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Adam1984: Offline
Ort: Österreich/Polen Beitrag Datum: 16.09.2009 Uhrzeit: 12:32 ID: 35343 | Social Bookmarks: An alle Experten, da ich selbst kein Bauexperte bin (Marketing ist mein Fach) ist mir beim Schreiben meiner Diplomarbeit zum Thema Bau- und Bauzulieferindustrie folgende Frage aufgetreten: Jeder kennt doch diese Industriehallen an die ein Bürobereich drangebaut wird. Wie werden diese Bürobereiche gebaut? Werden sie betoniert, gedämmt und verpuzt? Werden nur die Decken betoniert und die Wände gemauert? (außen) Welcher Wandaufbau ist hier üblich? (außen) Und welcher ist der Günstigste? |
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 16.09.2009 Uhrzeit: 13:00 ID: 35345 | Social Bookmarks: Zitat:
Für alles andere gibt es Planungsprozesse und jeweils ganz unterschiedliche Lösungen. Quasi handwerklich in Planung und Herstellung.
__________________ Grüße Michael "Warum soll etwas nicht so gut wie möglich sein ?" Ludwig Mies van der Rohe, 1964 | |
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Adam1984: Offline
Ort: Österreich/Polen Beitrag Datum: 16.09.2009 Uhrzeit: 13:29 ID: 35347 | Social Bookmarks: Kann es sein, dass wir aneinander vorbeigeschrieben haben? Ich weiß nicht ob du das Gleiche meinst wie ich. ich meine so etwas wie das hier http://www.runkelbau.de/img/gewerbebau.jpg Quelle: Runkelbau Eine Industriehalle und Bürobereich (rot) Lg |
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bastelheld: Offline
Ort: NRW Beitrag Datum: 17.09.2009 Uhrzeit: 10:52 ID: 35359 | Social Bookmarks: Die Frage läßt sich leider nicht so einfach pauschal beantworten. Wenn jemand fragen würde, wie wird ein Einfamilienhaus gebaut, könnte man auch nicht sagen, das wird immer aus Kalksandstein, immer aus Holzträgern, immer aus Fertigelementen etc. gebaut. Architektur ist leider - oder Gott sei dank - nicht mit einem Satz und auf alle Gegebenheiten zu beantworten. Genauso verhält es sich auch in deinem Fall. In dem Büro in dem ich beschäftigt bin geht es hauptsächlich um Verwaltungs- und Industriebauten. Sollte also genau dein Problem abdecken. Aber eine Standartlösung kann ich dir nicht anbieten. Wie jeder andere Architekt wahrscheinlich auch, müßte man wissen: Was für ein Betrieb, wie stark ist die Verwaltung in die Produktion involviert, wie sieht das Umfeld aus, wie hoch ist das Budget, muss es erweiterbar sein, ist das Gebäude öffentlich, dient es einem repräsentativen Zweck und, und, und... Das Einzige was ich ziemlich eindeutig beantworten kann ist: Ja, sie müssen gedämmt werden - auf welche Art auch immer Auch wenn das vielleicht nicht die Antwort war, die du dir erhofft hast... Viel Erfolg beim Diplom! |
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noone: Offline
Beitrag Datum: 17.09.2009 Uhrzeit: 14:16 ID: 35372 | Social Bookmarks: Prinzipiell sind die Hallen minimal gedämmte Systeme aus optimierten Bauelementen. Der Anbau ist dann oft traditioneller bzw. in Massivbauweise gebaut, da er als Bürobereich anderen Arbeitsschutzgesetzen entsprechen muss als die Hallen. |
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Adam1984: Offline
Ort: Österreich/Polen Beitrag Datum: 17.09.2009 Uhrzeit: 14:30 ID: 35377 | Social Bookmarks: Und genau um das "wie" (traditioneller) gehts mir. Der Hintergrund meiner Frage ist folgender: Bei meiner Arbeit gehts es um eine produktpolitische/absatzpolitische Betrachtungsweise der Baubranche. D.h. ich untersuche die Substitutionsgefahr von BAuteilen aus Stahlblech. Logischerweise kann eine Bedrohung (Substitution = Ersatz) nur dort erfolgen wo Bauteile aus Stahlblech (Trapeze, Sidingfassaden, Paneele, usw) auch zur Anwendung kommen. Daher zielte meine Frage darauf ab, ob diese Bürobereiche eher verputzt werden (ist wahrscheinlich günstiger) oder ob sie eher verkleidet werden (zB mit Trapezblechen, Sidings, Eternit, Maplatten usw). Denn sollte das Verkleiden eher die Ausnahme sein, dann gibt es hier auch keine echte Bedrohung. Sollte jedoch das Verkleiden üblich sein, dann ist dieser Bereich genauer zu untersuchen. |
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noone: Offline
Beitrag Datum: 17.09.2009 Uhrzeit: 14:37 ID: 35378 | Social Bookmarks: Na dieser Beitrag ist doch mal konkreter als der erste, eigentlich hättest Du das mal gleich schreiben sollen..... 1) Die Hallen werden in Skelettbauweise mit Fassaden aus Sandwichpanelen oder Massivbauteilen gebaut, weil dann eine extrem einfache, schnelle Bauweise möglich ist. 2) Die Bürobereiche gleichen eher konventionellen Gebäuden, da sie Zwischendecken haben (die Halle besteht nur aus Wand und Dach), und aus kleinen Nutzungszellen bestehen. Auch hier werden für die Fassade oft Sandwichelemente benutzt. Da diese Anbauten aber in vielen kleinen Arbeitsschritten gebaut werden, werden die Aussenwände auch oft gemauert und verputzt. Inwieweit jetzt eine Gefahr der Substitution von Stahl als Baumaterial bei den Bürobereichen eines Gewerbebaus vorhanden ist, musst Du selbst herausarbeiten. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei den Fassaden des Bürotraktes auch Stahl zum Einsatz kommt, ist hoch, jedoch gibt es keine Patentlösung. Es ist nunmal nicht ein Auto, das von allen Herstellern im Aufbau gleich gebaut wird. |
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 17.09.2009 Uhrzeit: 19:04 ID: 35399 | Social Bookmarks: Ob Bauteile aus Stahl ersetzt werden, oder nicht, hängt sehr stark davon ab, um welche Bauteile es sich handelt. Gegen Stahl als Tragwerk spricht oft der Brandtschutz, und in den letzten Jahren zunehmend der Preis. Das Stahl trotzdem eingesetzt wird, ist eher entwurfsbedingt, z.B. tragwerkstechnisch als auch ästhetisch, und das kann man nicht so generell wie gefragt, beantworten. Bei Fassaden geht es noch mehr um Ästhetik. Aber worauf es dabei ankommt ist jemanden aus dem Marketing oder der Betriebswirtschaft sehr schwer zu vermitteln. Die besten Metallfassaden sind meiner Meinung nach nicht von der Stange, sondern customized, also keine fertigen Produkte wie z.B. Hoesch-Kassetten. Ich habe selber gerade ein Projekt in Stahlbauweise fertig gestellt. Stahl war aufgrund der 18m Auskragungen erforderlich. Nachteilig waren Brandschutz und anschließend die Anschlüsse an die Stahlkonstruktion. Der Trockenbau ist dadurch teuerer geworden. Wenn Stahl also bedroht sein sollte, dann aufgrund der Stahlpreisentwicklung und weil die Produkte den ästhetischen Anforderungen nicht standhalten.
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Adam1984: Offline
Ort: Österreich/Polen Beitrag Datum: 17.09.2009 Uhrzeit: 21:27 ID: 35402 | Social Bookmarks: Bei der Arbeit handelt es sich nur um Produkte wie Trapezprofile/Wellen, Sandwichpaneele, Sidingfassaden und keine Tragkonstruktionen. Ich verstehe, dass es oft um Ästhetik usw geht. Jedoch muss ich in meinem Fall die breite Masse betrachten. Da müssen sich doch bestimmte Muster herauslesen lassen, oder? Ich denke beispielsweise an sowas wie: (Annahme) Die meisten dieser Büros (an Hallen) werden betoniert. Diese werden gedämmt und können dann verputzt oder verkleidet werden. -> hier hätte ich meinen 2 Ausgangspunkt und die frage, wieviel % von denen werden verkleidet und womit in der Regel? -> Bei den verkleideten dann die Frage, welche Rolle spielt hier Stahl? Gibt es bestimmte Einsatzmuster oder bestimmte Fälle wo fast immer Stahl eingesetzt wird? usw. |
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 17.09.2009 Uhrzeit: 23:31 ID: 35403 | Social Bookmarks: Zitat:
Zu 2. Architektur ist keine industrielles Verfahren, bei dem sich über Rechenmodelle alles relativ genau bestimmen läßt, wie z.B. wann welches Produkt eingesetzt wird / werden muss. Was man aber sagen kann, ist, dass es nicht abwegig ist, Stahl bei einem Gebäude für ein stahlverarbeitendes Unternehmen einzusetzen. Umgekehrt ist z.B. bei einem holzverarbeitenden Unternehmen eher abwegig wäre eine Metallfassade zu entwerfen. Aber auch da kann es Ausnahmen geben. Ich kann das Anliegen ja verstehen, aber da es sich bei Gebäuden um keine industriellen Güter handelt, wird es sehr schwer werden, statistische Erhebungen zu finden. Mir fällt keine Instanz ein, die erfassen würde, wie viele Bürogebäude erstellt werden, und schon gar nicht wie oder woraus sie hergestellt werden.
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personal cheese: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 18.09.2009 Uhrzeit: 12:11 ID: 35408 | Social Bookmarks: Nur ein weiterer Aspekt: Die genannten Paneele etc. haben produktionsbedingt bestimmte Dimensionen (Breite/ Höhe). Fassaden von Produktionshallen zeichnen sich oft durch einen sehr hohen Anteil an geschlossen Flächen und einem geringen Anteil Fenster aus. Dadurch lassen sich grossflächig Paneele etc. ohne Rücksicht auf Fassadenteilung/ -gliederung, Konstruktionsraster in den produktspezifischen Maximalmassen aufbringen. Bürofassaden erhalten einen weit aus höheren Anteil an Fensterflächen. Dadurch ist der Anteil geschlossener Flächen gar nicht vorhanden (Glasfassaden) bzw. unterliegt starken Zwängen durch Fensteröffnungen und Türen. Der Einsatz der o.g. Panneele würde hier zu mehr Verschnitt- bzw. speziell zu produzierenden Abmessungen führen. |
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Adam1984: Offline
Ort: Österreich/Polen Beitrag Datum: 18.09.2009 Uhrzeit: 12:31 ID: 35410 | Social Bookmarks: Zu den Fensterflächen: Also folgendes. Klar gibt es bei Büros mehr Fensterflächen daher meine ich auch nicht, dass man diese mit Sandwichpaneelen (wie die Halle) verkleidet. Es gibt ja Sidingfassaden (hier der Link: Sidingsfassade Planeel® - Siding,Sidings,Strukturfassade,Struktur-Fassade,hinterlüftete, Fassade, Untersicht,Deckenuntersicht,Planum, Quelle: Hoesch (will aber keine Werbung machen!). Diese gibt es in zahlreichen Längen von bis. Daher kann man die Fassade auch so verkleiden, dass wenig verschnitt entsteht. Des Weiteren gibt es auch viele Anschlüsse (Formteile) für Fenster usw.. Ich hoffe du weißt was ich meine. Lg Adam |
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mika: Offline
Ort: Berlin Beitrag Datum: 18.09.2009 Uhrzeit: 13:20 ID: 35413 | Social Bookmarks: Zitat:
Als Architekt wünscht man sich aber mehr gestalterische Freiheit. Der Wunsch der meisten Architekten wäre "customizede" Kleinserien, mit dem Preis einer Massenproduktion. Auch wenn es Fertigungstechnisch dank CAD, CAM etc. kein Problem seitens der Hersteller wäre, spricht wohl kaufmännisch vieles dagegen, und da liegt der Hase im Pfeffer.
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noone: Offline
Beitrag Datum: 21.09.2009 Uhrzeit: 11:24 ID: 35460 | Social Bookmarks: Adam, auf was willst du hinaus? Wir haben Dir doch erklärt, dass die Hallen eine andere Gebäudetypologie sind als die Bürotrakte. Die hallen können nicht betoniert werden, weil es dann keine grossen Spannweiten wegen zu hohem Eigengewicht mehr gibt. Es gibt für Gewerbehalle ziemlich begrenzte Auswahl an Material und Konstruktionsarten, weil alles kostenoptimiert ist. Bürotrakte kannst Du natürlich genauso mit Sandwichpanelen machen, was ja auch nicht selten gemacht wird. Was genau ist jetzt Deine Frage? Wenn es darum geht, ob Stahl verdrängt werden kann, dann lautet die Antwort - nur wenn es das andere Material den ähnlichen Preis hat (der definiert sich über Material + Verarbeitungspreis), und dieselben konstruktiven Vorteile als der Stahl hat. |
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Adam1984: Offline
Ort: Österreich/Polen Beitrag Datum: 21.09.2009 Uhrzeit: 11:49 ID: 35461 | Social Bookmarks: Also, Das Hallen nicht betoniert werden weiß ich auch. Welche Konstruktionsmöglichkeite es im Hallenbau gibt weiß ich auch. Meine Frage betraf nur die Büroanbauten. Worauf wollte ich hinaus? Also ich wollte fragen ob es denn keine 0815 Bauweise bei diesen Büroanbauten gibt, die in der Praxis am Häufigsten zur Anwendung kommt. Es geht mir jetzt nicht um Prestigobjekte, oder Bauherren die Affinitäten zu bestimmten Werkstoffen haben (zB Tischler, macht Eigenwerbung durch gebäude). |
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