Registrierter Nutzer Registriert seit: 01.08.2010
Beiträge: 199
bimfood: Offline
Beitrag Datum: 15.03.2013 Uhrzeit: 18:15 ID: 49732 | Social Bookmarks: Die ersten kleinen Projekte sind da, die ersten Kontakte sind enstanden und offenbar "belastbar" und ausbaufähig, sodass eine "glaubwürddige" Perspektive besteht sich selbstständig zu machen. Gleichzeitig reicht das was für den Moment da ist noch nicht vollständig aus um gänzlich aus eigenen Stücken gut zu Leben. Die Stimmung bei dem ein oder anderen potentiellen Partner ist auch ähnlich. Stellt sich die Frage wie es anzugehen ist. Wie die Phase des Überganges zum eigenen Büro gestaltet wird. Dazu würden mich Erfahrungsberichte Interessieren. |
| |
|
Registriert seit: 22.02.2005
Beiträge: 2.336
Kieler: Offline
Ort: Kiel
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 15.03.2013 Uhrzeit: 18:23 ID: 49733 | Social Bookmarks: wir haben uns aus der freien Mitarbeit heraus immer weiter verselbständigt, füllen aber auch heute noch Lücken mit Zuarbeit. Da man ja bei eigenen Projekten immer in Vorleistung geht, ist es schwer ohne Kapital einfach so ein Büro zu starten. Räume, Versicherungen, Hardware, Software usw. verursachen von Anfang an Kosten, nicht erst wenn die erste Rechnung bezahlt wird. Danach haben wir eigentlich jahrelang unsere Überschüsse (wenn es denn welche gab) wieder in die Ausstattung des Ladens gesteckt. Geld haben wir dafür nicht aufgenommen, das hat eigentlich ganz gut geklappt. |
Social Bookmarks: Ich habe am Anfang schon etwas Fremdkapital gebraucht, welches ich allerdings innerhalb der ersten 18 Monate meiner Selbständigkeit voll zurückzahlen konnte. Ich kann nur sagen, dass die wichtigsten Dinge gute Laune, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Durchhaltevermögen und nicht zu vergessen auch eine Portion Glück gewesen sind, die mich durch die ersten Jahre gebracht haben. | |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 02.01.2009
Beiträge: 615
Archiologe: Offline
Beitrag Datum: 16.03.2013 Uhrzeit: 11:53 ID: 49735 | Social Bookmarks: Über welche Summe sprechen wir dabei? Eigentlich sollte doch jeder ein bißchen gespart haben. Oder ist es >20.000 Euro? |
Social Bookmarks: Zitat:
Außerdem wie spart man als Architekt??? Zumindest wenn man sich privat auch was aufbaut (also Haus, Familie, etc.) wird es mit Rücklagen schwierig. | ||
Registrierter Nutzer Registriert seit: 01.08.2010
Beiträge: 199
bimfood: Offline
Beitrag Datum: 16.03.2013 Uhrzeit: 22:56 ID: 49742 | Social Bookmarks: Danke für die Antworten. Die "Kieler-Methode" gefällt mir. Ich stelle mir einen langsamen Einstieg vor. Während der ersten Zeit auch noch für andere Büros als freelancer zu arbeiten. Kontankte diesbezüglich sind hinreichend vorhanden. In kleinen Schritten eigene kleine Projekte bearbeiten, die auch langsam eintrudeln. NUR: Wie fängt man sie, die dicken Fische. Einfach anrufen und nach einem Auftrag fragen? Eine Idee ausformulieren und Klinken putzen gehen? ...? |
Social Bookmarks: Zitat:
Auf die etwas "dickeren Fische" mußt Du evtl. die ersten 2-5 Jahre warten, denn Du mußt Dich wohl erstmal an kleineren Projekten beweisen und Dich "hocharbeiten". Warum sollte Jemand einem jungen und unerfahrenen Architekten eine große Investition anvertrauen, wenn es Land auf, Land ab genügend Büros mit nachgewiesener Erfahrung gibt? | ||
Registriert seit: 22.02.2005
Beiträge: 2.336
Kieler: Offline
Ort: Kiel
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 17.03.2013 Uhrzeit: 11:38 ID: 49744 | Social Bookmarks: seh ich auch so, große Fische folgen den Kleinen, machmal ist es sogar die gleiche Familie |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 02.01.2009
Beiträge: 615
Archiologe: Offline
Beitrag Datum: 02.04.2013 Uhrzeit: 15:48 ID: 49830 | Social Bookmarks: Aus einem anderen Forum habe ich mal diesen Erfahrungsbericht von "gtmi" hierher kopiert. Scheint u.a. eine schlüssige Aufzählung der Kosten eines 1-Mann-Büros zu beinhalten: Zitat:
| |
Social Bookmarks: Guter Beitrag, den Archiologe hier kopiert hat. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass die Zahlen passen können, wenn auch bei Jedem die Situation etwas anders aussieht. Die angegebene Einkommenssteuer ist z.B. echt gering. Liegt im Fall von gtmi mit Sicherheit an der Steuerklasse und den 3 Kindern. Ansonsten wird es nämlich schnell mehr und netto bleibt weniger. Auch Architektenhaftpflicht und Büromiete erscheinen mir recht günstig, aber auch das kann sein. Mit normalen Arbeitszeiten und als Einzelkämpfer sind die geposteten Mittelwerte noch recht gut. Wie man sieht, wird man nicht reich davon, aber man kann eine Familie ernähren und zufrieden sein. Es gibt viele alleinarbeitende Architekten die mit mehr Arbeit weniger netto erzielen. In Rhld.-Pfalz liegt die Hälfte der Einzelkämpfer unter 50.000 Euro netto Jahresumsatz. Es gibt allerdings auch wenige Einzelkämpfer die es alleine auf ca. 100.000 Euro Jahresumsatz (netto) schaffen. Ich war nur ca. 1 Jahr Einzelkämpfer, bevor ich mich vergrößert habe, aber im ersten Jahr hatte ich knapp 35.000 Euro Nettoumsatz und ein geringeres Nettoeinkommen als vorher im gut bezahlten Angestelltenverhältnis (netto ca. 2.100 Euro). Mit 1,5 Mitarbeitern hatte ich im dritten Jahr meiner Selbstständigkeit dann schon ca. 130.000 Euro Nettojahresumsatz und immerhin etwas mehr Monatsnetto als damals im Angestelltenverhältnis. Allerdings auch +40% Arbeitszeit. Mittlerweile sind es 5 Vollzeitmitarbeiter, aber selbst Umsatzsprünge um nochmal +100% gegenüber vorher bedeuten beim Nettoeinkommen des Inhabers gerademal ca. 30% mehr, während auch Streßfaktor und Verantwortung weiter gestiegen sind. So oder so dennoch ein großes Risiko, gerade mit Familie und als Alleinverdiener. Die Kosten sinken nämlich nicht, wenn die Einnahmen einige Monate ausfallen oder dünn sind. Man ist sehr schnell insolvent, wenn man nicht schnell auf veränderte Situationen reagiert. | |
Registrierter Nutzer Registriert seit: 12.02.2004
Beiträge: 99
dk0815: Offline
Ort: Karlsruhe Beitrag Datum: 02.04.2013 Uhrzeit: 21:00 ID: 49836 | Social Bookmarks: Hallo zusammen, @ archiologe: guter Beitrag, macht ein bisschen Mut den Sprung vielleicht doch zu wagen @ archimedes: wo konnte man denn vor 5/6 Jahren 2100 € netto verdienen, oder warst du da schon verheiratet ? Als Ergänzung zum Thema Bürogründung noch ein paar aktuelle Infos zum Thema Gründungszuschuss. Info aus Baden-Würrtemberg. Grundsätzlich vielleicht eine gute Sache da Zeitdauer entsprechend verbleibendem ALG1 Anspruch plus 300 € im Monat für Sozialabgaben. So wie mir vor kurzem mitgeteilt wurde und wie man es auch im Netz lesen kann ist die Genehmigung wohl sehr unwahrscheinlich. Zu mir hieß es, er würde nur noch genehmigt werden wenn längere Zeit keine offenen Stellen im Bereich wären. Das bedeutet, da es immer irgendwelche offenen Stellen für Architekten beim Arbeitsamt gibt, geht die Wahrscheinlichkeit eher gegen Null. Ob dies jetzt nur ne Richtlinie ist die in meinen Bereich in BW gillt oder ob es eine bundesweite aus Nürnberg ist kann ich aber nicht genau sagen. Gruss Daniel |
Social Bookmarks: Zitat:
Also zum Thema Sprung wagen, kann ich nur wirklich vor zu großer Euphorie warnen. Ich denke, dass ich einen guten Start erwischt hatte und mich kontinuirlich hocharbeiten konnte. Dennoch war es hart, mit großen Risiken und auch mit Glück verbunden. Etwas weniger Einsatz und hier und da etwas weniger Glück und auch ich wäre vermutlich schon vor 3 Jahren (nach 2 Jahren Selbständigkeit) gescheitert. Das ist übrigens auch heute noch nicht ausgeschlossen. Es kann so schnell kippen. Hört sich vielleicht bei Manchen toll an, dass mit eigener Chef und sechsstelligen Umsätzen, aber das ist hinter den Kullissen ein tagtäglicher Kampf, den man als Angestellter in dieser Art nicht kennt. | ||
| |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Architektur-Themenbereiche | Antworten | Letzter Beitrag |
Selbstständigkeit und Namensfindung | audovis | Beruf & Karriere | 61 | 10.11.2009 14:27 |
Selbstständigkeit direkt nach dem Studium | poldi | Innenarchitektur & Design | 1 | 26.08.2006 19:23 |
Einstieg in die Selbstständigkeit... | gollum | Beruf & Karriere | 2 | 01.11.2003 19:05 |