Y.K
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Datum: 21.02.2013
Uhrzeit: 14:33
ID: 49542



Einstieg als "Alt-Absolventin" - wie?

#1 (Permalink)
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Hallo, ich bin neu hier, obwohl ich schon einige Zeit immer mal wieder reingeschaut habe .

Ich hoffe, dass ich ein paar Ratschläge hier bekommen kann, weil ich recht unsicher bin, wie ich meine Situation angehen soll.

"Alt-Absolventin", soll heißen abgeschlossenes Architekturstudium - Dipl.-Ing. ohne Berufserfahrung, da direkt der Nachwuchs unterwegs war, das war 2004.

Vor Beginn des Studiums hab ich ne Ausbildung als Bauzeichnerin gemacht. Ich habe die letzten zwei Jahre als Sekretariatskraft in ner RA-Kanzlei gearbeitet (12 Std.) und möchte jetzt zusehen, was ich mir damals noch nicht einmal vorstellen konnte, irgendwie in den Architekturbereich einzusteigen. Ich hab halt echt gemerkt, dass mir das auf Dauer echt zu langweilig wird.

Mein Zeitkontingent bleibt mit zwei Kindern, eins noch im Kiga, natürlich beschränkt, da unsere Familien nicht in der Nähe wohnen (sind aber beide bis nachmittags 16 Uhr versorgt, nur nicht jeden Tag)

Meine Fragen nun:
Wie stell ichs an? Wie verkauf ich mich? Ich bin aus allem raus, nur wo fang ich an, mit dem Wieder-Reinkommen? Was ist mit CAD? Ich habe damals als eine der ersten mit der Bearbeitung mit CAD, d.h. für mich SPIRIT 10, angefangen, aber das ist ja alles überholt. Ganz davon abgesehen, dass SPIRIT auch nicht allzu verbreitet ist. Womit bewerbe ich mich, mit Studienprojekten?

Gibt es hier jemanden, der jemandem wie mir etwas raten kann? Bin dankbar für jegliche Anregung...

Danke!

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Beitrag
Datum: 23.02.2013
Uhrzeit: 15:54
ID: 49556



AW: Einstieg als "Alt-Absolventin" - wie?

#2 (Permalink)
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Hallo Y.K.

ich würde mich zuerst an deine zuständige Kammer wenden. Gut möglich, dass die ein Seminar für Wiedereinsteiger machen oder sonst wie beraten. Die Bayrische macht z.B. 2x im Jahr so eine Art Infotag.
Zum Thema Softwareschulung kann ich dir leider nicht raten, bei uns bietet der BDLA da öfter was an. Schau doch bei deinem Berufsverband vorbei.

Per se kannst du dich nur mit Studienprojekten bewerben. Ich würde dir empfehlen, sie auf einer eigenen Webseite darzustellen. Kenne einige, die damit gute Erfolge hatten. Eine Freundin von mir hat da noch Fotografien, Skizzen hinzugenommen und sich bisschen dargestellt. Man kann recht preiswert Webspace erwerben, ohne, dass da "jimdo" oder so was in der Adresse steht.

Im Bereich Architektur werden ja sehr häufig Absolventen gesucht, das ist unkomplizierter als bei uns. Manchmal bringt auch ein Gesuch was oder einige Initiativbewerbungen. Eine Initiativbewerbung ist keine Blindbewerbung!

LG

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Beitrag
Datum: 24.02.2013
Uhrzeit: 12:37
ID: 49557



AW: Einstieg als "Alt-Absolventin" - wie? #3 (Permalink)
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Halte deine Chancen für sehr schlecht. Sorry! Gerade weil es viele "frische" Architekturabsolventen gibt, die auf den Markt strömen. Wenn jemand keine Beruferfahrung hat und bereits 9 ! Jahre aus dem Beruf ist, wird er wohl keinen Job in dieser Branche mehr finden. Ein Freund von mir hat 2 Jahre Berufserfahrung, danach 5 Jahre branchenfremd gearbeitet und bekommt keinen Job mehr! Vielleicht kriegst du noch einen Job als Bauzeichner, weil du eine Berufsausbildung dazu hast, aber als "Architekt" sehe ich schwarz!

Die Architektenkammer als Ansprechpartner kannst du nach meinen Erfahrungen vergessen. Jedenfalls wenn es darum geht, Leute zu helfen, wieder in den Beruf zu kommen. Kannst natürlich auch Computerkurse besuchen, aber das wird dir nix helfen. Versuche doch etwas anderes zu machen in deinem letzten jetzigen Job.

Jetzt werden wieder mache sagen, warum hast du ihr den nicht ein paar Hoffnungen gemacht? Es könnte doch auch anders passieren! Ich spreche so wie es ist und versuche nichts zu beschönigen. Das kostet nämlich nur Lebenszeit, wenn man einer Sache hinterher läuft, die unrealistisch ist!

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Beiträge: 70
metalbau: Offline


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Beitrag
Datum: 25.02.2013
Uhrzeit: 17:01
ID: 49575



AW: Einstieg als "Alt-Absolventin" - wie? #4 (Permalink)
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hallo y.k,

dein fall hat gewisse paralllele mit meiner eigener situation.

ich habe 2006 diplomiert und nach einigen monaten in einer planungsbüro,
wo ich fast nur protokolle gemacht habe, habe ich die "geniale" idee, mit einer doktorabeit zu beginnen.
als ich nach 3 jahren festgestellt habe, dass die uni keine richtige arbeitsstellen anzubieten hat, habe ich mich entschieden, aus der akademischen illusion auszusteigen.

ich habe umsonst wettbewerbe gemacht, unterbezahlt als praktikant gearbeitet, alle mögliches gemacht und manchmal sogar verhungert!
aktuell bin ich freiberuflich tätig und arbeite als freier mitarbieter mit einer kleinen architekturbüro. daneben mache ist ganz selbständig kleine aufmassarbeiten oder genehmigungsfreie planungen (z.b. schrebergärten).
im moment sieht bei mir ein bisschen besser aus, das leben ist immer noch sehr schwierig, aber ich habe vor, diesem jahr den antrag an das architektenkmmer zu stellen, damit ich vorlageberechtigung kriegen kann.

wenn du wirklich als architektin arbeiten willst - liebe kollegin - du musst zuerst diese arbeit wirklich lieben! du muss alles mögliches machen um grundsätzliche berufserfahrungen hin und her abzholen.
alle werden dir sagen: "mach was anderes, als architektin hast du keine chancen!"
du wirst diese aussagen ignorieren und nur deinem herz zuhören und weiteres machen, keine ausstellung verpassen, bücher lesen, an architektur denken.

nur so wirst du in diesem schwierigen beruf überleben. wenn du, ähnlich wie ich bist, wenn architektur ein unersetzliches teil deiner person ist, und die liebe für deine arbeit
dir so wichtig ist wie dein eigenes leben.

ich glaube, ich habe gar nicht übertriebenes gesagt!

allerdings du muss auf jeden fall ein MINDESTENS EIN CAD-PROGRAMM WIE DEINE TASCHEN KENNEN.
ich empfehle dir persönlich Archicad oder Allplan Nemetchek.

ich wünsche die von herzen viel glück!

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Ort: Kiel
Hochschule/AG: Architekt

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Beitrag
Datum: 25.02.2013
Uhrzeit: 18:30
ID: 49577



AW: Einstieg als "Alt-Absolventin" - wie? #5 (Permalink)
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Zitat:
...die liebe für deine arbeit dir so wichtig ist wie dein eigenes leben.

ich glaube, ich habe gar nicht übertriebenes gesagt!
Na vielleicht schon etwas pathetisch.

"Als Architektin arbeiten" das ist ein weites Feld. Ich sehe das nicht so
negativ wie Dipl.-Schwarzseher Archiologe. Zugegeben, es gibt zu viele
Absolventen/Architekten, es gibt aber auch sehr viele Architekturbüros, die
gute Leute suchen, die eben nicht nur Weltallerbestentwürfe machen wollen,
sondern vielleicht auch einen Plan in Rechnungswesen, Sekretariatsarbeit,
Büroorganisation usw. haben. Ein Architekturbüro ist doch am Ende auch nur
ein Betrieb. Der feine Strich mit edlem Pinsel ein eher seltenes Ereignis.
Insofern sähe ich als Arbeitgeber Deine RA Tätigkeit für mich eher von
Nutzen. Das solltest Du herausstellen, denn das sind die Dinge die
Architekten im Regelfall hassen.
Das Gleiche gilt für die Bauzeichnerlehre, die Qualität und Schönheit von
Zeichnungen hat unter der Quasiabschaffung dieses Berufs arg gelitten.
Ich hätte keine Angst vor Deiner Anstellung, im Gegenteil Dein Lebenslauf
spricht eher für Dich, und vor den fachlichen Anforderungen solltest Du auch
nicht zu viel Angst haben, das lernt man sowieso nie

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