000€ netto, männlich, Steuerklasse I, in Baden-Württemberg würde bedeuten: Monatseinkommen von rund 3340€ Brutto oder eine Jahreseinkommen von rund 40.000€ Brutto (bei 12 Monatsgehältern; mit allem was darüber hinausgeht plane ich schon gar nicht mehr, da sog. "individuelle Leistungsprämien" oft fragwürdig sind und Urlaubs-/Weihnachtsgeld sowieso freiwillig) Werde das Ganze mal an meinem eigenen Beispiel etwas ausführen. Bin seit rund 6 Jahren von der Uni weg. Seither angestellt in mehreren Büros. In den letzten beiden (1 x fünf Mitarbeiter, 1x >15 Mitarbeiter) lag die Bezahlung jeweils bei 2500€ brutto, macht in etwa 1580€ netto. Aufgabengebiet war in der Regel Lph. 5-7; im größeren Büro gabs noch nen Teamleiter, im kleineren mehr oder weniger selbständig dem Chef zugearbeitet. Die Leute, die ich kenne, die in etwa die gleiche Berufserfahrung haben verdienen in etwas das Gleiche, evtl. mal 200€ mehr. Jemanden der 3000€ oder mehr Brutto verdient habe ich in meiner Altersklasse noch nie getroffen (auf bei Leuten nicht, die nahezu unabkömmlich in ihren Büros geworden sind). Da frage ich mich also, was ist da los ? Bin nur ich leicht auszubeuten /ein schlechter Verhandler, oder wo sind die Perpektiven ? Würde mich freuen mal ein paar "ehrliche" Einschätzungen zum Thema zu bekommen. Gruss Daniel |
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Social Bookmarks: Aber diesen Thread kennst Du?: http://www.tektorum.de/studium-beruf...er-2012-a.html Also, dass so bei einer Berufserfahrung von 5 Jahren zwischen 2.300 - 3.000 Euro (brutto) an angestellte Architekten gezahlt werden, so kenne ich es auch. Bauleiter bekommen meist noch ein wenig mehr. Diese Zahlen haben sich in den letzten 5 Jahren kaum verändert. Sicherlich werden es in einigen Jahren auch 3.500 Euro (brutto) sein, aber das wird hauptsächlich die Inflation verursachen. Als angestellter Architekt wird es sehr schwer auch mit 10 Jahren Berufserfahrung nach heutigen Verhältnissen deutlich über 3.000 Euro (brutto) zu kommen. Selbständig kannst Du natürlich mehr verdienen, aber die Risiken, der Einsatz und die Verantwortung sind deutlich höher und Du brauchst mind. 3 Jahre um dich vom Gehalt bei vergleichbarer Stundenzahl über das Angestelltengehalt zu bringen. Am Anfang kann es sogar deutlich weniger sein. | |
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dk0815: Offline
Ort: Karlsruhe Beitrag Datum: 18.12.2012 Uhrzeit: 13:12 ID: 48785 | Social Bookmarks: Hallo Archimedes, den alljährlichen Gehälterthread kenne ich. Wollte es aber mal konkret auf den Punkt bringen. Habe den Eindruck, daß diese Infos einfach nicht richtig rüberkommen/wollen. Wenn ich mich in letzter Zeit mit fachfremden Leuten darüber unterhalten habe, erntete ich nur ungläubiges Kopfschütteln. Wie mir scheint ist Volkes Meinung wohl eine ganz andere. Wahrscheinlich sehr stark geprägt von der Inhabergeneration der heute 50-60 jährigen, bei denen es in der Regel zumindest zurückliegend richtig gebrummt hat. Für mich war auch immer verblüffend, daß diese Dinge eigentlich auch nie geglaubt werden, wenn man sich mit z.B. Praktikanten (egal Studenten oder Schüler unterhält). Für die ist ja immer alles ganz toll im Büro "super Leute", "super Aufgaben". Ist ja auch interessant mal ein bisschen rein zuschnuppern. Nur sich mal mit den tatsächlichen Perspektiven des Berufs/ Berufsalltags auseinander zu setzen findet wohl nicht so statt. Ich weiß nicht ob ich es vor Jahren geglaubt hätte. Oft sitzt man ja als Student, größtenteils vielleicht unabsichtlich auf dem hohen Ross, daß man denkt, der oder die hat halt nichts drauf und man selber wird es schon besser können, wenn einem mal ansatzweise eine desillussionierte Geschichte zu Ohren kam. Hätte mir aber gewünscht auch mal solche Hinweise zu bekommen, da Weichenstellungen zu diesem Zeitpunkt einfach viel einfacher sind. Zwar heißt es immer so schön "es ist nie zu spät", dennoch wird es viel schwieriger wenn sich eine gewisse Frustration und Perspektivlosigkeit schon durchgesetzt hat. Bin mal auf weitere Äußerungen gespannt. Gruss Daniel |
Social Bookmarks: Zitat:
Ich kenne recht viele Architekten, die 50 und älter sind. Der älteste Aktive ist 83. Da gibt's auch große Unterschiede und keineswegs geht's da allen finanziell gut, obwohl sie in den letzten 40 Jahren auch Boomphasen erlebt haben und viel gearbeitet haben. Manche müssen einfach bis 70 arbeiten, weil die Rente sonst nicht reicht. Andere können sich mit Mitte 50 schon etwas zurücklehnen und arbeiten noch gerne etwas länger. Der Kollege mit 83 war in seinem Leben ca. 55 Jahre selbständig und hatte zeitweise das größte Büro in unserer Region. Er hat Dutzende von Projekten im zweistelligen Millionen-DM-Bereich geplant und abgewickelt. Sein Büro hat er vor einigen Jahren aufgegeben. Trotzdem kümmert er sich heute noch um kleinste Bauanträge und kann einfach nicht abschalten. Ich glaube zwar, dass er finanziell abgesichert ist, aber von ausschweifendem Luxus oder ausgeprägtem Wohlstand keine Spur. | ||
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dk0815: Offline
Ort: Karlsruhe Beitrag Datum: 30.12.2012 Uhrzeit: 13:54 ID: 48896 | Social Bookmarks: Hallo Archimedes, "Als angestellter Architekt wird es sehr schwer auch mit 10 Jahren Berufserfahrung nach heutigen Verhältnissen deutlich über 3.000 Euro (brutto) zu kommen." Wie kann sich denn deiner Meinung nach ein Gehalt eines angestellten entwickeln ? Tatsächlich gibt es ja doch einige die zwischen 40 und 50 und angestellt sind. Was ist dann mit denen ? Oder haben die alle gutverdienende Ehefrauen.... Aus deinen Beiträgen lese ich heraus, daß du selbständig bist, wie bist du es denn angegangen und hat es ich bisher gelohnt ? Gruss Daniel |
Social Bookmarks: Zitat:
Uni, FH oder Ausbildung - welche Fächer bringen die höchsten Löhne? - SPIEGEL ONLINE Da gehts um die Durchschnittsnettolöhne für ein ganzes Berufsleben. Viele Ü40-Architekten haben kaum Alternativen und bleiben auf den angestammten Stellen bei gleichem Gehalt sitzen. Es strömen zuviele Junge nach, die sofort und gerne den Arbeitsplatz übernehmen, wenn die "Alten" zucken. Natürlich fehlt die Berufserfahrung, aber die ist ja hauptsächlich in den LPHs 5-8 gefragt und da kann man noch eine Weile nen alten Hasen nebenher laufen lassen. Zitat:
Zitat:
Das muss man sehr differenziert betrachten: mehr Freizeit: nicht gelohnt weniger Verantwortung: nicht gelohnt flexiblere Zeiteinteilung: teilweise gelohnt Träume umsetzen: teilweise gelohnt Anerkennung: gelohnt eigene Zufriedenheit: meistens gelohnt sich ungerecht behandelt fühlen: meistens gelohnt das Bauen und Planen was einem selbst gefällt: teilweise gelohnt Lerneffekt: sehr gelohnt wissen was man will: gelohnt interessante Leute kennenlernen: gelohnt Finanzen: am Anfang definitiv nicht gelohnt, mittlerweile gehts besser, aber noch nicht sorgenlos ..... Ich bin mir sicher, dass Jemand der mal halbwegs erfolgreich selbständig war trotzallem nie mehr zurück in ein Angestelltenverhältnis möchte. | ||||
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