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Lagom: Offline
Beitrag Datum: 19.03.2016 Uhrzeit: 13:25 ID: 55427 | Social Bookmarks: Hallo, ich wollte euch mal nach euren Erfahrungen fragen. Ich arbeite jetzt seit 2,5 Jahren in einem mittelgroßen Architekturbüro in einer Großstadt. Wir planen überwiegend Mehrfamilienhäuser mit mittlerem Standard. (Das ist mein erster Job nach dem Studium, ich habe aber schon diverse Praktika gemacht. ) Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir mit unseren kalkulierten Stunden nie hinkommen- auch in anderen Projekten mit anderen Teams nicht. Ohne Überstunden geht es nicht, und die Chefs erwarten (ohne es je direkt zu kommunizieren), dass man seine Überstunden für das Projekt nicht aufschreibt. Was aus Controlling-Sicht irgendwie komisch erscheint -selbst wenn Überstunden laut Vertrag abgegolten sind- sollte es nicht Ziel sein, mit den kalkulierten Stunden hinzukommen? Wir sitzen z.B. momentan mit 4 Leuten (davon 1 Projektleiter+ 1Praktikant) an einem Wohnungsbauprojekt mit 16000qm BGF im Entwurf. Das sind 5 Gebäude, von denen 4 ähnlich sind, aber in den Grundrissen doch unterschiedlich, und ein Gebäude völlig anders. Mit der Teamstärke kommen wir ganz gut aus- wir sind aber im Büro momentan „privilegiert“ weil unser Projekt gleichzeitig ein Pilotprojekt für ein neues CAD-Programm in Vorbereitung zu BIM sein soll (keiner im Büro konnte dieses Programm vorher). Vergleichbare Projekte müssen mit max. 2,5 Personen auskommen. Wenn man ein eingespieltes, erfahrenes Team wäre, sehe ich das als machbar an; Nur hat bei uns im Büro kaum jemand mehr als 4 Jahre Berufserfahrung, und die Projektleiter kaum Erfahrung im Wohnungsbau. Ich gehöre mit 2,5 Jahren außerdem schon zu denen im Büro, die am längsten da sind (da wir stark gewachsen sind und die Fluktuation sehr hoch). Wie läuft das bei euch so? |
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numerobinchen: Offline
Beitrag Datum: 19.03.2016 Uhrzeit: 19:33 ID: 55432 | Social Bookmarks: Friss oder stirb. Jedes Jahr werden Unmengen an neuen Architekten aus den Hochschulen entlassen, die sehr gerne deinen Job nehmen würden. Anscheinend bildest sich dieser Umstand genau in der Altersstruktur wieder. Wer es nicht mehr packt, geht wieder, ein neuer, frisch aus der Hochschule rückt nach. Nur schade, dass somit kaum Erfahrung in dem Büro hängen bleibt. Dein Scheffe macht IMHO einen fatalen Fehler. |
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Tom: Offline
Ort: Rhein-Ruhr
Hochschule/AG: Architekt Beitrag Datum: 19.03.2016 Uhrzeit: 21:20 ID: 55437 | Social Bookmarks: Ja, und mit ihm viele andere Scheffes auch. Ich empfinde den Eingangspost als sehr typisch für die ganze Branche. Erst langsam breitet sich ein Bewusstsein aus, dass man Mitarbeiter pflegen und entwickeln muss und dass der Zugewinn an Erfahrung und Qualifikation sich letztlich für das Büro auszahlt. Es gibt Büros / Planungsunternehmen, die bereits jetzt eine vernünftige Personalpolitik und -entwicklung betreiben. An die würde ich mich halten. Im Augenblick hat man als Bewerber keine schlechten Karten. T. |
Social Bookmarks: Es wird allerdings schwierig sein in Büros die ihr Personal hegen und pflegen einen Job zu bekommen, denn dort herrscht halt nicht diese Fluktuation, die ständig Plätze frei werden lässt. Man darf auch nicht davon ausgehen, dass alle Büros in denen es den Mitarbeitern gut geht immer weiter wachsen möchten und ständige neue Positionen und Arbeitplätze schaffen. Zum dauerhaften Wohlfühlen am Arbeitsplatz gehören für mich auch private Wohlfühlaspekte. Das heißt regionale Verbundenheit und familäre Bindung, sonst geht es selten länger als 2-3 Jahre an einem Ort gut, egal wie sich das Büro bemüht. | |
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Mr.Jenberg: Offline
Beitrag Datum: 20.03.2016 Uhrzeit: 16:07 ID: 55440 | Social Bookmarks: Klingt nicht sonderlich gut. Vor allem das mit den Überstunden würde mich echt nerven. Im Moment sieht die Arbeitsmarktsituation doch recht gut aus... In den Büros in denen ich bisher war, gab es meisten 1 Projektleiter, 1-2 Architekten und 1 Student/Praktikant. Die Projektgrößen waren zw. 2.500 - 5.000 BGF, meist Wohnungsbau.. |
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Lagom: Offline
Beitrag Datum: 21.03.2016 Uhrzeit: 21:38 ID: 55447 | Social Bookmarks: Es kommt natürlich auch darauf an, wieviel Zeit man für die Projekte hat. Allerdings hab ich auch hier das Gefühl, dass es gerne noch länger sein könnte... Ein Bürowechsel ist bereits geplant, aber ich frage mich, ob sich soviel ändern wird in dieser Hinsicht. Ich mache mir da nicht soviele Hoffnungen... |
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Mr.Jenberg: Offline
Beitrag Datum: 21.03.2016 Uhrzeit: 21:51 ID: 55448 | Social Bookmarks: Glücklicherweise sieht der Arbeitsmarkt im Moment sehr gut aus! Habe die Erfahrung gemacht, dass in "größeren Büros", Überstunden nicht gern gesehen werden. Einfach beim Vorstellungsgespräch ausdrücklich sagen, dass 1-3 Überstunden/Woche ja noch Ok sind, alles drüber entweder extra bezahlt oder dann halt abgefeiert. Natürlich aber seine Arbeit dabei gut und effizient erledigen |
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bimfood: Offline
Beitrag Datum: 18.07.2016 Uhrzeit: 14:41 ID: 55785 | Social Bookmarks: Zitat:
Zitat:
Um einen provokanten Vorschlag in die Runde zu werfen: Vielleicht sollten die Architektenkammern - ähnlich wie sie die Berufseinsteiger drangsaliert - auch bei dieser Entwicklungs Phase entsprechende Zertifikate abverlagnen bzw. Repressionen ausüben. | ||
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Allplan, Kopieren von Projekten | arus | Präsentation & Darstellung | 1 | 28.03.2009 18:41 |