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Bauen im Bestand Hi Leute, habe eine Frage in Bezug auf Bauen im Bestand. Zu entwerfen ist ein Gebäude dessen angerenzende Häuser auf der einen Seite aus rotem Backstein sind und auf der anderen Seite Fachwerk. Mein Gebäude daran anzupassen in Form von gleichen Materialien finde ich langweilig aber was dann? Habe Beton überlegt aber ist das zu krass? Über Meinungen und/oder Vorschläge wäre ich euch sehr dankbar. Gruß keen |
Wer sagt, dass es überhaupt angepasst werden muß? Wenn Du ein harmonisches Gesamtbild der drei Bauwerke erzeugen willst, kann dies auch durch Form, Proportion und Abwandlung geschehen. Also z.B. gleiche Traufhöhe, evtl. gleich hohes Sockelgeschoss, evtl. Farben, die harmonisch dazu passen oder Farben und Materialien die was eigenständiges sein wollen......... |
Welches Baumaterial? Ja das hab ich schon auch gedacht nur mein Problem besteht erstmal darin, dass ich gar nicht weiß welche Baumaterialien ich verwenden soll bzw würd gern eure Meinung dazu hören was ihr machen würdet ( nur in Bezug auf den Baustoff ) Hatte ja wegen Beton überlegt aber bin mir sowas von unsicher. Hab da sonst nicht so die Probleme aber diesmal bin ich echt etwas überfordert. |
bauen im bestand wie wäre es mit fachwerk, das mit rotem backstein ausgefacht ist?? also eine kombination beider materialien. |
Wenn man das macht, könnte/müsste (?) man die Verwandtschaft, um nicht im Traditionellen zu versinken, evtl. dadurch brechen, dass man ein Stahlfachwerk (=Rahmenkonstruktion) nimmt, das man mit etwas ausfacht. Es gibt doch auch sowas wie Keramik-Lamellen, wie sie z.B. Sauerbruch Hutton in Müchen jüngst eingesetzt haben: http://www.baunetz.de/db/news/?news_id=81202. Kann auch zur Strukturierung und Verschattung von großen Glasflächen eingesetzt werden. Würde auch mit Beton zusammen funktionieren; man kann ja auch mit Wand- und Deckenscheiben arbeiten, die nur in ganz schmalen Ansichts-Streifen in der Fassade hervortreten und auch rahmenartige Fassungen für eine solche Ausfachung bieten. Grundsätzlich meine ich, dass ein ruhiges, flächiges Material wie Beton zwischen einem aufgeregt-kleinteiligen Mauerwerk und einem Fachwerk sich gut machen würde. |
Hallo Keen, Deine Frage läßt sich mit den von Dir gemachten Angaben nicht so leicht beantworten. Poste doch mal ein Foto der Lücke mit angrenzender Bebauung. Was soll denn die Nutzung Deines Gebäudes sein ? Was ist das Besondere an dem Ort ? Gibt es irgendwelche ortstypischen Elemente ? Gibt es historische Bezüge zu einem bestimmten Material ? (vorheriges Gebäude oder Nutzung) Welche Position vertrittst Du ? Anpassen oder nicht anpassen ? Etc. Ohne Dein Konzept zu kennen, kann man keine Empfehlungen für Material geben. Beton ist da genauso gut oder schlecht wie Plastik. Teil uns doch mal etwas mehr zu Deinem Konzept mit. Grüße Michael |
... und vergess' nicht die Stammbäume & Sternzeichen aller zukünftigen Bewohner und das Auspendeln evtl. vorhandener Wasseradern :). |
Die Antwort heißt aus meiner Sicht: Kontrast!!!! Platziere ein zeitgemässes Bauwerk in der Baulücke und erzeuge bewußt einen Kontrast zwischen Alt und Neu. Die beiden Gebäude in der Nachbarschaft (Backstein und Fachwerk) hatten zur ihrer Entstehungszeit sicherlich ihre Berechtigung und die Wahl der Materialien bzw. der Form waren damals zeitgemäss. Eine Interpretation oder das Aufgreifen der Stilelemente dieser Gebäude ist meiner Meinung nach nicht angebracht und führt in die falsche Richtung. Es wird dann zu leicht eine fragwürdige Imitation. Sicher ist die Betrachtung der Umgebung und Respekt vor der Substanz angebracht. Auch die Volumen und Höhen der umliegenden Gebäude sollten Beachtung finden. Die Zeiten von Backstein und Fachwerk sind heute jedoch ganz klar vorbei (es gibt noch wenige Ausnahmen, wo der Einsatz gerechtfertigt sein kann). Die heutigen Werkstoffe/Baustoffe heißen in der Regel Stahlbeton, Stahl, WDVS, Zinkblech oder Trespa. Imitationen wie Berliner Dom oder Frauenkirche Dresden (alter Look mit modernen Materialien und Bauverfahren) sind für mich ein Stück Disneyland. |
@keen, laß dich von manchen Modernisten mit ihrem begrenzten, aus den Architekturfeuilletons übernommenen, gleichwohl oftmals in aggressiver Diktion vorgetragenen Sprach- und Formenschatz nicht überrumpeln. An Backstein beispielsweise ist a priori nichts unzeitgemäßes. Die Beweislast liegt bei denen, die behaupten, Form x oder Material y sei unzeitgemäß. An einem selbst liegt es, möglichst vorurteilsfrei an die Aufgabe heranzugehen. Man kann sich freilich in Kontrast setzen. Viele täuschen so über ihr nicht vorhandenes Einfühlungsvermögen hinweg. Selbst die Großen scheitern bisweilen - man denke an das Saarbrücker Schloß: der Gesamteindruck auf der Vorderseite ist verheerend, auf der Rückseite (wo man im Sockelbereich auf Kontinuität des Materials gesetzt hat) befriedigend, besonders in der Fernwirkung. Kontrast ist kein apodiktischer Zwang. Es kommt immer auf den Kontext an. In München z.B., zweihundert Meter von meiner Wohnung entfernt, ein vor einigen Jahren durch von Branca errichtetes Gebäude einer katholischen Bank. In Backstein, freilich ohne historisierende Formen und als eigenständiger, zeitgenössischer Bau unmittelbar erkennbar. Wenige Meter dahinter die Kirche del Hl. Bonifaz, eine von Hans Döllgast nach dem Kriege vereinfacht wiederaufgebaute, backsteinsichtige Kirche aus dem Neunzehnten. Klarer inhaltlicher wie architekonischer Bezug durch das Material. Freilich kein Fall, den man verallgemeinern könnte. Aber weder über Deine Bauaufgabe, noch Details des Bestandes usw. haben wir etwas genaues erfahren, wie @mika in seinem so treffenden Beitrag bereits anmerkte. Gruß |
@jcr:.....ich sprach (mit meinem begrenzten Sprachschatz) ja bereits von einigen Ausnahmen! Ansichtssache. Es lebe die Vielfalt.....oder war es die Einfalt? |
Es gibt kein Entwurf, wo die Ortsbegehung so wichtig ist wie beim Bauen im Bestand..... also denke ich, können wir eigentlich alle beim Entwurf zumindest ohne Fotos dir mal nicht weiterhelfen.... ansonsten möchte ich mal noch festhalten: -schöne Architektur bzw. gelungene Architektur ist zeitlos: siehe klassische Moderne, 70er. Man kann höchstens von modernen Materialien sprechen. - der Ausdruck "zeitgemäß" sagt eigentlich nichts über Architektur aus, man müßte die jeweilige Architekturtheorie benennen bzw. den Entwurfsstil. Bei Bauherrengespräche ist diese Wortwahl sehr sensibel abzuwägen, da viele Kollegen immer mit diesen Begriffen um sich werfen, die aber keine Assoziationen beim fachunkundigen Kunden hervorbringen. Vielmehr sollte man den gewünschten Baustil ausloten und die persönlichen Wünsche. meine Frage: was versteht ihr denn unter zeitgemäß?? Versucht doch mal in wenigen Sätzen diesen Begriff zu umschreiben, dann merkt ihr, daß es eigentlich sinnlos ist, ihn zu verwenden. |
Eine Diskussion zum Thema "zeitgemäss" führt in eine Schlacht um persönliche Ansichten, Auffassungen und Geltungsdrang, die zu keinem Ergebnis führen wird. Kann Euch in dem Zusammenhang nur nochmal auf den Thread: Was ist Architektur? http://www.tektorum.de/showthread.php?threadid=1836 verweisen. Ich gebe Euch Recht (noone, mika), dass eine Ortsbegehung und -analyse unbedingt erforderlich ist. Auch Fotos alleine helfen da nicht weiter. Zeitgemäss sollte jeder für sich selbst interpretieren. Für mich bedeutet es der heutigen Zeit Rechnung zu tragen und auf die aktuellen Bedürfnisse der Menschen, wirtschaftliche Zwänge und die zur Verfügung stehenden Mittel angemessen zu reagieren. Die Definition von "zeitgemäss" und "angemessen" möchte ich jedoch keinem vorschreiben. Von "festen" Stilrichtungen bei einer Neuplanung zu sprechen, halte ich aber für bedenklich. |
Nun ja, jedem Entwurf liegt doch eine Stilrichtung bzw Architekturtheorie zugrunde........ ganz planlos entwirft doch eigentlich kein Architekt...... |
Kam doch auch schon im "Dekonstruktivismus"-Thread auf, die Frage. Ich meine auch: Die Theorie ist das Gerüst, auf dem der Architekt rumturnt ;). Die Vorstellung, sich einer Entwurfsaufgabe "unvoreingenommen" nähern zu können, drückt nur aus, dass man sich seinen eigenen Vorprägungen und Fach-Konditionierungen nicht kritisch bewusst ist. Dein Aufruf @jcr, sich bei einer Uni-Aufgabe nicht dem herrschenden Meinungsdiktat zu beugen, finde ich drollig: Nirgendwo ist die Handlungs- und Meinungsfreiheit enger beschränkt als im Studium; und selbst die "größten" Architekten schaffen es nachher nur im angestrengten Tippelschritt und mit einigen Pirouetten, sich in den Minenfeldern der Fach-Community erfolgreich zu bewegen ... |
Leider ist mein Vorredner etwas ins Off-topic abgeglitten. Zitat:
Zu der Erkenntnis von der Existenz eines (in aller Regel nicht theoretisch hinterfütterten) Meinungsdiktates möchte ich zunächst ganz herzlich gratulieren. Mir persönlich kam sie leider auch erst recht spät, aber wenigstens noch im Laufe des Studiums. Glücklicherweise sind nach meiner Erfahrung nicht alle Hochschullehrer betroffen (sofern die eigene Argumentation hinreichend ist), insofern wird man etwas Idealismus hinsichtlich der (stets relativen) Voreingenommenheit oder der Absenz derselben doch nicht gleich zerreden wollen - es sei denn, man hat innerlich bereits darob resigniert. Nicht für den Elfenbeinturm lernen wir - vielleicht kommen auch wieder einmal bessere Zeiten ;) Der Bestand, um den es hier eigentlich geht, würde es danken. @keen hat ja, wie aus Zitat:
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Zitat:
-> Inhaltlich trennen uns gar keine Welten; ich mag auch Deine kryptischen Schachtelsätze ... |
Hallo keen, Deine Entscheidung einen Gegensatz zu setzen - ich würde es eher als eine dritte Ausdrucksform verstehen, finde ich okay. Sichtbeton ist meistens sehr monumental. Das ließe sich aber bei einem Pfarr- oder Gemeindesaal vertreten, da dieser Nutzung ja eine gewisse Permanenz zu kommen wird - kann jedenfalls nur hoffen. Ich denke man kann das aus Sichtbeton machen. Ich möchte aber nur der Vollständigkeit halber anmerken, dass es sehr wohl Mauwerke wie z.B. von F.L. Wright oder Zumthor (Therme Vals) oder aber Holzfachwerke als Holzingenieurbau (Kaufmann Holz AG, Florian Nagler), Holzmassivbauten oder Holztragwerke (DauBAU Essen, Frei Otto) gibt, für die niemand nachhause geschickt wird. Ganz im Gegenteil. Man sollte bei seinen Vorstellungen von Begriffen nicht so engstirnig sein, sondern neue Interpretationen finden. Wie auch immer Du Dich entscheidest, denke ich, liegt das Hauptaugenmerk dann auf den Fugen zwischen den Baukörpern und deren Höhen. Wenn das eine reale Aufgabe ist, würde ich auch noch mal darüber nachdenken, wie die späteren Nutzer Sichtbeton empfinden. Viele "Nicht-Architekten" empfinden nämlich Stahlbeton, auch als Sichtbeton, als kalt und unangenehm oder unfertig. Problematisch sind dabei dann auch die Kosten, nicht zuletzt wegen der Dämmung bzw. vorghängten/gestellten Sichtbetonfassade, jedenfalls dann, wenn der Bauherr nicht vom Material überzeugt ist. Grüße Michael |
sehr schwierige Aufgabe...... nicht nur, daß die Häuser vom Baustil grundverschieden sind, sondern auch noch verschiedene Traufhöhen haben...... Ich denke da muß man wesentlich mehr Zeit investieren, als der durchschnittliche Tektorum user das wohl tun wird....... Ich würde mal auf den ersten Blick nach 3 min Überlegung aus dem Bauch raus sagen, daß ich ein Bau entwerfen würde, der von der Höhe sich deutlich unterordnen würde, eine Brücke zwischen den beiden zu schaffen wird wohl sowieso nicht gelingen. auch kann meiner Meinung nach die Nutzung Gemeindesaal nicht auf mehreren Etagen stattfinden. Ich denke der Bau würde in Form eines Riegels durch die Lücke schiessen und sich nach hinten fortsetzen, wie gesagt, in der Fassadengestaltung dezent, um nicht zur Konkurrenz zu werden. Vielleicht mit viel glas und Beton als Material. Ansonsten denke ich grundsätzlich, daß es sehr schwierig bzw fragwürdig ist, wenn du für dich hier im Forum Entwürfe entwickeln lässt. Entwerfen lernt man meiner Meinung nur aus eigenen Ansätzen heraus. Wenn man dann in der Korrektur auf die Nase fällt ist das doch um so besser, da du dann aus der Kritik die Mängel in deinen Entwurfsgedanken herausfiltern kannst........ |
@noone "Ansonsten denke ich grundsätzlich, daß es sehr schwierig bzw fragwürdig ist, wenn du für dich hier im Forum Entwürfe entwickeln lässt " So war/ist es nicht gemeint. Diesen Eindruck möchte ich in keinem Fall entstehen lassen. Mir ging es nur um das Material, bzw wollte eure Meinung zu meiner Idee ein Gebäude aus Beton ( bei diesen zwei so unterschiedlich angerenzenden Gebäude) zu entwerfen hören. Aber viele von euch stehen Beton ja positiv gegenüber daher habt ihr mir schon sehr geholfen - danke! |
Ich glaube, dass was noone gesagt hat ist schon sehr richtig. Du muß hier selber entwerfen. Die Meinungen, was an diesem Ort richtig oder falsch ist, werden immer sehr weit auseinander gehen. Selbst bei Wettbewerben, an denen nur "großen Meister" teilnehmen stellt man fest, dass der ein oder andere etwas tut, was man selber für undenkbar erachtet. Hier kommt eigentlich eine aussage von jcr zum Tragen: Zitat:
Ich habe fast das Gefühl, dass Du Dich zu sehr an der Frage des Materials aufhängst. Das Material kommt aber meistens mit dem Entwurf, daher halte ich es für viel wichtiger, dass Du dich mit der Frage von Form und Inhalt auseinandersetzt. Daraus kann dann schon ein Materialzwang entstehen. Hierbei kommt das ständige Wechseln zwischen Innen und Außen beim Entwerfen von Architektur ins Spiel. Man wünscht sich immer, dass man etwas aus einer Richtung entwickeln kann. Aber in Wirklichkeit entsteht gute Architektur nur dann, wenn man kontinuierlich von Innen nach Außen und von Außen nach Innen wechselt, dabei feststellt, was funktioniert und was nicht funktioniert. Wenn Du ein richtiges Raumprogramm zu erfüllen hast, wirst du z.B. mindestens drei mal komplett neue Grundrisse zeichnen und dabei jedesmal die äussere Form des Gebäudes wieder hinterfragen müssen. Dabei kann es passieren, dass die Form den Inhalt einfach nicht tragen kann. Dann fängt man wieder von vorne an. Im Studium wird man nur selten mit einem umfassend vorgegeben Raumprogramm konfrontiert, bzw. hat immer noch genug Spielraum. Das macht den Entwurf auch eigentlich viel einfacher und lässt genug Spielraum um eine eigene Ausdrucksform zu entwickeln. Ich denke Ziel des Studiums ist es, möglicht viele Fehler zu machen und aus diesen zu lernen. Wichtig ist dabei, dass man den Fehler selber erkennt und es das nächste mal besser macht! P.S. Ich finde Beton auf dauer langweilig. Es gibt so viele tolle Materialien, die man nutzen kann - vorallem dann, wenn man es noch nicht bezahen muß. beweist mehr Kreativität! |
Da steckt viel Wahres drin.... Tatsächlich solltest Du die grosse Freiheit im Studium nutzen und Dich nicht von zu vielen Zwängen abhängig machen. Allerdings hängt das auch von der Studienphase ab, in welcher Du Dich befindest. Wenn Du Dich im Endstadium Deines Studiums (so die letzten 3 Semester) befindest, dann würde ich Dir empfehlen Dich zunehmend und verstärkt auch mit Machbarkeit und Kosten auseinander zu setzen. Frühzeitig dafür ein Gefühl zu entwickeln, hilft später den harten Uebergang in die Realität (die stark von Kosten und Pragmatik beherrscht wird) leichter zu meistern. Ansonsten geniesse das Studium und die damit verbundenen Freiheiten. Vielleicht noch was zu den Kosten: Eine Betonfassade ist nicht jedermanns Sache, aber sie ist keinesfalls billig. Im Gegenteil. Eine funktionierende (Bauphysik) und ästhetische Sichtbetonwand ist so in ewta die teuerste Lösung für eine Gebäudehülle. Selbst aufwendige Glasfassaden sind da oft günstiger. Wenn ich die Fotos betrachte, kann ich nur nochmal meinen Lösungsansatz wiederholen: Kontrast! Und nicht alles wo Fachwerk drinsteckt ist auch tatsächlich erhaltenswert, aber das müsste man sich erstmal genauer ansehen. |
Also ich denke wie auch einige meiner Vorredner, daß nirgendwo die Freiheit so begrenzt ist wie im Studium. Letztendlich darf man doch nur das machen, mit dem der Prof einverstanden ist. Es ist also mehr oder weniger vom Charakter des Profs abhängig, wie freizügig man im Studium entwerfen kann....... Ich stimme jedoch zu, daß man mit extravaganten Materialien experimentieren kann, denn kostengünstige lernt man nach dem Studium noch früh genug kennen....... |
Zitat:
Am Ende zählt nicht die Note, sondern das was man für sich selber daraus gezogen hat. Die Schwierigkeit hieran ist allerdings, selber zu erkennen ob der Entwurf gut war. Bei genügend Eigenkritikfähigkeit schafft man dass einige Wochen nach der Abgabe und mit einiger Distanz zum eingen Projekt, selber zu bewerten. Bei dem was einem von Lehrenden (ehr den wis. Mitarbeitern) muß man auch sehr vorsichtig sein und es ggf. Hinterfragen. Mir sagte mal eine Betreuerin, dass Architektur nicht Skulptur sein darf... Mir ist fast die Kinnlade runtergefallen. Nachdem ich sie daraufhin ziemlich auseinander genommen habe, konnten wir uns darauf einigen, dass bei meinem Ansatz die Gefahr besteht, dass sich die Nutzung nicht sinnvoll in die Skulpturale Form pressen lassen wird. |
@ Florian - So wie Du es auffasst, gebe ich Dir recht; "Nur das machen können, was der Prof will" zielt aber auf die engen und oft reichlich dogmatischen Grenzen, die Dir vom Lehrstuhl (Assis + Prof) gesetzt werden. Die 1.000 "No-Gos", für die man gehenkt wird (nicht nur Backstein; die Grenzziehung zwischen Gut & Böse ist ja viel subtiler und intransparenter). Und alles gar nicht als Konflikt zwischen Moderne und Tradition, sondern als Sektiererei innerhalb einer progressiven, modernen Architekturauffassung ... Ist aber ja alles nicht sooo dramatisch und bitter gemeint - das gehört nunmal zum Geschäft; und ich glaube, alle Architekturstudenten hier wissen, von welchem Krampf ich rede ... |
Man wird in der Regel nur gehängt, wenn man etwas macht, weil man es einfach nur "schön" findet. Kein Professor wird es wagen, die Materialwahl "roter Klinker" in Frage zu stellen, wenn Du dieses Material nicht gewählt hast, nur weil links und rechts alles genauso aussieht, oder Du es aus Deiner Kindheit noch schön findest, weil der Ferienbauernhof auch so einen roten Klinkerbau hatte. Wenn Du dieses Material aber gekonnt einsetzt - z.B. Fassadenaufteilungen durch z.B. Richtungswechsel oder vor und Rücksprünge des Materials, evtl ein hervorragendes Städstebauliches zusammenspiel mit anderer Architektur etc. - kann das Material durchaus richtig sein. (Siehe z.B. Kollhoff, nicht immer gelungen, aber mit einer ganzen Reihe sehr gekonnter Bauten). |
@ Florian - Ich beglückwünsche Dich zu Deiner Uni und Deinen Professoren - was Du erzählst, beschreibt ein Ideal, das ich an keiner anderen Hochschule bisher selbst oder von Erzählungen her kennengelernt habe ... |
Na, ich werd mich mal erkundigen wie das so allgemein in Braunschweig und Aachen ist. Hab ja Bürobedingt fast nur Kollegen von den beiden Unis :P |
Vergess Darmstadt und Koblenz und Kiel und Kaiserslautern nicht :p ... |
und Karlsruhe! Habe unter Professor Kramm aus Darmstadt ein ganz besonderes Exemplar an Toleranz kennengelernt :D :D Ansonsten kann ich nur sagen, daß diese Profs, die andere Meinungen tolerieren können, absolut die Ausnahme sind. Manche können trotz schlüssiger und guter Argumentation nicht von ihrem Standpunkt abkommen, viele denken, wenn man ihre Korrektur bzw Kritik nicht zu Herzen nimmt, man wäre arrogant oder von sich selbst überzeugt........ |
@keen Leider fehlt auf den Bildern die naehere Umgebung, aber der Anschluß zu dem Fachwerkbau ist nicht gerade trivial. Ich wuerde den Neubau, wenn moeglich, in die Tiefe entwickeln. ------------ An der TU Muenchen gibt es mindestens zwei Lehrstuehle, an denen Entwuerfe unter Verwendung von Backstein keinerlei Problem darstellten und darstellen. Die markigen Worte von @Tom sind aber sowieso bloss dem Bereich der Rhetorik zuzurechnen... ;) |
@jcr - Eben, wir wollen hier doch auch ein bisschen Spass haben, deshalb komme ich auch immer wieder gern vom Thema ab, weil die Architektur im engeren Sinne dazu nicht taugt ... |
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