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Nicht nur den Architekten geht's "schlecht" Musiker: Cellist kämpft gegen die Konkurrenz und um jeden Job - SPIEGEL ONLINE En ganz anderes Genre, aber dennoch mit gewissen Parallelen zu dem Studium und dem Job eines Architekten. Genau wie bei den Profimusikern muss man sich immer fragen, ob man es wegen dem Geld oder wegen der Lust am Planen und Bauen getan hat. |
AW: Nicht nur den Architekten geht's "schlecht" Ich denke, dass man bei allen Berufen nicht das Geld in den Vordergrund stellen sollte. Spaß an der Arbeit lässt sich nur schwer durch ein höheres Gehalt aufwiegen. Das habe ich erst vor kurzem bei meiner besseren Hälfte erleben dürfen, die eine überdurchschnittlich gut bezahlte Stelle mit hervorragenden Zukunftsaussichten bei einem großen Unternehmen ergattert hat, diese aber nach rund 6 Monaten auf Grund eines, meiner Meinung nach unhaltbaren, Betriebs- und Arbeitsklimas in den Wind geschossen hat. Nun verdient sie deutlich weniger, ist dafür aber umso glücklicher. Dennoch darf Spaß und Freude an der Arbeit nicht als Begründung oder Rechtfertigung dazu dienen, Arbeit nur unzureichend zu entlohnen und Gehälter anzubieten, die dem Bildungsabschluss, sowie dem Aufwand (zeitlich und finanziell), der hinter einem solchen steckt, schlicht und ergreifend unwürdig sind. Aber diese Grenze muss letztendlich jeder für sich selber setzen. Ich persönlich bin durchaus bereit für eine Stelle, bei der ich mich wohl fühle und interessante Aufgaben habe, gewisse Abstriche bei dem Gehalt zu machen. Wenn dabei aber Gehälter rausspringen, die sich ohne weiteres auch mit Berufen erzielen lassen, für die einen bereits die mittlere Reife befähigt, dann stellt dies in meinen Augen den gesamten Bildungsabschluss und Berufsstand in Frage. |
AW: Nicht nur den Architekten geht's "schlecht" Zitat:
Ich kenne einige Leute, die "nur mittlere Reife", "nur eine Ausbildung" und/oder "nur einen Meisterbrief" haben, aber sich damit etwas Ansehnliches aufgebaut haben und heute mittelständige Firmen mit 10-250 Mitarbeitern führen. Tatsächlich kenne ich den mit 10 Angestellten und auch einen mit ca. 250. Dazwischen gibt es noch ein paar andere Beispiele im Bekanntenkreis. Nicht wenige davon verdienen ein Vielfaches von dem was ein selbständiger Architekt erwirtschaften kann. Ich denke man muss sich von dem Gedanken verabschieden, dass ein hoher oder akademischer Abschluss, also ein Diplom, ein Master oder gar ein Doktortitel automatisch zu höheren Ansprüchen oder Gehältern berechtigen. Damit meine ich auch die jeweilige Benotung. Auch "summa cum laude"-Leute können sich in der Praxis als nur bedingt einsetzbar herausstellen. Persönliche Leistung oder Fähigkeiten sind individuell und nur teilweise an gewisse Urkunden oder besuchte Hochschulen gebunden. Es bleibt Jedem nichts anderes übrig, als ich im Job zu beweisen und hoffentlich dazu die Gelegenheit zu erhalten. Insofern sieht es nicht anders aus als bei dem Profimusiker aus dem Link, der immerwieder vorspielen muss. |
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Ich kann die Leute nicht mehr hören die so argumentieren... Ebenso wie die Vergleichs-Argumentation "... Lehrer (wahlweise xyz-Beruf) verdienen X.000,- Euro. Das müsste uns auch mindestens zustehen..." Dann werdet halt Lehrer oder Wi-Ing! Zitat:
immernoch und zunehmend mehr nach Zeugnissen und Schulnoten ausgewählt und eingestellt. |
AW: Nicht nur den Architekten geht's "schlecht" Zitat:
Da schaffen es doch immernoch viele Leute nicht durch herausragende Leistung oder Wissen hin oder nach oben, sondern durch Vitamin B und Mobbing. Und man kann einfach nicht sagen, dass das Jeder machen kann, denn die Stellen und Quoten gibt der Staat bzw. das Bundesland vor. In der freien Wirtschaft ist es eher möglich für einen Neuen sich gegen jemand anderen durch gute Leistung durchzusetzen, auch wenn der Kuchen schon aufgeteilt oder der Platz vergeben ist. Wer im öffentlichen Diest einen Platz besetzt, der gibt ihn so schnell nicht her oder bekommt zumindest einen weiterhin gleichbezahlten auf der Reservebank. Ich möchte kein Lehrer sein und gönne diesen auch ihr Gehalt, denn der Umgang mit Kindern ist heute extrem verantwortungsvoll und streßig. Sie sollen nur ihren Job auch gut und gewisshaft ausüben, denn dafür haben sie excellente Rahmenbedingungen. Ebenso würde mich das Hierachiegehabe auf einer öffentlichen Verwaltung total zermürben. Ich finde aber, dass unser Staat ansonsten etwas zu großzügig mit mancher staatlichen Leistung (also unseren Steuergeldern) in Bezug auf Beamte umgeht was sonstige Vergünstigungen bei Krankenversicherung, Rente, Lohnfortzahlung, Urlaub, Vorruhestand und Unkündbarkeit angeht. Darauf wird sich hier und da schonmal gerne ausgeruht. Leider fehlt auch allzuoft jedweder Leistungsnachweis, denn Dienst ist ja nur das zur Verfügung stellen von Zeit, auch ohne messbare Leistung. |
AW: Nicht nur den Architekten geht's "schlecht" Die Vorteile des öffentlichen Dienstes, und vor allem die des Beamtenstatus liegen klar auf der Hand. Allerdings wird man ja nicht durch Handauflegen zum Beamten. Auch der Alltag hat, je nach Dienstherrn, auch nicht immer viel mit der allgemeinen Vorstellung des trägen Beamtendaseins zu tun, da auch im öff. Dienst massiv Stellen abgebaut werden und so immer mehr Arbeit auf immer weniger Fachkräfte verteilt wird. Klar gammeln sich auch einige durch den Dienst. Bitte, wer damit zufrieden ist. Das wird aber auch anderswo gemacht. Meiner Meinung nach sollte man ein angemessenes Gehalt bei den Arbeitgebern einfordern und auch die Architektenkammer muss Rahmenbedingungen betreffend der Bezahlung von Architekten in den Planungsbüros schaffen. |
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AW: Nicht nur den Architekten geht's "schlecht" Gibt es dem in öffentlichen Dienst Stellen für Architekten? Die nicht gerade rosigen Aussichten ,bringen mich manchmal echt ins Grübeln, ob ein Architektur-Studium wirklich die richtige Wahl ist. Was sagen den Leute, die im Berufsleben sind, kommt man mit dem Geld über die Runden oder hat man regelmäßig Existenzängste? |
AW: Nicht nur den Architekten geht's "schlecht" Ich denke aber, dass gerade das doch der fatale falsche Ansatz ist: "Aus Alternativlosigkeit zum Staatsdienst". Unserem öffentlichen Dienst mangelt es heute doch leider zu oft an wirklich qualifizierten und berufserfahrenen Leuten. Natürlich erfüllen diese Leute in der Regel die Anforderungen des Dienstherrn und haben die Verwaltungshochschule XY erfolgreich durchlaufen und bestimmte Fortbildungen oder Lehrgänge absolviert, aber die längere Erfahrung im Beruf, vor allem in einem kleinen oder mittleren Unternehmen und eine gewisse soziale Kompetenz fehlt ihnen oft völlig und somit auch das Feeling für die Probleme und Sorgen der Bürger, für die sie eigentlich da sein sollen. Dann kommt es noch häufig vor, dass der (Ehe-)Partner ebenfalls im öffentlichen Dienst arbeitet und somit jeglicher Pulsmesser für das Leben außerhalb des Staatsdienstes fehlt. Ich würde mir wünschen, dass es typische Amtskarrieren (also mit 19 Jahren den Verwaltungswirt beginnen und dann bis zur Frühverentung mit Ende 50, die Karriereleiter hochfallen) nicht mehr gibt, sondern das Menschen, die sich mind. 10 Jahre im Beruf bewährt haben, die Chance erhalten zum Amt zu wechseln und eine entsprechende Weiterbildung erhalten. Auf diese Art könnten auch sehr berufserfahrene und hochqualifizierte Menschen, die mit Mitte 50 leider keinen Job mehr auf dem Arbeitsmarkt erhalten, Ihre Kompetenz (sozial und fachbezogen) noch einige Jahre im öffentlichen Dienst einbringen und würden so sinnvoll eingesetzt, statt auf der anderen Seite die Sozialkassen zu belasten und selbst vermutlich unzufrieden zu sein. |
AW: Nicht nur den Architekten geht's "schlecht" Von meinen Kommilitonen sind nach wenigen Jahren, in denen ich es noch überblicken konnte, nur gerade mal die Hälfte in dem Job geblieben und bis heute dürften es wohl noch weniger sein. Im Studium lernt man weit mehr als einfach nur einen Job. OK, das war noch zu Dipl-Zeiten noch so. Wie es heute mit dem verschulten Bachelor/Master so aussieht, kann ich nicht sagen. Mir schwant so, dass es ein reines Berufslernen ist. Wenn es so ist, dann kann man mit dem Studium tatsächlich nix anderes anfangen und sollte es sich genau überlegen. Aber überhaupt: Deutschland hat die höchste Dichte an Architekten in Europa, wenn nicht weltweit. Die Konkurrenz ist groß und somit verteilt sich der Verdienst auf mehr Schultern. Über Chancen kann sich jeder seinen eigenen Reim machen. |
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Ich fand mein Studium (Diplom 2004) sehr theoretisch und zu entwurfslastig. 80% meines heutigen Jobs wurden stark vernachlässigt bzw. gar nicht angesprochen. Schlimmer kann es bei Bachelor/Master kaum sein. Ich merke, dass es unabhängig vom Studium oder der Hochschule stark von dem abhängt was man vorher und arbeitstechnisch neben dem Studium gemacht hat, wie man einen Absolventen einsetzen kann. |
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AW: Nicht nur den Architekten geht's "schlecht" Zitat:
Es ist natürlich auch immer eine Frage des Anspruches ans Studium und mit welchen schon vorhandenen Fähigkeiten man in dieses geht. |
AW: Nicht nur den Architekten geht's "schlecht" Man hört ja immer so viel schlimmes von den Bachelor/Master-Studiengängen. Ob man da noch lernt selbständig und verantwortungsvoll zu arbeiten? Und ob man da noch die Freiheit hat, sich die Fächer für die Scheine selbst zusammen zu schustern? So würde ich gerne studieren, aber ich befürchte, dass ich einen meinen Studienplan mehr oder weniger vorgesetzt bekomme. |
AW: Nicht nur den Architekten geht's "schlecht" Zitat:
Dafür musst Du früh Paktika und Nebenjobs machen bei denen Du wirklich eingesetzt und gefordert wirst. Oder Du machst sogar eine Lehre vor dem Studium. Das Studium sollte Dir im Idealfall einen Überblick über alle Facetten des Berufes geben, Teilbereiche vertiefen, dir Lust am Job machen und interessante und gelungene Dinge veranschaulichen, dir Theorien bekannter Vordenker näherbringen, dir zeigen wo und wie man sich die benötigten Informationen beschafft, mit wem man später zusammenarbeitet (Fachplaner etc.) und wie man fachliche Probleme anpackt und löst. |
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