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Ideen aus Beton: Offline
Ort: USA ![]() Beitrag Datum: 29.07.2015 Uhrzeit: 18:00 ID: 54699 | Social Bookmarks: Hallo zusammen, Mich interessiert, was ihr an meiner Stelle tun würdet. Ich bin Statikerin, ich denke aber, dass man das Problem auch als Architekt nachvollziehen kann. Freue mich über jede Einschätzung. Ich arbeite seit kurzem in einem kleinen Büro, das manchmal auch Statik macht. Nun habe ich ein Projekt bekommen, das in der Ausschreibungsplanung steckt. Eigentlich habe ich mich gefreut, mal wieder eine Statik zu berechnen. Leider hat zuvor nie ein Statiker wirklich drauf geschaut, das Projekt haben wir von einem anderen Büro als Gefälligkeit übernommen und die haben so gut wie nichts dran gemacht. Entsprechend ist das Tragwerk eine Katastrophe,vor allem in Sachen Aussteifung, zudem extrem komplex, somit ist es fast unmöglich nachzuvollziehen, wo die Kräfte langgehen. Meiner Einschätzung nach müsste man nochmal mit dem Vorprojekt beginnen, um eine saubere, nachvollziehbare Statik erstellen zu können. Dies habe ich meinem Chef versucht zu erklären, aber er sieht da gar kein Problem, O-Ton "das hält schon, haben wir immer so gemacht" (wer braucht schon aussteifende Wände). Nachdem ich mich damit nicht abspeisen ließ, gab er scheinbar nach, begründete das aber damit, dass ich ja neu im Büro sei und das Programm noch nicht kenne und ich noch zu wenig Berufserfahrung für so ein komplexes Projekt hätte. Dabei habe ich vorher viel grössere Gebäude bearbeitet. Naja, dachte ich, soll er sein Gesicht ruhig wahren, hauptsache ich bin das Ding los. Später kam er jedoch an und sagte, ich müsse das Projekt im September doch wieder übernehmen, da er dann keine Zeit mehr dafür habe und auch sonst niemand im Büro das entsprechende Programm beherrsche. Ich will und kann dieses Projekt nicht machen. Ich bin von meinen ehemaligen Chefs her gewohnt, eine saubere Lastabtragung zu haben, die so einfach ist, dass man sie im Kopf hat. Nur so kann ich bei Änderungen und bei Baustellenkontrollen qualifiziert Entscheidungen treffen. Computerergebnisse wurden im alten Büro grundsätzlich per Handabschätzung überprüft. Der neue Chef macht alles nur im Programm. Das macht mir Bauchweh. Ich möchte für so ein Projekt nicht verantwortlich sein. Was würdet ihr machen? |
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numerobinchen: Offline
![]() ![]() Beitrag Datum: 30.07.2015 Uhrzeit: 19:33 ID: 54704 | Social Bookmarks: Wenn Du dafür verantwortlich bist, dann zieh das Projekt so durch wie Du es für richtig hälst. |
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Ort: USA ![]() Beitrag Datum: 30.07.2015 Uhrzeit: 22:25 ID: 54706 | Social Bookmarks: Dazu müsste das Projekt in die Phase Vorprojekt zurück - die Statik ist nicht mal auf Stand Wettbewerb |
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numerobinchen: Offline
![]() ![]() Beitrag Datum: 30.07.2015 Uhrzeit: 23:27 ID: 54707 | Social Bookmarks: Nun, wenn die Statik fehlerhaft ist, muss diese nachgebessert werden. Ist doch klar. Immerhin musst Du deinen Kopf hin halten. Wenn Du glaubst da fehlt was, dann musst Du dich darum kümmern, egal was andere dazu meinen. Mach dein Ding wie Du glaubst es machen zu müssen. PS: Von was für ein Programm ist denn die Rede? Ein Statikprogramm? |
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Ort: USA ![]() Beitrag Datum: 31.07.2015 Uhrzeit: 17:15 ID: 54708 | Social Bookmarks: So, habe heute nochmal mit dem Chef geredet. Er wird mir das Projekt abnehmen, zum Glück. Soll er doch selber den Kopf hinhalten. Es wird nicht einstürzen, dafür sind zu viele Wände da, aber es ist einfach unsauberes Arbeiten in meinen Augen. Ja, es handelt sich um ein Statikprogramm, FEM |
Social Bookmarks: Den Kopf muss sowieso er als Chef immer hinhalten, deswegen weiß ich nicht, ob man sich aussuchen kann, was man für ein Projekt für seinen Chef macht und welches nicht. Schließlich bezahlt er Gehalt dafür und wenn er verlangt, dass es so gemacht wird, dann äußert man seine Bedenken und dokumentiert das, aber man macht es, wenn er es dennoch so möchte oder man muss sich vermutlich bald woanders umsehen. | |